Die Erfindung bezieht sich auf eine Wendevorrichtung für einen
Produktstrom von Papierprodukten, insbesondere in Schuppen
formation, mit einem die Papierprodukte einspannenden Förder
bandpaar und jeweils davon getrennten Rollen bzw. Walzenfüh
rungen für die beiden zurücklaufenden Förderbänder.
Aus der EP-A-01 60 739 ist eine derartige Wendevorrichtung für
Zeitungen bekannt. Durch Änderung der Achslage der Rollen z.B.
um 90° werden auch die Endlosförderer entsprechend gewendet,
so daß die zwischen diesen gehaltenen Zeitungen um 90° ge
wendet werden. Um ein seitliches Ausweichen der Zeitungen
während des Wendevorgangs zu verhindern, sind seitliche
Führungsschienen vorgesehen. Weil der Achsabstand der jeweils
beim Wendevorgang beteiligten Rollen bzw. Walzen relativ groß
ist, ist eine genaue Führung von Papierprodukten, insbesondere
mit einem kleineren Format als Zeitungen mit dieser bekannten
Wendevorrichtung nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Papierprodukte
während des Wendevorgangs durch wiederholtes Einspannen genau
zu führen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß im Wende
bereich eine gebogene Halteplatte für die Rollen bzw- Walzen
paare angeordnet ist.
Durch die Möglichkeit unmittelbar im Wendebereich mehrere
Rollen- bzw. Walzenpaare vorzusehen, ist gewährleistet, daß
beispielsweise auch kleinere Papierprodukte wie Zeitungen,
ohne seitliche Abstützung formationsgetreu gewendet werden
können. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Wende
vorrichtung für Papierprodukte in Schuppenformation, bei der
bekanntlich sich die Dicke des Produktstromes gegebenenfalls
in unregelmäßigen Abständen geringfügig ändert.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die gebogene Halteplatte senkrecht zum Produktstrom verlaufende
Schlitze o.dgl. zum Verstellen der Rollen- oder Walzenpaare
auf; die gebogene Halteplatte kann im Querschnitt annähernd
halbkreisförmig ausgebildet sein und die Schlitze können sich
auf einen Viertelkreis erstrecken. Auf diese Weise wird es
möglich, daß der Wendewinkel durch Verstellung der Rollen-
oder Walzenpaare innerhalb der Schlitze verändert werden kann,
jedoch dennoch gewährleistet, daß die Einspannung der
Produkte zwischen den Förderbändern aufgrund des Schlitzab
standes sichergestellt wird.
Die gebogene Halteplatte kann senkrecht zur Längsachse ab
stehende Konsolen o.dgl. aufweisen, welche an ihren freien
Enden jeweils Rollen oder Walzen o.dgl. für die rückzuführenden
Förderbänder aufweisen; hierbei verlaufen zweckmäßig die je
weils in den Endbereichen der gebogenen Halteplatte angeordne
ten Konsolen im rechten Winkel zueinander. Diese Winkelstellung
braucht auch dann nicht verändert zu werden, wenn der Wende
winkel z.B. von 90° auf ein geringeres Gradmaß verändert werden
sollte.
Als besonders zweckmäßig hat sich die erfindungsgemäße Wende
vorrichtung dann erwiesen, wenn die Förderbandpaare bei der
Vorrichtung vor- oder nachgeschalteten Bauelementen weiterge
führt sind.
Die erfindungsgemäße Wendevorrichtung ist demgemäß als in
sich geschlossenes Modul verwendbar oder innerhalb einer
Baugruppe mit jeweils nur einem Förderbandpaarsystem.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung dargestellt; sie wird nachfolgend näher be
schrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Detail zum Anschließen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an vor- oder nachgeschalteten Bau
elemente,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 3 einen Querschnitt auf einen Teil dieser Ausführungs
form und
Fig. 4 eine Seitenansicht in verkleinertem Maßstab auf die
Ausführungsform.
Eine weiter unten näher beschriebene Wendevorrichtung ist
als Teil einer Baugruppe ausgebildet und weist beispielsweise
eine Länge von 1,50 m auf.
Fig. 1 ist ein Viereckrohr 100 mit einer jochartigen Klemm
vorrichtung 101, durch welche - wie weiter unten näher ange
geben - eine Wendevorrichtung gehalten ist. Die jochartige
Klemmvorrichtung 101 besteht aus einer Stange 102 und zwei
Schraubbolzen 103, 104, welche jeweils Konsolen 120 bzw. 121
halten.
Nach Fig. 2 bis 4 weist die Wendevorrichtung eine um 180°
gebogene Halteplatte 112 aus Blech mit Schlitzen 113 auf,
die im gleichen Abstand auf die gesamte Länge der Platte
verteilt im rechten Winkel zu deren Längsachse verlaufen
und jeweils zur Aufnahme eines Rollensatzpaares 114 ausge
bildet sind. Die Schlitze 113 sind so angeordnet, daß sich
die einzelnen Rollensätze 114 mit ihren jeweiligen Achsen
versetzt in bezug aufeinander arretieren lassen.
Die schalenförmige Halteplatte 112 ist mittels des weiter
oben angegebenen Vierkantrohres 100 und den jochartigen
Klemmvorrichtungen 101 - wie bereits erwähnt - in eine
Baugruppe eingesetzt; die Halteplatte weist an ihren jeweiligen
freien Enden der Konsolen 120 bzw. 121 auf. Die Längsachsen
der Konsolen verlaufen rechtwinklig zueinander; sie tragen
an ihren jeweiligen Schenkelenden Einzelrollen 122 bzw. 123
bzw. 134, die zum Umlenken der rückführenden Bandabschnitte
oder Gurtabschnitte der jeweiligen Förderbänder 110/111
dienen.
Sämtliche Rollen- oder Walzenpaare der Wendevorrichtung sind
auf einer Seite, d.h. also dem Vierkantrohr 100 gegenüber
liegend, vorgesehen und nehmen den Produktstrom der Papier
produkte in Schuppenformation nur am Rande auf, so daß ein
Teil dieser Papierprodukte seitlich herausragt. Der Produkt
strom wird durch die beiden sich gegenüberstehenden Abschnitte
der Förderbänder bis zum Auslauf geführt bzw. an das Nachbar
bauelement weitergegeben. Die rückführenden Abschnitte der
beiden Förderbänder werden dagegen im Abstand von den Rollen
paaren zum Teil auf Einzelrollen geradlinig oder umlenkend
geführt. Die zur Aufnahme von Rollenpaarsätzen 114 bestimmten
Schlitze verteilen sich über die gesamte Länge der Halte
platte 112, so daß die Achsen der Rollenpaare z.B. von einem
Ende der Halteplatte 112 bis zu ihrem anderen Ende einen
rechten Winkel bilden.
Die z.B. lotrecht eingebaute Halteplatte 112 weist am Einlauf
ende der beiden sich gegenüberliegenden Abschnitte der Förder
bänder 110, 112 - wie dargestellt - ein Rollenpaar 114 auf,
während am unteren Ende der Halteplatte 112 die Achsen des
Rollenpaares 133 senkrecht zur Zeichenebene verlaufen.
Die obere senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Konsole 120
trägt eine Einzelrolle 123 mit einer senkrecht zu letzterer
verlaufenden Achse. Diese Einzelrolle dient zum Umlenken des
rückführenden Bandabschnittes 131. Am weiter hinten liegenden
Ende der Konsole 120 ist eine weitere Einzelrolle vorgesehen,
welche den rückführenden Bandabschnitt 132 des anderen Förder
bandes umlenkt. Die Achse auch dieser Einzelrolle verläuft
parallel zur Achse des Rollenpaares 114.
Am unteren Ende der Halteplatte 112 ist das bereits erwähnte
Rollenpaar 133 jeweils mit Drehachsen senkrecht zur Zeichen
ebene vorgesehen. Entsprechend sind die Einzelrollen 122 und
134 um Achsen drehbar, welche annähernd parallel zu den Dreh
achsen der Rollen des Rollenpaares 133 verlaufen.