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Gelenk für künstliche Glieder. Die Erfindung betrifft ein Gelenk für
künstliche Glieder, dessen Teile an jedem Ende des Gelenkbolzens mit zusammenwirkenden
konischen Reibungsflächen versehen sind, die durch die querlaufenden Gelenkbolzen
gegeneinandergepreßt werden.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß an dem Gelenkbolzen eine Spannvorrichtung
sitzt, an welche eine von den Gliedträgern bedienbare Zugvorrichtung. angreift,
durch deren Betätigung der Bolzen sich dreht und die Reibungsflächen gegeneinanderschraubt
oder voneinander löst, so daß-die Reibung zwischen den konischen Flächen durch die
Spannvorrichtung regelbar ist.
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Der Kopf als auch die gegen Drehung gesicherte Mutter der Gelenkbolzen
liegen gegen die Außen- oder Rückwandungen der konischen Flächenkörper an. Um die
Reibung zu erhöhen, sind im Bedarfsfall mehr als zwei gegeneinanderliegende konische
Flächen an einem Ende oder an beiden Enden des Gelenkbolzens vorgesehen.
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Auf den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt .
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Abb. i einen Schnitt durch das Gelenk eines künstlichen Beines, Abb.
z einen Schnitt rechtwinklig zur Darstellung der Abb. i, Abb. 3 eine abgeändefte
Ausführungsform und Abb. q. eine Ausführungsform des neuen Gelenkes mit mehr als
zwei konischen Flächen. Bei -der in den Abb. = und a dargestellten Ausführungsform
ist das untere Ende der Kapsel a des Beines auf jeder Seite mit einwärts gerichteten
kegelstumpfförmigen Flächen b versehen, die konische Sitze für entsprechend einwärts
gerichtete konische Flächen c an dem oberen Ende des unteren Beinteiles d bilden.
Zwischen den konischen Flächen sind Reibungseinlagen. e aus Faserstoff, Leder, Kork
oder irgendeinem anderen Material eingeschaltet. Die zusammenwirkenden Flächen werden
gewöhnlich durch einen Kniebolzen f zusammengehalten, -der an dem einen Ende einen
verbreiterten Kopf f i besitzt, welcher in einer konischen Ausnehmung in der äußeren
konischen Fläche 'c sitzt. An dem anderen Ende ist eine mit Gewinde versehene Mutter
g vorgesehen, die einen Kopf gi besitzt, welcher mit einer Ausnehmung in der äußeren
konischen Fläche auf der anderen Seite in Eingriff steht. Die Mutter g wird an dem
Ende des Bolzens f so eingestellt, daß ein genügendes Spiel zwischen den konischen
Flächen entsteht, die- eine Beugung des Gelenks ermöglicht. Innerhalb der Kapsel
und um den Bolzen f herum befindet sich eine rohrförmige Muffe h, die die inneren
konischen Flächen b in dem erforderlichen Abstande voneinander hält.
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Der Bolzen f besitzt einen Arm oder Hebel sz, an dessen äußeres Ende
ein biegsames Kabel o angreift. Wird der Bolzen in der erforderlichen
Richtung
gedreht, so werden die äußeren konischen Flächen c, c nach innen gedreht, und hierdurch
wird der Eingriff zwischen den Reibungseinlagen e, e und den inneren konischen Flächen
b, b erhöht.
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Zwischen den äußeren konischen Flächen c des unteren Beinteiles
d und dem Kopf f 1 und der Mutter g sind Kugeldrucklager na' eingeschaltet.
Die Mutter g wird ferner gegen Drehung durch eine Platte r gesichert, die an der
Kapsel a durch Schrauben oder Niete festgelegt und mit Stiften t versehen ist, welche
in Ausnehmungen des Kopfes g1 der Mutter g eingreifen. Das freie Ende der Platte
ist an dem Kopf durch eine Schraube il festgelegt. Die rohrförmige Muffe
h ist geschlitzt, um die erforderliche Bewegung des Hebels ya zu ermögliehen.
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Der Arm oder Hebel n ist an dem Bolzen f
in der aus Abb.
a ersichtlichen Weise festgeklemmt, um eine Einstellung zuzulassen.
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Die konischen Flächen c werden zweckmäßig an dem unteren Beinteil
d durch Bolzen p angebracht, welche durch Ansätze cl der genannten Fläche hindurchgehen.
Das das Bolzenloch umgebende Blech wird zweckmäßig zu einer konischen Gestalt aasgestanzt
(Abb. i), und die untere Fläche des Bolzenkopfes o und die innere Fläche der Mutter
f 2 werden entsprechend gestaltet, so daß, wenn die Mutter festgeschraubt wird,
die Teile fest aneinandergehalten werden.
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Die Zugvorrichtung o wird zweckmäßig durch ein Führungsauge o1 nach
oben geführt, so daß sie von der Tasche aus betätigt werden kann.
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enn es erwünscht ist, kann die Zugvorrichtung auch durch die _Muskulatur
des Beinstumpfes betätigt werden.
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Abb. 3 veranschaulicht eine abgeänderte Ausführungsform, bei der die
inneren konischen Flächen nach außen gedrückt werden, anstatt daß die äußeren konischen
Flächen c, wie beschrieben, einwärts bewegt werden, um die Reibung an dem Kniegelenk
zu erhöhen.
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Der Bolzen f wird von einer Muffe q umgeben, die an
dem einen Ende durch Gewinde mit einem Hülsenteil i in Eingriff steht, welcher an
der inneren konischen Fläche auf der einen Seite des Beines befestigt ist. Das andere
Ende der bluffe q ist mit einer tassenartigen Ausnehmung k zwecks Aufnahme
von Kugeln yt. versehen, die zwischen dem Boden der Ausnehmung und der Innenseite
der konischen Fläche b auf der anderen Seite des Kniegelenks eingeschaltet sind.
Die Mutter gl kann mit Löchern g2 zwecks Aufnahme eines geeigneten Werkzeuges versehen
sein, um die erforderlichen Einstellungen zwecks Aufnahme einer Abnutzung zu ermöglichen.
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Bei der Ausführungsform der Abb. 4 ist eine Mehrzahl konischer Flächen
vorgesehen, zwischen denen Reibungsglieder e1 aus geeignetem Material angebracht
sind.
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Die Kapsel a ist mit einer inneren oder mehreren inneren konischen
Flächen b versehen. An der Kapsel sind ferner Bänder ei befestigt, die konische
Außenflächen w besitzen. Zwischen den Reibungsgliedern e. ist eine konische Fläche
c vorgesehen, die an dem unteren Beinteil d sitzt. Bei dieser Ausführungsform kann
die Reibung an dem Gelenk durch Bewegung der inneren konischen Fläche b, b1 nach
außen oder durch Einwärtsziehen der äußeren konischen Flächen verändert werden,
wie dies oben beschrieben wurde.
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M'enn es erwünscht ist, kann eine nicht dargestellte Feder oder mehrere
solcher Federn zur Zurückbewegung des Hebels n in die normale Lage verwendet werden.