DE3801001A1 - Verfahren zum verfluessigen von kohle - Google Patents
Verfahren zum verfluessigen von kohleInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G1/00—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
- C10G1/08—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal with moving catalysts
- C10G1/083—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal with moving catalysts in the presence of a solvent
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verflüssigen von
Kohle, bei dem die gemahlene Kohle mit Anreiböl zu einem
Brei vermischt, bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur
in den oberen Bereich einer Reaktionszone eingespeist und
dort im Gegenstrom mit Wasserstoff einer katalytisch be
schleunigten Hydrierung unterzogen wird, wobei die Produkt
dämpfe aus dem oberen und der feststoffhaltige Rückstand aus
dem unteren Bereich der Reaktionszone abgezogen werden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS
29 45 353 bekanntgeworden. Bei diesem Verfahren wird vorge
schlagen, den im unteren Bereich der Reaktionszone anfallen
den feststoffhaltigen Rückstand einer Vakuumdestillation zu
unterziehen und die dabei anfallende Destillatfraktion als
Anreiböl für die Frischkohle zu verwenden. Dabei durchläuft
die schwere Destillatölfraktion zusammen mit der frischen
Kohle die Reaktionszone und wird durch Reaktion mit dem Pro
zeßwasserstoff zu leichteren Destillatölen weiterhydriert.
Ein Nachteil dieser vorgeschlagenen Verfahrensweise liegt
darin, daß durch die Anwesenheit des Anreiböls in der Reak
tionszone Reaktionsvolumen für zu hydrierende Frischkohle
verlorengeht. Darüber hinaus hat sich aber auch gezeigt, daß
die Weiterhydrierung von schweren Destillatölen zu leichte
ren Fraktionen unter den Bedingungen einer Kohlehydrierung,
unter den Bedingungen der sogenannten Sumpfphase also, zu
einer starken Bildung von gasförmigem C1-C4-Kohlenwas
serstoffen führt, zu Produkten also, die bei der Hydrierung
von Kohle aufgrund ihres hohen Wasserstoff-Verbrauches uner
wünscht sind. Schwere Destillatöle lassen sich, wie entspre
chende Untersuchungen gezeigt haben, unter wesentlich ge
ringerer Bildung an C1-C4-Kohlenwasserstoffen in der bei
einer Kohlehydrierung sowieso vorhandenen Gasphase in einem
Feststoffreaktor weiterhydrieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe, daß Verfahren der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß bei geringer
Bildung an C1-C4-Kohlenwasserstoffen das Reaktionsvolu
men optimal für die Hydrierung der Frischkohle ausgenutzt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Anreiböl eine unter den im oberen Bereich der Reaktionszone
vorherrschenden Verfahrensbedingungen nahezu vollständig
verdampfende Trägerflüssigkeit verwendet wird, welche nach
ihrer Verdampfung zusammen mit den Produktdämpfen aus der
Reaktionszone abgezogen wird.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise zeigt einen Weg, der es
ermöglicht, daß das Anreiböl für die Frischkohle nicht mehr
in den Bereich der Hydrierreaktionen gelangt. Das gesamte
Reaktionsvolumen steht ausschließlich für die zu hydrierende
Kohle zur Verfügung. Es kann nunmehr ein Anreiböl eingesetzt
werden, bei dessen Auswahl das Reaktionsverhalten im Hy
drierbereich nicht mehr berücksichtigt zu werden braucht. Es
muß lediglich bei der Auswahl der als Anreiböl verwendeten
Trägerflüssigkeit sichergestellt sein, daß diese unter dem
im oberen Bereich der Reaktionszone vorherrschenden Druck
von etwa 200 bar und der Temperatur von etwa 400°C nahezu
vollständig verdampft.
Vorzugsweise wird als Anreiböl eine Trägerflüssigkeit einge
setzt, die im Hydrierprozeß selbst anfällt, also beispiels
weise das Prozeßwasser oder - und dies ist der bevorzugte
Anwendungsfall - als Produkte anfallende Destillatöle im
Naphtha- und/oder Mittelölbereich.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die zusammen
mit den Produktdämpfen den die Reaktionszone verlassende
verdampfte Trägerflüssigkeit abgetrennt und erneut der
Frischkohle als Anreiböl zugeführt. Die Abtrennung kann da
bei auf bekannte Weise, beispielsweise durch partielle Kon
densation und anschließende Phasentrennung erfolgen.
Zur Unterstützung und Regelung der Verdampfung der als An
reiböl verwendeten Trägerflüssigkeit kann es sich nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung als zweckmäßig erweisen, in
den oberen Bereich der Reaktionszone ein Heißgas einzulei
ten. Hierzu kann ein Teil des in der Anlage anfallenden
Kreislaufgases oder auch aufgeheizter Wasserstoff verwendet
werden, der dann zusammen mit den Produktdämpfen der übli
chen Gasaufbereitung zugeführt wird.
Selbstverständlich ist die Anwendung der Erfindung nicht be
schränkt auf die Verflüssigung von Kohle. Mit dem gleichen
Erfolg können auch Schweröle, Rückstände aus der Erdölverar
beitung, Ölsande und Ölschiefer sowie Mischungen dieser
Stoffe allein oder auch gemeinsam mit Kohle verflüssigt wer
den.
Weitere Erläuterungen zu der Erfindung sind dem in der Figur
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
Gemäß der Figur wird die zu behandelnde Frischkohle über ei
ne Leitung 1 einem Anreibbehälter 2 zugeführt und dort mit
Anreiböl und Katalysator, welche über Leitungen 3 bzw. 4 in
den Anreibbehälter eingespeist werden, zu einer Suspension
vermischt. Die Kohlesuspension wird in einer Hochdruckpumpe
5 auf den Reaktionsdruck von rd. 200 bar gepumpt, dann in
einer hier schematisch dargestellten Wärmetauscherzone 6 auf
eine Temperatur von etwa 200°C erhitzt und anschließend in
den oberen Bereich 7 eines Hydrierreaktors 8 eingeleitet.
Als Anreiböl wird eine in der Anlage gewonnene, im wesentli
chen aus Naphtha- und Mittelöl bestehende Destillatölfrakti
on verwendet, deren Zusammensetzung erfindungsgemäß so ge
wählt ist, daß sie unter den im oberen Bereich 7 des Hy
drierreaktors 8 vorherrschenden Verfahrensbedingungen
(Druck, Temperatur) nahezu vollständig verdampft. Die ver
bleibende Frischkohle durchströmt den Reaktor 8 von oben
nach unten im Gegenstrom zum Reaktionswasserstoff, der im
unteren Bereich des Reaktors 8 über eine Leitung 9 einge
speist wird, und wird dabei hydriert. Die den Reaktor von
unten nach oben durchströmenden Produktdämpfe werden zusam
men mit dem verdampften Anreiböl über eine Leitung 10 aus
dem Hydrierreaktor abgezogen. Durch Kondensation in einem
Wärmetauscher 11 und anschließende Phasentrennung in einem
Abscheider 12 wird das Öl auskondensiert und einer Destilla
tionsanlage 17 zugeführt. Das als Trägerflüssigkeit für die
Frischkohle benötigte Anreiböl wird über eine Leitung 3 aus
der Destillationsanlage 17 abgezogen und in den Anreibbehäl
ter 2 eingespeist. Die anfallenden Produktgase sowie das
Produktöl werden über Leitungen 13 und 18 aus dem Abscheider
12 bzw. der Destillationsanlage 17 abgezogen.
Die bei dem Verfahren anfallenden Produktdämpfe werden über
eine Leitung 13 vom Kopf des Abscheiders 12 abgezogen.
Zur Unterstützung bzw. Regelung der Verdampfung des Anreib
öls im oberen Bereich 7 des Hydrierreaktors 8 kann in einem
Wärmetauscher 14 erhitzter Wasserstoff über eine Leitung 15
in den oberen Bereich 7 eingespeist werden.
Der flüssige Rückstand des Hydrierreaktors 8 wird über eine
Leitung 16 abgezogen und kann einer weiteren Verarbeitung,
beispielsweise einer Vakuumdestillation, Verkokung oder ei
ner Vergasung, unterzogen werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Verflüssigen von Kohle, bei dem die gemah
lene Kohle mit Anreiböl zu einem Brei vermischt, bei er
höhtem Druck und erhöhter Temperatur in den oberen Be
reich einer Reaktionszone eingespeist und dort im Gegen
strom mit Wasserstoff einer katalytisch beschleunigten
Hydrierung unterzogen wird, wobei die Produktdämpfe aus
dem oberen und der feststoffhaltige Rückstand aus dem un
teren Bereich der Reaktionszone abgezogen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Anreiböl eine unter den im oberen
Bereich der Reaktionszone vorherrschenden Verfahrensbe
dingungen nahezu vollständig verdampfende Trägerflüssig
keit verwendet wird, welche nach ihrer Verdampfung zu
sammen mit den Produktdämpfen aus der Reaktionszone ab
gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die verdampfte Trägerflüssigkeit von den Produktdämpfen
abgetrennt und erneut zum Anreiben der Frischkohle ver
wendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Trägerflüssigkeit Prozeßwasser verwen
det wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Trägerflüssigkeit bei der Hydrie
rung der Kohle anfallende Destillatöle verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den oberen Bereich der Reaktions
zone ein Heißgas eingeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Heißgas aufgeheizter Wasserstoff verwendet wird.
7. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf die Ver
flüssigung von Schwerölen, Rückständen aus der Erdölver
arbeitung, Ölsande, Ölschiefer sowie auf Mischungen die
ser Stoffe alleine oder zusammen mit Kohle.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE3801001A DE3801001A1 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zum verfluessigen von kohle |
AU29099/89A AU2909989A (en) | 1988-01-15 | 1989-01-04 | Process for liquefying coal |
PCT/DE1989/000002 WO1989006679A1 (en) | 1988-01-15 | 1989-01-04 | Process for liquefying coal |
ZA89327A ZA89327B (en) | 1988-01-15 | 1989-01-16 | Process for liquefying coal |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3801001A DE3801001A1 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zum verfluessigen von kohle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3801001A1 true DE3801001A1 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6345338
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3801001A Withdrawn DE3801001A1 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zum verfluessigen von kohle |
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB359108A (en) * | 1930-08-19 | 1931-10-22 | Ronald Holroyd | Improvements in the destructive hydrogenation of solid carbonaceous materials |
DE2803916C2 (de) * | 1978-01-30 | 1983-11-17 | Saarbergwerke AG, 6600 Saarbrücken | Verfahren zum Verflüssigen von Kohle |
-
1988
- 1988-01-15 DE DE3801001A patent/DE3801001A1/de not_active Withdrawn
-
1989
- 1989-01-04 WO PCT/DE1989/000002 patent/WO1989006679A1/de unknown
- 1989-01-04 AU AU29099/89A patent/AU2909989A/en not_active Abandoned
- 1989-01-16 ZA ZA89327A patent/ZA89327B/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1989006679A1 (en) | 1989-07-27 |
ZA89327B (en) | 1989-10-25 |
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Legal Events
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