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Hilfsvorrichtung an Addiermaschinen zur Ermittlung der Endsummen verschiedener
Geldscheinsorten, Das Abzählen größerer Geldsummen ist bei der großen Menge der
verschiedenen Papiergeldsorten eine mühsame und zeitraubende Sache, wobei Irrtümer
häufig vorkommen. Letzteres möglichst auszuschließen und das Abzählen möglichst
zu erleichtern, also Zeit Mühe usw. zu ersparen, bezweckt der Gegenstand vorliegender
Neuerung. Der Zweck und die Vorzüge sind also: i. schnellstes Feststellen größerer
Geldsummen, welche aus den verschiedensten Geldscheinsorten bestehen, und damit
also Zeitersparnis, 2. Vermeiden von Irrtümern, 3. leichtes Ermitteln von Falschstücken
durch das der Maschine eigene Zählsystem (Legen der Geldscheine nach Sorten), q..
Schonung und Ersparnis von Nervenkraft, 5. erhöhte Übersicht über die Tastatur,
da diese aus nur wenigen Zahlenreihen besteht und somit leicht zu handhaben ist.
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Die Neuerung ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Draufsicht auf die Neuerung, Abb. 2 die Seitenansicht
derselben.
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Über der Tastatur einer Addiermaschine bekannter Konstruktion ist
eine verschiebbare Hilfstastatur i angebracht, wie eine solche in ähnlicherAusführungbei
den bekannten Wiederholungsvorrichtungen für Multiplikationsrechnungen auf Addiermaschinen
üblich ist.
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Die Tastaturtafel i mit Griff k, hier vierstellig angenommen,
weist vier Reihen Tasten zu je neun Ziffern i bis 9 auf, wobei die ; erste Zifferreihe
rechts die Einer, die zweite die Zehner, die dritte die Hunderter, die vierte die
Tausender bezeichnet. Die Tastentafel i kann zwischen zwei Gleitschienen
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verschoben werden, die oben und unten über der Tastatur einer Addiermaschine
angebracht I sind und Kerben m haben, welche der Entfernung der senkrechten Tastenreihen
voneinander entsprechen. In diese Kerben m schnappt beim jeweiligen Rücken um eine
Reihenbreite eine unter der Tastentafel i an ihren beiden Enden angebrachte Federn
ein. i Als bekannte Einrichtungen weist die Kassier- i maschine einen Umschalthebel
r, einen Summenhebel s mit Zwischensummenklinke, eine Repetiertaste (R) und eine
Fehlertaste (k) auf. An der oberen Kante der Tastaturtafel i rechts befindet sich
ein fester Zeiger o, der mit seiner Spitze auf eine Geldscheinsortentafel p zeigt,
welche auf der betreffenden Maschine unverrückbar befestigt ist.
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Bei Verwendung dieser Neuerung besteht die einzige Arbeit des Kassierers
nur noch im Abzählen der einzelnen Geldscheinsorten oder in der Ermittlung der Anzahl
Scheine jeder Geldsorte: Das Legen der Geldscheine nach :orten muß durch den Einzahler
geschehen. Die Umrechnung in den Gesamtbetrag jeder Geldsorte (Multiplikation der
Anzahl mit der Wertzahl) und die Feststellung des Gesamt-Betrages, also der Endsumme
(Addition sämtlicher Multiplikationsprodukte nacheinander), sowie das Abdrucken
der Summe und das sichtbare Erscheinen derselben besorgt selbsttätig die Maschine.
Die Anzahl der Scheine wird nur auf der oberen Tastaturtafel i eingestellt (gedrückt)
nach Tausendern, Hundertern, Zehnern, Einern. Vor der Einstellung ist die Tastaturtafel
stets so zu rücken, daß der Zeiger auf die betreffende Sortenzahl zeigt. Will der
Kassierer die Summe der höchster, Geldscheinsorte von verschiedenen Sorten, z. B.
der Tausendmarkscheine, ermitteln, so rückt er zunächst die obere Tastaturtafel
so nach links oder rechts, daß der Zeiger o auf Ziffer iooo der oben angebrachten
Geldsortentafel p zeigt, stellt sodann die Anzahl der Tausendmarkscheine durch Zählen
fest, drückt diese auf der verschiebbaren Tastaturtafel i in bekannter Weise und
zieht die Kurbel q. Derselbe Vorgang wird bei der Ermittlung der Summe der Ein-,
Zehn-, Hundert-, Tausend- und Zehntausendmarkscheine wiederholt.
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Die Anzahl der Zwei- und Zwanzigmarkscheine muß zweimal nacheinander
gedrückt und gekurbelt werden, jedoch ist vor dem Einstellen der Zwanzigmarkscheine
erst die Tastaturtafel i entsprechend zu stellen. Soll die Anzahl der Fünfmarkscheine
eingestellt oder registriert werden, so wird nach dem entsprechenden Verrücken der
Tastaturtafel i die Repetiertaste R (Wiederholungstaste) gedrückt, dann die Anzahltasten
und sodann die Kurbel fünfmal gezogen. Vor dem fünften Kurbelzug ist die Repetiertaste
R auszulösen.
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Ebenso wie bei der Einstellung der Fünfmarkscheine ist bei der Einstellung
der Fünfzig- und Fünfhundertmarkscheine zu verfahren.
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Ist der Gesamtbetrag eines Postens Geld festgestellt und registriert,
so erfolgt ein Leerzug, dann wird der Summenhebel s nach hinten
gedrückt
(links neben der Tastatur) und dann die Kurbel noch einmal gezogen, wodurch die
Gesamtsumme gedruckt wird und die Maschine für die nächste Einzahlung frei gemacht
wird.
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Befinden sich unter den zu zählenden Geldsorten Schecks, so können
deren Beträge, die das Zählen zusammen mit Geldscheinsorten besonders erschweren,
ebenfalls durch Einstellung auf der Tastaturtafel i gezählt werden. Reicht die Tastaturtafel
dazu nicht aus, so kann die untere Tastaturtafel mit verwendet werden. Pfennigbeträge
werden auf den Tasten der unteren Tastaturtafel t eingestellt und gezählt (s. die
erste oder Einer- und die zweite oder Zehnerzahlenreihe von rechts), dies geschieht
also mit den bekannten Maschinen. ' Die über den Anzahltasten angebrachte Korrektur-
oder Fehlertaste K ermöglicht es, Tippfehler, die vor dem Kurbelzug entstehen, wieder
gutzumachen. Ist Motorbetrieb vorhanden, so kann das Ziehen der Kurbel erspart werden
durch Druck auf die Motortaste.
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Beispiel: Soll z. B. der Betrag von 8 9 527 Mk. 15 Pf. eingezahlt
werden, wobei angenommen wird, daß es 89 einzelne Tausendmarkscheine sind,
so wird die verschiebbare Tastaturtafel i so gerückt, daß der Zeiger o auf die Geldscheinsorte
iooo auf der oberen Skala p zeigt, dann wird die Taste 8 der Zehnerreihe und die
Taste g der Einerreihe (s. Abb. i a und i b) gedrückt, darauf wird die Kurbel q
gezogen, wodurch die ßg einzelnen Tausendmarkscheine registriert sind. Die restlichen
527 Mk. setzen sich aus vier Einhundertmarkscheinen, zwei Fünfzigmarkscheinen, einem
Zwanzigmarkschein und sieben Einmarkscheinen zusammen. Zur Registrierung der vier
Einhundertmarkscheine wird die obere Tastaturtafel i so gerückt; daß der Zeiger
o auf die Geldscheinsorte ioo (oben) zeigt, und dann die in der Einerreihe mit c
bezeichnete Zahl q. gedrückt, darauf erfolgt wieder ein Kurbelzug. Sodann wird die
Tastaturtafel so gerückt, daß der Zeiger o auf die Geldscheinsorte io zeigt, worüber
gleichzeitig Sorte 2o und 5o angegeben sind. Der Kassierer drückt dann die Repetiertaste
R und hierauf die in der Einerreihe mit d bezeichnete Taste 2 und macht fünf Kurbelzüge.
Die Repetiertaste ist nach dem vierten Kurbelzug wieder auszulösen. Zur Registrierung
des Zwanzigmarkscheins verbleibt der Zeiger o in voriger Stellung, der Kassierer
drückt dann die in der Einerreihe mit e bezeichnete Taste i zweimal nacheinander
und zieht nach jeder Einstellung die Kurbel q. Die sieben Einmarkscheine werden
so registriert, daß der Zeiger auf die Geldscheinsorte i zeigt und dann auf die
mit f bezeichnete Taste 7 gedrückt wird (s. Abb. i), worauf ein Kurbelzug erfolgt.
Die restlichen 15 Pfennige werden auf der unteren Tastatur t bei den rechten beiden
Reihen durch Drücken der Taste i g und Taste 5 lt und jedesmaligen Kurbelzug registriert.
Das mehrmalige Kurbelziehen bei den Geldscheinsorten 5, 5o und 5oo kann dadurch
vermieden werden, daß an der Welle der Kurbel Zahnungen angebracht sind, die die
Multiplikation der Anzahl mit der Wertzahl oder die fünfmalige Addition durch einen
Kurbelzug ermöglicht. Um diese Anordnung äußerlich kenntlich zu machen, kann an
der Kurbel ein Zeiger angebracht werden, der auf der jeweiligen Sorte beim Kurbeln
stehen muß.
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Das Ermitteln von Falschstücken (s. Seite i) ist, wenn verschiedene
Geldsorten untereinanderliegen, sehr zeitraubend und erfordert durch die abwechselnd
erscheinenden Bilder angestrengteste Aufmerksamkeit eines Kassierers. Durch das
der Maschine eigene Zählsystem (Legen der Scheine nach Sorten) hat der Kassierer
während des Zählens der Scheine jeder Sorte immer nur ein und dasselbe Bild vor
sich und kann dadurch mit weniger'Zeitverlust und Anstrengung leicht auf bestimmte
Merkmale achten. Somit ist das Ermitteln von Falschstücken und evtl. das Ermitteln
von Falschmünzerwerkstätten durch evtl. Festnehmen der einzahlenden Person beim
Zählen mit der Maschine leichter als beim Zählen ohne sie. Gleichzeitig ist aber
auch ein Kassierer nicht so leicht der Gefahr ausgesetzt, Verluste durch die Hereinnahme
von Falschstücken zu tragen.