DE37978C - Drehbarer Absatz für Schuhe, Stiefel und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1886 ab.

Bekanntlich wird bei vielen Menschen die Trittfläche der Fufsbekleidung ungleichmäfsig abgenutzt, und zeigt sich dies am häufigsten bei den Absätzen der Stiefel. .

Mit so einem einseitig abgenutzten Schuh ist es nicht nur schlecht zu gehen, sondern leidet auch noch der übrige Theil des Stiefels sehr darunter, abgesehen von anderen Uebelstä'nden, welche so eine . vertretene Fufsbekleidung im menschlichen Organismus hervorruft.

Bei meinen Absätzen ist ein einseitiges Abnutzen undenkbar, da dieselben sich drehen lassen und daher ein Auftreten auf immer derselben Seite des Absatzes nicht möglich ist; denn schon beim Gehen verdreht sich dieser Absatz ein wenig, man könnte sagen, sogar bei jedem Schritte. Zum Ueberflufs kann man den Absatz beim Putzen oder Anziehen des Schuhes etwas drehen.

In beiliegender Zeichnung ist ein solcher drehbarer Absatz abgebildet, und zwar stellen:

Fig. ι eine Oberansicht bei weggenommener Deckplatte, .

Fig. 2 eine untere Ansicht der Deckplatte,

Fig. 3 Schnitte durch Absatz und Deckplatte, Fig. 4 den vollständigen Absatz im Schnitt und Fig. 5 eine Verbindung der Deckplatte dar.

In den Fig. 6 und 7 sind Bestandtheile zum Befestigen und Abnehmen 'des Stöckeis dargestellt, und zwar Gabelschliefse und Schliefsenzieher.

Die Hauptbestandteile dieser Absätze sind zwei in einander greifende Stahlscheiben s und S₁, wovon letztere (S₁) am Stiefel befestigt ist und in die erstere eingreift,, eine Kautschukeinlage ν und eine starke Lederplatte / als untere Auftrittfläche. Die beiden Stahlscheiben 5 und S₁ sind mit einander durch einen Knopf k und eine Gabelschliefse g verbunden.

An der Stahlscheibe s ist die Kautschukeinlage ν und die Lederplatte I durch Schrauben oder Niete oder Kitt befestigt. Die Stahlscheibe S₁, Fig. 3, besitzt auf ihrer Innenseite einen angenieteten Knopf k, welcher durch den kreisrunden Ausschnitt 0 der Stahlscheibe s gesteckt werden kann.

Sind nun diese beiden Stahlplatten in einander gelegt, so wird die Gabelschliefse g, Fig. 6, in dem im Kautschuk ν angebrachten Ausschnitt a mit der Warze w nach oben eingeführt und gänzlich hineingedrückt; dadurch umfafst sie den Bolzen des Knopfes k, mithin kann sich die Stahlscheibe s um ihre eigene Achse, d. h. um die des Knopfes k drehen.

Zum Zerlegen des Absatzes bedient man sich eines Schliefsenziehers \, Fig. 7, welcher unterhalb der Gabelschliefse in den Kautschuk eingedrückt wird, wie Fig. 4 zeigt, und mit seinem Hacken in das Loch c der Schliefse eingreift. Durch mäfsiges Anziehen bringt man die Gabelschliefse heraus.

, Diese Absätze sind aus bestem Material hergestellt, und sind die einzelnen Bestandtheile derselben durch Niete und Schrauben unter einander verbunden. Aehnlich sind auch Kautschuk ν und Leder / an der Scheibe s befestigt.

Beim Gebrauch solcher Absätze ist es nothwendig, dieselben alle 8 Tage einmal mit OeI

oder Petroleum zwischen den beiden Scheibenrändern etwas einzuölen.

Die in Fig. 5 gezeigte Abänderung der unbeweglichen Deckplatte besteht aus einer ganz gleich geformten Deckplatte S₁, nur ist der Knopf k nicht unbeweglich daran befestigt, sondern einsetzbar gemacht. Die Befestigungsweise ist sonst ganz die gleiche.

Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, dafs bei diesen Absätzen die untere Lederplatte I wegbleiben kann, so dafs man dann auf Kautschuk auftritt, oder aber, dafs auch die Kautschukbeilage ν weggelassen werden kann, wodurch dann der ganze Absatz aus Leder besteht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein drehbarer Absatz für Schuhe, Stiefel etc., bestehend aus einem am Schuh, Stiefel etc. befestigten Obertheil s¹ und einem Untertheil s, welche mit einander durch Knopf Ar und Gabelschliefse g drehbar verbunden sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.