DE3790661C2 - Vorrichtung zur Steuerung einer funkenerosiven Nachbearbeitung eines grob vorgeschnittenen Werkstücks - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung einer funkenerosiven Nachbearbeitung eines grob vorgeschnittenen WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung einer
funkenerosiven Nachbearbeitung eines grob vorgeschnittenen
Werkstücks mittels Drahtelektrode, wobei Werkstück und
Drahtelektrode mittels einer Vorschubeinrichtung längs einer
Bearbeitungsbahn mit einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit
relativ zueinander verschoben werden.
Eine herkömmliche Funkenerosionsmaschine ist im folgenden
anhand von Fig. 6 bis 8 näher beschrieben.
Fig. 6 zeigt diese Funkenerosionsmaschine in schematischer
Darstellung. Darin
bezeichnet das Bezugszeichen 1 eine
drahtförmige Elektrode, 2 ein Werkstück, 3 einen
X-Schlitten zur Bewegung des Werkstückes 2 von rechts
nach links in Fig. 6, 4 einen Y-Schlitten zur
Bewegung des Werkstückes 2 in einer Richtung
von vorne nach hinten in Fig. 6, 5 einen Servomotor zum
Antrieb des X-Schlittens, 6 einen Servomotor zum
Antrieb des Y-Schlittens 4, 7 einen Servorverstärker
zur Zuführung eines Stroms zum Servomotor 5, 8 einen
Servoverstärker zur Zuführung eines Stroms zum Servomotor
6, 9 eine Stromversorgung für die Bearbeitung zwecks
Zuführung einer impulsförmigen Spannung zwischen der
drahtförmigen Elektrode 1 und dem Werkstück 2, 10
einen Sensor zur Erfassung eines Durchschnittswertes der
Bearbeitungsspannung, die zwischen der
drahtförmigen Elektrode 1 und dem Werkstück 2 angelegt
wird, und 11 eine Steuereinheit zur Steuerung der
Servoverstärker 7, 8 im Einklang mit einem Signal aus
dem Sensor 10 und einem vorgegebenen Bearbeitungsprogramm.
Anschließend wird die Betriebsweise beschrieben. Die
Bearbeitung erfolgt durch Vorschub der drahtförmigen
Elektrode 1 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit durch
Anlegen der impulsförmigen Spannung zwischen der
drahtförmigen Elektrode 1 und dem Werkstück 2 aus
einer Stromversorgung 9 für die Bearbeitung und durch
Erzeugung einer Entladung zwischen der drahtförmigen
Elektrode 1 und dem Werktstück 2. In diesem Falle
werden die Bewegungssteuersignale den Servoverstärkern
7, 8 im Einklang mit einem programmierten Ort zugeführt,
der der Steuereinheit 11 vorab zur Verfügung gestellt
wird, und die Servomotoren 5, 6 steuern jeweils den
X-Schlitten 3 und den Y-Schlitten 4, um dadurch das
Werkstück 2 auf eine gewünschte Form zu bearbeiten. Da sich
die Bearbeitungsbedingungen häufig ändern,
steuert die Steuereinheit 11 im wesentlichen
im Einklang
mit einer vom Sensor 10 erfaßten, zwischen den Polen
(Anode und Kathode) liegenden Durchschnittsspannung den
X-Schlitten 3 und den Y-Schlitten 4 mit optimaler
Vorschubgeschwindigkeit, so daß das Bearbeitungsspiel
zwischen der drahtförmigen Elektrode 1 und dem
Werkstück 2 konstant wird. Normalerweise ist es möglich,
eine ausreichende Genauigkeit der Geometrie und der
Oberflächenrauhigkeit zu erzielen, indem die
Oberflächenendbearbeitung nach der Grobbearbeitung
mehrmals durchgeführt wird. Diesbezüglich wird die
Genauigkeit der Geometrie nach der Endbearbeitung durch
den Elektrodenseitenspalt (Spiel zwischen der Seite der
Elektrode und dem Werkstück) bestimmt. Aus diesem Grunde
ist es zur Erzielung einer Formbearbeitung bei hoher
Genauigkeit erforderlich, den Elektrodenseitenspalt
auf einem konstanten Wert zu halten.
Fig. 7 ist eine vergrößerte Darstellung der drahtförmigen
Elektrode 1 und des Werkstückes 2 während der
Endbearbeitung. Bei der üblichen bekannten Art der
Steuerung der Durchschnittsspannung auf einen konstanten
Wert sinkt die Bearbeitungsgeschwindigkeit (U), wenn der Betrag der Materialabtragung, nachfolgend
auch Abtragungsgröße (L) genannt, erhöht wird. Infolgedessen steigt
die Bearbeitungssummenwirkung an einem Seitenabschnitt
des Drahtes (einem Abschnitt (D) in der Fig. 7 an und
der Elektrodeseitenspalt (gs) wird größer. Anders
ausgedrückt, selbst wenn die elektrischen
Bearbeitungsbedingungen und die Durchschnittsservospannung
unverändert beibehalten werden, wird, wenn die
Abtragungsgröße (L) geändert wird, der
Elektrodenseitenspalt (gs) nicht konstant gehalten, was
zu einer Verschlechterung der Genauigkeit der Geometrie
nach der Endbearbeitung führt.
Fig. 8 stellt eine
Beziehung zwischen der Abtragungsgröße (L) und dem
Elektrodenseitenspalt (gs) dar, wenn die elektrischen
Bearbeitungsbedingungen und die Durchschnittsservospannung
nicht geändert werden. Aus Fig. 8 ist ersichtlich,
daß sich der Elektrodenseitenspalt (gs) abhängig von
einer Änderung der Abtragungsgröße (L) erheblich ändert.
Bei einer tatsächlichen Formbearbeitung wird die Änderung
der Abtragungsgröße (L) ein Maximum in einem Eckabschnitt
des Werkstückes.
Fig. 9 ist eine vergrößerte Darstellung
der drahtförmigen Elektrode 1 und des Werkstückes 2
während der Bearbeitung eines Inneneckabschnittes, wobei (R) ein
Drahtradius, (r) eine Oberfläche der vorhergehenden
Bearbeitung und (r₁) ein Radius eines Drahtortes ist, und (L₀-L₅)
zeigen die Abtragungsgröße an jeder der
Drahtmittenpositionen (O₀-O₅). Aus Fig. 8 ist
ersichtlich, daß die Abtragungsgrößen (L₂-L₄) am Inneneckabschnitt
sich gegen hohe Werte hin verändern,
verglichen mit den Abtragungsgrößen (L₀, L₅) während
einer geradlinigen Bearbeitung.
Fig. 10 zeigt eine Änderung
der Abtragungsgröße (L) an dem Inneneckabschnitt
des Werkstückes. In Fig. 10 beginnt die Abtragungsgröße
(L) in einer bestimmten Entfernung (H1) vor dem Beginn
des Eckabschnittes anzusteigen und wird eine Zeit lang
auf einem konstanten Wert gehalten. Anschließend beginnt
die Abtragungsgröße (L) sich in einer bestimmten
Entfernung (H3) vor dem Ende des Eckabschnittes zu
verringern, und sie erreicht erneut die
Abtragungsgröße des geradlinigen Bearbeitungsabschnittes
des Werkstückes.
Wie vorausgehend beschrieben wurde,
wird die Geometrie des Werkstückes nach der Bearbeitung
erheblich verschlechtert, wie in Fig. 11 dargestellt
ist, in welcher (d) die Größe der zu starken Bearbeitung
angibt, und dies trifft insbesondere für den
Inneneckabschnitt zu, da die Vergrößerung des
Elektrodenseitenspaltes (gs) als Folge der Erhöhung der
Abtragungsgröße (L) auftritt. Auch an einem
Außeneckabschnitt des Werkstückes wird die Geometrie des
Werkstückes nach der Bearbeitung ebenfalls verschlechtert,
da eine Verringerung des Elektrodenseitenspaltes (gs)
als Folge der Verringerung der Abtragungsgröße (L)
auftritt.
Da die bekannte Schneiddraht-Funkenerosionsmaschine
in der vorausgehend beschriebenen Weise aufgebaut ist und betrieben
wird,
bestehen Schwierigkeiten, indem der
Drahtelektrodenseitenspalt als Folge einer Änderung der
Abtragungsgröße geändert wird, die insbesondere an
Eckabschnitten und dergleichen des Werkstückes auftritt,
und infolgedessen wird die Genauigkeit der Geometrie
nach der Bearbeitung erheblich verschlechtert.
Aus der Druckschrift DE 29 42 202 A1, welche eine
Funkerosionsmaschine für die Durchführung von Vollschnitten
offenbart, ist es bekannt, daß die Größe des seitlichen
Spalts zwischen Drahtelektrode und Werkstück von der
Vorschubgeschwindigkeit zwischen Drahtelektrode und Werkstück
und die Vorschubgeschwindigkeit wiederum vom Betrag des
Materialabtrags abhängt. Deshalb werden dort die
Impulsparameter so angepaßt, daß beim Schneiden von
Eckabschnitten die Breite einer in ein Werkstück
geschnittenen Ausnehmung konstant bleibt. Diese Anpassung ist
jedoch verhältnismäßig kompliziert.
Aus der Druckschrift CH 639 886 ist es bekannt, daß beim
Nachschneiden von grob vorgeschnittenen Werkstücken ein
größerer Betrag des Materialabtrags eine Verringerung der
Bearbeitungsgeschwindigkeit und dadurch eine Vergrößerung des
seitlichen Spalts zur Folge hat, was zu
Berbeitungsungenauigkeiten führt. Zur Berücksichtigung von
Daten der Bearbeitungsbahn wird dort eine Korrekturgröße
berechnet. Auch bei dieser Vorrichtung ist die Erzielung
einer hinreichenden Schnittgenauigkeit in Eckabschnitten der
Bearbeitungsbahn verhältnismäßig kompliziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuerung für
eine funkenerosive Nachbearbeitung eines grob
vorgeschnittenen Werkstücks der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welcher die Bearbeitungsgenauigkeit auch an
Eckabschnitten der Bearbeitungsbahn verbessert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit der Vorrichtung gemäß
dem Patentanspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigen,
jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Funkenerosionsmaschine mit einer Steuerung der
Nachbearbeitung eines Werkstücks gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 die Darstellung eines Bearbeitungsverfahrens mit
einer erfindungsgemäß gesteuerten funkenerosiven
Nachbearbeitung,
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Darstellung des
Betriebsablaufs bei einer Funkenerosionsmaschine
mit einer erfindungsgemäßen Steuerung der
Nachbearbeitung eines Werkstücks,
Fig. 4 ein Kurvendiagramm zur Darstellung der Änderung des
Betrags des Materialabtrags bei erfindungsgemäß
gesteuerter Nachbearbeitung eines Werkstücks an
einem Inneneckabschnitt,
Fig. 5 ein Kurvendiagramm zur Darstellung des zeitlichen
Verlaufs der Bearbeitungsgeschwindigkeit bei einem
zweiten Bearbeitungsvorgang an einem
Inneneckabschnitt des Werkstücks,
Fig. 6 eine herkömmliche Funkenerosionsmaschine,
Fig. 7 Drahtelektrode und Werkstück bei dessen Bearbeitung
mit einer herkömmlichen Funkenerosionsmaschine in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 8 ein Kurvendiagramm zur Darstellung der Beziehung
zwischen dem Betrag des Materialabtrags und dem
Spalt zwischen Werkstück und Drahtelektrode bei der
Bearbeitung mit einer herkömmlichen
Funkenerosionsmaschine,
Fig. 9 Werkstück und Drahtelektrode in
aufeinanderfolgenden Phasen der Bearbeitung eines
Inneneckabschnitts,
Fig. 10 ein Kurvendiagramm zur Darstellung der Änderung des
Betrags des Materialabtrags bei herkömmlicher
funkenerosiver Nachbearbeitung eines
Inneneckabschnitts des Werkstücks,
Fig. 11 den Materialabtrag an einem Inneneckabschnitt mit
zu starker Bearbeitung durch Verwendung einer
herkömmlichen Funkenerosionsmaschine,
Fig. 12 bis 16 grafische Darstellungen zur Wirkungsweise von
einer erfindungsgemäß gesteuerten funkenerosiven
Nachbearbeitung eines Werkstücks im Vergleich zur
Wirkungsweise einer herkömmlichen funkenerosiven
Nachbearbeitung,
Fig. 17 Werkstück und Drahtelektrode in
aufeinanderfolgenden Phasen der Bearbeitung eines
Außeneckabschnitts,
Fig. 18 Änderungen des Betrags des Materialabtrags bei der
Bearbeitung eines scharfen Eckabschnitts,
Fig. 19 eine Funkenerosionsmaschine mit einer Steuerung der
Nachbearbeitung eines Werkstücks gemäß zweiten
weiteren Ausführungsformen der Erfindung und
Fig. 20 eine Funkenerosionsmaschine mit einer Steuerung der
Nachbearbeitung eines Werkstücks gemäß einer
dritten Ausführungsform der Erfindung.
Zunächst wird anhand von Fig. 1, 2 und 3 eine
Funkenerosionsmaschine mit einer Steuerung der
Nachbearbeitung eines Werkstücks gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Dabei sind Teile,
die mit der herkömmlichen Funkenerosionsmaschine gemäß Fig. 6
übereinstimmen, mit gleichen Bezugszahlen versehen.
Dabei bezeichnet in Fig. 1 das Bezugszeichen 12
eine Diskriminatoreinrichtung, die unterscheidet, ob sich die
Bearbeitungsposition längs einer Kreisbahn an einem
Eckabschnitt eines Werkstückes 2 bewegt oder ob dies
nicht zutrifft. Beispielsweise unterscheidet die
Diskriminatoreinrichtung 12, ob ein
Steuerbefehlsblock eines gerade ausgeführten, numerisch
gesteuerten Programms ein linearer Interpolationssteuerbefehl
oder ein zirkularer Interpolationssteuerbefehl ist. Das
Bezugszeichen 13 bezeichnet eine Korrekturberechnungseinrichtung, nachfolgend
auch Rechenwerk genannt, zur
Berechnung einer Bearbeitungsgeschwindigkeit, die
bezüglich einer Änderung in der Abtragungsgröße korrigiert
wird, und 14 bezeichnet eine Steuereinrichtung zur
Umschaltung der Bearbeitungsgeschwindigkeit im Einklang
mit einem Signal aus der Diskriminatoreinrichtung 12 und einem
berechneten Korrekturwert aus dem Rechenwerk 13. Die vorausgehend
erwähnte Diskriminatoreinrichtung 12, das Rechenwerk 13 und die
Steuereinrichtung 14 werden in der Praxis durch
die Software eines Mikroprozessors
(Zentraleinheit) innerhalb einer Steuereinheit 11
betrieben.
Anschließend wird der Betrieb dieser Ausführungsform
beschrieben. Wie beim Stand der Technik gemäß Fig. 6 wird der
Bearbeitungsvorgang ausgeführt, indem eine drahtförmige
Elektrode 1 mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
bewegt und eine impulsförmige Spannung zwischen der
drahtförmigen Elektrode 1 und dem Werkstück 2 zugeführt
wird, um dazwischen eine Entladung zu erzeugen. In diesem
Falle werden den Servoverstärkern 7, 8
Bewegungssteuersignale im Einklang mit einem programmierten
Ort zugeführt, der der Steuereinheit 11 vorab zur
Verfügung gestellt wird, und Servomotoren 5, 6 treiben,
abhängig von diesen Signalen, den X-Schlitten 3 und
den Y-Schlitten 4 an, um die Bearbeitung des Werkstückes
2 in eine gewünschte Form zu erreichen. Die Steuereinheit
11 treibt den X-Schlitten 3 und den Y-Schlitten 4
mit optimaler Geschwindigkeit, im Einklang mit einer
zwischen den Polen (Anode und Kathode) liegenden
Durchschnittsspannung, die von einem Sensor 10 erfaßt
wird, womit das Bearbeitungsspiel zwischen der
drahtförmigen Elektrode 1 und dem Werkstück 2 auf einem
konstanten Wert gehalten wird. Eine befriedigende
Genauigkeit der Geometrie und Oberflächenrauhigkeit
werden erhalten, indem nach der Grobbearbeitung mehrmals
eine Oberflächenendbearbeitung (Nachbearbeitung) erfolgt. Wie vorausgehend
beschrieben wurde, wird die Genauigkeit der Geometrie
nach der Endbearbeitung durch den Elektrodenseitenspalt
bestimmt, und es ist daher wichtig, den Elektrodenseitenspalt
auf einem konstanten Wert zu halten, um eine Formbearbeitung
mit hoher Genauigkeit zu erzielen.
Bei dem Endbearbeitungsvorgang unterscheidet die
Diskriminatoreinrichtung 12, ob die laufende Bearbeitungsposition
sich längs einer Kreisbahn an einem Eckabschnitt des
Werkstückes 2 bewegt oder ob dies nicht zutrifft. Falls
sie sich längs der Kreisbahn am Eckabschnitt bewegt,
so wird ein Signal der Steuereinrichtung 14 übermittelt,
um diese zu betätigen. Ferner wird im Rechenwerk 13
eine Bearbeitungsgeschwindigkeit berechnet, die bezüglich
einer Änderung in der Abtragungsgröße am Eckabschnitt
korrigiert ist. Die Steuereinrichtung 14 steuert,
abhängig von dem von der Diskriminatoreinrichtung 12 erhaltenen
Signal und dem berechneten Ergebnis des Rechenwerks 13,
die Steuereinheit 11, um die tatsächliche
Bearbeitungsgeschwindigkeit zu ändern und nach Beendigung
der Bearbeitung des Eckabschnittes zur vorausgehenden
Bearbeitungsgeschwindigkeit zurückzukehren. Beispielsweise
schaltet die Steuereinrichtung 14 im Falle einer
Inneneckbearbeitung zur Verringerung eines vorausgehend beschriebenen zu starken
Materialabtrags infolge einer Vergrößerung des
Elektrodenseitenspaltes
die Bearbeitungsgeschwindigkeit auf
einen vergleichsweise größeren Wert um, um dadurch das Phänomen zu
verhindern, daß die Bearbeitungsgeschwindigkeit am
Inneneckabschnitt zu gering wird. Infolgedessen kann
die zu starke Bearbeitung infolge eines
Bearbeitungssummeneffektes korrigiert werden.
Bei der vorausgehend beschriebenen Umschaltung der
Bearbeitungsgeschwindigkeit wird vorab eine
Bearbeitungsgeschwindigkeitskorrekturwerttabelle in einem
Speicher erstellt, und ein
Bearbeitungsgeschwindigkeitsbefehlswert wird, abhängig
von der Tabelle, im Einklang mit dem Rechenergebnis
des Rechenwerks 13 geändert. Anders ausgedrückt, eine
Reihe dieser Vorgänge wird automatisch für alle
Eckabschnitte während der Bearbeitung durchgeführt,
ohne eine Änderung der Bearbeitungsgeschwindigkeit
unmittelbar seitens des Benutzers zu erfordern.
Bei der vorausgehend beschriebenen Ausführungsform sind
die Steuereinheit 11 die Diskriminatoreinrichtung 12, das
Rechenwerk 13 und die Steuereinrichtung 14 unabhängig
voneinander vorgesehen. Jedoch können diese Bauelemente
durch eine einzige Steuervorrichtung ersetzt werden,
falls vergleichbare Funktionen durch die einzige
Steuervorrichtung ausgeführt werden können. Ferner wurde
bei der vorausgehenden beschriebenen Ausführungsform ein Beispiel zur
Erzielung der Korrektur lediglich an einem Inneneckabschnitt
des Werkstückes beschrieben. Es ist jedoch möglich, die
Korrektur sowohl für den Inneneck- als auch den
Außeneckabschnitt zu erzielen, indem ein zweiter
Diskriminator vorgesehen wird, der unterscheidet, ob
die zu bearbeitende Ecke ein Inneneckabschnitt oder
ein Außeneckabschnitt ist.
Eine modifizierte Ausführungsform der Erfindung, die komplexer
als die erste Ausführungsform ist, wird nunmehr beschrieben.
In dieser Ausführungsform sind die Steuereinheit
11, die Diskriminatoreinrichtung 12, das Rechenwerk 13 und
die Steuereinrichtung 14 der ersten Ausführungsform
in einer Einheit kombiniert. Die modifizierte Ausführungsform
umfaßt ferner eine rechnergestützte numerische
Steuervorrichtung (CNC).
Ein Bearbeitungsprogramm einschließlich einer Anzahl
Blöcke wurde in einem NC-Programmspeicher im Hauptspeicher
der CNC gespeichert. Das Bearbeitungsprogramm soll eine
abschließende Gestaltung definieren, die beispielsweise
durch die Bearbeitung gemäß Fig. 2 erhalten wird.
In einem mit Drahtelektrode arbeitenden
Funkenerosionsbearbeitungsverfahren wird eine endgültige
Gestaltung dem Werkstück nicht durch lediglich einen
Bearbeitungsvorgang erzielt; vielmehr wird der
Bearbeitungsvorgang wiederholt längs des Orts (MP)
durchgeführt, der durch das Bearbeitungsprogramm bestimmt
ist, und schließlich wird eine Oberfläche mit hoher
Genauigkeit gebildet. Es sei der Fall betrachtet, bei
welchem ein Werkstück die erforderliche Form durch
dreimalige Bearbeitung erhält. In diesem Fall wird das
Werkstück zuerst derart bearbeitet, daß die Mittenachse
der Drahtelektrode 1 längs einer Linie bewegt wird, die
um einen vorgegebenen Versetzungswert (h₁) vom Ort (MP)
des Bearbeitungsprogrammes entfernt ist (dieser
Bearbeitungsvorgang wird als "erster Schnittvorgang"
bezeichnet). Anschließend wird das Werkstück derart
bearbeitet, daß die Mittenachse der Drahtelektrode längs einer
Linie bewegt wird, die um einen Versetzungswert
(h₂), der kleiner als der Versetzungswert (h₁) ist,
im Abstand vom Ort (MP) liegt. Schließlich wird das
Werkstück derart endbearbeitet, daß die Mittenachse der
Drahtelektrode 1 längs einer Linie bewegt wird, die um
einen Versetzungswert (h₃), der kleiner als der
Versetzungswert (h₂) ist, im Abstand vom Ort (MP) liegt,
so daß eine Oberfläche, die im wesentlichen mit
dem Bearbeitungsprogrammort (MP) zusammfällt, gebildet
wird.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer
Inneneckbearbeitung mit der erfindungsgemäß gesteuerten
Funkenerosionsmaschine. Jedoch betrifft die vorausgehende
Beschreibung in gleicher Weise den Fall der Bearbeitung eines Außeneckabschnitts.
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm, das den Betrieb der CNC
und die im Hauptspeicher (MM) gespeicherten Daten angibt.
Es wird der Betrieb der CNC beschrieben. Wird ein
Funkenerosionsbearbeitungsvorgang gestartet, so wird in
der Stufe (S₁) bestimmt, ob der folgende Bearbeitungsblock
des Bearbeitungsprogrammes einen Bogenbefehl enthält oder
nicht enthält; d. h. es wird bestimmt, ob eine Ecke
vorhanden oder nicht vorhanden ist. Enthält das Programm
beispielsweise (GO2), so wird bestimmt, daß der Block
einen Bogenbefehl umfaßt.
In der folgenden Stufe (S₂) wird das Änderungsverhältnis
der Abtragungsgrößen (L₂/L₁) berechnet. In dem Ausdruck
(L₂/L₁) sind (L₁, L₂) die vorgesehenen Abtragungsgrößen,
wenn die Mittenachse der Drahtelektrode 1 jeweils
zu (O₁, O₂) gelangt, wie aus dem Teil (A) von Fig. 9
hervorgeht.
In der Stufe (S₃) wird der Abstand (l₁) zwischen der
vorliegenden Bearbeitungsposition und einem
Eckenstartpunkt berechnet. Der Abstand kann
durch Vergleich der Koordinaten der vorliegenden
Bearbeitungsposition mit jenen des Eckenstartpunktes
erhalten werden.
In der Stufe (S₄) wird bestimmt, ob der Abstand (l₁)
gleich Null (0) ist oder nicht. Wird bestimmt, daß
der vorhergehende Abstand (l₁) gleich Null ist, so wird
die Stufe (S₅) durchgeführt. In der Stufe (S₅) wird
bestimmt, ob der Bearbeitungsvorgang ein
Grobbearbeitungsvorgang oder ein Nachbearbeitungsvorgang
ist. Im Falle der vorausgehend beschriebenen Fig. 2 ist
der erste Bearbeitungsvorgang ein Grobbearbeitungsvorgang,
und der letzte Bearbeitungsvorgang ist ein Nach- oder
Endbearbeitungsvorgang. Aus der Anzahl der im Hauptspeicher
gespeicherten Bearbeitungszeiten wird bestimmt, ob der
Bearbeitungsvorgang ein Grobbearbeitungsvorgang oder
ein Endbearbeitungsvorgang ist.
Wenn bestimmt wurde, daß der Bearbeitungsvorgang ein Nach- oder
Endbearbeitungsvorgang ist, so wird die Stufe (S₆)
durchgeführt, in der die Steuerparameter für den
Bearbeitungszustand geändert werden.
Im Fall von Fig. 3 wird eine Datentabelle der
Bezugsspannung und der Servoverstärkung sowie der zu
korrigierenden Steuerparameter gespeichert, und ein
Korrekturwert (Vc) oder ein Korrekturkoeffizient (KG)
wird aus der Größe des Abtragungsänderungsverhältnisses
(L₂/L₀) erhalten.
In an sich bekannter Weise wird in der Servovorrichtung der
Funkenerosionsmaschine der Spalt zwischen der
Drahtelektrode und dem Werkstück entsprechend dem
Unterschied zwischen einer Durchschnittsbearbeitungsspannung
(Vg), die tatsächlich zwischen den Elektroden angelegt
wird, und einer vorgegebenen Bezugsdurchschnittsspannung
(V(Vref) derart gesteuert, daß die beiden Spannungen
gleich groß werden. Daher kann der Zwischenelektrodenspalt
geändert werden, indem die Servobezugsspannung oder
Verstärkung, wie vorausgehend beschrieben wurde, gesteuert
wird.
In der Stufe (S₆) wird die Bezugsdurchschnittsspannung
(Vref) eingestellt (erhöht oder verringert) und die
Servoverstärkung (GS) wird durch Verwendung des
Korrekturkoeffizienten korrigiert.
In der Stufe (S₇) wird der Abstand (l₂) zwischen der
vorliegenden Bearbeitungsposition und einem
Eckenendpunkt berechnet. Anders ausgedrückt, der
Abstand (l₂) zwischen der vorliegenden Bearbeitungsposition
und dem Punkt (O₅) in Fig. 9 wird berechnet.
In der nächsten Stufe (S₈) wird bestimmt, ob der Abstand
(l₂) gleich Null (0) oder nicht gleich Null ist. Wird
bestimmt, daß der Abstand (l₂) gleich Null ist, so
wurde die Bearbeitung der Ecke durchgeführt. Daher werden
in der Stufe (Sg) die Steuerparameter wieder hergestellt
in der Stufe (S₁) wird erneut durchgeführt.
Es sollen die Abtragungsgrößen (L) bei der Bearbeitung
eines Inneneckabschnitts gemäß Fig. 9 und Fig. 10 betrachtet
werden. Die Abtragungsgröße am Inneneckabschnitt ändert sich
abrupt im Intervall (B) (zwischen O₁ und O₂), das vor
einem Bogenort liegt, zu dem die Drahtelektrode (L₁→L₂)
geführt werden soll, und wird im Bogenbewegungsintervall
(C) (zwischen O₂ und O₄) konstant gehalten (L₂=L₃=L₄).
Der Bearbeitungsvorgang wird weiter fortgesetzt und
die Abtragungsgröße wird im Intervall (D) (zwischen O₄
und O₅) verringert, das sich unmittelbar vor dem Ende
des Bogens (L₄→L₅) befindet, und sie ist im Intervall
(E) konstant, das ein geradliniges Bearbeitungsintervall
ist, wobei eine gleich große Abtragungsgröße (L₅=L₀)
erhalten wird.
In der oben beschriebenen Ausführungsform wird entsprechend der Änderung
in der Abtragungsgröße ((L₁) nach (L₂)) das
Abtragungsgrößenänderungsverhältnis (L₂/L₁) entsprechend
den im Hauptspeicher (MM) gespeicherten Daten vorab
berechnet, bevor die Drahtelektrode den Punkt (O₂)
erreicht.
Fig. 4 zeigt Variationen in der Abtragungsgröße an
einem Inneneckabschnitt, der mit einer Abtragungsgröße von
40 µm für einen geradlinigen Bearbeitungsabschnitt
bearbeitet wird, wobei der zweite Schnittvorgang betrachtet
wird (Drahtelektrode 0,2 mm Durchmesser, Radius der
Innenecke 0,2 mm). Bei diesem Bearbeitungsvorgang beginnt
die Abtragungsgröße an einem Punkt anzusteigen, der
etwa 80 µm vor dem Startpunkt der Ecke liegt, und sie ist
etwa 72 µm konstant, während die Ecke bearbeitet wird.
Die Abtragungsgröße beginnt sich an einer Stelle etwa
65 µm vor dem Endpunkt der Ecke zu verringern und kehrt
schließlich auf 40 µm zurück, und es wird erneut der
geradlinigen Bearbeitungsvorgang durchgeführt.
Fig. 5 stellt die Bearbeitungsgeschwindigkeiten (FC-Werte)
im zweiten Schnittvorgang an einem Inneneckabschnitt dar. Bei im
wesentlichen unverändert gehaltenen elektrischen
Bedingungen ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit im
wesentlichen der Abtragungsgröße umgekehrt proportional.
Daher zeigt Fig. 5, daß sich die Abtragungsgröße am
Eckabschnitt ändert.
Die Fig. 12 bis 19 sind grafische Darstellungen zur
Beschreibung der mit der erfindungsgemäßen Steuerung erzielten Wirkungen. Insbesondere
zeigt Fig. 12 das bekannte Verfahren, bei welchem an
einem Eckabschnitt die Servoverstärkung nicht korrigiert
ist, und Fig. 13 zeigt das Verfahren mit der erfindungsgemäßen Steuerung
bei welchem die Servoverstärkung korrigiert ist (KG=4).
In Fig. 12 und 13 hat die Drahtelektrode jeweils einen
Durchmesser von 0,2 mm, der Eckenradius ist 0,2 mm, und
die Abtragungsgröße (L₁) des geradlinigen Teils ist
40 µm. Wie aus den Fig. 12 und 13 hervorgeht, verringert
sich, wenn die Servoverstärkung an einem Eckabschnitt
korrigiert wird, die Zeitkonstante am Anstieg oder
Abfall der Bearbeitungsgeschwindigkeit im Eckabschnitt,
d. h. das Ansprechverhalten der Maschine bezüglich eines
Eckabschnittes wird verbessert. Diese Tendenz ist
besonders bedeutsam in der Nähe des Bearbeitungsendpunktes
eines Eckabschnitts.
Die Fig. 14 und 15 stellen die Wirkungen dar, die
sich ergeben, wenn die Servobezugsspannung für eine
Innenecke korrigiert wird. Anders ausgedrückt, Fig. 14
zeigt das bekannte Verfahren, bei welchem die Bezugsspannung
nicht korrigiert wird, und Fig. 15 zeigt das Verfahren mit der
erfindungsgemäßen Steuerung. In Fig. 14 und 15 hat
die Drahtelektrode einen Durchmesser von 0,2 mm, der
Eckenradius ist 0,2 mm, und die Abtragungsgröße (L₁) des
geradlinigen Teils ist 40 µm. In Fig. 15 ist der
Bezugsspannungskorrekturwert (Vc=9(V)). Wie aus
Fig. 14 und 15 hervorgeht, trägt die Korrektur der
Bezugsspannung stark zur Verringerung des Betrages eines
zu großen Schnittes bei. Der Beginn der
Bezugsspannungskorrektur am Startpunkt der
Abtragungsgrößenänderung (wie durch die Kurve (PB) in
Fig. 15 angegeben ist) kann den Gestaltungsfehler verringern.
Fig. 16 ist eine grafische Darstellung, die die
Inneneckenradien (R) mit den
Abtragungsgrößenänderungsverhältnissen (L₂/L₁) des
Eckenabschnittes angibt, die für den Fall vorhanden sind, daß
Drahtelektroden mit einem Durchmesser von 0,05,
0,1, 0,15, 0,2, 0,25 und 0,3 mm Durchmesser verwendet
werden, und die Abtragungsgröße für den geradlinigen
Abschnitt konstant gehalten wird (12 µm). Mit Verwendung einer jeden der
Drahtelektroden ist das Abtragungsänderungsverhältnis
(L₂/L₁) des Eckenabschnittes umgekehrt proportional zum
Inneneckenradius (R). Die Tendenz erhöht sich mit dem
Durchmesser der Drahtelektrode. Die
Abtragungsgrößenänderung beeinflußt die Spalterweiterung
infolge des Summeneffektes, d. h. des Gestaltungsfehlers.
Fig. 17 ist eine Darstellung zur Beschreibung der
Änderung der Abtragungsgröße an einem Außeneckabschnitt.
An einem scharfen Eckabschnitt ist die Abtragungsgröße
konstant, wenn sich die Mittenachse der Drahtelektrode
im Intervall (A) befindet, und sie wird im Intervall (B)
(O₁-O₃) abrupt verringert und wird an der Position (O₃)
gleich Null. Ferner wird die Abtragungsgröße unverändert
gehalten, und zwar gleich Null, wenn die Mittenachse
der Drahtelektrode sich in den Intervallen (C, D) befindet
(O₃-O₄), und sie wird abrupt erhöht im Intervall (E)
(O₄-O₆) und ferner an der Position (O₅) auf die
Abtragungsgröße (Lo) für den geradlinigen Teil
zurückgeführt.
Fig. 18 zeigt Veränderungen in der Abtragungsgröße bei
einem scharfen Kantenteil, der mit einer
Abtragungsgröße von 40 µm für einen geradlinigen
Bearbeitungsabschnitt bearbeitet wird, wobei der zweite
Schnittvorgang betrachtet wird (die Drahtelektrode hat
einen Durchmesser von 0,2 mm). Bei diesem
Bearbeitungsvorgang beginnt sich die Abtragungsgröße
an einem Punkt zu verringern, der etwa 70 µm vor dem
Endpunkt des scharfen Eckteils liegt, und wird am Endpunkt
des scharfen Endteils gleich Null. Anschließend wird
die Bewegungsrichtung der Drahtelektrode geändert. Hierauf
verringert sich die Abtragungsgröße während der
Zeitspanne, bei der die Drahtelektrode etwa 70 µm nach
Erreichen des Endpunktes des scharfen Eckabschnittes
bewegt wird, und sie wird auf die Abtragungsgröße von
40 µm für den geradlinigen Teil zurückgebracht.
Erfindungsgemäß können die zu korrigierenden
Steuerparameter nicht nur die Servorbezugsspannung und
die Servoverstärkung bei der vorausgehend beschriebenen
Ausführungsform umfassen, sondern auch, wie vorausgehend
beschrieben, die Bearbeitungsgeschwindigkeit und den
Versetzungswert, und desgleichen die bekannten elektrischen
Bearbeitungsbedingungen, wie beispielsweise die Spannung
zwischen den Elektroden ohne Belastung, der Scheitelwert
des zwischen den Elektroden fließenden Stroms, und eine
Pausenperiode zwischen aufeinanderfolgenden
Funkenerosionsbearbeitungsvorgängen. Die Korrekturwerte
oder Koeffizienten dieser Steuerparameter werden im
Hauptspeicher (MM) entsprechend den
Abtragungsgrößenänderungsverhältnissen (L₂/L₁) gespeichert.
Fig. 19 stellt eine zweite Ausführungform der Erfindung
dar. In der Figur bezeichnet das Bezugszeichen 15 einen
zweiten Diskriminator, der bestimmt, ob der durchzuführende
Bearbeitungsvorgang eine Grobbearbeitung oder
eine Nach- oder Endbearbeitung einer Oberfläche eines Werkstücks ist, und sein
Ausgangssignal wird einer Steuereinrichtung 14 zugeführt.
Bei dieser Ausführungsform wird der zweite Diskriminator
15 zusätzlich vorgesehen, und beispielsweise werden Daten
bezüglich der Anzahl, wie oft die Bearbeitungsvorgänge einschließlich
Grobbearbeitung erfolgen sollen, vorab einer
Steuereinheit 11 zugeführt. Der zweite Diskriminator
15 unterscheidet zwischen der Grobbearbeitung und der
Oberflächennach- oder -endbearbeitung durch Bezug auf die Reihenfolge
des laufenden Nachbearbeitungsvorganges in der Reihe der
Bearbeitungsvorgänge während des Ausführungsverlaufes
des Programmes. Der zweite Diskriminator 15 liefert
ein Signal zur Betätigung der Steuereinrichtung 14 nur,
wenn eine Oberflächennachbearbeitung erkannt ist.
Fig. 20 illustriert eine dritte Ausführungsform der
Erfindung. In Fig. 20 bezeichnet das Bezugszeichen (16)
einen Speicher, um die vorab festgelegte Abtragungsgröße
für die geradlinige Bearbeitung zu speichern, und 17
bezeichnet ein Rechenwerk zur Berechnung einer Änderung
der Abtragungsgröße am Eckenabschnitt des Werkstückes 2,
abhängig von den Daten des Speichers 16. Im Speicher
16 werden die Größe des Entladungsspaltes während
des geradlinigen Bearbeitungsvorganges für verschiedene
Bearbeitungszustände, und die Abtragungsgröße während
der geradlinigen Bearbeitung, die aus der Größe der
Elektrodenverschiebung (einem Unterschied zwischen der
Versetzung an der Oberfläche der vorhergehenden Bearbeitung
und der laufenden Versetzung) gespeichert. Der
Rechner 17 berechnet die Abtragungsgröße (L₂) in
Fig. 3) am Eckabschnitt, abhängig von den Daten aus
dem Speicher 16 und anderen Daten, einschließlich
einem Eckenradius, einem Elektrodendurchmesser und
dergleichen. Ein weiteres Rechenwerk 13 berechnet,
abhängig von dem Rechenergebnis des Rechenwerkes 17,
eine Bearbeitungsgeschwindigkeit, die bezüglich einer
Änderung in der Abtragungsgröße korrigiert wird. Eine
Steuervorrichtung 14 steuert eine Steuereinheit 11
entsprechend einem vom Diskriminator 12 erhaltenen
Signal und dem Ergebnis aus dem Rechenwerk 13 zur Umschaltung
der tatsächlichen Bearbeitungsgeschwindigkeit, und
anschließend die Rückkehr zur vorausgehenden
Bearbeitungsgeschwindigkeit bei Beendigung der Bearbeitung
des Eckabschnittes.
Bei der ersten bis dritten vorausgehend aufgeführten
Ausführungsform wird das Rechenwerk 13 derart beschrieben,
daß es die Berechnung der Bearbeitungsgeschwindigkeit
ausführt, die bezüglich einer Änderung in der Abtragungsgröße
am Eckabschnitt korrigiert wird. Jedoch kann das
Rechenwerk 13 derart angeordnet sein, daß es die
Berechnung der Korrekturgröße eines programmierten
Orts am Eckabschnitt ausführt, und ferner hierzu
entsprechend kann die Steuervorrichtung 14 ausgebildet
sein, um die Bewegung des korrigierten Orts in Einklang
mit den von den Diskriminatoren (12, 15) erhaltenen Signalen
und dem Rechenergebnis aus dem Rechenwerk 13 zu steuern.
Ferner kann in der dritten Ausführungsform die
Steuervorrichtung 14 derart ausgebildet sein, um die
elektrischen Bearbeitungsbedingungen zu ändern und die
Bezugsspannung und Verstärkungsfaktoren
zu ändern. Ferner kann bei dieser Anordnung die Aufgabe
in im wesentlichen gleicher Weise gelöst werden. Die
Steuervorrichtung, die diese Umschaltvorgänge vornimmt,
wird durch eine unabhängige Software des
Mikroprozessors (CPU) gebildet. Ferner werden die
Umschaltwerte aus einer Korrekturtabelle ausgewählt, die
vom Radius des Eckabschnittes ausgeht.
Zudem umfassen die elektrischen Bearbeitungsbedingungen
eine Spannung (V₀) zwischen Anode und Kathode im
lastfreien Zustand, einen Stromscheitelwert (Ip)
(Bearbeitungseinstellung) der zwischen der Anode und
Kathode fließt, eine Ruhezeit (OFF) zwischen dem Ende
der Entladung bis zur erneuten Zufuhr der Spannung, eine
Bearbeitungsdurchschnittsspannung (VG) etc. Jedoch wird
aus diesen Werten, da der Bearbeitungsspalt geändert werden
kann, indem der Stromscheitelwert (Ip) oder die Ruhezeit
(OFF) geändert werden, eine Tabelle der elektrischen
Bearbeitungszustände vorab hergestellt, die vom Radius
des Eckabschnittes ausgeht. Somit wird die Korrektur
des Bearbeitungsspaltes am Eckabschnitt durchgeführt,
indem die jeweiligen Bedingungen in der Tabelle ausgewählt und
geändert werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Steuerung einer funkenerosiven
Nachbearbeitung eines grob vorgeschnittenen Werkstücks
mittels Drahtelektrode, wobei Werkstück und
Drahtelektrode mittels einer Vorschubeinrichtung längs
einer Bearbeitungsbahn mit einer bestimmten
Vorschubgeschwindigkeit relativ zueinander verschoben
werden, mit
- (a) einer Diskriminatoreinrichtung (12) zum Erkennen des Beginns eines Eckabschnitts im Verlauf einer Bearbeitungsbahn und zum Erzeugen eines entsprechenden Diskriminatorsignals,
- (b) einer Korrekturwertberechnungseinrichtung (13) zum Berechnen eines Korrekturwertes in Abhängigkeit vom Verhältnis des Betrags des Materialabtrags an dem Eckabschnitt zu dem Betrag des Materialabtrags bei geradliniger Bearbeitung derart, daß bei einer Inneneckbearbeitung die Vorschubgeschwindigkeit zwischen Drahtelektrode und Werkstück so erhöht, bzw. bei einer Außeneckbearbeitung die Vorschubgeschwindigkeit so verringert wird, daß die bei Bearbeitung eines Eckabschnitts auftretende Änderung des seitlichen Spaltes zwischen Drahtelektrode und Werkstück kompensiert wird, und
- (c) einer Steuereinrichtung (14) zur Steuerung von Vorschubparametern abhängig von dem Diskriminatorsignal und dem Korrekturwert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher zusätzlich zu
der einen ersten Diskriminator umfassenden
Diskriminatoreinrichtung (12) ein weiterer Diskriminator
vorgesehen ist zum Erkennen, ob der von dem ersten
Diskriminator erkannte Eckabschnitt ein
Inneneckabschnitt (konkaver Eckabschnitt) oder ein
Außeneckabschnitt (konvexer Eckabschnitt) ist, und zum
Erzeugen eines entsprechenden Diskriminatorsignals.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher
zusätzlich zu der einen ersten Diskriminator
umfassenden Diskriminatoreinrichtung (12) ein
weiterer Diskriminator (15) vorgesehen ist zum Erkennen,
ob eine Grob- oder Feinbearbeitung des
Werkstücks durchgeführt wird, und bei Feinbearbeitung des
Werkstücks zum Erzeugen eines Feinbearbeitungssignals,
wobei die Steuereinrichtung (14) bei Empfang des
Feinbearbeitungssignals vom weiteren Diskriminator (15)
durch dieses Feinbearbeitungssignal aktivierbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
umfassend
- (a) eine Speichereinrichtung (16) zur Eingabe eines Wertes des Materialabtrags längs eines geradlinigen Abschnitts der Bearbeitungsbahn und von Parameterwerten für einen Eckabschnitt der Bearbeitungsbahn und
- (b) eine Recheneinrichtung (17) zum Berechnen des Verhältnisses des Betrages des Materialabtrags an dem Eckabschnitt zum Betrag des Materialabtrags an dem geradlinigen Abschnitt der Bearbeitungsbahn und zum Erzeugen eines entsprechenden Ausgangssignals,
- (c) wobei das Ausgangssignal der Recheneinrichtung (17) an die Korrekturwertberechnungseinrichtung (13) übertragen wird zum Berechnen eines Korrekturwertes in Abhängigkeit vom Ausgangssignal der Recheneinrichtung (17).
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welcher die Steuereinrichtung (14) die
Vorschubgeschwindigkeit zwischen Werkstück und
Drahtelektrode in Abhängigkeit von dem von der
Diskriminatoreinrichtung (12) gelieferten Diskriminatorsignal und von einem von der
Korrekturwertberechnungseinrichtung (13) gelieferten
Korrekturwertsignal steuert.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welcher die Steuereinrichtung (14) Parameter einer
elektrischen Spannung, die an den Spalt zwischen
Werkstück und Drahtelektrode angelegt ist, in
Abhängigkeit von dem von der Diskriminatoreinrichtung
(12) gelieferten Diskriminatorsignal und von einem von
der Korrekturwertberechnungseinrichtung (13) gelieferten
Korrekturwertsignal steuert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher die
Steuereinrichtung den Durchschnitt der an den Spalt
zwischen Werkstück und Drahtelektrode angelegten
Spannung auf einem konstanten Wert hält, der
entsprechend dem Korrekturwert eingestellt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, bei welcher die
Korrekturwertberechnungseinrichtung (13) eine
Speichereinrichtung zur Speicherung einer Tabelle von
Korrekturwerten umfaßt, die jeweils entsprechend dem
Diskriminatorsignal und dem Verhältnis des Betrags des
Materialabtrags im Eckabschnitt zum Betrag des
Materialabtrags an einem geradlinigen Abschnitt der
Bearbeitungsbahn auswählbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welcher der Sensor (10) vorgesehen ist zum Erfassen
eines Durchschnittswertes der am Spalt zwischen
Werkstück und Drahtelektrode anliegenden Spannung.
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