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Teigteil- und Wirkmaschine. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf eine Teigteil- und Wirkmaschine und ist insbesondere vorteilhaft bei solchen
Konstruktionen anwendbar, bei denen der Wirkvorgang von dem in kreisende Bewegung
gesetzten Wirktisch vorgenommen wird.
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Bei den bisherigen Wirkmaschinen steht die obere Preßplatte beim Wirkvorgang
entweder unter der Wirkung von Federn, oder sie wirkt durch ihr Eigengewicht auf
die Teigstücke ein. Das Anheben der Preßplatte entsprechend dem sich vergrößernden
Durchmesser der Teigstücke ist also von der Beschaffenheit (der Konsistenz) dieser
Teigstücke abhängig. Je nach der Zähigkeit
des Teiges müßte eine
jeweilige andere Belastung der Preßplatte vorgenommen werden, was umständlich bzw.
gar nicht durchführbar ist, da die Preßplatte ja von den Messern durchsetzt ist,
welche in genau passenden Schlitzen angeordnet sind, und die an den Messern der
Teigstücke leicht anhaftet. Es ist also so gut wie unmöglich, im praktischen Betriebe
immer entsprechend der jeweiligen Zähigkeit des Teiges eine richtige Gewichtsbelastung
der Preßplatte vorzunehmen, da der Widerstand der Preßplatte gegen Bewegung sich
schon dann erheblich ä ndert, wenn die Messer nicht vollkommen blank sind.
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Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß der Preßteller beim Wirkvorgang
zwangläufig angehoben wird, was naturgemäß durch den Maschinenantrieb erfolgt. Die
Teigstücke bzw. ihr Durchmesser sind nun nicht die Ursache für das Anheben der Preßplatte
(welche streng genommen nicht mehr als »Preß"platte ztr bezeichnen ist), sondern
ihr Durchmesser richtet sich nach dem allmählich größer werdenden Abstand der Preßplatte
von dem Tisch, so daß der vorgang auf die Teigstücke zwanglos erfolgt. Die Konsistenz
der Teigstücke spielt also für diesen Wirkvorgang, der doch hauptsächlich eine Formgebung
und die Herstellung eines äußeren Wirkhäutchens zum Zweck hat, keine Rolle mehr.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß an dem Preßteller
Schraubenhalbmuttern angeordnet sind, welche man beim Abwärtsgang des Preßtellers
aus senkrechten Schraubenspindeln ausrücken kann, während beim Wirkvorgang der Eingriff
in die Schraubenspindeln stattfindet und am Schluß des Wirkvorganges eine selbsttätige
Ausschaltung dieser Halbmuttern stattfindet.
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Ferner ist für die Erfindung die Bewegung des den Preßteller umgebenden
Verschlußringes wichtig. Dieser soll in seiner tiefsten Lage unter Knaggen des 3-laschinengestelles
bewegt werden und bei Drehung nach der einen Richtung von Hand den Teig freigeben,
indem seine Aufhänge -vorrichtungen an gekurvten Flächen des Prc13-tellers hinaufklettern.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung
zur Darstellung gebracht, und zwar gibt Abb. i eine Seitenansicht der Maschine mit
teilweisem Schnitt durch die oberen Teile, Abb. 2 einen senkrechten Schnitt zu Abb.
i und Abb. 3 einen oberen Aufblick auf die Maschine unter Fortlassung des oberen
Gestellteiles.
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In dem Gestell e ist unten die Antriebs maschine, z. B. ein Elektromotor
3, eingebaut, welcher die Bewegungen durch ein Riemengetriebe .I übermittelt.
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Der untere Teil der Maschine enthält den Wirkteller v, welcher von
der wagerechten Welle u aus durch Vermittlung der Schraubeniäderpaare v inWirkbewegungen
versetzt werden kann, etwa durch Vermittlung von in den Tisch eingelassenen Exzentern
w.
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Der obere Gestellteil k der Maschine trägt die Preßplatte, durch die
in bekannter Weise die 1bIesser p hindurchtreten. b ist der äußere, die Teigausdehnung
begrenzende Verschlußring ; die Auf- und Abwärtsbewegung der Messer wird durch mit
ihm in Verbindung stehende Zahnstangen n besorgt, in welche Zahnknaggen einer wagerechten
Welle h eingreifen, zu deren Verdrehung ein Handgriff f angeordnet ist.
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Die obere Preßplatte steht mit einer Zahnstange o in Verbindung, die
in ähnlicher Weise durch einen Zahntrieb l auf- und abwärts bewegt werden kann,
und zwar durch Vermittlung einer Hohlwelle i, welche über die Welle
h ge-
schoben ist und auf der ein kürzerer Hebel e angeordnet ist. Die Hebel
e und f «erden durch Ansatz 5 eines Handhebels g gekuppelt, der in Abb. 4 besonders
dargestellt ist. Drückt man den Handhebel g gegen den Hebel f, so findet die Entkupplung
statt.
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Die weitere Konstruktion der Maschine geht aus der im folgenden beschriebenen
Wirkungsweise hervor Zunächst steht der obere Preßteller mit den Messern und dem
Verschlußring b frei oberhalb des Wirktellers y. Ist die entsprechende Teigmenge
auf den Wirkteller y gebracht, so wir 1 der Handgriff d nach rechts verschoben.
Hierdurch wird auch der Verschlußring b nach rechts gedreht und gleitet durch Vermittlung
der Aufhängestange c an oberen Kurvenabschrägungen a des Preßtellers nach unten,
bis er sich auf den Wirktisch v legt. In dieser Schlußlage findet eine Sperrung
des Verschlußringes statt, indem sich Ansätze t desselben unter Knaggen
F des Gestelles herunterlegen.
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Der Teig muß nunmehr gepreßt werden. Zu diesem Zweck übt man mit der
rechten Hand einen Druck auf den Hebel f nach unten aus, ohne den Entriegelungshebel
g zu betätigen. Dadurch werden die beiden Wellen i und la gleichmäßig verdreht,
so daß sich die obere Preßplatte mit den Messern zusammen nach unten bewegt. Diese
Bewegung wäre jedoch nicht mcglich, wenn man nicht vorher eine Sperrung auslöste,
welche durch die beiden Stangen r, r gegeben ist, die in ihrer Anfangsstellung (Abb.2)
in Nuten zweier Gewindestangen q, q eingreifen, welche im Gestell befestigt sind.
Der Arbeiter hat diese Halbmuttern r vorher dadurch ausgelöst, daß er mit der linken
Hand den Handhebel s nach links drückte.
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Ist der Preßvorgang alsdann durch Niederdrücken des Hebels f vollendet
worden, so drückt man den Sperrhebel g an den Hebel f heran, löst dadurch die Sperrung
gegenüber dem
Hebel e bei 5 und bewegt nunmehr lediglich die Messer
nach unten, welche den Teig durchschneiden.
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Nunmehr kann der Wirkvorgang stattfinden. Zu diesem Zweck wird der
Elektromotor eingerückt und der Wirktisch y durch die Schraubenräderpaare
v von der Welle u aus angetrieben, so daß er sich in exzentrisch kreisende
Bewegung setzt.
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Während dieser Bewegung muß dafür gesorgt werden, daß die obere Prellplatte
sich entsprechend der Ausdehnung der Teigteilchen nach oben bewegen kann. Im vorliegenden
Falle geschieht dies weder durch Ausbalancierung ihres Eigengewichts noch durch
Federwirkung, sondern zwangläufig. Als der Arbeiter den Hebel s in seine Anfangslage
zurückschnellen ließ, was durch die Feder 7 besorgt wird, gerieten die Halbmuttern
r in Eingriff mit den Spindeln q, q.
Diese Spindeln werden durch Schneckenübersetzung
von der Welle u aus bewegt; so daß also die Halbmuttern y und damit die an ihnen
befestigte Prellplatte a immer mehr nach oben bewegt wird. Geraten sie in ihre oberste
Stellung, so erfolgt eine Ausrückung durch die am Gestell befestigten Knaggen 8,
worauf sie in die in Abb. 2 gezeichnete anfängliche Sperrlage hineinschnellen.
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Auf diese Weise wird für die geteilten Teigstücke, welche eine eckige
und flache Form haben, beim Rundwirken zwangläufig Platz geschaffen, so daß, auch
wenn die Messer in den Führungsnuten des oberen Tellers infolge der Teigverschmierung
größere Widerstände finden sollten, niemals die Gefahr eines Festhaltens der oberen
Prellplatte stattfindet.
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Während sich die Prellplatte a hebt, wird durch sie gleichzeitig das
Zahnsegment 1, die Hohlwelle i und der Hebel e in die ursprüngliche Stellung zurückgebracht.
Zieht man nun die Messer p in die Höhe, indem man den Handhebel f nach oben zieht,
so wird wieder die anfängliche Sperrung mit dem Hebel e durch den Stift 5 vorgenommen.
Die geformten Teigstücke liegen alsdann fertig auf dem Wirktisch, und man hat nur
noch nötig, den Verschlußring b durch Bewegen des Hebels d nach links
nach oben zu ziehen, indem dessen Führungen c auf die Kurven a herauflaufen.
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Alsdann können die Teigstücke abgenommen werden, um einem neuen Teigklumpen
Platz zu machen. Der Vorgang wiederholt sich hierauf.
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Diese Anordnung ergibt neben den sonst erwähnten Vorteilen sehr einfache
Getriebe und eine gedrängte, leichte Bauart der Maschine. Man kann hierbei auch
von jeder selbsttätigen senkrechten Bewegung des Verschlußringes b absehen, da hierbei
häufig Störungen erfolgen.
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Die Masse des zu bewegenden Wirktisches ist eine sehr geringe, so
daß bei den schnellen Wirkbewegungen nur ein geringer Kraftaufwand nötig ist.
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Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß man den oberen Teilkopf
leicht auswechseln kann, so daß der Bäcker mit. verschiedenen Unterteilungen arbeiten
kann. Dies ist von Wichtigkeit. War der Bäcker bei den heutigen Maschinen darauf
angewiesen, Teigeinlagen von höchstens 3 Pfund zumachen(3oZweipfennigbrötchen),
so kann man bei der beschriebenen Bauart durch Auswechslung leicht bis etwa .:11/,,
Pfd. hineinlegen, um auch Dreipfennigbrötchen herstellen zu können.