DE4437106C1

DE4437106C1 - Vorrichtung zum lösbaren, gelenkigen Verbinden von Strangpreßprofilen, insbesondere für Wandkonstruktionen

Info

Publication number: DE4437106C1
Application number: DE4437106A
Authority: DE
Inventors: Anke Bernotat
Original assignee: Julius and August Erbsloeh GmbH and Co
Current assignee: BERNOTAT ANKE 36119 NEUHOF DE
Priority date: 1994-10-18
Filing date: 1994-10-18
Publication date: 1996-01-11
Anticipated expiration: 2014-10-19

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum lösbaren, gelenkigen Verbinden von mindestens zwei Strangpreßprofilen für Wandkonstruktionen, wie beispielsweise Regale, Duschwände, Messebauten, Trennwände und dergleichen mehr.

Derartige Wandkonstruktionen weisen zumeist eine Rahmenkonstruktion aus Aluminium-Strangpreßprofilen auf und können in verschiedenen Konfigurationen hergestellt werden. Ein wichtiges Bestandteil solcher Rahmenkonstruktionen bilden stets die Stützprofile mit ihren Anschlußmöglichkeiten für Wände aus Glas, Holz, Stoff u. a. Materialien (EP-A 0 022 070).

Beschränkt man sich bei den Stützprofilen für die Trennelemente auf wenige Ausführungsformen und will man trotzdem eine große Anwendungsvielfalt der Trennelemente vom einfachen Paravent bis hin zu Wandanordnungen, wie beispielsweise Regale, Schränke oder Telearbeitsplätze, erzielen, so muß die Möglichkeit der Aneinanderreihung der Trennelemente sowie deren Kreuzverbindung bei variabler Gradeinstellung bestehen.

Bei Wandkonstruktionen der vorbeschriebenen Art werden häufig Gelenke oder Scharniere verwendet, die aber nur das Verbinden von zwei Profilen und in der Regel nur einen Drehwinkel bis 180 Grad ermöglichen (EP-A 0 321 779).

Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum lösbaren, gelenkigen Verbinden von zwei oder mehreren Strangpreßprofilen zu Wandkonstruktionen, wobei ein Drehwinkel größer 180 Grad zwischen zwei Profilen erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Ausführungen des Erfindungsgegenstandes sind aus der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.

Es zeigen:

Fig. 1 isometrische Ansicht von zwei miteinander verbundenen Strangpreßprofilen

Fig. 2a einen Querschnitt der Verbindungsvorrichtung

Fig. 2b einen Schnitt durch die Verbindungsvorrichtung entlang der Schnittlinie A-A

Fig. 3 isometrische Ansicht von drei miteinander verbundenen Strangpreßprofilen

Fig. 4 isometrische Ansicht von vier miteinander verbundenen Strangpreßprofilen.

In der Fig. 1 sind die Strangpreßprofile 1, 2 mittels der Verbindungsvorrichtung 5 lösbar und gelenkig miteinander verbunden.

Diese Strangpreßprofile 1 und 2 stellen die Stützprofile eines Trennelementes für eine Wandkonstruktion dar. Sie werden vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hergestellt und weisen einen u-förmigen Querschnitt auf. Die Schenkel 11 und 21 des u-förmigen Strangpreßprofils werden durch zwei Stege gebildet. Zwischen diesen Stegen werden die beabsichtigten Glas-, Holz- oder evtl. Metallflächen bzw. notwendige Querstreben angeordnet und befestigt. Dafür können an den Innenseiten der Stege entsprechende Klemmleisten oder Nuten, wie beispielsweise Hammerkopfnuten, vorgesehen werden. Derartige Befestigungsmöglichkeiten sind bekannt und daher in den Zeichnungen nicht dargestellt.

Aus Stabilitätsgründen wird in einer bevorzugten Ausführungsform innerhalb des Hohlprofils eine beide Schenkel 11 und 21 verbindende Strebe 12 bzw. 22 angeordnet.

Der zylindrische Teil des Hohlprofils ermöglicht, daß die zwei miteinander verbundenen Strangpreßprofile 1 und 2 an der kreisförmigen Umfangsfläche 14 bzw. 24 umeinander herumbewegt werden können. Des weiteren verläuft innerhalb dieses Hohlprofilteils eine zylindrische Bohrung 13 bzw. 23 in Längsrichtung des Strangpreßprofils 1 bzw. 2, deren Mittelachse M mit der Drehachse D des um das eine Hohlprofil herumbewegten anderen Hohlprofils übereinstimmt.

Die Stützprofile 1 und 2 besitzen im zylindrischen Teil des Hohlprofils quer zur Längsrichtung eine Aussparung 15 und 25 zur Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 5.

In der Fig. 2 ist die Verbindungsvorrichtung 5 mit ihren Einzelteilen dargestellt. Die Verbindungsvorrichtung 5 ist aus mindestens einer Halterung 6 sowie Schraubhülsen 7, Schraubrädern 8 und Spannhülse 9 aufgebaut. Die Strangpreßprofile 1 und 2 sind nur andeutungsweise gezeigt.

Die Halterung 6 besteht aus aus zwei durch Verbindungsstege 63, 64 zusammengehaltene, gleiche Halteplatten 61 und 62, wobei jede Halteplatte 61, 62 die Form eines Doppelringes aufweist.

In der Fig. 2a ist die obere Halteplatte 61 der Halterung 6 in der Draufsicht dargestellt. Die zwei kreisförmigen Ausnehmungen in der oberen Halteplatte 61 sind mit je zwei Vorsprüngen 65 versehen. Diese Vorsprünge 65 dienen der Führung der Schraubhülsen 7.

Die Schraubhülse 7 besitzt ein Außengewinde 71 und an der Außenfläche in Längsrichtung zwei Nuten 72, die sich nicht über die vollständige Längsausdehnung der Schraubhülse 7 erstrecken.

Die Schraubhülse 7 ist in ihrem Außendurchmesser an den Innendurchmesser der ringförmigen Ausnehmung in der Halteplatte 61, 62 der Halterung 6 sowie an den Innendurchmesser der zylindrischen Bohrung 13, 23 im Strangpreßprofil 1 und 2 angepaßt. Des weiteren korrespondieren das Außengewinde 71 der Schraubhülse 7 und das Innengewinde 81 des Schraubrades 8.

Zum Verbinden von zwei Strangpreßprofilen 1, 2 wird im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 eine Verbindungsvorrichtung 5 aus zwei Halterungen 6, 6′ mit je zwei Schraubhülsen 7 und je zwei Schraubrädern 8 verwendet. Die Verbindungsvorrichtung 5 wird, bevor sie in die Ausnehmung 15, 25 der Strangpreßprofile 1, 2 eingebracht wird, in folgender Weise zusammengesetzt:

Zwei Schraubräder 8 werden zwischen oberer und unterer Halteplatte 61, 62 eingeschoben und so ausgerichtet, daß die jeweiligen Bohrungen fluchten. Anschließend wird je eine Schraubhülse 7 von der unteren Halteplatte 62 aus in die Halterung 6 gedreht. Das Schraubrad 8 wird dabei solange fixiert. Die untere Halteplatte 62 besitzt keine Vorsprünge 65, so daß das Eindrehen der Schraubhülse 7 ohne weiteres möglich ist. Werden von der Schraubhülse 7 die Vorsprünge 65 der oberen Halteplatte erreicht, ist der Eindrehvorgang beendet.

Jetzt kann das Schraubrad 8 bewegt werden, wobei die Schraubhülse 7 nach oben herausgedreht wird, dabei wirken die Vorsprünge 65 in den Nuten 72 der Schraubhülse 7 als Führungen. Dieser Schritt wird erst im eingebauten Zustand, d. h. im Strangpreßprofil 1 oder 2 vorgenommen. Dann greift die Schraubhülse 7 in die Bohrung 13 oder 23 der Strangpreßprofile 1 oder 2 ein.

Ein Herausdrehen der Schraubhülsen 7 aus der Halterung 6 wird dadurch vermieden, daß die Nuten 72 nicht durchgehend von einer Schraubhülsenstirnseite zur anderen verlaufen.

Auf oben beschriebene Weise werden zwei Halterungen 6 und 6′ vormontiert und so zusammengefügt, daß die jeweiligen unteren Halteplatten 62, 62′ übereinander zu liegen kommen. Dann wird, wie in Fig. 2b dargestellt, in das Innere von zwei übereinander angeordneten Schraubhülsen 7 eine Spannhülse 9 eingepreßt. Diese übt in radialer Richtung einen Druck auf die Schraubhülse 7 aus und sichert damit den notwendigen Kontakt zwischen Schraubhülse 7 und Schraubrad 8, ohne den durchgehenden zylindrischen Hohlraum 13, 23 der Strangpreßprofile 1 und 2 im eingebauten Zustand wesentlich zu beeinträchtigen. Die zylindrischen Bohrungen 13, 23 in den Strangpreßprofilen 1 und 2 können für das nicht sichtbare Verlegen der elektrischen Leitungen in einem Wandsystem verwendet werden.

Die zwei miteinander verbundenen Halterungen 6, 6′ bilden die Verbindungsvorrichtung 5, die im vormontierten Zustand in die Ausnehmungen 15, 25 in den Strangpreßprofilen 1 und 2 eingeschoben werden kann. Die Schraubhülsen 7 befinden sich verständlicherweise bei diesem Schritt innerhalb der Halterung 6, 6′. Sobald die Verbindungsvorrichtung 5 in die Strangpreßprofile 1 und 2 eingeschoben und ausgerichtet ist, können die Schraubräder 8 bewegt werden, wodurch einerseits die Schraubhülsen 7 der oberen Halterung 6 nach oben in die zylindrischen Bohrungen 13, 23 der Strangpreßprofile 1, 2 und andererseits die Schraubhülsen 7 der unteren Halterung 6′ nach unten in die zylindrischen Bohrungen 13, 23 der Strangpreßprofile 1, 2 gedreht werden.

Die Schraubräder 8 sind an ihrer äußeren Umfangsfläche vorzugsweise geriffelt. Das macht sie beim Drehvorgang griffiger.

Es wurde bereits dargelegt, daß ein Herausdrehen der Schraubhülsen 7 aus der oberen Halterung 6 in die Strangpreßprofile 1 und 2 hinein durch die Vorsprünge 65 verhindert wird. Diese Vorsprünge 65 halten die Schraubhülsen 7 in der Halterung 6 fest, sobald die Enden der Nuten 72 erreicht sind.

Analoges gilt für das Herausdrehen der Schraubhülsen 7 der unteren Halterung 6′ in Richtung Strangpreßprofil.

Darüber hinaus kann für jede Schraubhülse 7 zusätzlich an ihrer äußeren Stirnseite ein Sprengring 10 vorgesehen werden, der ein zu weites Verdrehen der jeweiligen Schraubhülse 7 in entgegengesetzter Richtung, d. h. aus dem Strangpreßprofil heraus in die jeweils andere Halterung 6 bzw. 6′ vermeidet.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind drei Strangpreßprofile 1, 2, 3 gelenkig miteinander verbunden, wobei als Verbindung für die Strangpreßprofile 1 und 2 die Halterung 6′ und für die Verbindung der Strangpreßprofile 2 und 3 die Halterung 6 dient. Die verbleibende Lücke in der Ausnehmung 35 des Strangpreßprofils 3 wird durch ein einzelnes Schraubrad 8 ausgefüllt. Ein einzelnes Schraubrad 8 kann ebenfalls über eine Schraubhülse 7 und unter Zwischenfügung von Distanzscheiben am Strangpreßprofil befestigt werden. Dies geschieht in der Regel vor der Montage der Verbindungsvorrichtung 5.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind nunnmehr vier Strangpreßprofile 1, 2, 3, 4 zum gelenkigen Verbinden vorgesehen. In diesem Fall werden keine einzelnen Schraubräder 8 benötigt. Das Strangpreßprofil 3 ist mit einer oberen Halterung 6 mit dem Strangpreßprofil 4 und mit einer unteren Halterung 6′ mit dem Strangpreßprofil 1 verbunden. Die Anbindung des Profils 2 wird über die Halterungen 6″ und 6′′′ erzielt.

Durch diese lösbare, gelenkige Verbindung von Strangpreßprofilen, insbesondere Stützprofilen von Wandkonstruktionen, wird auf einfache Weise erreicht, daß Trennwandelemente klappbar sind. Dies ermöglicht eine variable Gestaltungsmöglichkeit und gleichzeitig eine platzsparende Transportmöglichkeit.

Die Vorteile der Strangpreßprofile, nämlich Anbindung von Querprofilen, Aufnahme von Stromführungsleitungen in den Hohlräumen, sowie Dach- und Fußanbindung bleiben unbeeinträchtigt erhalten.

Bezugszeichenliste:

1 bis 4 Strangpreßprofil
11, 21 Schenkel
12, 22 Strebe
13, 23 zylindrische Bohrung
14, 24 kreisförmige Umfangsfläche
15, 25 Aussparung
5 Verbindungsvorrichtung
6, 6′ Halterung
61, 62 Halteplatte
63, 64 Verbindungssteg
65 Vorsprünge
7 Schraubhülse
71 Außengewinde
72 Nut
8 Schraubrad
81 Innengewinde
82 Riffelung
9 Spannhülse
10 Sprengring

Claims

1. Vorrichtung zum lösbaren Verbinden von Strangpreßprofilen, insbesondere für Wandkonstruktionen, dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile (1, 2) als Hohlprofile mit je einer zylindrischen Bohrung (13, 23) in den einander zugewandten zylindrischen Hohlprofilteilen ausgebildet sind und über eine Verbindungsvorrichtung (5) verbunden sind, wobei die Verbindungsvorrichtung (5) aus mindestens einer Halterung (6) besteht, welche aus zwei Halteplatten (61, 62) aufgebaut ist, die zwischen sich zwei mit Außengewinde (71) versehene Schraubhülsen (7) und zwei mit Innengewinde (81) versehene Schraubräder (8) aufnehmen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatten (61, 62) über Verbindungsstege (63, 64) miteinander verbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halteplatte (61) in ihren kreisförmigen Ausnehmungen ein oder mehrere Vorsprünge (65) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubhülsen (7) an ihrer äußeren Oberfläche in Längsrichtung ein oder mehrere Nuten (72) aufweisen, die sich vorzugsweise nicht über die gesamte Länge der Schraubhülse (7) erstrecken.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubräder (8) an ihrer äußeren Umfangsfläche Riffelungen (82) besitzen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Schraubhülsen (7) eine Spannhülse (9) angeordnet ist, die Druck in radialer Richtung auf die Schraubhülse (7) ausübt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Strangpreßprofilbohrung (13, 23) weisende Stirnseite der Schraubhülsen (7) mit einem Sprengring (10) versehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile (1, 2) vorzugsweise als u-förmige Hohlprofile ausgebildet sind und je eine Aussparung (15, 25) im zylindrischen Hohlprofil zur Aufnahme der Verbindungsvorrichtung (5) aufweisen.

9. Verwendung der Verbindungsvorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum lösbaren, gelenkigen Verbinden von zwei oder mehreren Strangpreßprofilen.