DE379612C - Abdichtungsvorrichtung fuer die Elektroden von elektrischen Lichtbogenoefen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 28. AUGUST 1923

REIC H S PATE NTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 h GRUPPE

(S 60283

Siemens & Halske Akt-Ges. in Siemensstadt b. Berlin*).

Abdichtungsvorrichtung für die Elektroden von elektrischen Lichtbogenöfen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1922 ab.

Bei elektrischen Lichtbogenöfen macht die Abdichtung der Elektroden an der Einführungsstelle in das Ofenmauerwerk Schwierigkeiten. Eine möglichst gute Abdichtung ist einerseits erforderlich, um den Durchtritt von Stichflammen durch den die Elektroden umgebenden Ringraum und auch das Entweichen heißer Ofengase allgemein zu verhüten. Es sollen auf diese Weise nicht nur beträchtliche Wärmeverluste, sondern auch Beschädigungen und to

') Von dem Palentsucher ist als Erfinder angegeben worden:

• Robert Köcher in Berlin.

879612

Anfressungen der Elektroden durch Verbrennung und schließlich auch eine nachteilige Beeinflussung des Ofengases vermieden werden.

Es sind bereits eine größere Anzahl von Vorschlagen für die Abdichtung gemacht worden, ohne daß bisher eine völlig brauchbare Lösung gefunden wäre. Meist werden Stopfbuchsen, feste oder federnde Packungen, gegebenenfalls mit gelenkig verbundenen Teilen, verwendet, ίο die bei der Höhe der an der Dichtungsstelle herrschenden Temperatur schnell ihre Wirksamkeit verlieren.

Gemäß der Erfindung sind Packungen, Federungen und Schraubverbindungen dadurch ganz vermieden, daß die Elektrode an der Einführungsstelle von mehreren in radialer Richtung verschiebbaren, an den Trennstellen einander überlappenden Platten umgeben ist, die durch den statischen Druck eines in einem äußeren Behälter angeordneten Schüttmittels, das beispielsweise aus Eisen- oder Tonzeugkugeln bestehen kann, gegen die Elektrode angepreßt werden.

In den Abb. 1 und 2 ist in Längs- und Querschnitt bzw.Grundriß dieDurchführungsstellefür eine senkrecht angeordnete Kohlenelektrode gezeigt. Die Abb. 3 und 4 veranschaulichen in vergrößertem Maßstab in einer Seitenansicht und einem Grundriß einen Teil der Dichtungsplatten.

Die Ofendecke ist mit der üblichen Durchbrechung b für die Elektrode e versehen. Über der Durchbrechung ist an der Außenseite desOfens ein eisernes Gehäuse g angeordnet, das im unteren Teil eine Kühlwasserkammer iv, in dem oberen einen Fehälter k mit konischer Außenwandung bildet. Der Bodenteil des Behälters ist mit radial gerichteten Rippen r versehen, und auf diesen sind mit Nasen η mehrere gebogene Dichtungsplatten p gelagert, die sich möglichst passend an die Elektroden anschließen. Der Behälter k ist am oberen Ende mit einem aufgeschraubten Deckel c verschlossen, der in Schlitzen s besondere Führungsnasen f der Platten p aufnimmt. Der Behälter k ist mit einem Schüttmittel geeigneter Korngröße angefüllt. Dieses Material übt einen wagerechten Druck aus, der mit nicht allzu großer Kraft die Platten p an die Elektroden andrückt, trotzdem aber auch ihre Verschiebung gestattet.

Damit nicht an den Trennungsstellen der Dichtungsplatten Gase aus dem Ofeninneren entweichen können, sind diese Platten, wie Abb. 3 erkennen läßt, an den senkrechten Rändem mit ineinander greifenden Verzahnungen ; versehen. Um weiterhin den Durchtritt der Gase zu verhindern, sind an jeder Platte noch Bleche / angenietet, die sich über die Trennstelle hinweg auf die benachbarte Platte erstrecken.

In Abb. 5 ist schließlich eine besondere Ausführungsform der Dichtungsplatten gezeigt, bei der diese mit wagerechten Ringnuten t versehen sind. Diese üben eine labyrinthartige* Dichtungswirkung aus und erschweren den Durchtritt von Ofengasen längs der Oberfläche der Elektrode.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:

1. Abdichtungsvorrichtung für die Elektroden von elektrischen Lichtbogenofen, bei der eine Anzahl der Elektrode angepaßter Dichtungsplatten diese selbsttätig verstellbar umgeben, gekennzeichnet durch einen die Dichtungsplatten aufnehmenden, zweckmäßig konischen Behälter, der mit einem Schüttmaterial, beispielsweise Eisen- oder Tonzeugkugeln, gefüllt ist, die infolge ihres statischen Druckes die Dichtungsplatten gegen die Elektrode anpressen.

2. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatten in radialer Richtung beispielsweise durch Rippen und Schlitze an beiden Enden geführt sind.

3. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatten mit in tangentialer Riehtung ineinandergreifenden Verzahnungen versehen sind.

4. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennstellen zwischen den Dichtungsplatten mittels an j e einer dieser Platten vorgesehener Bleche überdeckt sind.

5. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatten an der Innenseite mit wagerechten, als Labyrinthdichtung wirkenden Nuten versehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.