DE3742367A1 - Beiz- und reinigungsmittel fuer metalloberflaechen - Google Patents
Beiz- und reinigungsmittel fuer metalloberflaechenInfo
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- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
- C23G1/02—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beiz- und Reinigungsmittel für Me
talloberflächen mit 10 bis 30 Gew.-% Salpetersäure sowie
gegebenenfalls einem Verdickungsmittel und üblichen Mengen an
Tensiden.
Beiz- und Reinigungmittel für Eisen und Stahl sowie auch für
Aluminiumlegierungen auf Säurebasis sind allgemein bekannt. Es
handelt sich dabei gewöhnlich um Lösungen von Schwefelsäure,
Salzsäure, Salpetersäure und/oder Flußsäure; sie werden für die
Tauchbeize oder Sprühbeize verwandt. Werden diesen Säurelösun
gen entsprechende Verdickungsmittel zugesetzt, so lassen sich
derartige Beizpasten auch auf große Werkstücke auftragen.
Das Beizen der Oberfläche von Chromnickelstählen ohne Zusatz
sonstiger Elemente wie Molybdän, Titan oder Niob ist erfah
rungsgemäß problematisch. Um eine hinreichende Beizwirkung zu
erhalten, enthält das Beizmittel gewöhnlich Flußsäure. Durch
den Flußsäureanteil in den handelsüblichen Beizprodukten wird
aber die unstabilisierte Metalldecke unterschiedlich stark
angegriffen und es kommt zu Fleck-, Streifen- und Dunkelbelags-
Erscheinungen. Zudem sind flußsäurehaltige Beizmittel stark
toxisch.
Ziel der Erfindung ist ein Beiz- und Reinigungsmittel für Me
talloberflächen, das die durch Schweißen und Glühen entstande
nen Oxide und Zunder sowie Ferrite und organischen Verunreini
gungen auf der Metalloberfläche zuverlässig beseitigt, damit
sich auf der von korrosionsfördernden Stoffen freien Oberfläche
die schützende Chromoxid-Passivschicht ausbilden kann. Das
Beiz- und Reinigungsmittel soll zudem frei von toxischer
Flußsäure sein.
Dieses Ziel wird erreicht mit dem Beiz- und Reinigungsmittel
für Metalloberflächen der eingangs bezeichneten Art, das durch
einen Gehalt von 1 bis 20 Gew.-% Fluorkieselsäure gekennzeich
net ist.
Erfindunggemäß beträgt der Gehalt des Mittels an freier Salpe
tersäure (bezogen auf 100% Säure) 10 bis 30 Gew.-%, vorzugswei
se 12 bis 25 Gew.-%, und der Gehalt an freier Fluorkieselsäure
(bezogen auf 100% H2SiF6) 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
15 Gew.-% und besonderes bevorzugt 4 bis 8 Gew.-%.
Bei weniger als 10 Gew.-% freier Salpetersäure ist die Beiz
und Reinigungswirkung nicht ausreichend, während ein Gehalt von
mehr als 30 Gew.-% zu Passivierungsphänomenen und damit zu
einer Versiegelung der Metalloberfläche führt.
Besonders vorteilhaft ist ein Verhältnis von Salpetersäure zu
Fluorkieselsäure von 3 : 1 (Gew.-%/Gew.-%), insbesondere von 18
Gew.-% Salpetersäure zu 6 Gew.-% Fluorkieselsäure.
Für die Einwirkung auf Metalloberflächen liegt das neue Beiz
und Reinigungsmittel vorzugsweise in Form einer gut haftfähigen
Paste vor. Dies wird durch Zugabe von vorzugsweise 0,5 bis 1,5
Gew.-% eines Verdickungsmittels erreicht, wobei insbesondere
mit Polysacchariden ausgezeichnete Ergebnisse erhalten werden.
Bei Zugabe geringerer Mengen Polysaccharid, etwa im Bereich von
0,5 bis 1,0 Gew.-% werden Mischungen erzielt, die trotz ihrer
pastösen Konsistenz noch sprühfähig sind. Beträgt der Gehalt an
Polysaccharid mehr als 1 Gew.-%, fallen die Mischungen als
streichfähige Pasten an.
In den neuen Beiz- und Reinigungmitteln für Metalloberflächen
ist die Flußsäure bisheriger Beiz- und Reinigungsmittel durch
Fluorkieselsäure ersetzt. Damit wird erreicht, daß die Edel
stahloberfläche von austenitischen V2A-Stählen ohne Molybdän
oder Stabilisatoren, also beispielsweise von 1.4301-und 1.4306-
Werkstoffen, kaum angegriffen wird; es wird aber ein ausge
zeichneter Abtragseffekt unter Entfernung von Schweißzunder und
Anlauffarben erzielt.
Die Beiz- und Reinigungsmittel bzw. -pasten gemäß der Erfindung
sind transparent, was eine Beobachtung des Beiz- und Reini
gungsvorgangs zuläßt.
Bei fehlen oder in Gegenwart nur sehr geringer Mengen des Ver
dickungsmittels kann die erfindungsgemäße Beiz- und Reinigungs
mischung auch ohne weiteres in Tauchbädern verwandt und einge
setzt werden.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß das Mischsystem
Salpetersäure/Fluorkieselsäure in Gewichtsverhältnissen von
etwa 3 : 1 Oxidschichten in den wärmebehandelten Zonen der Edel
stahloberflächen von reinen Chrom-Nickel-Stählen sauber ablöst,
dabei jedoch die Metalloberfläche nur reinigt und die Legie
rungsbestandteile Chrom und Nickel nur unwesentlich angreift.
Es wird also eine besonders schonende Oberflächenbehandlung mit
gleichmäßig sauberem Oberflächenbild erzielt. Hierbei ist die
guthaftende Konsistenz des Mittels in Pastenform von Vorteil.
Oxide aus dem Wärmebehandlungsbereich - etwa Anlauffarben und
an Schweißnähten - werden nach mehrstündigem Einwirken des Mit
tels gelockert bzw. abgelöst. In der Regel sind hierzu minde
stens etwa 3 Stunden erforderlich. Das erfindungsgemäße Beiz
und Reinigungsmittel führt bei sachgemäßer Anwendung zu keiner
nennenswerten Ablösung von Nickel, und es hinterbleiben keine
grauen Verfärbungen auf der Metalloberfläche, wie sie bei der
Flußsäurebeizung von nickelhaltigen Werkstoffen durch Heraus
lösen von Nickel häufig zurückbleiben.
Die erfindungsgemäße Beiz- und Reinigungsmischung eignet sich
daher besonders gut zur Reinigung von Oberflächen und zur Bei
zung von Schweißnähten und Anlauffarben von X-Cr-Ni-Stählen wie
1.4301- und 1.4306-Stählen. Sie kann aber auch zur Beizung und
Reinigung der Oberflächen anderer Metalle und Metallegierungen
verwandt werden. Dies gilt insbesondere für Kupfer, Kupfer-Nik
kel-Legierungen, Aluminium und Messing die allerdings bei
kürzeren Einwirkzeiten von beispielsweise etwa 5 bis 30 min
gebeizt bzw. gereingt werden.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels verlieren Edel
stahloberflächen der Beschaffenheitszeichen IIIc nichts von
ihrer blankgezogenen Güte, da das Grundmaterial nicht angegrif
fen wird. Daneben tritt die starke Geruchsbelästigung der han
delsüblichen flußsäurehaltigen Beizmittel bei der Erfindung
kaum auf. Das erfindungsgemäße Mittel ist zudem in toxischer
Hinsicht weniger bedenklich als die flußsäurehaltigen; das
Gefahrensysmbol "GIFTIG" zur Kennzeichnung der Chemikalie
entfällt.
Der geringe Feststoffgehalt des Mittels, insbesondere in der
Pastenform, wirkt umweltfreundlich in Bezug auf anfallende
Abwässer und Abfälle. Bei Anwendung in Pastenform kann die
angetrocknete Paste mit Wasser gut entfernt werden. Das Mittel
ist zudem frei von Chloriden und Sulfiden.
Zur Herstellung der Beiz- und Reinigungsmittel in Pastenform
wird vorzugsweise wie folgt vorgegangen:
In warmes oder heißes Wasser wird das Polysaccharid eingerührt,
wobei eine Mindestrührzeit von 30 min eingehalten werden
sollte. Danach wird bei leicht erhöhter Temperatur, beispiels
weise 30 bis 40°C die Mischsäure zugesetzt und weiter gerührt.
Man erhält, je nach Konzentration des Polysaccharides, eine
streich- oder sprühfähige Paste.
Die Erfindung wird duch die nachstehenden Beispiele näher er
läutert.
Ein Beiz- und Reinigungsmittel mit
Salpetersäure (100%) | |
18 Gew.-% | |
Fluorkieselsäure (100%) | 6 Gew.-% |
Wasser | 75,09 Gew.--% |
Tensid | 0,01 Gew.--% |
Polysaccharid | 0,90 Gew.--% |
wird wie folgt hergestellt. Das Polysaccharid wird über 30 min
in warmes Wasser von 30 bis 40°C eingerührt. Anschließend wird
die Mischsäure unter weiterem Rührem zugemischt. Nach Zumischen
des Tensids erhält man eine transparente gebrauchsfertige Paste
zum Versprühen mit einer Dichte von 1,205 g/cm3.
Ein Beiz- und Reinigungsmittel mit
Salpetersäure (100%) | |
15 Gew.-% | |
Fluorkieselsäure (100%) | 5 Gew.-% |
Wasser | 78,73 Gew.--% |
Tensid | 0,02 Gew.--% |
Polysaccharid | 1,25 Gew.--% |
wird wie folgt hergestellt. Das Polysaccharid wird über 30 min
in warmes Wasser von 30 bis 40°C eingerührt. Anschließend wird
die Mischsäure unter weiterem Rührem zugemischt. Man erhält
eine gebrauchsfertige transparente Paste zum Aufstreichen mit
einer Dichte von 1,21 g/cm.
Claims (6)
1. Beiz- und Reinigungsmittel für Metalloberflächen mit 10
bis 30 Gew.-% Salpetersäure sowie gegebenenfalls einem Verdik
kungsmittel und üblichen Mengen an Tensiden, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 1 bis 20 Gew.-% Fluorkieselsäure.
2. Beiz- und Reinigungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Salpetersäure zur Fluorkieselsäure 3 : 1 ist.
3. Beiz- und Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt an Fluorkieselsäure 4 bis 8 Gew.-% beträgt.
4. Beiz- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, daß
es 0,5 bis 1,5 Gew.-% eines Verdickungsmittels enthält.
5. Beiz- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, daß
es ein Polisaccharid als Verdickungsmittel enthält.
6. Verwendung von Fluorkieselsäure in einem Beiz- und Reini
gungsmittel für Metalloberflächen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742367 DE3742367A1 (de) | 1987-12-14 | 1987-12-14 | Beiz- und reinigungsmittel fuer metalloberflaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742367 DE3742367A1 (de) | 1987-12-14 | 1987-12-14 | Beiz- und reinigungsmittel fuer metalloberflaechen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3742367A1 true DE3742367A1 (de) | 1989-06-22 |
DE3742367C2 DE3742367C2 (de) | 1991-11-28 |
Family
ID=6342582
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873742367 Granted DE3742367A1 (de) | 1987-12-14 | 1987-12-14 | Beiz- und reinigungsmittel fuer metalloberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3742367A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4237021C1 (de) * | 1992-11-02 | 1994-02-10 | Poligrat Gmbh | Mittel zum Beizen der Oberfläche von Chromnickelstählen und Chromstählen sowie Verwendung des Mittels |
US8192556B2 (en) | 2002-10-15 | 2012-06-05 | Henkel Kgaa | Pickling or brightening/passivating solution and process for steel and stainless steel |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2941949A (en) * | 1957-05-14 | 1960-06-21 | Amchem Prod | Acid baths for cleaning and pickling metal |
CH458878A (fr) * | 1965-03-31 | 1968-06-30 | Diversey S A | Solution désoxydante-neutralisante pour le traitement des surfaces métalliques, notamment d'objets en alliage d'aluminium |
DE2413870B2 (de) * | 1974-03-22 | 1976-02-19 | Joh. A. Benckiser Gmbh, 6700 Ludwigshafen | Beizpaste zum reinigen von metalloberflaechen |
-
1987
- 1987-12-14 DE DE19873742367 patent/DE3742367A1/de active Granted
Patent Citations (3)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3742367C2 (de) | 1991-11-28 |
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