DE3743708C2 - Falschdralltexturieraggregat mit elektromotorischem Antrieb - Google Patents
Falschdralltexturieraggregat mit elektromotorischem AntriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Falschdralltexturieraggregat nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Texturieraggregate mit elektromotorischem Antrieb sind bekannt, jedoch
in der Praxis nur mit extern angebrachten Motoren hervorgetreten.
So wird in DE 28 20 816 C3 eine Spinn- oder Zwirnmaschine beschrieben,
wobei eine Reihe von Spindeln einzelmotorisch betrieben werden. Gezeigt
wird in dieser Schrift eine Texturiermaschine. Hierbei wird der An
triebsmotor extern vom Aggregat auf einer den Verhältnissen angepaßten
Grundplatte befestigt. Der Antrieb zum Aggregat erfolgt in diesem Fall
über einen Zahnriementrieb.
Die externe Anbringung des Antriebsmotors bringt eine Reihe von Nach
teilen mit sich. Neben der zwangsläufig ausladenden Bauweise, die sehr
viel Platz in Anspruch nimmt, ist der relativ lange Antriebsriemen,
insbesondere, was die Geräuschemission betrifft, von großem Nachteil.
Da nur ein Zahnriemen verwendet wird, muß hier eine zusätzliche Spann
rolle eingebaut werden, so daß insgesamt 4 Zahnscheiben - oder Räder im
Einsatz sind, die aufgrund der diversen Umlenkungen einem vorzeitigen
Verschleiß unterliegen.
Ein weiterer technischer wie wirtschaftlicher Nachteil ergibt sich aus
dem bereits beschriebenen Aufbau des Aggregates. Bei Reparatur dessel
ben, sei es bei Austausch einer Lagerung, Regenerierung der Scheiben
oder Auswechseln derselben oder bei Zahnriemenaustausch etc., muß das
komplette Aggregat incl. Motor aus der Maschine genommen werden.
Hierbei sind mehrere Faktoren, wie Verkabelung des Motors, Justierung
des Aggregates mit allen seinen Zusatzeinrichtungen, nicht nur bei der
Demontage, sondern auch bei der Montage betroffen. Hinzu kommen die
Stillstandszeiten, die zu Produktionsausfall führen.
In einer weiteren Schrift, der DE 26 07 920 A1 wird eine Texturier
maschine nach dem Frikationsfalschdrall-Prinzip dargestellt und be
schrieben. Das hier gezeigte Aggregat weist 3 Motore auf, wobei in
jedem Scheibensatz ein Motor integriert ist. Neben dem nicht vertretba
ren hohen wirtschaftlichen Aufwand, ist ein derartiger Aufbau auch in
technischer Hinsicht nicht realisierbar. Ein solcher Scheibensatz wird
bei Drehzahlen bis zu 12 000 min-1 eingesetzt und muß unwuchtfrei lau
fen. Daß dies bei umlaufendem Außenring nicht möglich ist (Fig. 3) und
bei der Ausführung nach Fig. 4 nur unter sehr aufwendigen und schwierigen Bedingungen er
möglicht werden kann, ist jedem Fachmann klar. Darüberhinaus ist auch
der Rundlauf der Scheiben, welcher für gute Garnqualität unabdingbar
ist, in der erforderlichen Güte nicht erreichbar. Dabei kommt, bei
z. B. Verschleiß nur einer Scheibe hinzu, daß der komplette Scheiben
satz incl. Rotor nicht mehr verwendet werden kann. Der eingeschlossene
Aufbau, siehe Fig. 3, ist zudem sowohl bei der Montage wie auch Demontage
selbst für einen Fachmann mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Ein weiterer Nachteil liegt in der Synchronisation der drei Motore
untereinander, da die drei Scheibensätze keine Drehzahlunterschiede
aufweisen dürfen, was sonst in Anlaufschwierigkeiten des Fadens führt
bzw. mindere Garnqualität erzeugt.
Ein gattungsgemäßes Falschdralltexturieraggretat ist aus der US 4 051 655 bekannt:
Drei Friktionsfalschdrallkörper mit jeweils mehreren Scheibenelementen werden von
einem gemeinsamen Elektroantrieb aus über einen Riementrieb in Drehung versetzt. Zur
Art der Unterbringung und/oder Montage des Antriebs ist allerdings nichts offenbart.
Mithin erscheint die Entnahme des Falschdrallaggregats nur zusammen mit dem
Elektroantrieb, also mit Rotor und Stator gleichzeitig möglich. Dies ergibt Nachteile für
die Handhabbarkeit und Wartbarkeit.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein motorisch betriebenes Texturieraggregat zu schaffen,
welches bei einfacher und kompakter Bauform einen schnellen und unkomplizierten
Austausch der Texturiereinheit ohne aufwendige Justierung ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt nach den Kennzeichen des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprüchen 2 bis 5 zu
entnehmen.
Die Erfindung geht von dem eingangs beschriebenen Falschdralltexturier
aggregat aus, wobei es ohne Bedeutung ist, ob ein Friktionsscheiben
aggregat mit Dreiwellenanordnung, ein Magnetfalschdrallaggregat oder
ein Einwellen-Scheibenaggregat vorliegt.
Eine der beschriebenen Wellen wird so ausgelegt, daß auf ihr ein Motor-
Rotor aufgebracht wird. Hierzu kann z. B. bei Umrüstung eines vorhande
nen Aggregates die Welle des bisher mit einem Antriebswirtel für
Tangentialantrieb ausgerüsteten Lagers verwendet werden, wobei nur der
Wirtel abgezogen werden muß.
In einem Motorblock oder Gehäuse wird der Stator fix eingebracht. Die
Fixierung und Zentrierung des Rotors im Stator erfolgt über
Zentrierflächen an der Lagerung des Rotors und entsprechend
ausgebildete Gegenflächen am Motorblock,
so daß keine weitere Fixierung erforderlich
ist. Der Motorblock ist stationär an der Spindelbank der Maschine befe
stigt und muß bei evtl. Reparaturen nicht aus dieser entnommen werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß z. B. eine Fadenüberwachung, die
einer sehr genauen Einjustierung bedarf, oder ähnliche Einrichtungen,
die bisher im Aggregat integriert waren und bei jeder Neumontage, bei
Reparaturen und dergleichen in Mitleidenschaft gezogen wurden, nun in
dem in der Maschine verbleibenden Motorblock integriert sind und somit
nicht den Gefahren von Beschädigungen ausgesetzt sind. Auch werden Verkabelungen
oder Kabelanschlüsse für die Datenerfassung während der Entnahme des
Aggregates nicht mehr beeinflußt.
Ein Produktionsausfall ist durch sofortiges Einsetzen eines Aggregates,
welches nur in den Motorblock eingeschoben wird, weitgehendst ausge
schaltet. Eine Neujustierung oder dergleichen ist nicht mehr erforder
lich.
Neben allen diesen Vorteilen kommt sowohl bei Neuausrüstung oder auch
Nachrüstung einer Maschine ein weiterer Vorteil hinzu. Der bisherige
Tangential-Riementrieb und hiermit alle Riemenspann- und Umlenkelemente
sowie die Supporthalterung des Aggregates fallen weg. Die Einzelein
justierung der Aggregate und sonstigen Elemente zum Antriebsriemen sind
ebenfalls nicht mehr erforderlich.
Verbunden hiermit ist eine erhebliche Energieeinsparung sowie eine
deutliche Herabsetzung der Lärmemission, die den wirtschaftlichen Vor
teil gegen alle bisher verwendeten Systeme abrundet.
Die Erfindung soll anhand von einigen Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines elektromotorisch-betriebenen
Friktionsaggregates,
Fig. 2 das Friktionsaggregat vor dem Einsatz in den Motorblock,
Fig. 3 eine Vorderansicht einer elektromotorisch-betriebenen
Magnetfalschdrahtspindel,
Fig. 4 ein elektromotorisch-betriebenes Einwellen-Friktionsaggregat.
In Fig. 1 ist die Welle 1 der Lagerung 11 mit dem Rotor 3 fest
verbunden. Der Stator 4 ist im Motorblock 6 eingebracht, der wiederum
an der Spindelbank 5 der Maschine stationär befestigt ist. Über die
Anschlüsse 13 wird der Elektro-Motor gespeist und überwacht. Bei 7 ist
eine Zahnscheibe gezeigt, von wo der Antrieb der Wellen 8 und 9
erfolgt. Mit 10 ist eine Fadenüberwachung gezeigt, die über 14 an eine
Datenüberwachungsanlage angeschlossen ist.
Fig. 2 zeigt das Friktionsscheibenaggregat 2, wobei der Rotor 3 auf der
Welle 1 der Lagerung 11 aufgebracht ist, vor dem Einbringen in den Mo
torblock 6 in dem der Stator 4 stationär befestigt ist. Der Motorblock 6
ist an der Spindelbank 5 der Maschine befestigt; 17a, 17b bezeichnen
Zentrierflächen, über die der Rotor 3 zentriert geführt einsetzbar
und fixierbar ist.
Fig. 3 zeigt eine Magnetfalschdrahtspindel 2 in der Vorderansicht
elektromotorisch betrieben. Auch hier ist der Rotor 3 auf der Welle 1
der Lagerung 11 aufgebracht. Im Motorblock 6, der an der Spindelbank 5,
der Maschine stationär befestigt ist, sitzt der Stator 4.
Der Weitertrieb des Aggregates 2 erfolgt über Friktion der beiden Frik
tionsscheiben 15 und 16.
Fig. 4 zeigt ein Einwellen-Friktionsaggregat 2, wo wiederum auf Welle 1
der Lagerung 11 der Rotor 3 befestigt ist. Dieser sitzt wiederum im
Stator 4 des Motorblocks 6, welcher an der Spindelbank 5 der Maschine
stationär angebracht ist.
Claims (5)
1. Falschdralltexturieraggregat (2) mit mindestens einer gelagerten Welle (1, 8, 9) zum
Erzeugen eines falschgedrallten voluminösen Endlosfadens, wobei der Antrieb des
Aggregates mittels eines Elektromotors erfolgt, und die Welle (1) innerhalb des Aggregates
(2) zur Aufnahme eines elektromotorischen Rotors (3) ausgebildet ist,
gekennzeichnet durch einen gehäuseartigen Motorblock (6), der an einer Maschine (5)
stationär befestigbar und zur Unterbringung des elektromotorischen Stators (4) ausgebildet
ist, worin der Rotor über Zentrierflächen (17a, 17b) an der Lagerung
(11) des Rotors (3) und dem Motorblock (6) zentriert geführt einsetzbar und fixierbar
ist.
2. Falschdralltexturieraggregat nach Anspruch 1, mit mehreren gelagerten Wellen
(1, 8, 9), dadurch gekennzeichnet, daß von der mit dem Rotor (3) verbundenen Welle
(1) Antriebselemente zum Synchrontrieb der weiteren Wellen (8, 9) führen.
3. Falschdralltexturieraggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebselemente
zwei miteinander reibende Friktionsscheiben (15, 16), Zahnrad-
Zahnriemen und/oder Rund- oder Flachriemen (7) zum Weitertrieb
der weiteren Wellen (8, 9) angeordnet sind.
4. Falschdralltexturieraggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß Fadenüberwachungseinrichtungen wie Fadenzugkraftmesser
(10), Drehungsüberwachung, Fadenschneidvorrichtung sowie Datenerfassungs
ausgänge (14) stationär im Motorblock (6) integriert sind.
5. Falschdralltexturieraggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß Einrichtungen zur Motorüberwachung und/oder Drehzahlregelung
im Motorblock (6) integriert sind.
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