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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung:
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Die Erfindung betrifft eine Draht-Funkenerodiermaschine und ein Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren zum Einstellen von Bearbeitungsbedingungen.
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Zum Stand der Technik:
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Wie im
japanischen Patent 2688128 beschrieben ist, war es herkömmlicherweise allgemeine Praxis, dass eine Bedienungsperson unter Verwendung von Schaltern und Steuer-Drehknöpfen die Bearbeitungsbedingungen für eine Draht-Funkenerodiermaschine passend einstellt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Beim Start eines Schneidvorganges bei der Rohbearbeitung mit einer Draht-Funkenerodiermaschine kommt es häufig zu einem Bruch der Drahtelektrode, weil es zu einer plötzlichen intensiven elektrischen Entladung beim Übergang von einem Nichtbearbeitungszustand zu einem Bearbeitungszustand kommt. Stellt aber die Bedienungsperson von Hand die Bearbeitungsbedingungen gemäß dem japanischen Patent 2688128 ein, entstehen Nachteile dahingehend, dass es sehr zeit- und arbeitsaufwändig ist, beim Start des Schneidvorganges die Bearbeitungsbedingungen einzustellen.
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Es ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Draht-Funkenerodiermaschine und ein Draht-Funkenerodierverfahren bereitzustellen, welche eine automatische Einstellung der Bearbeitungsbedingungen beim Start des Schneidvorganges ermöglichen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung enthält eine Draht-Funkenerodiermaschine zur Ausführung einer Funkenerodierbearbeitung eines Werkstückes durch Anlegen einer Spannung an einen Entladespalt zwischen einer Drahtelektrode und dem Werkstück zur Erzeugung einer elektrischen Entladung unter Bewegung der Drahtelektrode und des Werkstückes relativ zueinander: eine Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit, die eingerichtet ist zur Ausführung einer Funkenerodierbearbeitung durch Anlegen einer Spannung an den Entladespalt während sich die Drahtelektrode relativ zum Werkstück gemäß einem Bearbeitungsprogramm und einer Bearbeitungsbedingung bewegt; eine Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit, die eingerichtet ist zum Identifizieren eines Annäherungsabschnittes im Bearbeitungsweg für die Drahtelektrode in Bezug auf das Werkstück auf Basis des Bearbeitungsprogramms; und eine Einstelleinheit, die eingerichtet ist, die Bearbeitungsbedingung auf Basis eines eingestellten Einstellungsverhältnisses einzustellen, wobei die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit eingerichtet ist, die Steuerung der Funkenerodierbearbeitung im Annäherungsabschnitt unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingung auszuführen.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung enthält ein Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren zum Einsatz in einer Draht-Funkenerodiermaschine zur Ausführung einer Funkenerodierbearbeitung an einem Werkstück durch Anlegen einer Spannung an einen Entladespalt zwischen einer Drahtelektrode und dem Werkstück zur Erzeugung einer elektrischen Entladung unter Bewegung der Drahtelektrode und des Werkstückes relativ zueinander folgendes: einen Funkenerodierbearbeitungssteuerschritt der Ausführung einer Funkenerodierbearbeitung durch Anlegen einer Spannung an den Entladespalt während der Bewegung der Draht-elektrode relativ zum Werkstück entsprechend einem Bearbeitungsprogramm und einer Bearbeitungsbedingung; einen Annäherungsabschnittsidentifizierungsschritt zum Identifizieren eines Annäherungsabschnittes im Bearbeitungsweg der Drahtelektrode in Bezug auf das Werkstück auf Basis des Bearbeitungsprogramms; und einen Einstellschritt der Einstellung der Bearbeitungsbedingung auf Basis eines eingestellten Einstellungsverhältnisses, wobei der Funkenerodierbearbeitungssteuerschritt die Funkenerodierbearbeitungssteuerung im Annäherungsabschnitt unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingung ausführt.
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Mit der Erfindung ist es möglich, automatisch die Bearbeitungsbedingungen beim Start eines Schneidvorganges einzustellen.
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Obige sowie weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden noch deutlicher aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den begleitenden Figuren, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläuternd dargestellt ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch die Konfiguration einer Draht-Funkenerodiermaschine gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 zeigt ein Beispiel für ein Bearbeitungsprogramm;
- 3 erläutert den Befehlsinhalt von Codierungen für einen Versatzbefehl;
- 4 zeigt einen Weg der Drahtelektrode auf Basis des Bearbeitungsprogrammes gemäß 2; und
- 5 ist ein Flussdiagramm zur Erläuterung des Draht-Funkenerodierverfahrens gemäß dem Ausführungsbeispiel.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die Draht-Funkenerodiermaschine und das Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden nunmehr näher beschrieben anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die begleitenden Figuren.
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[Ausführungsbeispiel]
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1 zeigt schematisch den Aufbau einer Draht-Funkenerodiermaschine 10 gemäß dem Ausführungsbeispiel. Die Draht-Funkenerodiermaschine 10 führt eine Funkenerodierbearbeitung an einem Werkstück W aus durch Anlegen einer Spannung an einen Spalt, der gebildet wird zwischen einer Drahtelektrode 14 und einem Werkstück W zur Erzeugung einer elektrischen Entladung während sich die Drahtelektrode 14 relativ zum Werkstück W bewegt, welches auf einem Tisch 12 montiert ist und wobei die Bewegung entlang einem Weg erfolgt, der durch ein vorgegebenes Bearbeitungsprogramm angegeben ist. Die X-Achse, die Y-Achse und die Z-Achse sind in 1 gezeigt und stehen senkrecht aufeinander; die Schwerkraft wirkt in Richtung der negativen Z-Achse.
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Die Draht-Funkenerodiermaschine 10 enthält den Tisch 12, auf dem das Werkstück W montiert ist, eine obere Drahtführung 16a, welche die Drahtelektrode 14 auf der Oberseite (positive Z-Achsenseite) des Werkstückes W abstützt, eine untere Drahtführung 16b, welche die Drahtelektrode 14 auf der Unterseite (negative Z-Achsenseite) des Werkstückes W abstützt, einen oberen Führungsblock 18a, an dem die obere Drahtführung 16a installiert ist, und einen unteren Führungsblock 18b, an dem die untere Drahtführung 16b installiert ist. Die obere Drahtführung 16a und die untere Drahtführung 16b werden nachfolgend zusammen als obere und untere Drahtführungen 16 bezeichnet. Der obere Führungsblock 18a und der untere Führungsblock 18b werden nachfolgend zusammen als obere und untere Führungsblöcke 18 bezeichnet. Die Draht-Funkenerodiermaschine 10 weist weiterhin eine Antriebseinheit 22, eine Bearbeitungsenergieversorgung 24, eine Operationseinheit 26 und eine numerische Steuervorrichtung 30 auf.
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Die Antriebseinheit 22 steuert die oberen und unteren Führungsblöcke 18, um die Drahtelektrode 14 und die oberen und unteren Drahtführungen 16 relativ zum Werkstück W in Richtungen der X-Achse und der Y-Achse zu bewegen. Die Antriebseinheit 22 enthält Motoren (nicht dargestellt), Motor-Codierer (nicht dargestellt) und einen Antriebsübertragungsmechanismus (nicht dargestellt). Der Antriebsübertragungsmechanismus enthält Kugelgelenkschrauben und Schraubenmuttern, die auf den oberen und unteren Führungsblöcken 18 und weiteren Bauteilen montiert sind, um so Drehbewegungen der Motoren bezüglich der X-Achse und der Y-Achse in Linearbewegungen zu wandeln und so die oberen und unteren Führungsblöcke 18 in Richtung dieser Achsen zu bewegen.
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Die Antriebseinheit 22 kann auch eingerichtet sein, den Tisch 12 zu bewegen anstelle der oberen und unteren Führungsblöcke 18, solange nur die Drahtelektrode 14 relativ zum Werkstück W bewegt werden kann. Andererseits kann die Antriebseinheit 22 auch sowohl die oberen und unteren Führungsblöcke 18 als auch den Tisch 12 bewegen.
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Die Bearbeitungsenergieversorgung 24 ist mit der Drahtelektrode 14 und dem Tisch 12 verbunden, um Spannung an den Elektrodenspalt zwischen der Drahtelektrode 14 und dem Werkstück W anzulegen.
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Die Operationseinheit 26 enthält eine erste Operationseinheit 26a, über welche ein durch die Bedienungsperson vorgegebenes Verhältnis eingegeben wird, und eine zweite Operationseinheit 26b, über welche eine Distanz, die von der Bedienungsperson vorgegeben wird, eingegeben wird. Die erste Operationseinheit 26a und die zweite Operationseinheit 26b können in eine einzige Operationseinheit integriert sein. Weiterhin kann die Operationseinheit 26 in der numerischen Steuervorrichtung 30 vorgesehen sein.
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Die numerische Steuervorrichtung 30 enthält einen Prozessor, wie eine CPU, und einen Speicher und sie arbeitet ein Programm ab, welches in dem Speicher abgespeichert ist, um so beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als eine numerische Steuervorrichtung 30 zu wirken. Die numerische Steuervorrichtung 30 enthält eine Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32, eine Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34, eine Einstelleinheit 36, eine erste Einstelleinheit 38a, eine zweite Einstelleinheit 38b und eine Speichereinheit 40.
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Die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 steuert die Antriebseinheit 22 zum Bewegen der oberen und unteren Führungsblöcke 18 entsprechend dem Bearbeitungsprogramm und den Bearbeitungsbedingungen, wie sie in der Speichereinheit 40 abgelegt sind, und bewirkt so, dass das Werkstück W und die Drahtelektrode 14 relativ zueinander bewegt werden, um die Position der Drahtelektrode 14 in Bezug auf das Werkstück W in Richtung der X-Achse und in Richtung der Y-Achse zu steuern. Die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 steuert die Bearbeitungsenergieversorgung 24 entsprechend den Bearbeitungsbedingungen zum Anlegen einer Pulsspannung an den Entladungsspalt, wobei die Drahtelektrode 14 relativ zum Werkstück W bewegt wird. Damit wird die Funkenerodierung ausgeführt.
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Die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 identifiziert einen Annäherungsabschnitt im Bearbeitungsweg der Drahtelektrode 14 in Bezug auf das Werkstück W auf Basis des Bearbeitungsprogramms (das numerische Steuerprogramm). Der Annäherungsabschnitt ist ein Abschnitt, der sich über eine bestimmte Strecke erstreckt, ausgehend vom Start des Schneidvorganges (Startpunkt der Bearbeitung). Um zu erläutern, wie die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 den Annäherungsabschnitt identifiziert, soll zunächst ein Bearbeitungsprogramm näher beschrieben werden. 2 zeigt ein Beispiel für ein Bearbeitungsprogramm.
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„S1“ in der ersten Zeile von 2 ist ein Code zum Spezifizieren einer Kombination von bestimmten Bearbeitungsbedingungen, wie der Bearbeitungsspannung, der Pausenzeit (Aus-Zeit) der Spannungsanlegung, während der keine Pulsspannung angelegt wird, der Relativgeschwindigkeit (eingestellte Vorschubrate) der Drahtelektrode 14 in Bezug auf das Werkstück W, der Menge an dielektrischem Arbeitsfluid, und der Drahtspannung. Die Kombination der spezifischen Bearbeitungsbedingungswerte gemäß S1 ist in der Speichereinheit 40 abgespeichert. „D1“ in der ersten Zeile gemäß 2 ist ein Code zum Spezifizieren eines Versatzbetrages, der weiter unten näher beschrieben wird. Der spezifische Wert für den Versatzbetrag gemäß D1 ist beispielsweise ein Wert von 0,2 mm, 0,25 mm oder dergleichen und er ist in der Speichereinheit 40 abgelegt.
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„G92“ in der zweiten Zeile von 2 ist ein Code zum Einstellen eines Koordinatensystems und „X0.0000 Y0.0000“ gibt die Koordinaten für den Bearbeitungsstartpunkt an. Die Einheiten für die Koordinaten in diesem Bearbeitungsprogramm sind in Millimeter (mm) angegeben.
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„G91“ in der dritten Zeile von 2 ist ein Code zum Spezifizieren eines Bewegungsbetrages aus der momentanen Position (relativer Bewegungsbefehl). „G01“ in der dritten Zeile von 2 ist ein Code für einen Befehl zur linearen Interpolation. „G41“ in der dritten Zeile von 2 ist ein Code für einen Versatzbefehl, also ein Befehl zum Verschieben des Bearbeitungsweges nach links in Bezug auf die Bewegungsrichtung (Bearbeitungsrichtung) der Drahtelektrode 14, ausgehend vom programmierten Weg mit den Koordinaten „X0.Y-6.“ durch Hinzufügung eines Versatzbetrages auf der linken Seite des programmierten Weges.
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3 erläutert Einzelheiten für den Code bezüglich des Versatzbefehls. „G41“ ist ein Befehlscode zum Verschieben des Bearbeitungsweges nach links in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Drahtelektrode 14, ausgehend vom programmierten Weg, durch Hinzufügung eines Versatzbetrages auf der linken Seite des programmierten Weges. „G42“ ist ein Code zum Verschieben des Bearbeitungsweges nach rechts in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Drahtelektrode 14, ausgehend vom programmierten Weg, durch Hinzufügung eines Versatzbetrages auf der rechten Seite des programmierten Weges. Für die Versatzbeträge gemäß „G41“ und „G42“ wird der Wert herangezogen, der durch „D1“ in der ersten Zeile von 2 spezifiziert ist. „G40“ ist ein Code zur Instruktion einer Löschung der Verschiebung zur Rückkehr der Drahtelektrode 14 auf den programmierten Weg, das heißt, „G40“ hat eine Funktion zum Löschen des Versatzbefehls gemäß „G41“ und „G42“.
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Dementsprechend handelt es sich bei dem Weg der Drahtelektrode 14, wie er durch die Befehle „G41“ in der dritten Zeile von 2 bis „G40“ in der neunten Zeile von 2 gegeben ist, um einen Weg, der in Bezug auf den programmierten Weg der Drahtelektrode nach links um den Versatzbetrag verschoben ist. Das heißt: der Annäherungsabschnitt ist ein Abschnitt, der sich von „X0.0000 Y0.0000“ (Bearbeitungsstartpunkt) in der zweiten Zeile von 2 zum Annäherungsendpunkt erstreckt. Bei dem Annäherungsendpunkt handelt es sich um einen Punkt, der um den Versatzbetrag gegenüber dem Punkt der Koordinate „X0.Y-6.“ gemäß der dritten Zeile von 2 in Richtung der Y-Achse verschoben ist. Deshalb kann die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 einen Annäherungsabschnitt identifizieren, der im Bearbeitungsweg enthalten ist, auf Basis von Codes, wie „G41“ und „G42“ im Bearbeitungsprogramm.
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4 zeigt einen Weg der Drahtelektrode 14 auf Basis des Bearbeitungsprogramms gemäß 2. Der im Bearbeitungsprogramm programmierte Weg ist mit der durchgezogenen Linie angegeben und der versetzte Weg ist mit der gestrichelten Linie angegeben. Die Drahtelektrode 14 bewegt sich entlang des Weges mit dem hinzugefügten Versatz, wie er durch die gestrichelte Linie dargestellt ist, ausgehend vom Annäherungsendpunkt. Die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 identifiziert als Annäherungsabschnitt den Abschnitt vom Bearbeitungsstartpunkt (0, 0), welcher den Schneidstartpunkt bildet, zum Annäherungsendpunkt.
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Die erste Einstelleinheit 38a setzt ein durch die Bedienungsperson über die erste Operationseinheit 26a eingegebenes Verhältnis als Einstellungsverhältnis, welches durch die Einstellungseinheit 36 verwendet wird. Die Einstellungseinheit 36 stellt die Bearbeitungsbedingungen, wie sie in der Speichereinheit 40 gespeichert sind, ein (passt diese an) auf Basis des Einstellungsverhältnisses, welches durch die erste Einstelleinheit 38a voreingestellt ist. Dabei werden die Werte der Bearbeitungsbedingungen eingestellt auf Basis des Einstellungsverhältnisses (%), wobei davon ausgegangen wird, dass die Bearbeitungsbedingungen, wie sie in der Speichereinheit 40 abgelegt sind, 100% entsprechen. Damit kann die Bedienungsperson die Bearbeitungsbedingungen einstellen auf Basis des von ihr eingegebenen Verhältnisses.
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Sodann führt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 die Steuerung der Funkenerosion aus in dem Annäherungsabschnitt, wie er durch die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 identifiziert ist, unter Verwendung der Bearbeitungsbedingungen, welche durch die Einstelleinheit 36 auf Basis des Einstellverhältnisses angepasst sind.
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Wird beispielsweise das von der Einstelleinheit 36 verwendete Einstellverhältnis auf 80% gesetzt, dann wird die Relativgeschwindigkeit der Drahtelektrode 14 in Bezug auf das Werkstück W so eingestellt, dass sie 80% des anfänglich eingestellten Wertes beträgt. Dabei wird gleichzeitig die Entladeenergie eingestellt unter Verwendung eines Ladeenergie-Einstellungsverhältnisses, welches bestimmt wird auf Basis des Einstellungsverhältnisses. Das Ladeenergie-Einstellungsverhältnis kann gleich sein im Wert wie das Einstellungsverhältnis oder es kann auch größer oder kleiner sein als Einstellungsverhältnis.
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Sollen die Bearbeitungsbedingungen geändert werden unter Beibehaltung der Breite des bearbeiteten Einschnittes, ist es erforderlich, die Relativgeschwindigkeit zwischen der Drahtelektrode 14 und dem Werkstück W zusammen mit der Entladungsenergie zu reduzieren oder sowohl die Relativgeschwindigkeit als auch die Entladungsenergie anzuheben. Um eine Beschädigung der Drahtelektrode 14 zu vermeiden, sollte die Relativgeschwindigkeit zusammen mit der Entladungsenergie reduziert werden. Ist beispielsweise das Einstellungsverhältnis 80%, stellt die Einstelleinheit 36 die Relativgeschwindigkeit unter den Bearbeitungsbedingungen auf 80% und vermindert die Entladungsenergie entsprechend dem Einstellungsverhältnis von 80%. Die Einstelleinheit 36 stellt die Pausenzeit bezüglich der Anlegung einer Spannung und/oder die Bearbeitungsspannung, beides sind Bearbeitungsbedingungen, ein, um die Entladungsenergie zu reduzieren. Je länger die Pausenzeit ist, umso geringer ist die Entladungsenergie und je geringer die Bearbeitungsspannung ist, umso geringer ist die Entladungsenergie. Da die Relativgeschwindigkeit zwischen Drahtelektrode 14 und Werkstück W reduziert wird mit abgesenkter Entladungsenergie, ist es in jedem Falle möglich, die bearbeitete Schnittbreite oder Kerbenbreite auf dem gleichen Wert zu halten wie vor der Einstellung der Bearbeitungsbedingungen, wobei eine Beschädigung der Drahtelektrode 14 beim Start des Schneidvorganges verhindert ist. Nachdem die Drahtelektrode 14 den Annäherungsabschnitt passiert hat, steuert die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 die Funkenerodierbearbeitung unter Verwendung der ursprünglichen Bearbeitungsbedingungen, welche nicht eingestellt worden sind auf Basis des Einstellungsverhältnisses.
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Gemäß der obigen Beschreibung führt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 im gesamten Annäherungsabschnitt die Funkenerodierbearbeitung aus auf Basis der eingestellten Bearbeitungsbedingungen. Es ist aber auch eine Konfiguration möglich, bei der die Steuerung der Funkenerodierbearbeitung erfolgt unter Einsatz von Bearbeitungsbedingungen, die eingestellt sind auf Basis eines vorab eingestellten Einstellungsverhältnisses in einem spezifizierten Bereich, welcher sich über eine vorab vorgegebene Einstellungsdistanz erstreckt, ausgehend vom Start des Schneidvorganges im Annäherungsabschnitt. Insbesondere stellt die zweite Einstelleinheit 38b eine Distanz ein, welche durch eine Bedienungsperson über die zweite Operationseinheit 26b eingegeben ist, als die Einstellungsdistanz, die durch die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 zu verwenden ist. 4 zeigt eine Einstellungsdistanz, ausgehend vom Start des Schneidvorganges in dem Annäherungsabschnitt. Die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 führt die Funkenerodierbearbeitungssteuerung aus unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingungen in einem spezifischen Bereich, der sich vom Start des Schneidvorganges über die Einstellungsdistanz erstreckt, die durch die zweite Einstelleinheit 38b bestimmt ist. Überschreitet die Bewegungsdistanz der Drahtelektrode 14 vom Start des Schneidvorganges ausgehend die Einstellungsdistanz, dann führt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 die Funkenerodierbearbeitung aus unter Verwendung der ursprünglichen (d.h. der nicht eingestellten und angepassten) Bearbeitungsbedingungen. Dadurch, dass die Steuerung der Funkenerodierbearbeitung in einem bestimmten Bereich vom Start des Schneidvorganges bis zum Ende der Einstellungsdistanz ermöglicht ist, kann die Bedienungsperson wahlweise einen Bereich bestimmen, in dem die Bearbeitung mit den eingestellten Bearbeitungsbedingungen erfolgt, und zwar im Annäherungsabschnitt, unter Berücksichtigung der Bearbeitungsformen und weiterer Faktoren.
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5 ist ein Flussdiagramm zur Erläuterung des Draht-Funkenerodierverfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Zunächst stellt die erste Einstelleinheit 38a das seitens der Bedienungsperson über die erste Operationseinheit 26a eingegebene Verhältnis als das Einstellungsverhältnis ein, welches durch die Einstelleinheit 36 zu verwenden ist (Schritt S1).
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Sodann stellt die zweite Einstelleinheit 38b die durch die Bedienungsperson über die zweite Operationseinheit 26b eingegebene Distanz als die Einstellungsdistanz ein, die durch die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 zu verwenden ist (Schritt S2).
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Die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 identifiziert einen Annäherungsabschnitt im Bearbeitungsweg der Drahtelektrode 14 in Bezug auf das Werkstück W auf Basis des Bearbeitungsprogramms (Schritt S3).
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Dann stellt die Einstelleinheit 36 die in der Speichereinheit 40 abgespeicherten Bearbeitungsbedingungen ein, entsprechend dem Einstellungsverhältnis, welches im Schritt S1 eingesetzt ist (Schritt S4).
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Nach Schritt S4 führt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 die Funkenerodierbearbeitungssteuerung im Annäherungsabschnitt aus, wie er durch die Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit 34 identifiziert ist, unter Verwendung der Bearbeitungsbedingungen, die in Schritt S4 angepasst sind (Schritt S5).
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Nach Schritt S5 ermittelt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32, ob die Bewegungsdistanz der Drahtelektrode 14 vom Start des Schneidvorganges aus die eingestellte Distanz gemäß Schritt S2 überschreitet oder nicht (Schritt S6). Hat die zurückgelegte Distanz die Einstellungsdistanz nicht überschritten (Schritt S6: NEIN), kehrt die Steuerung zurück zu Schritt S5. Hat die zurückgelegte Distanz die Einstellungsdistanz überschritten (Schritt S6: JA), geht die Steuerung zu Schritt S7.
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In Schritt S7 stellt die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit 32 die Funkenerodierbearbeitung zurück auf die ursprünglichen (nicht eingestellten) Bearbeitungsbedingungen um.
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Wie oben beschrieben können bei der Draht-Funkenerodiermaschine 10 die Bearbeitungsbedingungen beim Start des Schneidvorganges automatisch eingestellt werden. Das heißt, die Entladungsenergie beim Start des Schneidvorganges kann automatisch so reduziert werden, dass es möglich ist, Beschädigungen der Drahtelektrode 14 beim Start des Schneidvorganges zu vermeiden. Dabei kann eine automatische Reduzierung der Relativgeschwindigkeit zwischen Drahtelektrode 14 und Werkstück W die erzeugte Kerb- oder Schnittbreite auf dem gleichen Breitenwert halten wie vor der Einstellung der Bearbeitungsbedingungen.
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[Sich aus dem Ausführungsbeispiel ergebende Erfindungen]
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Nachfolgend werden aus dem obigen Ausführungsbeispiel erkennbare Erfindungen näher beschrieben.
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(Erste Erfindung)
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Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) führt eine Funkenerodierbearbeitung (Bearbeitung durch elektrische Entladung) an einem Werkstück (W) aus durch Anlegen einer Spannung an einen Entladespalt zwischen einer Drahtelektrode (14) und dem Winkelsensor (W) zur Erzeugung einer elektrischen Entladung (Funkenerosion), wobei eine Relativbewegung zwischen der Drahtelektrode (14) und dem Werkstück (W) ausgeführt wird. Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) enthält: eine Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit (32), die eingerichtet ist, eine Funkenerodierbearbeitung auszuführen durch Anlegen einer Spannung an den Entladespalt, während die Drahtelektrode (14) relativ zu dem Werkstück (W) gemäß einem Bearbeitungsprogramm und einer Bearbeitungsbedingung bewegt wird; eine Annäherungsabschnittsidentifizierungseinheit (34), die eingerichtet ist zum Identifizieren eines Annäherungsabschnittes in einem Bearbeitungsweg der Drahtelektrode (14) in Bezug auf das Werkstück (W) auf Basis des Bearbeitungsprogramms; und eine Einstelleinheit (36), die eingerichtet ist zum Einstellen der Bearbeitungsbedingung auf Basis eines voreingestellten Einstellungsverhältnisses. Die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit (32) ist eingerichtet zum Ausführen der Funkenerodierbearbeitungssteuerung in dem Annäherungsabschnitt unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingung.
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Diese Konfiguration ermöglicht eine automatische Anpassung der Bearbeitungsbedingungen beim Start des Schneidens und vermeidet damit eine Beschädigung der Drahtelektrode (14).
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Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) kann weiterhin enthalten: eine erste Operationseinheit (26a), über welche ein durch eine Bedienungsperson spezifiziertes Verhältnis eingegeben wird; und eine erste Einstelleinheit (28a), die eingerichtet ist zum Einstellen dieses Verhältnisses als das Einstellungsverhältnis. Dies ermöglicht, die Bearbeitungsbedingungen einzustellen unter Verwendung eines durch die Bedienungsperson eingegebenen Verhältnisses.
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Die Funkenerodierbearbeitungssteuereinheit (32) kann eingerichtet sein, die Steuerung der Funkenerodierbearbeitung vom Start des Schneidvorganges bis zu einer vorgegebenen Einstellungsdistanz im Annäherungsabschnitt auszuführen unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingung. Dies ermöglicht eine Beschränkung des Bearbeitungsbereiches, der gemäß der eingestellten Bearbeitungsbedingung im Annäherungsabschnitt ausgeführt wird.
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Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) kann weiterhin beinhalten: eine zweite Operationseinheit (26b), über welche eine durch eine Bedienungsperson spezifizierte Distanz eingegeben wird; und eine zweite Einstelleinheit (28b), die eingerichtet ist, die Distanz als Einstellungsdistanz zu setzen. Mit dieser Konfiguration kann eine Bedienungsperson wahlweise einen Bereich bestimmen, in welchem die Bearbeitung auszuführen ist auf Basis der eingestellten (angepassten) Bearbeitungsbedingungen in dem Annäherungsabschnitt unter Berücksichtigung der Bearbeitungsform und anderer Faktoren.
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Die Bearbeitungsbedingungen können eine Pausenzeit bezüglich der Spannungsanlegung und die Relativgeschwindigkeit zwischen Elektrode (14) und Werkstück (W) beinhalten. Dies ermöglicht, die Breite der bearbeiteten Kerbe (des Einschnittes) auf dem gleichen Wert zu halten, der vor der Einstellung (Anpassung) der Bearbeitungsbedingungen galt unter Vermeidung einer Beschädigung der Drahtelektrode (14).
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(Zweite Erfindung)
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Ein Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren wird in einer Draht-Funkenerodiermaschine (10) zur Ausführung einer Funkenerodierbearbeitung an einem Werkstück (W) ausgeführt durch Anlegen einer Spannung an einen Entladespalt zwischen einer Drahtelektrode (14) und dem Werkstück (W) zum Erzeugen einer elektrischen Entladung (Funken), wobei die Drahtelektrode (14) und das Werkstück (W) relativ zueinander bewegt werden. Das Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren beinhaltet: einen Funkenerodierbearbeitungssteuerschritt zum Ausführen einer Funkenerodierbearbeitung durch Anlegen einer Spannung an den Entladespalt unter Relativbewegung zwischen Drahtelektrode (14) und Werkstück (W) gemäß einem Bearbeitungsprogramm und einer Bearbeitungsbedingung; einen Annäherungsabschnittidentifizierungsschritt der Identifizierung eines Annäherungsabschnittes in dem Bearbeitungsweg der Drahtelektrode (14) in Bezug auf das Werkstück (W) auf Basis des Bearbeitungsprogramms; und einen Einstellschritt zum Einstellen der Bearbeitungsbedingung auf Basis eines voreingestellten Einstellungsverhältnisses, wobei der Funkenerodierbearbeitungssteuerschritt die Funkenerodierbearbeitungssteuerung in dem Annäherungsabschnitt unter Verwendung der eingestellten Bearbeitungsbedingung ausführt.
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Dieses Verfahren ermöglicht die automatische Einstellung (Anpassung) der Bearbeitungsbedingungen beim Start des Schneidvorganges und damit verhindert es eine Beschädigung der Drahtelektrode (14).
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Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) kann eine erste Operationseinheit (26) beinhalten, über die ein durch eine Bedienungsperson spezifiziertes Verhältnis eingegeben wird. Das Draht-Funkenerodierverfahren kann weiterhin einen ersten Einstellschritt beinhalten zum Einstellen des Verhältnisses als Einstellungsverhältnis. Dies ermöglicht die Einstellung der Bearbeitungsbedingungen unter Verwendung des durch die Bedienungsperson eingegebenen Verhältnisses.
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Der Funkenerodierbearbeitungssteuerschritt kann in dem Annäherungsabschnitt die Funkenerodierbearbeitung vom Start des Schneidvorganges bis zu einer voreingestellten Einstellungsdistanz steuern unter Einsatz der eingestellten (angepassten) Bearbeitungsbedingung. Dies ermöglicht eine Begrenzung des Bereiches der Bearbeitung mit den eingestellten (angepassten) Bearbeitungsbedingungen in dem Annäherungsabschnitt.
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Die Draht-Funkenerodiermaschine (10) kann eine zweite Operationseinheit (26b) aufweisen, über welche eine durch eine Bedienungsperson spezifizierte Distanz eingegeben wird. Das Draht-Funkenerodierbearbeitungsverfahren kann weiterhin einen zweiten Einstellschritt beinhalten zum Einstellen der Distanz als Einstellungsdistanz. Mit dieser Konfiguration kann die Bedienungsperson wahlweise einen Bereich bestimmen, in welchem die Bearbeitung auf Basis der eingestellten (angepassten) Bearbeitungsbedingungen im Annäherungsabschnitt auszuführen ist unter Berücksichtigung der Bearbeitungsform und weiterer Faktoren.
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Die Bearbeitungsbedingung kann beinhalten: die Pausenzeit bezüglich der Spannungsanlegung und die Relativgeschwindigkeit der Drahtelektrode (14) in Bezug auf das Werkstück (W). Dies ermöglicht, die Breite der bearbeiteten Kerbe (des Einschnittes) auf dem gleichen Wert zu halten wie vor der Einstellung (Anpassung) der Bearbeitungsbedingungen unter Vermeidung einer Beschädigung der Drahtelektrode (14).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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