DE379860C

DE379860C - Schutzvorrichtung gegen Hineingezogenwerden von Arbeitern in Maschinen

Info

Publication number: DE379860C
Application number: DES58224D
Authority: DE
Inventors: Karl Meller
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1921-12-02
Filing date: 1921-12-02
Publication date: 1923-08-30

Description

Schutzvorrichtung gegen Hineingezogenwerden von Arbeitern in Iflaschinen. Bei zahlreichen Maschinen besteht die Gefahr, daß Arbeiter hineingezogen werden, insbesondere z. B. mit den Händen, wenn sie irgendein zu verarbeitendes Gut zwischen Walzen einzuführen haben, wie dies z. B. bei der Bearbeitung von Gummi notwendig ist. Nun ist es bekannt, solche Maschinen im Falle der Gefahr dadurch mechanisch abzuschalten, daß der Arbeiter z. B. einen Hebel oder eine Schutzstange berührt. Hierbei läuft aber die Maschine doch immer noch einige Zeit weiter, auch wenn durch das Berühren der Schutzstange usw. nur eine auslösende Wirkung ausgeübt wird, da es immer einige Zeit dauert, bis z. B. ein Riemen auf eine andere Riemenscheibe, z. B. eine Leerlaufscheibe, geschoben ist, oder bis Zahnräder außer Eingriff gebracht werden. Es ist dabei zu bedenken, daß der Antrieb erst dann aufhört, wenn sich die Zähne des einen Zahnrades vollkommen aus den Lücken des anderen herausgezogen haben. Bei Riemenscheiben kommt noch hinzu, daß sie gewöhnlich schnell laufen, damit man keine zu starken Riemen braucht, und daß sie infolgedessen eine große lebendige Kraft haben und dadurch auch nach dem Verschieben des Riemens die Maschine noch weiterdrehen. Bei dem in Frage kommenden Ausschalten im Falle der Gefahr handelt es sich aber um Bruchteile von Sekunden, weil sonst z. B. heim Hineingeraten eines Fingers zwischen zwei Walzen entweder noch die ganze Hand hineingezogen oder die übrigen Finger abgespreizt und abgebrochen werden. Mit mechanischen Mitteln kann deshalb die Aufgabe, eine Maschine im Falle der Gefahr augenblicklich stillzusetzen, nur unvollkominen gelöst werden.
Wenn man auch die Maschine im Falle der Gefahr entweder selbsttätig durch die Hände des Arbeiters oder absichtlich, z. B. durch einen Fußtritt, möglichst dicht an der eigentlichen Arbeitsmaschine, also unter Abschaltung der durch den Antrieb und durch L°bersetzungen gebildeten Schwungmassen, durch Lösen einer Elektromagnetkupplung abschalten kann, so würden hier die Walzen infolge ihrer Trägheit doch immer noch etwas weiterlaufen, so daß die Gefahr des Hineinziehens, z. B. der Hand eines Arbeiters, noch nicht gänzlich beseitigt ist.
Das soll nach der Erfindung dadurch erreicht werden, daß an der Arbeitsmaschinezwei Magnetkupplungen vorgesehen werden, von denen die eine im Falle der Gefahr von ihrem Antrieb abgeschaltet und die zweite durch dieselben Mittel, die die erste ausschalten, gleichzeitig eingeschaltet wird, wodurch die Arbeitsmaschine rückwärts gedreht wird.
Die Abbildung zeigt ein Beispiel hierfür. i und 2 sind Walzen, die durch den Motor 3 über die Zahnräder q. .und 5 in der Pfeilrichtung gedreht und die in der Richtung des gefiederten Pfeiles mit irgendeinem Gut beschickt werden. Die Stromzuführung zum Magnetgehäuse i i wird über einen Kontakt 6 und einen Hebel 7 geführt, der im Punkt 8 drehbar gelagert ist. Ein zweites Magnetgehäuse 12, das durch ein Zahnrad 14 in umgekehrter Richtung wie das Magnetgehäuse i i gedreht wird, hat den Kontakt 16, auf den der Hebel ? gleichfalls einwirken kann.
Kommt der Arbeiter mit seinen Händen oder Armen zu nahe an die Walzen, so hebt er den Bügel 9 und unterbricht dadurch die Stromzuführung zum Magnetgehäuse am Kontakt 6, so daß die Walzen i und 2 nicht mehr angetrieben werden. Gleichzeitig wird der Kontakt 16 zum Magnetgehäuse 12 geschlossen. Die Walzen i und 2 drehen sich dann entgegen der Pfeilrichtung.
Statt den Hebel ? mit den Händen selbsttätig zu heben, kann ihn der Arbeiter auch durch Treten auf den Fußtritt i o heben und so den Antrieb abschalten. Dadurch wird ein Weiterlaufen der Arbeitsmaschine mit Sicherheit verhindert und etwa schon erfaßte Teile werden gleich wieder freigegeben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Schutzvorrichtung gegen Hineingezogenwerden von Arbeitern in Maschinen, dadurch , gekennzeichnet, daß an der Arbeitsmaschine zwei Magnetkupplungen vorgesehen sind, von denen die eine (i i ) im Falle der Gefahr von ihrem Antrieb abgeschaltet und die zweite (12) durch dieselben Mittel, die die erste ausschalten, gleichzeitig eingeschaltet wird, wodurch die Arbeitsmaschine dann rückwärts gedreht wird.