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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aussondern von Artikeln, insbesondere eine Kontrollwaage zum Wiegen von Artikeln, insbesondere eine dynamische Kontrollwaage, umfassend eine Transportbandeinrichtung zum Transportieren der Artikel, eine an einer vorgegebenen Position entlang der Transportbandeinrichtung angeordnete Artikelerfassungseinrichtung, insbesondere eine Lichtschranke, die erfasst, wenn ein transportierter Artikel die vorgegebene Position passiert, eine der Artikelerfassungseinrichtung nachgeschaltete Sortiereinrichtung mit einem zwischen einer eingefahrenen Endposition und einer ausgefahrenen Endposition bewegbaren Pusher zum Aussortieren eines auszusortierenden Artikels, beispielsweise eines fehlgewichtigen, verunreinigten, fehlerhaften und/oder nach einem anderen Sortierkriterium bestimmten Artikels, insbesondere durch Stoß, und eine Steuereinheit zur Aktivierung der Ausfahrbewegung des Pushers, wobei die Artikelerfassungseinrichtung bei Erfassung eines Artikels, insbesondere unmittelbar, ein Artikelerfassungssignal an die Steuereinheit übermittelt.
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Kontrollwaagen mit Transportband werden innerhalb von Produktionsprozessen zur Gewichtskontrolle eingesetzt. Eine Kontrollwaage wird auch als Checkweigher bezeichnet. Bei einer Kontrollwaage werden Artikel, insbesondere verpackte Produkte, über ein oder mehrere Transport- bzw. Förderbänder über eine Wägeplattform geführt, um die Artikel auf die Einhaltung vorgegebener Gewichtskriterien hin zu überwachen. Um einen möglichst hohen Durchsatz zu erreichen, werden hierbei vor allem dynamische Kontrollwaagen eingesetzt, die die Artikel im Durchlauf messen, d.h. die Messungen werden vorgenommen, während sich der jeweilige Artikel aufgrund einer kontinuierlichen Bewegung des Transportbands ohne Stopp über die Wägeplattform hinweg bewegt.
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Falls ein Artikel die vorgegebenen Gewichtskriterien nicht erfüllt, insbesondere falls das Gewicht eines Artikels außerhalb eines vorgegebenen Gewichtsbereichs liegt, muss der jeweilige fehlgewichtige Artikel aussortiert werden. Eine Aussortierung bzw. Ausschleusung ist aber auch dann erforderlich, wenn ein Artikel mit einem Fremdkörper wie z.B. Metall, Glas oder dergleichen verunreinigt ist. Fremdkörper können beispielsweise mittels eines Metalldetektors oder eines Röntgen-Inspektionssystems detektiert werden. Die Aussortierung kann auch auf Basis eines Signals eines optischen Kontrollsystems veranlasst sein, insbesondere wenn eine fehlerhafte Etikettierung (z.B. falsch oder unvollständig bedruckte Etiketten oder falsch aufgeklebte oder fehlende Etiketten) oder eine fehlerhafte Verpackung (z.B. Fehler in einer Schweißnaht zwischen einer Trayschale und einer Folie) detektiert wird. Das Aussortieren erfolgt mittels einer Sortiereinrichtung, meist mittels eines ausfahrbaren Pushers, der den Artikel von dem Transportband beispielsweise in einen neben dem Transportband angeordneten Auffangbehälter oder auf ein Aussortierband schiebt. Ein Metalldetektor, ein Röntgen-Inspektionssystem oder ein optisches Kontrollsystem jeweils mit Sortiereinrichtung kann auch ohne Waage bzw. ohne Waagenfunktionalität zum Einsatz kommen.
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Dabei muss der Pusher, insbesondere aus dem Strom der vorbeifahrenden Artikel, den jeweils auszusortierende Artikel möglichst korrekt treffen, damit der entsprechende Artikel den Auffangbehälter nicht verfehlt bzw. vollständig von dem Transportband geschoben bzw. gestoßen werden kann. Hierzu ist es erforderlich, dass die Vorrichtung zum Aussondern von Artikeln bzw. eine Steuereinheit der Vorrichtung zum Aussondern von Artikeln weiß, wann sich der auszusortierende Artikel auf Höhe des Pushers befindet. Hierzu erfolgt eine Packungsverfolgung, bei der üblicherweise mittels einer Lichtschranke, die in Transportrichtung der Artikel vor dem Pusher angeordnet ist und erfasst, wenn ein jeweiliger Artikel die Lichtschranke passiert. Mittels eines in den Antrieb des Transportbands integrierten Inkrementalgebers kann dann die weitere Position des jeweiligen Artikels auf dem Transportband bestimmt werden. Erreicht ein auszusortierender Artikel dann den Pusher, wird der Pusher ausgefahren.
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Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass nach Aktivierung einer Ausfahrbewegung des Pushers eine gewisse Zeit vergeht, bis der Pusher ausreichend weit ausgefahren ist, um den in einem bestimmten Abstand vorbeifahrenden, auszusortierenden Artikel zu erreichen. Um diese Verzögerungszeit muss die jeweilige Ausfahrbewegung des Pusher früher aktiviert werden. Der Zeitpunkt der rechtzeitigen Aktivierung des Pushers kann empirisch bestimmt werden. Diese empirische Bestimmung muss aufgrund unterschiedlicher Breiten verschiedener Artikel für jeden Artikel individuell und für jede Bandgeschwindigkeit des Transportbands separat vorgenommen werden. Dies ist jedoch vergleichsweise aufwändig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche eine vereinfachte Möglichkeit schafft, einen auszusortierenden Artikeln durch den Pusher korrekt zu treffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere durch einen Sensor, der erfasst, wenn bei einer Ausfahrbewegung der Pusher eine vorgegebene ausgefahrene Position erreicht, und der bei Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position, insbesondere unmittelbar, ein entsprechendes Erfassungssignal an die Steuereinheit übermittelt, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Verzögerungszeit von dem Zeitpunkt der Aktivierung der Ausfahrbewegung bis zu dem Zeitpunkt der Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position zu ermitteln und basierend auf der ermittelten Verzögerungszeit, insbesondere automatisch, den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers zu bestimmen.
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Erfindungsgemäß kann durch den Sensor erfasst werden, wie lange es dauert, bis der Pusher nach einer Aktivierung der Ausfahrbewegung ausreichend weit ausgefahren ist. Die explizite Kenntnis der Verzögerungszeit kann dann von der Steuereinheit dazu verwendet werden, automatisch zu berechnen, zu welchem Zeitpunkt eine nachfolgende Ausfahrbewegung aktiviert werden muss, damit ein auszusortierender Artikel von dem ausfahrenden Pusher korrekt getroffen wird. Eine aufwändige empirische Bestimmung, wann der Pusher aktiviert werden muss, und zwar für jeden Artikel und für jede Bandgeschwindigkeit, wie es im Stand der Technik erforderlich ist, muss nicht durchgeführt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung lernt somit selbständig, wie lange der Pusher braucht, um sich von einer eingefahrenen Ruhestellung in eine ausgefahrene Stellung zu bewegen. Es kann also eine automatische Kalibrierung bzw. automatische Konfigurierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Pushers erfolgen.
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Der Pusher kann einen Pneumatikzylinder mit einem ausfahrbaren Stößel umfassen. An dem freien Ende des ausfahrbaren Stößels kann eine Prall- bzw. Pusherplatte angebracht sein. Die Vorrichtung kann zur Steuerung des Einfahrens und des Ausfahrens des Pushers, wie es auch aus dem Stand der Technik bekannt ist, ein Ventil, insbesondere ein Schaltventil und/oder Wegeventil, aufweisen. Insbesondere erfolgt die Aktivierung des Pushers durch Betätigung des Ventils. Bevorzugt ist das Ventil elektromagnetisch betätigbar.
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Eine Luftzufuhr zum Pusher kann durch eine oder mehrere Drosselventile gedrosselt werden. Bei Einsatz derartiger Drosselventile oder bei Änderung der Drosselstellung der Drosselventile ändert sich auch die Verzögerungszeit des Pushers. Auch in einem derartigen Fall ist es vorteilhaft, wenn der Zeitpunkt, zu dem eine nachfolgende Ausfahrbewegung aktiviert werden soll, automatisch ermittelbar ist.
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Insbesondere im Falle einer Kontrollwaage kann die Transportbandeinrichtung ein Wägeband, insbesondere ein der Artikelerfassungseinrichtung nachgeschaltetes und/oder der Sortiereinrichtung vorgeschaltetes Wägeband, umfassen. Bevorzugt umfasst die Transporteinrichtung ein Zuführband, ein an das Zuführband anschließendes Wägeband und ein an das Wägeband anschließendes Abführband. Der Pusher ist üblicherweise im Bereich des Abführbands angeordnet. Die vorgegebene ausgefahrene Position kann der ausgefahrenen Endposition oder einer Teilstrecke hiervon, d.h. einer lediglich teilweise ausgefahrene Position, entsprechen. Insbesondere in diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn der Sensor entlang der Bewegungsrichtung des Pushers verschiebbar ist, wenn die Position des Sensors entlang der Bewegungsrichtung des Pushers verstellbar ist, und/oder wenn die vorgegebene ausgefahrene Position einstellbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers basierend auf den jeweiligen ermittelten Verzögerungszeiten mehrerer vorangegangener Ausfahrbewegungen des Pushers, insbesondere basierend auf einem aus den jeweiligen ermittelten Verzögerungszeiten mehrerer vorangegangener Ausfahrbewegungen des Pushers berechneten Verzögerungszeit-Mittelwert, zu bestimmen.
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Die Verzögerungszeit setzt sich zusammen aus einer Reaktionszeit, die angibt, wie lange es dauert, bis sich der Pusher nach Aktivierung der Ausfahrbewegung durch die Steuereinheit tatsächlich in Bewegung setzt, und einer Ausfahrzeit, die angibt, wie lange es dauert, bis der Pusher nach dem sich in-Bewegung-Setzen den auszusortierenden Artikel erreicht. Da z.B. eine unterschiedliche Breite verschiedener Artikel lediglich auf die Ausfahrzeit Einfluss nimmt, ist es in der Regel vorteilhaft, die Reaktionszeit und die Ausfahrzeit getrennt voneinander zu bestimmen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist daher ein weiterer Sensor vorgesehen, der erfasst, wenn bei einer Ausfahrbewegung der Pusher die eingefahrene Endposition verlässt, und der bei Erfassung des Verlassens der eingefahrenen Endposition, insbesondere unmittelbar, ein entsprechendes weiteres Erfassungssignal an die Steuereinheit übermittelt, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Reaktionszeit von dem Zeitpunkt der Aktivierung der Ausfahrbewegung bis zu dem Zeitpunkt der Erfassung des Verlassens der eingefahrenen Endposition und die Ausfahrzeit von dem Zeitpunkt der Erfassung des Verlassens der eingefahrenen Endposition bis zu dem Zeitpunkt der Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position zu ermitteln und basierend auf der ermittelten Reaktionszeit und der ermittelten Ausfahrzeit den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers zu bestimmen.
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Hierdurch wird insbesondere ermöglicht, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet sein kann, zur Bestimmung des Zeitpunkts der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers die ermittelte Ausfahrzeit mit einem Faktor, insbesondere kleiner 1, zu multiplizieren. Eine derartige Anpassung der Ausfahrzeit kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Breite der Artikel quer zur Transportrichtung und/oder dem Abstand der Artikel, mit dem die Artikel an dem in der eingefahrenen Endposition befindlichen Pusher vorbeifahren, vorgenommen werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers basierend auf den jeweiligen ermittelten Reaktionszeiten und den jeweiligen ermittelten Ausfahrzeiten mehrerer vorangegangener Ausfahrbewegungen des Pushers, insbesondere basierend auf einem aus den jeweiligen ermittelten Reaktionszeiten mehrerer vorangegangener Ausfahrbewegungen des Pushers berechneten Reaktionszeit-Mittelwert und basierend auf einem aus den jeweiligen ermittelten Ausfahrzeiten mehrerer vorangegangener Ausfahrbewegungen des Pushers berechneten Ausfahrzeit-Mittelwert, zu bestimmen.
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Insbesondere ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, bei der Bestimmung des Zeitpunkts der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers die Bandgeschwindigkeit der Transportbandeinrichtung, die Länge der Artikel in Transportrichtung, den Abstand, in dem die Artikel an dem in der eingefahrenen Endposition befindlichen Pusher vorbeifahren, die Breite der Artikel quer zur Transportrichtung, den Abstand zwischen der Artikelerfassungseinrichtung und dem Pusher und/oder den Zeitpunkt der Erfassung eines Artikels durch die Artikelerfassungseinrichtung zu berücksichtigen.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, bei Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position, insbesondere unmittelbar, eine Einfahrbewegung des Pushers zu aktivieren. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es zum Aussortieren eines Artikels nicht erforderlich ist, den Pusher vollständig bis in die ausgefahrene Endposition auszufahren. Eine Umkehrung der Ausfahrbewegung des Pushers in eine Einfahrbewegung findet dann bereits zu einem früheren Zeitpunkt bzw. an einer früheren Position statt, so dass sich der Pusher auch bereits zu einem entsprechend früheren Zeitpunkt wieder in seiner eingefahrenen Endposition befindet. Damit werden höhere Bandgeschwindigkeiten ermöglicht.
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Die Ermittlung der Verzögerungszeit, der vorgenannten Reaktionszeit und/oder der vorgenannten Ausfahrzeit kann, insbesondere automatisch, bei (erstmaliger) Inbetriebnahme der Vorrichtung, bei Einschalten der Vorrichtung, beim Starten der Transportbandeinrichtung und/oder kontinuierlich im laufenden Betrieb der Vorrichtung, insbesondere bei jeder Ausfahrbewegung des Pushers, erfolgen.
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Der jeweilige Sensor kann als Positionsschalter, insbesondere Endlagenschalter, ausgebildet sein. Bei dem jeweiligen Positionsschalter kann es sich insbesondere um einen mechanischen, magnetischen oder induktiven Schalter handeln.
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Der Pusher kann an seinem ausfahrbaren Ende, insbesondere an einer Pusherplatte, eine ortsauflösende berührungssensitive Detektoreinrichtung aufweisen, die dazu ausgelegt ist, den Teilbereich des ausfahrbaren Endes des Pushers zu identifizieren, mit dem der jeweilige aussortierte Artikel bei einer Ausfahrbewegung des Pushers getroffen wurde, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, diese Information bei der Bestimmung des Zeitpunkts der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers zu berücksichtigen. Hierdurch wird ermöglicht, den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers nachzukalibrieren. Insbesondere kann hierzu die Detektoreinrichtung wenigstens zwei in Transportrichtung der Artikel hintereinander angeordnete berührungssensitive Sensoren umfassen, um festzustellen, ob der jeweils aussortierte Artikel mit dem Pusher bzw. der Prallplatte mittig getroffen wurde.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Transportbandeinrichtung dazu ausgebildet, mit verschiedenen Bandgeschwindigkeiten betrieben zu werden, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Ausfahrbewegung des Pushers bei einer ersten Bandgeschwindigkeit der Transportbandeinrichtung früher zu aktivieren als bei einer zweiten, insbesondere gegenüber der ersten Bandgeschwindigkeit geringeren, Bandgeschwindigkeit der Transportbandeinrichtung. Ein aussortierter Artikel legt innerhalb des Zeitraums von dem Zeitpunkt, zu dem er von dem Pusher getroffen wird, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er vollständig von der Transportbandeinrichtung gestoßen ist, eine gewisse Strecke in Transportrichtung zurück. Bei schneller bewegten Artikeln ist diese Strecke größer als bei langsamer bewegten Artikeln. Durch die frühere Aktivierung bei schneller bewegten Artikeln kann diese Streckendifferenz ausgeglichen und gewährleistet werden, dass die aussortierten Artikel unabhängig von der jeweils eingestellten Bandgeschwindigkeit sicher in einem neben der Transporteinrichtung aufgestellten Auffangbehälter landen und diesen nicht verfehlen.
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Die Steuereinheit kann ferner dazu ausgebildet sein, die ermittelte Verzögerungszeit, die vorgenannte ermittelte Reaktionszeit und/oder die vorgenannte ermittelte Ausfahrzeit mit einem jeweiligen, insbesondere in der Vorrichtung hinterlegten, Referenzwert zu vergleichen. Bei dem jeweiligen Referenzwert kann es sich auch um eine früher ermittelte Verzögerungszeit, eine früher ermittelte Reaktionszeit oder eine früher ermittelte Ausfahrzeit handeln, so dass eine Überwachung der jeweiligen Zeit über die Zeit hinweg möglich ist. Hierdurch können mögliche Störungen erkannt und/oder Rückschlüsse auf Verschleiß bzw. Alterungserscheinungen gezogen werden. Insbesondere kann als Folge hiervon ein Service veranlasst werden, rechtzeitig bevor die erfindungsgemäße Vorrichtung im Produktionsbetrieb ausfallen kann.
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In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, bei Überschreiten einer vorgegebenen Abweichung der ermittelten Verzögerungszeit, der ermittelten Reaktionszeit und/oder der ermittelten Ausfahrzeit von dem jeweiligen Referenzwert eine vorgegebene Reaktion auszulösen. Bei der vorgegebenen Reaktion kann es sich beispielsweise um die Ausgabe eines akustischen und/oder optischen Signals handeln, oder um eine elektronische Nachricht, insbesondere E-Mail, die an eine Überwachungsstelle versendet wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die ermittelte Verzögerungszeit, die vorgenannte ermittelte Reaktionszeit und/oder die vorgenannte ermittelte Ausfahrzeit an einem Anzeigemittel anzuzeigen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Einstellungen an den vorgenannten Drosselventilen vorgenommen werden, um unmittelbar feststellen zu können, ob die gewählten Einstellungen einen ausreichend schnellen Betrieb des Pushers ermöglichen.
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Bei der Vorrichtung kann es sich um eine Kontrollwaage zum Wiegen von Artikeln handeln. Die Kontrollwaage kann einen Metalldetektor, ein Röntgen-Inspektionssystem und/oder ein optisches Kontrollsystem aufweisen. Darüber hinaus kann es sich bei der Vorrichtung um einen Metalldetektor, ein Röntgen-Inspektionssystem und/oder ein optisches Kontrollsystem, insbesondere ohne Kontrollwaage bzw. ohne Waagenfunktionalität, handeln.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung zum Aussondern von Artikeln, bei dem durch eine an einer vorgegebenen Position entlang einer Transportbandeinrichtung angeordnete Artikelerfassungseinrichtung erfasst wird, wenn ein durch die Transportbandeinrichtung transportierter Artikel die vorgegebene Position passiert, und bei Erfassung eines Artikels ein Artikelerfassungssignal an eine Steuereinheit übermittelt wird, und durch eine der Artikelerfassungseinrichtung nachgeschaltete Sortiereinrichtung mit einem zwischen einer eingefahrenen Endposition und einer ausgefahrenen Endposition bewegbaren Pusher ein auszusortierender Artikel aussortiert wird, wobei die Ausfahrbewegung des Pushers durch die Steuereinheit aktiviert wird, wobei durch einen Sensor erfasst wird, wenn bei einer Ausfahrbewegung der Pusher eine vorgegebene ausgefahrene Position erreicht, und bei Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position ein entsprechendes Erfassungssignal an die Steuereinheit übermittelt wird, und wobei durch die Steuereinheit die Verzögerungszeit von dem Zeitpunkt der Aktivierung der Ausfahrbewegung bis zu dem Zeitpunkt der Erfassung des Erreichens der vorgegebenen ausgefahrenen Position ermittelt wird und basierend auf der ermittelten Verzögerungszeit der Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers bestimmt wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, eine Vorrichtung zum Aussortieren von Artikeln zu betreiben, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, ein von einer an einer vorgegebenen Position entlang einer Transportbandeinrichtung zum Transportieren der Artikel angeordneten Artikelerfassungseinrichtung übermitteltes Artikelerfassungssignal zu empfangen, wobei die Artikelerfassungseinrichtung erfasst, wenn ein transportierter Artikel die vorgegebene Position passiert, und eine Ausfahrbewegung eines zwischen einer eingefahrenen Endposition und einer ausgefahrenen Endposition bewegbaren Pushers einer der Artikelerfassungseinrichtung nachgeschalteten Sortiereinrichtung zu aktivieren, um einen auszusortierenden Artikel auszusortieren, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, ein von einem Sensor übermitteltes Erfassungssignal zu empfangen, wobei der Sensor erfasst, wenn bei einer Ausfahrbewegung der Pusher eine vorgegebene ausgefahrene Position erreicht, und die Verzögerungszeit von dem Zeitpunkt der Aktivierung der Ausfahrbewegung bis zu dem Zeitpunkt der Erfassung des Erreichens einer vorgegebenen ausgefahrenen Position zu ermitteln und basierend auf der ermittelten Verzögerungszeit den Zeitpunkt der Aktivierung einer nachfolgenden Ausfahrbewegung des Pushers zu bestimmen.
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Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Steuereinheit ergeben sich in analoger Weise aus den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- 1 eine Kontrollwaage,
- 2 einen Pusher einer Kontrollwaage, ein dem Pusher zugeordnetes Schaltventil und zwei Positionsschalter,
- 3 einen Verlauf eines Ansteuerungssignals für das Schaltventil und daraus resultierende Signalverläufe der beiden Positionsschalter bei einem Ausfahren und anschließendem Einfahren des Pushers,
- 4 eine Relativposition eines teilausgefahrenen Pushers zu einem auszusortierenden Artikel bei einer ersten Bandgeschwindigkeit, und
- 5 die Relativposition des teilausgefahrenen Pushers gemäß 4 zu einem auszusortierenden Artikel bei einer zweiten Bandgeschwindigkeit.
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In 1 ist eine dynamische Kontrollwaage 11 bzw. ein dynamischer Checkweigher dargestellt, die bzw. der bei der Herstellung und Produktion von Artikeln 13 bzw. Produkten eingesetzt wird, um deren Gewicht im Durchlauf zu messen und derart zu überwachen, dass fehlgewichtige Artikel ausgesondert werden. Hierzu umfasst die Kontrollwaage 11 eine Transportbandeinrichtung 15 zum Transportieren und zur Gewichtsmessung. Die Transportbandeinrichtung 15 weist dabei ein Zuführband 17, ein Wägeband 19 mit einer nicht dargestellten Messzelle zur Bestimmung des Gewichts des jeweiligen Artikels 13 und ein Abführband 21 auf. Die Artikel 13 werden dabei in Transportrichtung 22 transportiert. Die Kontrollwaage 11 kann zusätzlich einen Metalldetektor, ein Röntgen-Inspektionssystem und/oder ein optisches Kontrollsystem umfassen.
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Im Bereich des Abführbands 21 ist ein ausfahrbarer Pusher 23 vorgesehen, mit dem Artikel 13, die nicht innerhalb einer vorgegebenen Gewichtsbandbreite liegen oder durch Fremdkörper verunreinigt sind, aussortiert werden. Hierzu weist der Pusher 23 einen Pneumatikzylinder 25 mit einem ausfahrbaren Stößel 27 auf. Der Pusher 23 bzw. der Stößel 27 ist zwischen einer eingefahrenen Endposition und einer ausgefahrenen Endposition verfahrbar. An dem freien Ende des Stößels 27 ist eine Prallplatte 29 befestigt, mit dem der jeweils auszusortierende Artikel 13 von dem Abführband 21 in einen neben dem Abführband 21 angeordneten Auffangbehälter 31 gestoßen werden kann.
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Dabei muss bekannt sein, wann sich der jeweils auszusortierende Artikel 13 auf Höhe des Pushers 23 befindet. Hierzu ist im Bereich des Zuführbands 17 eine Lichtschranke 33 vorgesehen, mit der die eingehenden Artikel 13 jeweils erfasst werden, wobei bei Erfassung eines Artikels 13 ein Artikelerfassungssignal an eine Steuereinheit 34 der Kontrollwaage 11 übermittelt wird. Mit Hilfe eines in den Antrieb der Förderbänder 17, 19, 21 integrierten Inkrementalgebers, dessen Signal ebenfalls an die Steuereinheit 34 übermittelt wird, kann dann die Position des jeweiligen Artikels 13 auf der Transportbandeinrichtung 15 weiterverfolgt und bestimmt werden, wenn bzw. wann sich ein auszusortierender Artikel 13 auf Höhe des Pushers 23 befindet.
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Da der Pusher 23 für eine Ausfahrbewegung Zeit benötigt, ist es erforderlich, die Ausfahrbewegung des Pushers 23 bereits zu einem Zeitpunkt zu aktivieren, bevor sich der jeweils auszusortierende Artikel 13 auf Höhe des Pushers 23 befindet. Ansonsten besteht insbesondere bei hohen Bandgeschwindigkeiten die Gefahr, dass der jeweils auszusortierende Artikel 13 von dem ausfahrenden Pusher 23 bzw. der Prallplatte 29 verfehlt oder nur unzureichend getroffen wird.
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Um die Zeitspanne zu bestimmen, um welche der Pusher 23 jeweils früher aktiviert werden muss, damit auszusortierende Artikel 13 zielgenau getroffen werden, ist der Pneumatikzylinder 25 mit zwei Sensoren jeweils in Form eines Positionsschalters 35, 37 versehen (vgl. 2). Der erste Positionsschalter 35 erfasst, wenn der Pusher 23 bei einer Ausfahrbewegung die eingefahrene Endposition verlässt oder bei einer Einfahrbewegung die eingefahrene Endposition erreicht. Bei dem ersten Positionsschalter 35 handelt es sich daher um einen Endlagenschalter. Der zweite Positionsschalter 37 erfasst, wenn der Pusher 23 bei einer Ausfahrbewegung die ausgefahrene Endposition erreicht oder bei einer Einfahrbewegung die ausgefahrene Endposition verlässt. Bei dem zweiten Positionsschalter 37 handelt es sich daher ebenfalls um einen Endlagenschalter. Die entsprechenden Schaltstellungen der Positionsschalter 35, 37 werden jeweils an die Steuereinheit 34 übermittelt.
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Der Pusher 23 wird über ein elektromagnetisch betätigbares Umschaltventil 39 aktiviert, das eine Druckluftzufuhr 43 entweder über einen ersten Ventilausgang mit einem hinter einem Kolben 26 des Pushers 23 ausgebildeten ersten Druckraum für eine Ausfahrbewegung (Ausfahrstellung) oder wie in 2 gezeigt über einen zweiten Ventilausgang mit einem vor dem Kolben 26 ausgebildeten zweiten Druckraum für eine Einfahrbewegung (Einfahrstellung) verbindet. Zwischen dem ersten Ventilausgang und dem ersten Druckraum und zwischen dem zweiten Ventilausgang und dem zweiten Druckraum ist jeweils ein Drosselventil 53, 55 angeordnet, um die dem Pusher 23 zugeführte Druckluft einstellen zu können.
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3 zeigt den beispielhaften Verlauf des Signals V3 für die Ansteuerung des Umschaltventils 39 bei Durchführung einer Ausfahrbewegung und einer anschließenden Einfahrbewegung des Pushers 23, sowie den jeweiligen Verlauf des dabei von dem ersten Positionsschalter 35 ausgegebenen und an die Steuereinheit 34 übermittelten Signals S1 und von dem zweiten Positionsschalter 37 ausgegebenen und an die Steuereinheit 34 übermittelten Signals S2.
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Zu dem Zeitpunkt T0 sendet die Steuereinheit 34 ein Betätigungssignal V3 an das Umschaltventil 39, um eine Ausfahrbewegung des Pushers 23 zu aktivieren. Als Folge hiervon schaltet das Umschaltventil 39 in seine Ausfahrstellung, um den ersten Druckraum mit Druckluft zu beaufschlagen, woraufhin zum Zeitpunkt T1 der Pusher 23 die eingefahrene Endposition verlässt und der Positionsschalter 35 öffnet. Zum Zeitpunkt T2 erreicht der Pusher 23 die ausgefahrene Endposition, und der Positionsschalter 37 schließt. Zu dem Zeitpunkt T3 nimmt die Steuereinheit 34 das Betätigungssignal V3 zurück, um die Einfahrbewegung zu aktivieren und den ausgefahrenen Pusher 23 aus seiner jeweiligen ausgefahrenen Position zurückzuholen. Als Folge hiervon schaltet das Umschlagventil 39 in seine Einfahrstellung, um den zweiten Druckraum mit Druckluft zu beaufschlagen, woraufhin zum Zeitpunkt T4 der Pusher 23 die ausgefahrene Endposition verlässt und der Positionsschalter 37 öffnet. Zum Zeitpunkt T5 erreicht der Pusher 23 die eingefahrene Endposition, und der Positionsschalter 35 schließt.
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Die Zeit tRout zwischen dem Zeitpunkt T0 und dem Zeitpunkt T1 entspricht einer Reaktionszeit oder auch Totzeit des Pushers 23, bis dieser nach einer Aktivierung des zugehörigen Ventils 39 tatsächlich beginnt, auszufahren. Die Zeit tFout zwischen dem Zeitpunkt T1 und dem Zeitpunkt T2 entspricht einer tatsächlichen Fahrzeit, insbesondere Ausfahrzeit, des Pushers 23. Die beiden Zeiten tRout und tFout ergeben zusammen die Verzögerungszeit tVout des Pushers 23 bei einer Ausfahrbewegung von dem Zeitpunkt der Aktivierung der Ausfahrbewegung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die ausgefahrene Endposition erreicht ist. Entsprechende Zeiten tRin , tFin und tVin existieren für die Einfahrbewegung.
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Aus der Bandgeschwindigkeit vB der Transportbandeinrichtung 15, der Länge der Artikel 13 in Transportrichtung 22, dem Abstand, in dem die Artikel 13 an dem in der eingefahrenen Endposition befindlichen Pusher 23 vorbeifahren, der Breite der Artikel 13 quer zur Transportrichtung 22, dem Abstand zwischen der Lichtschranke 33 und dem Pusher 23, dem Zeitpunkt der Erfassung eines Artikels 13 durch die Lichtschranke 33, der Reaktionszeit tRout und der Ausfahrzeit tFout kann dann der Zeitpunkt berechnet werden, zu dem eine nachfolgende Ausfahrbewegung des Pushers 23 aktiviert werden muss, um einen zuvor durch die Lichtschranke 33 erfassten und auszusortierenden Artikel 13 korrekt, beispielsweise möglichst mittig, zu treffen und auszuwerfen.
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Insbesondere ist bei einer wegbasierten Artikelverfolgung bzw. bei einer Wegverfolgung die korrekte Ansteuerzeit für den Pusher 23 erreicht, wenn der Artikel 13 die Position erreicht hat, die dem Weg entspricht, die der Artikel von der Lichtschranke 33 bis zum Pusher 23 zurücklegen muss, abzüglich des Wegs, den der Artikel 13 während der Reaktionszeit tRout und der Ausfahrzeit tFout (d.h. während der Verzögerungszeit tVout) zurücklegt. In Abhängigkeit von der Breite der Artikel 13 und der Position der Artikel 13 auf der Transportbandeinrichtung 15 quer zur Transportrichtung 22 können auch Bruchteile F in % der Ausfahrzeit tFout des Pushers 23 eingestellt werden: (tRout + F × tFout ) × vB. Bei einer zeitgesteuerten Ausschleusung wird die Zeit zur Aktivierung des Pushers 23 bestimmt aus der Zeit, die verstreicht, bis der Artikel 13 den Weg von der Lichtschranke 33 bis zum Pusher 23 zurücklegt (berechnet aus dem Abstand zwischen der Lichtschranke 33 und dem Pusher 23 einerseits und der Bandgeschwindigkeit vB andererseits), abzüglich der Reaktionszeit tRout und der Ausfahrzeit tFout (d.h. abzüglich der Verzögerungszeit tVout). Auch bei einer zeitgesteuerten Ausschleusung kann ein artikelabhängiger Faktor F gewählt werden: tRout + F × tFout .
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Die Reaktionszeit tRout und die Ausfahrzeit tFout können erstmalig nach dem Start der Transportbandeinrichtung 15 ermittelt werden, und im laufenden Betrieb bei jeder Ausschleusung neu ermittelt werden. Für die Ermittlung der Reaktionszeit tRout und der Ausfahrzeit tFout können auch Mittelwerte einer bestimmten Anzahl von vergangenen Ausschleusungen bestimmt werden.
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Der zweite Positionsschalter 37 kann auch derart angeordnet sein, dass er erfasst, wenn der Pusher 23 bei einer Ausfahrbewegung eine vorgegebene ausgefahrene Position erreicht, die lediglich einer Teilstrecke der vollständig ausgefahrenen Endposition entspricht. Die Ausfahrzeit tFout entspricht dann der Zeit, die von dem Verlassen der eingefahrenen Endposition bis zu dem Erreichen der vorgegebenen ausgefahrenen Position vergeht. Bei vielen Artikeln 13, insbesondere bei breiten Artikeln 13, ist es nämlich nicht erforderlich, dass der Pusher 23 vollständig ausfährt, um auszusortierende Artikel 13 zu treffen, so dass die Kontrollwaage 11 mit höheren Bandgeschwindigkeiten vB und damit mit höheren Durchsätzen betrieben werden kann. Bevorzugt ist der zweite Positionsschalter 37 verschiebbar angeordnet, d.h. bevorzugt ist die vorgegebene ausgefahrene Position einstellbar. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der zweite Positionsschalter 37 von außen zugänglich ist und von einem Servicetechniker oder Bediener entlang des Verfahrwegs des Pushers 23 verschoben werden kann. In diesem Zusammenhang ist es auch sinnvoll, wenn das Signal S2 des zweiten Positionsschalters 37, dass der Pusher 23 die vorgegebene ausgefahrene Position erreicht hat, gleichzeitig als Aktivierungssignal für die Einfahrbewegung des Pushers 23 verwendet wird, so dass sich der Pusher 23 möglichst schnell wieder in seiner eingefahrenen Endposition befindet und der Pusher 23 daher möglichst schnell wieder für eine neue Ausfahrbewegung für einen weiteren auszusortierenden Artikel 13 zur Verfügung steht.
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Darüber sind an der Vorderseite der Prallplatte 29 des Pushers 23 drei in Transportrichtung 22 hintereinander angeordnete Berührungssensoren 57, 59, 61 vorgesehen (2), um festzustellen, ob der jeweils auszuschleusende bzw. ausgeschleuste Artikel 13 mittig oder gegebenenfalls nur mit einer Kante der Prallplatte 29 getroffen wurde. Diese Information kann dann während des Betriebs dazu genutzt werden, um die Kontrollwaage 11 bzw. das Aussortieren zu optimieren.
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Um zu erreichen, dass ein aussortierter Artikel 23 auch bei begrenzter Länge des Auffangbehälters 31 in Transportrichtung 22 unabhängig von der jeweiligen Bandgeschwindigkeit vB sicher in den Auffangbehälter 31 befördert wird, kann es vorgesehen sein, dass die Ausfahrbewegung des Pushers 23 bei Betrieb mit einer geringen bzw. geringeren Bandgeschwindigkeit vB (vgl. 4) später aktiviert wird als bei Betrieb mit einer hohen bzw. höheren Bandgeschwindigkeit vB (vgl. 5). Wie aus den 4 und 5 ersichtlich ist, besitzt der Geschwindigkeitsvektor vA eines von dem Abführband 21 gestoßenen Artikels 13 aufgrund der Bandgeschwindigkeit vB eine Komponente vP parallel zur Transportrichtung 22 und aufgrund des Stoßes durch den Pusher 23 eine Komponente vS quer, insbesondere senkrecht zur Transportrichtung 22. Bei einer höheren Bandgeschwindigkeit vB ist die parallele Komponente vP größer als bei einer niedrigeren Bandgeschwindigkeit vB, und der aussortierte Artikel13 wird bei einer höheren Bandgeschwindigkeit vB unter einem größeren Winkel zur Bewegungsrichtung des Pushers 23 von dem Abführband 21 gestoßen als bei einer niedrigeren Bandgeschwindigkeit vB. Durch die vorstehend erläuterte Steuerung der Ausfahrbewegung des Pushers 23 in Abhängigkeit von der Bandgeschwindigkeit vB kann sichergestellt werden, dass bei niedrigen bzw. hohen Bandgeschwindigkeiten vB der aussortierte Artikel 23 den Auffangbehälter 31 nicht verfehlt, d.h. nicht vor bzw. hinter dem Auffangbehälter 31 landet. Bei Betrieb mit einer geringen Bandgeschwindigkeit vB wird der auszusortierende Artikel 13 dann in einem in Transportrichtung 22 hinteren Bereich der Prallplatte 29 getroffen, bei Betrieb mit einer hohen Bandgeschwindigkeit vB in einem in Transportrichtung 22 vorderen Bereich der Prallplatte 29.
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Durch die vorliegende Erfindung kann erreicht werden, dass der Pusher 23 den jeweils auszusortierenden Artikel 13 immer sicher trifft, selbst wenn sich die Bandgeschwindigkeit vB der Transportbandeinrichtung 15 ändert oder Einstellungen der Drosselventile 53, 55 geändert werden. Die Bestimmung des Zeitpunkts der Aktivierung der Ausfahrbewegung des Pushers 23 erfolgt selbstlernend. Eine entsprechende manuelle, zeitbeanspruchende Einrichtung der Kontrollwaage 11 kann daher entfallen. Bei Änderungen, wie sie vorstehend erläutert sind oder z.B. aufgrund unterschiedlicher Belastung durch unterschiedlich schwere Artikel, kann eine automatische Anpassung des Zeitpunkts der Aktivierung der Ausfahrbewegung des Pushers 23 und damit jeweils eine sichere Ausschleusung erfolgen. Darüber hinaus können die ermittelten Pusherzeiten, d.h. Reaktionszeit und Ausfahrzeit, Aussagen zu möglichen Störungen liefern und so einen gezielten Service koordinieren. Ferner können anhand von sich ändernden Pusherzeiten Rückschlüsse auf Verschleiß oder Alterungserscheinungen getroffen und ein vorbeugender Service eingeleitet werden. Mögliche Ausfälle der Kontrollwaage können so rechtzeitig erkannt werden. Entsprechende Probleme können daher beseitigt werden, bevor die Kontrollwaage im Produktionsbetrieb ausfallen würde. Laufen Artikel zu dicht hintereinander ein, so dass der Pusher 23 nicht rechtzeitig einfahren könnte, um den jeweils nächsten Artikel 13 passieren zu lassen, kann dies schon bei der Konfiguration der Kontrollwaage, d.h. bei Inbetriebnahme oder Start, erkannt werden. Insbesondere kann auch geprüft werden, ob bei zwei hintereinander einlaufenden Artikeln 13, die jeweils aussortieren werden sollen, der Pusher 23 schnell genug in seine eingefahrene Endposition zurückfahren kann. Außerdem können insbesondere beim Einstellen der Drosselventile 53, 55 für das Ein- und Ausfahren des Pushers 23 die ermittelten Pusherzeiten auf einer Anzeige angezeigt werden, und es kann dadurch ohne großen Aufwand bewertet werden, ob das Ein- und Ausfahren des Pushers 23 schnell genug erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Kontrollwaage
- 13
- Artikel
- 15
- Transportbandeinrichtung
- 17
- Zuführband
- 19
- Wägeband
- 21
- Abführband
- 22
- Transportrichtung
- 23
- Pusher
- 25
- Pneumatikzylinder
- 26
- Kolben
- 27
- Stößel
- 29
- Prallplatte
- 31
- Auffangbehälter
- 33
- Lichtschranke
- 34
- Steuereinheit
- 35
- Positionsschalter
- 37
- Positionsschalter
- 39
- Ventil
- 43
- Druckluftzufuhr
- 53
- Drosselventil
- 55
- Drosselventil
- 57
- Berührungssensor
- 59
- Berührungssensor
- 61
- Berührungssensor
- S1
- Erfassungssignal des Positionsschalters 35
- S2
- Erfassungssignal des Positionsschalters 37
- T0
- Zeitpunkt
- T1
- Zeitpunkt
- T2
- Zeitpunkt
- T3
- Zeitpunkt
- T4
- Zeitpunkt
- T5
- Zeitpunkt
- tFin
- Einfahrzeit
- tRin
- Reaktionszeit beim Einfahren
- tFout
- Ausfahrzeit
- tRout
- Reaktionszeit beim Ausfahren
- V3
- Betätigungssignal des Ventils 39
- vA
- Geschwindigkeitsvektor
- vP
- parallele Komponente
- vS
- senkrechte Komponente