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Verfahren und Vorrichtung zur magnetischen Aussiebung magnetischer,
insonderheit eisenhaltiger Stoffe aus einer pulverförmigen Mischung mit nichtmagnetischen
Stoffen. Es gibt seit langer Zeit eine Reihe von Magnetscheidern, welche derAussonderung
stark magnetischer Körner bis herunter zu o,i mm Durchmesser aus einem Gemisch mit
unmagnetischen Körnern (von sehr kleiner magnetischer Suszeptibilität) dienen. Keines
der mit ihnen arbeitendenVerfahren löst indes die Aufgabe, auch schwach magnetische
Körner bis unter o, i min Durchmesser aus einem Gemisch finit unmagnetischen Stoffen
auszuscheiden. Diese Aufgabe wird durch folgendes Verfahren gelöst. Man läßt das
Gemisch von magnetischen und unmagnetischen Körnern über eiserne an feststehende
Magnetpole angesetzte Armaturen fallen, welche dank ihrer großen Perineabilität
und ihrer Form der Träger eines stark inhomogenen Feldes sind; den Armaturen gibt
man eine periodische, sie an den Magnetpolen vorbeiführende, zueinander entgegengesetzte
Bewegung senkrecht zur Fallbewegung des Scheidegutes und läßt dieses unter möglichst
guter Berührung von der einen auf die andere Armatur fallen, so daß glie Bewegung
des Scheidegutes nur wenig zu den magnetischen Kraftlinien geneigt ist; es bleiben
dann die magnetischen (eisenhaltigen) Körner an den Armaturen hängen, werden voll
ihnen aus dein magnetischen Feld getragen und fallen außerhalb desselben ab, während
die nichteisenhaltigen (unmagnetischen) Körner ohne seitliche Ablenkung zwischen
den _,#ri:naturen durchfallen.
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Das vorstehende Verfahren ist durch folgende -Merkmale und ihre Vereinigung
zu einer wirksamen Zusammenarbeit gekennzeichnet.
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i. An feststehenden Magnetpolen sind eiserne Armaturen angesetzt,
welche dank ihrer hohen Süszeptibilität und ihrer in der Achse des Magnetfeldes
scharfkantig vorspringenden oder stark gekrümmten Form der Träger eines starken
und stark inhomogenen magnetischen Feldes sind. Große Eihomogenität und große Stärke
eines magnetischen Feldes sind nämlich die Bedingungen für eine große magnetische
Schubkraft auf einen Körper.
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Die Körner des Scheidegutes werden, indem sie auf die eisernen Armaturen
fallen, möglichst nahe an deren Oberfläche gebracht, wo das magnetische Feld am
stärksten ist.
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3. Die Achse der Bewegung der Körner des Scheidegutes ist nur wenig
geneigt gegen die magnetischen Kraftlinien; infolgedessen werden die magnetischen
Körner in ihrer Fallbewegung leicht aufgehalten und an den Armaturen abgesetzt.
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q.. Indem die Körner des Scheidegutes senkrecht zur Bewegung der ersten
Armatur auf diese auffallen, werden sie durcheinandergerüttelt; infolgedessen lösen
sich die Körner voneinander, und es können die magnetischen allein zur Armaturoberfläche
hingezogen werden. Dieser Vorgang wiederholt sich in verstärktem Maße beim Auffallen
auf die zweite Armatur; während des Verweilens auf der ersten Armatur nehmen nämlich
die Scheidegutkörner eine Geschwindigkeit in der Achse der Bewegung der Armatur
an; treffen sie dann beim Weiterfallen auf die zweite Armatur, so erfahren sie,
da diese auf sie in entgegengesetzter Bewegung stößt, einen sie stark rhircheinanderschüttelnden
Stoß, welcher die zusammenhaftenden Körner voneinander löst und wieder allein die
magnetischen Körner an die Armatur von der magnetischen Kraft hinziehen läßt.
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5. Die eisernen Armaturen sind periodisch bewegt, heften im magnetischen
Felde magnetische Körner an sich und lassen sie außerhalb des Feldes fallen.
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Die vorstehenden 1-Ierkinale eines Verfahrens zur magnetischen Aussiebung
sind zum Teil für sich neu und liefern vor allem in ihrem Zusammenarbeiten ein neues
Verfahren, (las gegenüber allen bisher bekannt gewordenen Magnetscheidern, wie seine
praktische Erprobung bereits ergeben hat, einen Fortschritt
darstellt,
insofern es selbst schwach magnetische sehr kleine Körner aus der Mischung mit nichtmagnetischen
Körnern abscheiden läßt. So können mit seiner Hilfe Quarz- und Feldspatsande bis
zu der von der Feinkeramik geforderten Vollkommenheit von eisenhaltigen Körnern
gereinigt werden; ferner können schwach magnetische arme Eisenerze, zum Beispiel
das Doggererz, mit seiner Hilfe in zufriedenstellender Weise aufbereitet wciden.
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In den beigegebenen Abbildungen ist ein Magnetscheider zur Ausführung
des vorstehenden Verfahrens schematisch dargestellt, und zwar ist Abb. ia ein Schnitt
längs der Abbildungsachse zweier feststehender llagnetpole, Abb. ib ist eine Ansicht
der Anordnung nach Abb. ia von oben; Abb. 2a ist ein senkrechter Schnitt durch die
Pole P, P einer anderen Ausführungsform, Abb.2b ist eine Seitenansicht der Zahnanordnung
der beiden Armaturen mach Abb.2a, während Abb. 2c eine Ansicht von oben darstellt.
Bei der Ausführungsform des Magnetscheiders nach Abb. ia und ib sind die parallel
gestellten Polschuhkanten P, und P2 so geformt und in der Höhe um so viel gegeneinander
verschoben, daß die Fallbewegung von Körnern in dem Raum zwischen ihnen nur wenig
von den magnetischen Kraftlinien abweicht. LIaer die Polschuhkanten sind -Born dicht
anliegend Armaturen aus Eisenblech B1, B2 gelegt,- die entgegengesetzt zueinander
bewegt werden können. Über diese Armaturen läuft von dem oberen nach dem unteren
Blech fallend das Scheidegut. Die scharfen Kanten der Eisenbleche sind, solange
sie sich im magnetischen Felde zwischen den Polschuhen befinden, der Träger eines
stark inhomogenen Feldes und halten die magnetischen Teile an ihrer Oberfläche fest.
A, A stellt einen Auffänger für einen Teil des durchfallenden Scheidegutes dar.
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Bei der durch ,#bb. 2a bis 2c veranschaulichten Ausführungsforan eines
Magnetscheiders bestehen die Armaturen A, A in eisernen Zähnen von großer
Suszeptibilität und geringer Remanenz, die in zwischen den -Magnetpolen P, P angeordneten
urmagnetischen Platten eingelassen sind. Die Zähne sind so aufgereiht, daß auf jeder
Platte zwei benachbarte Zahnreihen um den halben Zahnabstand wagerecht gegeneinander
verschoben sind. Die Zahnreihen der einen Platte ragen in die Zwischenräume zwischen
den Zahnreihen- der anderen Platte. Von einem jeden Zahn der einen Platte laufen
in dem Raum zwischen den Magnetpolen nach den über und unter ihnen stehenden Zähnen
der anderen Platte, also wenig geneigt gegen die lotrechte magnetische Kraftlinie.
Dabei werden die Südpolzahnr eihen zusammenhängend miteinander entgegengesetzt zu
den Nordpolzahnreihen bewegt. Hier sind die Zähne Träger eines stark inhomogenen
magnetischen Feldes, solange sie .sich zwischen den Magnetpolen befinden. Aus dem
über sie laufenden Gut holen sie daiier eisenhaltige Körner heraus und halten sie
fest; solange sie sich zwischen den Polen befinden, lassen sie dagegen abfallen,
wenn sie durch die periodische, entgegengesetzt zueinander gerichtete Bewegung der
Zahnplatten aus dem magnetischen Felde herausgeführt sind.