DE3741844A1 - Gelenkverbindung aus mindestens zwei strangpressprofilen - Google Patents
Gelenkverbindung aus mindestens zwei strangpressprofilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gelenkverbindung aus mindestens
zwei Strangpreßprofilen und mindestens einem weiteren Klemm
profil, das als zweiteilige Achse für die beiden Lagerschalen
des Gelenks ausgebildet ist.
In der VDI-Zeitschrift, Band 128 (1986), Nr. 10, sind Beispiele
zum Konstruieren von Gelenken oder Scharnieren mit Aluminium-
Strangpreßprofilen von Dr. Koewius beschrieben. Unter dem Titel
"Beteiligung des Profilquerschnittes an kinematischen Funkti
onen" wird dargestellt, wie man durch gezielte Querschnittsge
staltung der beteiligten Profile ein Gelenk oder Scharnier ohne
separaten Gelenkbolzen erhält. Drehwinkel bis 180 Grad können
bei steifen Metallkonstruktionen nur durch Verwendung von min
destens drei Profilen erreicht werden (siehe Bild 2.2). Eine als
"Zahnrad-Kinematik" bezeichnete Lösung wird im folgenden näher
erläutert:
Die zu verbindenden Aluminium-Strangpreßprofile sind an der
Stoßstelle mit je einer Leiste versehen, die einen sägezahnarti
gen Querschnitt in Kugelkopfform aufweist. Die beiden Stoßenden
der Strangpreßprofile werden so gegeneinander geführt, daß die
Verzahnungen ineinandergreifen und beim Drehen in ständigem
Eingriff gehalten werden. Die Kugelköpfe der Verzahnungen sind
mittels einer im Querschnitt C-förmigen Profilleiste verklam
mert, wodurch sich ein um 180 Grad drehbares Gelenk ergibt.
Die erwähnten Leisten müssen als gesondertes Bauteil hergestellt
werden, so daß die Gesamtkonstruktion mindestens 5 Einzelteile
umfaßt, bestehend aus den beiden zu verbindenden Strangpreßpro
filen, jeweils einer Sägezahn-Leiste und einem Klemmprofil.
Hierzu ist eine aufwendige Fügetechnik erforderlich, die gegen
über äußeren Einflüssen wie Schmutz, Staub und Stoß sehr emp
findlich reagieren. Ferner müssen die Strangpreßprofile unter
schiedliche Dicken aufweisen, wenn ein Schwenkwinkel von
180 Grad erreicht werden soll. Dies führt in gestrecktem Zustand
zu einer abgestuften Außenseite der über Gelenke verbundenen
Strangpreßprofile.
Eine andere Möglichkeit zur Realisierung von 180 Grad Dreh
winkeln bei Strangpreßprofilen besteht in der Verwendung von
Kunststoffgelenken oder Scharnieren. Diese sind allerdings noch
empfindlicher gegen mechanische Beanspruchung als die beschrie
benen Metallgelenke.
Es ist bei vielen Anwendungsfällen, wie z.B. im Transportwesen
erforderlich, eine Funktionsfähigkeit der gelenkig verbundenen
Strangpreßprofile, wie z.B. bei Schiebetüren, auch im Brandfalle
zu gewährleisten. Daher scheiden Kunststoffgelenke schon aus
mangelnder Festigkeit bei temperaturbeanspruchten Konstruktions
teilen aus.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, gelenkig verbundene
Strangpreßprofile mit einem Drehwinkel von mindestens 180 Grad
bei glatter Außenfläche der Profile im gestreckten Zustand zu
entwickeln, die unempfindlich gegenüber äußeren Einwirkungen wie
Schmutz, Staub und Stoß sind.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angege
benen Merkmale gelöst. Die Grundidee der Erfindung basiert
darauf, daß die Gleit- bzw. Wälzflächen des Gelenkes zwischen
den Strangpreßprofilen auf verschiedenen Kreisradien angeordnet
sind und jeweils nur ein Teilsegment die Wälz- bzw. Gleitflä
chenfunktion übernimmt.
Die Anwendungsfälle der vorliegenden Erfindung erstrecken sich
auf den gesamten Bereich der beweglichen Scharnier- und Gelenk
konstruktionen und liegen vorzugsweise bei Falttorsegmenten,
Ladebordwänden oder Frachtraumabdeckungen im stationären Bereich
oder im Transportbereich. Beispielsweise können Güterwagen mit
Falttorsegmenten von bis zu 4 m Länge ausgerüstet werden, die
eine Be- und Entladung über die gesamte Längsseitenebene ermög
lichen. Bei mehreren miteinander gelenkig verbundenen Falttor
segmenten werden diese ziehharmonikaartig zusammengefaltet.
In diesem Zustand liegen sie flach aufeinander mit parallel
verlaufendem Ober- und Unterteil.
Im geschlossenen Zustand des Falttores geben die Gelenkverbin
dungen der Faltwand eine große Steifigkeit durch mehrfache
Abstützung mit weit auseinanderliegenden Stützlinien in der
Stoßebene.
Zur Vergrößerung der Steifigkeit im gesteckten Zustand können
auch weitere Maßnahmen ergriffen werden, z.B. durch Entlastung
des Gelenks am Stoßende der sich berührenden Strangpreßprofile.
Dies geschieht durch eine Verdickung auf der Wälzfläche für den
Drehwinkelbereich von 0-10 Grad, gemessen von der Nullage in
gestrecktem Zustand bis zum Winkel von 10° beim Zusammenfalten
des Gelenks.
Eine Sicherung gegen seitliches Verschieben der Strangpreßpro
file im gestreckten Zustand wird durch eine Nut-Zapfenverbindung
am Stoßende erreicht. Diese behindert die Drehbewegung nicht,
da beim Abwälzen auf der Verdickung die Strangpreßprofile sofort
voneinander abheben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von drei Ausführungs
beispielen und einem Vergleichsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Teilquerschnitt durch zwei Strangpreßprofile an der
Stoßstelle im gestreckten Zustand,
Fig. 2 Teilquerschnitt durch zwei Strangpreßprofile im
zusammengefalteten Zustand,
Fig. 3 Teilquerschnitt durch vier Falttorsegmente,
Fig. 4 Vergleichsbeispiel mit Sägezahnleisten im gestreckten
Zustand,
Fig. 5 Vergleichsbeispiel im zusammengeklappten Zustand.
In Fig. 1 und 2 sind die Strangpreßprofile 1, 2 mittels eines
im Querschnitt C-förmigen Klammerprofil 3 gelenkig miteinander
verbunden. Das Klammerprofil 3 besteht aus einem oben- und einem
untenliegenden Schenkel mit je einer abgerundeten Schenkelaußen
fläche 6, 7, die in ein jeweils zugehöriges Auslaufende 8, 9
mündet. Die Schenkel des Klammerprofils 3 greifen in entspre
chend ausgebildete Nuten 4, 5 am Kopfteil der Profile 1, 2 ein.
Die Schenkelaußenfläche 6, 7 des Profils 3 ist vorzugsweise als
Kreissegment ausgebildet und gleitet beim Drehen des Gelenks in
der entsprechenden Nut 4, 5, die ebenfalls Kreissegmentform auf
weist.
Die Auslaufenden 8, 9 des Klammerprofils 3 sind vorzugsweise im
Querschnitt zylindrisch ausgebildet und gleiten in entsprechend
geformten Nuten 10, 11 eines hakenförmigen Fortsatzes 12, 13 am
Kopfteil der Profile der 1, 2. Unter Anwendung der bei der Be
schreibung eines Gelenks üblichen Begriffe "Welle" und "Lager
schale" lassen sich die Funktionen der Einzelteile im vorliegen
den Fall wie folgt definieren:
Das erfindungsgemäße Gelenk zwischen zwei Strangpreßprofilen
weist getrennte Funktionen mit innen- und außenliegenden Gleit
flächen für Welle und Lagerschale auf. Die Welle wird durch das
Klammerprofil 3 gebildet, die Lagerschale durch die Nuten 4, 5
bzw. 10, 11. Das Klammerprofil 3 hat an den Auslaufenden 8, 9
und an den Schenkeln 6, 7 jeweils getrennte Gleitflächen. Die
Bezeichnung der Gleitflächen an den Auslaufenden als innere
Gleitfläche und die an den Schenkeln liegende als äußere Gleit
fläche bezieht sich auf die Funktion des Gelenks im gestreckten
Zustand gemäß Fig. 1. Hier liegt die Gleitfläche zwischen den
Auslaufenden 8, 9 und den Nuten 10, 11 "innen" und die Gleit
fläche zwischen den Nuten 4, 5 und den Schenkeln 6, 7 "außen",
bezogen auf den Querschnitt durch das erfindungsgemäße Gelenk.
Die Auslaufenden des C-förmigen Klammerprofils 3 dienen als
innere Wellensegmente und die Schenkelaußenfläche des Klammer
profils als äußere Wellensegmente mit jeweils zugeordneten
Gleitflächen. Die innere Gleitfläche korrespondiert mit den Nu
ten 10, 11, die als innere Lagerschalensegmente wirken. Die
äußeren Gleitflächen werden durch die Nuten 4, 5 gebildet,
die als äußere Lagerschalensegmente dienen.
Die geometrische Lage der inneren und äußeren Gleitflächen zu
einander und bezüglich der Lage der Strangpreßprofile ist durch
die Radien der jeweils zugehörigen Teilkreise definiert.
Das äußere Lagerschalensegment liegt auf einem die Verlängerung
der Strangpreßprofilaußenseite und die Trennlinie zwischen den
Profilen berührenden Teilkreis. Das innere Lagerschalensegment
liegt auf einem Teilkreis, der konzentrisch zum äußeren Teil
kreis mit einer Radiusdifferenz von der Dicke des Klammerpro
fils 3 plus der Dicke des hakenförmigen Fortsatzes 12, 13 an
geordnet ist.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Auslaufenden des Klammer
profils 3 zylindrische Form haben und die Nuten 10, 11 im haken
förmigen Fortsatz 12, 13 einen Umschlingungswinkel von 180-
210 Grad aufweisen. Damit stellen das innere Lagerschalensegment
und das äußere Lagerschalensegment etwa die Form einer halbier
ten zylinderförmigen Nut dar.
Die an den Stoßenden angedeuteten, abgerundeten Verdickungen
14, 15 sind beim gestreckten Profil als Kontakt und Stützfläche
wirksam. Beim Schwenken des Gelenks dienen sie als Wälzfläche
bis zu einem Drehwinkel von max. 20 Grad, bezogen auf die Trenn
linie zwischen den Strangpreßprofilen 1, 2.
An dem, den Verdickungen gegenüberliegenden Ende des Strangpreß
profils befindet sich am Stoßende eine Nut/Zapfenverbindung 16,
die gleichzeitig auch als Labyrinthdichtung ausgebildet sein
kann. Dieses bewirkt eine Entlastung des Gelenks bei auf die ge
schlossene Wand seitlich wirkenden Kräften.
In Fig. 3 sind die Strangpreßprofile 20-23 im gestreckten
und teilweise im abgewinkelten Zustand dargestellt. Man erkennt,
daß die Klammerprofile 25-28 im gestreckten Zustand einen
glatten Abschluß mit der Profilaußenwand bilden. Im zusammen
geklappten Zustand liegen die Strangpreßprofile 23, 24 plan
aufeinander.
Aus Fig. 4 u. 5 ist ein Vergleichsbeispiel mit unterschied
lich dicken Strangpreßprofilen 31, 32 ersichtlich. An den
Stoßstellen sind Leisten 33, 34 mit sägezahnförmigem Kopfende
zu erkennen, die mittels eines Klammerprofils 35 verbunden sind.
Im aufgeklappten Zustand liegen die sägezahnförmigen Kopfenden
offen und ungeschützt gegenüber den Einflüssen von Staub,
Schmutz und stoßartigen Beanspruchungen. Auch ragen die Kopf
enden an den Stoßstellen hervor und schließen nicht plan mit der
Außenseite der Strangpreßprofile ab.
Claims (10)
1. Gelenkverbindung aus mindestens zwei Strangpreßprofilen und
mindestens einem weiteren Klemmprofil, das als zweiteilige
Achse für die beiden Lagerschalen des Gelenks ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile (1, 2)
an der Stoßebene (17) zur Gelenkseite je eine sichelförmige
Nut (4, 5) und parallel zur Stoßebene (17) je einen zur Pro
filseite hin geöffneten hakenförmigen Fortsatz (12, 13) auf
weisen, wobei der Außenbogen der sichelförmigen Nut (4, 5)
auf einem Umkreis liegt, der die Stoßebene (17) und die
gelenkseitige Außenfläche der Profile (1, 2) berührt und die
Innenfläche des hakenförmigen Fortsatzes (12, 13) als eine
konzentrisch zum Umkreis liegende zylinderförmige Nut ausge
bildet ist, daß das Klemmprofil (3) aus einem im Querschnitt
C-förmigen Strangpreßprofil mit je einem zylinderförmigen
Auslaufende (8, 9) und je einem oben- und untenliegenden
Schenkel (6, 7) besteht, dessen Außenfläche auf dem Außen
bogen der sichelförmigen Nut (4, 5) liegt
und daß die Klemmleiste (3) mit den zylinderförmigen Auslauf
enden (8, 9) in den Innenflächen der hakenförmigen Fortsät
ze (12, 13) und die Außenflächen der Schenkel (6, 7) in den
Innenflächen der sichelförmigen Nuten (4, 5) drehbar gelagert
sind.
2. Gelenkverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Außenbogen der sichelförmigen Nut (4, 5) im wesentlichen
die Form des ersten Quadranten des Umkreises aufweist.
3. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L des hakenförmigen
Fortsatzes (12, 13) etwa dem Durchmesser des Umkreises abzüg
lich der Dicke des Klemmprofils (3) entspricht.
4. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylinderförmige Nut im Fort
satz (12, 13) im Querschnitt gesehen die Form eines halben
bis eines dreiviertel Zylinders einnimmt, wobei die Öffnung
zur sichelförmigen Nut (4, 5) hin gerichtet ist.
5. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der Schenkel (6,
7) des Klemmprofils (3) die Form eines Viertelkreises auf
weist.
6. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufenden (8, 9) des
Klemmprofils (3) im Querschnitt gesehen die Form eines hal
ben bis dreiviertel Zylinder aufweisen.
7. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufenden (8, 9) recht
winklig zur Stoßebene (17) angeordnet sind.
8. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile (1, 2)
im gestreckten Zustand auf abgerundeten Verdickungen (14, 15)
an der Stoßebene (17) aufliegen.
9. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile (1, 2) an
der Stoßebene (17) eine Nut/Zapfenverbindung (16) aufweisen.
10. Faltwand oder Falttor, bestehend aus mindestens drei Faltseg
menten, die mittels einer aus Strangpreßprofilen gebildeten
Gelenkverbindung faltbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenkverbindungen (25, 26, 27, 28) wechselseitig auf der
Außen- und Innenseite der Faltsegmente angeordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VAW ALUMINIUM AG, 53117 BONN UND 1000 BERLIN, DE |
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8130 | Withdrawal |