DE19540545C2 - Verfahren und Vorrichtung zum optischen Überprüfen des Sitzes von Verschlußkappen auf Gefäßen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum optischen Überprüfen des Sitzes von Verschlußkappen auf GefäßenInfo
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Description
Die Anmeldung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
optischen Überprüfen des Sitzes von Verschlußkappen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der
EP 62 935 A1 bekannt. Hierbei wird die Nahtstelle zwischen dem
unteren Rand einer Verschlußkappe und einem rotierenden Gefäß
an mehreren über den Umfang der Verschlußkappe verteilten
Stellen mittels mehrerer Reflexlichtschranken abgetastet. Ist
die Verschlußkappe ordnungsgemäß umgebördelt, so wird die vom
Sender ausgehende Strahlung größtenteils zum zugehörigen
Empfänger reflektiert. Ist dies nicht der Fall, so wird auf
eine fehlerhafte Bördelung geschlossen und das betreffende
Gefäß wird aussortiert. Die Erkennung von schief sitzenden
Verschlußkappen ist mit diesem bekannten Verfahren bzw. dieser
bekannten Vorrichtung weder beabsichtigt noch möglich.
Weiter ist es durch die DE 41 11 145 C2 bekannt, beim
Überprüfen der Maßhaltigkeit von durch Zuschmelzen
verschlossenen Gefäßen in Form von Ampullen die Kontur der
Gefäße optisch zu ermitteln. Hierbei werden die Gefäße in
Eigenrotation versetzt und über ihre gesamte Höhe durch eine
Fotodiodenkamera abgetastet. Ausgewertet wird lediglich die so
ermittelte Gesamthöhe der Gefäße; Verschlußkappen sind ohnehin
nicht vorhanden.
Durch die VDI-Zeitung, Band 128 (1986) Nr. 17, September, Seite
629 bis 634 ist es bekannt, zur Profilermittlung von
Werkstücken Laserscanner und das Schattenbildverfahren
einzusetzen.
Durch die DE-OS 29 40 122 schließlich ist es bekannt, die
Mündung von unverschlossenen Gefäßen durch optische Sender-
Empfänger-Kombinationen auf Fehler zu überprüfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, welche mit einfachen Mitteln die
zuverlässige Erkennung schräg sitzender Verschlußkappen auf
Gefäßen erlauben, unabhängig von der Art und Beschaffenheit der
Verschlußkappe.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch
die Merkmale des Anspruchs 7 gelöst.
Die erfindungsgemäße Erzeugung eines durchgehenden,
vorzugsweise linienförmigen Höhenprofils, d. h. die Aufnahme der
Gesamtheit der Entfernungen des vermessenen Bereichs der
Verschlußkappenoberfläche von einer Bezugsebene, läßt sozusagen
"auf den ersten Blick" eine Schräglage der Verschlußkappe
erkennen. Dabei spielt die Oberflächenbeschaffenheit der
Verschlußkappe keine Rolle. Als Bezugsebene dient im
allgemeinen die Horizontale, bei der Überprüfung der üblichen
Gefäße mit horizontaler Standfläche und parallel dazu
verlaufender Mündungsfläche. Bei Gefäßen mit gegenüber dem
Boden geneigter Mündung ist die Bezugsebene entsprechend schräg
zu legen. Dabei kommt es nicht auf die absoluten Höhenwerte an,
sondern auf die Form oder Neigung des Höhenprofils bezüglich
der Bezugsebene.
Die erfindungsgemäße Erzeugung und Auswertung eines
Höhenprofils ist mit einfachen Mitteln durchführbar, da die
Translationsbewegung der Gefäße mit zur Erzeugung des
Höhenprofils herangezogen wird, und so eine kostengünstige
Sender-Empfänger-Kombination eingesetzt werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten. Besonders hervorzuheben ist die
Schattenrißmethode gemäß den Ansprüchen 4 und 5 sowie 8 und 9
sowie die Auswertung bezüglich einer Symmetrieachse gemäß den
Ansprüchen 6 und 10.
Zur einfacheren Auswertung ist es zweckmäßig, die Aufnahme des
Höhenprofils zu normieren, wozu der im Anspruch 11 angegebene
Taktgeber von Vorteil ist.
Im Nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum
Überprüfen von Gefäßen
Fig. 2 die schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach
Fig. 1 mit integriertem Blockschaltbild
Fig. 3 den Verlauf eines Höhenprofils bei ordnungsgemäßem
Sitz einer Verschlußkappe
Fig. 4 den Verlauf eines Höhenprofils bei schiefem Sitz
einer Verschlußkappe.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 dient zum Kontrollieren
des ordnungsgemäßen Sitzes von Verschlußkappen 1 in Form von
Schraubkappen aus Kunststoff auf Gefäßen 2 in Form von
gefüllten Getränkeflaschen aus Glas. Sie weist eine
kontinuierlich in Pfeilrichtung angetriebene
Transporteinrichtung 5 in Form einer Scharnierbandkette mit
seitlichen Geländern auf, welche die Gefäße 2
aufrechtstehend mittig durch den Meßbereich transportiert.
Dieser wird von einer Meßeinrichtung 3 in Form zweier
gleichartiger Laser-Lichtschranken mit je einem Sender 10a,
10b und einem Empfänger 6a, 6b gebildet.
Die beiden Strahlengänge der Meßeinrichtung 3 liegen in
einer horizontalen Ebene und damit parallel zur
Transportebene bzw. zum Boden der Gefäße 2. Sie kreuzen sich
unter einem Winkel von 90 Grad in der Mitte der
Bewegungsbahn der Gefäße 2 auf der Transporteinrichtung 5
und schließen mit der durch den Pfeil angegebenen
Transportrichtung einen Winkel von jeweils 45 Grad ein. Die
Sender 10a, 10b und die Empfänger 6a, 6b der Meßeinrichtung
3 sind in der beschriebenen Zuordnung an der
Transporteinrichtung 5 durch nicht gezeigte Halterungen
starr befestigt.
Wie die Fig. 2 zeigt, sind die von den Sendern 10a, 10b
ausgehenden Laserstrahlen in senkrechter Richtung
aufgeweitet, wodurch ein Meßbereich mit einer Höhe von
beispielsweise 10 mm gebildet wird, der einen festen Abstand
von der Transportebene hat. Dieser Abstand ist in
Abhängigkeit von der Höhe der zu kontrollierenden Gefäßsorte
so gewählt, daß zumindest die Oberseite der auf die Gefäße 2
aufgeschraubten Verschlußkappen 1 unter Berücksichtigung der
üblichen Toleranzen in der Gefäßhöhe mit Sicherheit den
Meßbereich passiert. Die Eindringtiefe der Verschlußkappen 1
in die Laserstrahlen kann so mit einer Höhenauflösung von
0,01 mm gemessen werden und ist ein Maß für die Höhenlage.
An die Meßeinrichtung 3 ist eine Auswertungseinrichtung 4
mit einem digitalen Speicher 7, einem Rechner 8 in Form
eines Mikroprozessors und einem den Weg der
Transporteinrichtung 5 aufnehmenden Taktgeber 9
angeschlossen. Die Auswertungseinrichtung 4 ermittelt anhand
der von der Meßeinrichtung 3 gelieferten Signale alle Gefäße
2 mit einer schief sitzenden Verschlußkappe 1 und steuert
eine Sortiereinrichtung 11 in Form eines Pushers an, welcher
die betreffenden Gefäße 2 von der Transporteinrichtung S
entfernt.
Zwei beispielhafte Signalverläufe sind in den Fig. 3 und 4
dargestellt. Darin ist jeweils über dem Weg L der
Transporteinrichtung 5 und damit auch der Verschlußkappen 1
das Ausgangssignal eines Empfängers 6a oder 6b in Form einer
Spannung U aufgetragen. Befindet sich keine Verschlußkappe 1
im Meßbereich, so liefert der Empfänger 6a eine max.
Spannung, die nicht gespeichert bzw. ausgewertet wird.
Befindet sich eine Verschlußkappe 1 im Meßbereich, so sinkt
das Signal unter einen vorgegebenen Grenzwert G ab. Der
Signalverlauf unterhalb des Grenzwerts G bildet das
gewünschte Höhenprofil der Verschlußkappenoberseite und wird
kurzzeitig gespeichert und in Echtzeit ausgewertet.
Hierbei wird als erstes die Symmetrieachse S des
Höhenprofils ermittelt, welche mittig zwischen den beiden
Signaldurchgängen durch den Grenzwert G liegt. Dann werden
zwei auf verschiedenen Seiten der Symmetrieachse S mit
gleichem Abstand a zu dieser liegende Punkte des
Höhenprofils ausgewählt und ihre Signalwerte U1 bzw. U2
ausgelesen und verglichen. Sind die beiden Signalwerte bzw.
Höhenwerte U1 und U2 gleich groß oder ist ihre geringe
Differenz unterhalb eines definierten Schwellwerts, so wird
die betreffende Verschlußkappe 1 vom Rechner 8 als "gut"
bewertet (Fig. 3). Die Sortiereinrichtung 11 bleibt
unbetätigt. Überschreitet dagegen die Differenz zwischen den
beiden Signalwerten bzw. Höhenwerten U1 und U2 den
vorgegebenen Schwellwert, so ist dies ein sicheres Indiz für
einen schiefen Sitz der betreffenden Verschlußkappe 1 und
diese wird vom Rechner 8 mit "schlecht" bewertet (Fig. 4).
Der Rechner 8 gibt in diesem Falle ein Steuersignal an die
Sortiereinrichtung 11 ab, welche das betreffende Gefäß 2
ausscheidet.
Der vorstehend beschriebene Signalvergleich kann auch
mehrmals mit unterschiedlichen Abständen a durchgeführt
werden, bis hin zum Vergleich aller Punkte des Höhenprofils,
wodurch die Aussagefähigkeit der Auswertung erhöht wird.
Aufgrund der Symmetrieauswertung spielt die absolute
Höhenlage keine Rolle, die aufgrund der Gefäßtoleranzen
unterschiedlich sein kann.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Weg der
Transporteinrichtung 5 durch den Taktgeber 9 in Schritten
von 0,3 mm unterteilt, so daß beispielsweise bei einer
Verschlußkappe mit einem Durchmesser von 30 mm rund
einhundert Messungen zur Erzeugung der Höhenkontur
durchgeführt werden. Stattdessen ist es auch möglich, in
bestimmten Zeitabständen von z. B. 0,5 Millisekunden jeweils
eine Messung durchzuführen.
Der Höhenvergleich kann auch zwischen zwei auf der gleichen
Seite der Symmetrieachse S liegenden Punkten des
Höhenprofils bzw. der Höhenkontur der
Verschlußkappenoberseite durchgeführt werden. In diesem
Falle können auch Verschlußkappen 1 mit ballig hochgewölbter
Oberseite erkannt werden. Bei bestimmten Verschlußkappen 1
ist dies ein sicheres Indiz für einen mangelhaften Verschluß
des Gefäßes 2.
In jedem Falle wird durch die gekreuzte Anordnung zweier
Rotlicht-Laser-Sender 10a, b sichergestellt, daß unabhängig
von der Winkelposition einer Verschlußkappe 1 zumindest
eines der beiden aufgenommenen Höhenprofile die Schieflage
einer Verschlußkappe 1 deutlich anzeigt.
Claims (11)
1. Verfahren zum optischen Überprüfen des Sitzes von
Verschlußkappen auf Gefäßen, dadurch gekennzeichnet, dass
während einer Translationsbewegung des Gefäßes bezüglich
einer ortsfesten Meßstelle in Querrichtung der
Verschlußkappenoberseite mindestens ein durchgehendes
Höhenprofil erzeugt und aufgrund der Form des Höhenprofils
zwischen einem ordnungsgemäßen und einem fehlerhaften Sitz
der Verschlußkappe unterschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das durchgehende Höhenprofil durch eine kontinuierliche
Messung aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das durchgehende Höhenprofil durch eine Vielzahl
aufeinanderfolgender Einzelmessungen aufgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das Höhenprofil mittels eines
parallel zur Gefäßmündung verlaufenden Lichtstrahls nach
der Schattenrißmethode aufgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gefäß mit dem Bereich der Verschlußkappe durch einen
aufgeweiteten Laserstrahl geführt und dessen Abschwächung
durch die hindurchtretende Verschlußkappe als Maß für die
momentane Höhe der Verschlußkappenoberseite aufgenommen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Höhenprofil gespeichert, seine
Symmetrieachse ermittelt und mindestens zwei auf
verschiedenen Seiten und/oder der gleichen Seite der
Symmetrieachse liegende Punkte des Höhenprofils
hinsichtlich ihres Höhenwerts verglichen werden, wobei bei
Unterschreiten einer bestimmten Differenz der beiden
Höhenwerte ein ordnungsgemäßer Sitz und bei Überschreiten
ein fehlerhafter Sitz angenommen wird.
7. Vorrichtung zum optischen Überprüfen des Sitzes von
Verschlußkappen auf Gefäßen mit mindestens einem optischen
Sender, mindestens einem optischen Detektor, einer
Auswertungseinrichtung und mit einer die Gefäße mit den
Verschlußkappen an Sender und Empfänger vorbeiführenden
Transporteinrichtung, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Sender (10a, 10b)
und Empfänger (6a, 6b) eine ortsfeste, die
Verschlußkappenoberseite abtastende optische
Meßeinrichtung (3) bilden, die ein durchgehendes
Höhenprofil in einer Querrichtung der
Verschlußkappenoberseite erzeugt, und dass die
Auswertungseinrichtung (4) das aufgenommene Höhenprofil
auswertet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Meßeinrichtung (3) durch mindestens eine Laser-
Lichtschranke (6, 10) mit einem im wesentlichen quer zur
Transportrichtung der Gefäße und deren Mittelachse
verlaufendem Strahlengang gebildet wird, deren Empfänger
(6) ein der Eintauchtiefe der Verschlußkappe in den
Laserstrahl entsprechendes Signal erzeugt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Meßeinrichtung (3) durch zwei Laser-Lichtschranken (6,
10) gebildet wird, deren Strahlengänge in einer parallel
zur Transportebene verlaufenden Ebene einen Winkel von 90
Grad bilden und gegenüber der Transportrichtung unter
einem Winkel von 45 Grad angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auswertungseinrichtung (4) einen
das Signal des Empfängers (6) aufnehmenden Speicher (7)
und einen das gespeicherte Höhenprofil bezüglich der
Symmetrie oder Asymmetrie auswertenden Rechner (8)
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auswertungseinrichtung (4) einen
einen Meßvorgang auslösenden Taktgeber (9) aufweist, der
zeitsynchron oder synchron zur Transporteinrichtung (5)
arbeitet.
Priority Applications (1)
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ID=7776265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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