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Strumpf mit Deckelferse und Verfahren zur Herstellung derselben auf
dem Flachwirkstuhl. Gegenstand der Erfindung ist ein Strumpf mit Deckelferse und
ein Verfahren, um auf dem Flachwirkstuhl eine. solche Deckelferse herzustellen.
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Die bis jetzt bekannten Ausführungsarten von Strümpfen mit Deckelfersen
weisen an der Verbindungsstelle der- Ferse mit dem Fußstück (Abb. 2 b und c) entweder
eine Naht oder einen Kettel auf, oder die Verbindungsstelle wird von Henkeln des
Fersenteiles gebildet. Dies alles hat seine Nachteife. Die Naht oder Kettelstellen
werden dick und wulstig, die durch Aufhängen von Henkeln der Ferse oder auf eine
andere Art gebildeten Verbindungsstellen sind zumeist unsauber. Auch sind die Naht-,
Kettel- oder Aufhängearbeiten sehr zeitraubend. Bei all den bekannten Deckelfersen
kommen die Fußmaschen seitlich aus den Henkeln und Maschen der Ferse heraus, wie
dies in °Abb. 9 und ro dargestellt ist, was seine Ursache darin hat, daß alle Fersenmaschen
nach auswärts gedeckt werden und die Ausdeckstellen unmittelbar in die Anschlußstelle
der Ferse an den Fuß verlegt sind.
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Nach der Erfindung werden diese Nachteile weggebracht, indem die Fersenrandmaschen
direkt in das Fußstück weiterlaufen; die diesbezüglichen
Fußmaschen
also eine Fortsetzung der Fersenmaschen sind. Erreicht wird (lies dadurch, daß nicht
alle Ferseninaschen nach auswärts gedeckt werden wie bei den bekannten Verfahren,
sondern eine oder zwei haschen weniger wie die Fersenbreite ist, diese Maschenstälxhen
also stehenbleiben, wodurch die Ausdeckstellen der Ferse nicht unmittelbar in die
Anschlußstellen der Deckelferse an den Fuß, sondern in benachbarte Maschenstäbchen
verlegt «-erden. Die dicken und wulstigen und unsauberen Stellen kommen dadurch
in Wegfall und die zeitraubende Näh-, Kettel'- und Aufhängearbeit entfällt. Der
Strumpf init der neuen Deckelferse unterscheidet sich deshalb wesentlich von Strümpfen
mit Deckelfersen bis jetzt bekannter Art.
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Um diese Verbesserung zu erzielen, ist ein wesentlich anderes Arbeitsverfahren
zur Herstellung einer Deckelferse eingeschlagen worden, wie es bisher üblich war.
Mit ihm ist ein unmittelbarer Übergang der Fersenrandinaschen in das Fußstück geschaffen
«-orden.
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Die Folge dieses `Verfahrens ist ein Strumpf finit Deckelferse, hei
denn die Ausdeckstelle der Deckelferse in Linie h (Abh. 12) nicht unmittelbar an
die Anschlußstelle Linie g der Deckelferse an den Fuß gelegt ist, sondern in benachbarte
Maschenstäbchen, wäliren(idem nach bekannten Verfahren die Ausdeckstelle k (Abb.
io) unmittelbar an die Anschlußstelle g der Deckelferse an den Fuß verlegt ist,
mithin finit ihr zusammenfällt.
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Bei den bekannten Verfahren (Abb. 9 und io) wird der Anschluß der
Ferse an den Fuß durch die Umkehrhenkel s, der Fersenrandmasche s gebildet; hei
dem neuen Verfahren durch die Fersenmasche s selbst.
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Abb. i st^llt den Arheitsvorbang nach alter Art mit Näh- oder Kettel-
und Aufhängearbeit dar, Abb. 2 eine solche Deckelferse mit der .Verbindungsstelle
von Ferse und Fußstück bei b, c, die Abb. 3 bis 8 den Arbeitsvorgang 1>e1 der Herstellung
der neuen Ferse, Ahb.9 und io die Deckelferse finit dein Anscliluß der Fußmaschen
seitlich aus dein Fersenstück, wobei die Ausdeckstell-en der Ferse unmittelbar an
der Anschlußstelle der Deckelferse an den Fuß liegen, Abb. i i und 12 die Deckelferse
nach der Erfindung mit unmittelbarem Weiterlaufen der Fersemnaschen in (las Fußstück,
so daß die Ausdeckstellen der Ferse an der Anschlußstelle der Deckelferse an den
Fuß in die benachbarten Maschenstähchen verlegt sind.
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Deckelfersen stellt man his jetzt auf Flachwirkstühlen in der Weise
her, daß man z. B. eine sogenannte vierteilige Ferse arbeitet, w:e sie in Abb. i
aufgezeichnet ist, indem auf den für die Fersenstücke a., b bzw. b1, a,
he-
stimmten Nadeln in gleicher Breite his zur Linie c gearbeitet wird, dann
werden die Maschen c, d bzw. cl, dl von den Nadeln abgeworfen, und und es wird auf
den Nadeln a, (i hzw. rz,, d, bis zur Linie E in gleicher Breite <<:eitergearbeitet.
Nach Fertigstellung dieser Teile werden die Randmaschen b, c auf (lie Nadeln c,
d aufgestoßen, und es kann (las Fußstück weitergemacht werden, wenn während des
Fersenteiles die Maschen b, 17, auf den Nadeln geblieben waren. Hatte man diese
vor dem Fersenarheiten abwerfen müssen, so müssen sie zum Fußstück aufgestoßen werden.
Die abgeworfenen Maschen c, d werden entweder durch Naht oder Kettel mit den Randmaschen
d, e verbunden (Abb.2), oder man wirft die Maschen c, d biw. c,, (i,
nicht von den Nadeln ab und stellt schc@ii während des Arbeitens durch Decken eine
Verhin-(lung dieser Maschen mit der Warenkante d, e l zw. d" e1 her. All diese Arbeit
sowie (-las bekannte Verfahren, während des Arbeitens von d, c° die Maschen
c, d nicht abzuwerfen und diese durch Decken mit den Randmaschen zu verbinden,
so daß ein Nähen oder Ketteln dieser Stellen entfällt, gehört nicht zum Gegenstand
der Erfindung.
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ach der Erfindung werden die Ferseninaschen nach außen hin gedeckt,
und zwar 11111 eine oder zwei Nadeln. Beim Auslecken um eine Nadel wird aber auf
der durch das Decken leer gewordenen Nadel nicht bloß ein Henkel gemacht und dann
die Nadel ausgeschaltet, sondern es wird auf dieser Nadel eine Masche fertig, wobei
zwei Fadenführer in Tätigkeit sind, von denen mir der eine seinen Faden auf diese
Nadel legt, der andere aber nicht. Erst nach Fertigstellung einer :lasche wird die
Nadel ausgeschaltet, wodurch sich sowohl dieses Arbeitsverfahren von dein im Patent
152390 geschützten als auch die Auswirkung beider Verfahren auf die Ware
wesentlich unterscheidet. Nach Patent 11232h wird ebenfalls eine durch Auslecken
leer gewordene Nadel durch einen besonderen Fadenführer mit Faden b belegt - aber
nur diese Nadel - keinesfalls aber nimmt dieser Fadenführer an der Herstellung des
ganzen Warenstückes mit teil, wie nach (lein neuen Verfahren. Beim Auslecken iini
zwei N a-(Ieln werden nach diesem die l,e°r gewordenen Nadeln ebenfalls mit Faden
belegt, und es «-erden auf diesen Nadeln Maschen gemacht, aber so, daß auf der einen
leer gewordenen Nadel ,ein Faden, auf der anderen beide Fäden liegen. In beiden
Fällen wird eine eigenartige Verbindung der Fersenteile mit dem Mittelstück möglich.
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Erzielt wird dies auf folgende, in den Abb. 3 bis 8 dargestellte Art.
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Während des Fersenarbeitens bleibt das
Mittelstück
b, b,. (Abb. i) auf . den Nadeln hängen; die Ferse wird wie gewöhnlich auf den Nadeln
a, b bzw. b,, a1 gemacht. Nach zwei oder vier Reihen werden nun vermittels eines
Deckers, welcher mindestens die Breite eines Fersenteiles haben muß, die Maschen
des Fersenteiles weniger einer oder zwei Maschen um eine oder zwei Nadeln nach auswärts
übertragen, und zwar dann, wenn die Fadenführer, welche die Fersenfäden führen,
im inneren Teil der Ferse, also bei b bzw. b, stehen. Notwendig sind mindestens
zwei Fadenführer, wovon, wie bekannt, der eine den Grundfäden, der andere den Verstärkungsfaden
führt, oder beide Fäden ergeben auf irgendeine Weise die gewünschte Stärke des Grundfadens.
Der eine Fadenführer steht dabei um eine Nadel weiter dem Rande zu wie der andere
Fadenführer, d. h. sie stehen eine Nadel voneinander entfernt.
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Abb.3 I zeigt das Ausdecken um eine Nadel.
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Die Reihen I, II sind fertig geworden. Der Fadenführer, welcher den
Faden zu diesen Reihen gelegt hat, steht im vorliegenden Ausführungsbeispiel links
und kommt zum Stillstand. Nun werden die Maschen von den Nadeln 3 bis io abgehoben
und um eine Nadel nach rechts gedeckt. Die beiden tun eine Nadel voneinander entfernt
stehenden Fersenfadenführer legen den Faden von links nach rechts über die ganze
Fersenbreite; so wird auch kuliert und die Reihe ausgearbeitet (Reihe III, Abb.
q.). Dabei liegt der eine Faden i auf der leer gewordenen Nadel 3 (Abb. q.), der
andere Faden t auf der Nach-Barnadel. Bei der nächsten Reihe (IV, Abb. 5) wird auf
dieser Nadel eine Masche s fertig. Nun werden die Maschen wieder von der Nadel q.
bis zum Rande um eine Nadel nach rechts übertragen (Abb.6). Die Nadel 3, auf welcher
eine Masche fertig geworden ist, wird nun vom Weiterarbeiten ausgeschaltet. Die
Fersenfadenfübrer L, 1, legen die Fäden über die Nadeln wie bei Abb. 4. usw. Das
setzt sich so fort, bis das bekannte Einmindern des Deckels d, e (Abb. i)
erfolgt. Ist , dieses geschehen, kann ohne weiteres der Fuß über die volle Breite
gearbeitet werden, wobei sich die erste Fußreihe y mit den Ferseninascheri s verbindet,
wodurch auch das Ferienstück mit dem Fußstück fest verbunden wird, wie aus Abb.
7 ersichtlich ist.
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`Fenn das Ausdecken der Fersenteile um zwei Nadeln gemacht werden
soll, so werden alle Fersenmaschen 3 bis io übertragen (Abb. 8). Die Maschen i und
2 bleiben auf ihren Nadeln. Zwischen ihnen und den übertragenen Maschen sind dann
zwei Nadeln 3, 4 leer. Bei der dein Übertragen folgenden Reihe stehen naturgemäß
die beiden Fadenführer, die eine Nadel voneinander stehen, um zwei Nadeln weiter
nach auswärts, so daß, weil ja durch das Übertragen die zwei Nadeln 3, 4. leer wurden,
der eine Faden auf die Nadeln 3, 4., der andere Faden aber bloß auf die Nadel ,4
zu liegen kommt. Dadurch `wird auf den zwei leeren Nadeln bei der nächsten Reihe
eine sofortige Maschenbildung erreicht. Diese beiden Nadeln werden von nun an erst
beim Weiterarbeiten ausgeschaltet. Die Reihen r, r, stellen die ersten zwei Reihen
des Fußstückes dar. Die Maschen r der ersten Fußreihe sind mit den Fersenmaschen
s fest verbunden. Das Übertragen der Maschen kann nach zwei oder vier Reihen geschehen.