DE375251C - Stopfbuechse - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. MAI 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47f GRUPPE 23

(H 82222 XIII47/J

Hasse & Co. in Berlin.

Stopfbüchse. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1920 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Stopfbüchse mit einer die Stopfbüchsenbrille umfassenden Haube, welche von der durch die Stopfbüchse hindurchgehenden Welle abgehoben werden kann. Dementsprechend ist die Haube an einer Seite offen und kann nach der Seite ausgeschwenkt oder ganz abgenommen werden. Zur besseren Einstellung des Preßstückes ist das Innere der Haube kugelig ausgedreht.
ίο Es sind Schmiervorrichtungen für Kolbenstangen bereits bekannt, welche aus zwei Teilen bestehen, die von je einer Seite die Kolbenstange umfassen, so daß die beiden Teile auseinanderbewegt werden können und die Schmiervorrichtung von der Kolbenstange abgehoben werden kann. Es ist auch bekannt, durch eine solche Vorrichtung das Losschrauben von Überwurfmuttern für Stopfbüchsen zu verhindern.

Die vorliegende Stopfbüchse kann für alle so

Arten von Wellenabdichtungen, z. B. bei Pumpen, angewendet werden. Bisher wurde zum Zusammenpressen der Packung eine aus einem Flansch mit angesetztem Rohrstück bestehende Brille verwendet. Um die Packung einsetzen oder erneuern zu können, mußte die Brille auf der Welle verhältnismäßig weit von dem Stopfbüchsensitz abgezogen werden, so daß ein fester Bauteil auf dieser Welle oder ίο in der Nähe derselben nur in verhältnismäßig großer Entfernung von dem Stopfbüchsensitz angebracht werden konnte. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung beseitigt, und es wird eine Anordnung geschaffen, welche es ermöglicht, einen solchen festen Bauteil näher an den Stopfbüchsensitz heranzurücken.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einer Flügelpumpe als Beispiel veranschaulicht, und es stellt dar: Abb. ι eine Ansicht der Stopfbüchse, die an dem Deckel einer Flügelpumpe angebracht ist, Abb. 2 eine Aufsicht auf dieselbe, Abb. 3 eine schematische Darstellung der bisherigen Anordnung einer Stopfbüchse in Aufsicht und

Abb. 4 eine schematische Darstellung einer Stopfbüchsenanordnung nach vorliegender Erfindung, ebenfalls in Aufsicht, beide in der Stellung, in welcher das Einsetzen der Packung möglich ist.

Bei den bisherigen Stopfbüchsenanordnungen ist in oder an einer beliebigen Wandung, z. B. am Deckel ι eines Pumpengehäuses, ein Ansatz oder eine Verstärkung 2 vorgesehen, weleher den Sitz für die Teile der Stopfbüchse bildet und bestimmt ist, die Packung aufzunehmen. Hier ist gemäß vorliegender Erfindung ein aus einem oder mehreren Teilen bestehendes Preßstück 3 eingesetzt, dessen Flansch 4 zweckmäßig etwas kugelig abgedreht ist.

Das Preßstück 3 wird zusammen mit dem Ansatz 2 des Deckels 1 von einer an der einen Seite offenen Haube 5 umfaßt. Diese läuft in seitliche Flansche 6 und 7 aus und ruht mittels dieser auf den Bolzen 8 und 9 auf, welche zweckmäßig in Verstärkungen 10 und 11 des Deckels befestigt sind. Die Anordnung kann so getroffen sein, daß einer oder beide Flansche 6 und 7 mit einem Schlitz 12 versehen sind, so daß die Haube 5 nach geringem Lösen der Muttern 13 und 14 in der Richtung des Pfeiles 15 nach der Seite ausgeschwenkt werden kann, wie in Abb. 4 dargestellt ist, oder daß die Haube ganz von dem Preßstück 3 seitlich abgezogen werden kann. Aus diesem Grunde braucht die Haube nicht wie bei der alten Brillenanordnung erst in Richtung des Pfeiles

16 ein großes Stück weit abgezogen zu werden, wenn es sich darum handelt, die Packung zu entfernen oder neu einzusetzen, vielmehr genügt ein ganz geringes Lösen der Muttern 13 und 14 für diesen Zweck. Die Innenfläche

17 der Haube 5 ist zweckmäßig ebenfalls etwas kugelig ausgedreht, so daß sie sich beim Anziehen der Muttern 13 und 14 dem Flansch 4 des Preßstückes 3 anpassen kann, wodurch die schädliche Wirkung eines ungleichen Anziehens dieser Muttern ausgeglichen werden kann.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß dadurch eine geringe Baulänge der Stopfbüchsenanordnung erzielt wird, was ein Vergleich der Abb. 3 und 4 zeigt. Bei der Annahme eines geteilten Preßstückes 3 ist es z. B. erforderlich, bei der alten Anordnung nach Abb. 3 die Brille 18 bis zu der Linie A zarückzuziehen, um Raum zum Einsetzen der Packung zu gewinnen. Bei der Anordnung gemäß vorliegender Erfindung nach Abb. 4 ist für den gleichen Zweck nur der Raum bis zu der Linie B erforderlich. Selbst unter der Annahme eines ungeteilten Preßstückes, welches nach dem Herausziehen aus dem Stopfbüchsensitz nicht von der Welle abgenommen werden kann, ist es nicht nötig, dasselbe so weit zurückzuziehen wie bei der alten Ausführungsform nach Abb. 3, da der Flansch 4 sehr schwach gehalten sein oder ganz in Fortfall kommen kann. Auf jeden Fall braucht er wesentlich schwächer zu sein als der Flansch der Brille 18, auf welchen das große Biegungsmoment wirkt.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß das beim Anziehen der Muttern 13 und 14 entstehende Biegungsmoment infolge der besonderen Gestaltung der Haube bei verhältnismäßig schwachen Abmessungen derselben besonders gut aufgenommen wird, da im gefährlichen Querschnitt und in der Nähe desselben durch die Tiefe der Haube ioo ein großes Trägheitsmoment geschaffen wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Stopfbüchse, gekennzeichnet durch eine an einer Seite offene, ein geteiltes oder ungeteiltes Preßstück (3) umfassende, nach der Seite ausschwenkbare oder abnehmbare Haube (5) zum Anpressen der Packung. χ

2. Stopfbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (5) im Innern zur guten Einstellung des Preßstückes (3) kugelig ausgedreht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.