DE3739087A1 - Verfahren zur beseitigung von auf der wasseroberflaeche treibendem oel und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zur beseitigung von auf der wasseroberflaeche treibendem oel und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur Beseitigung von auf der Wasseroberfläche trei­ bendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Ölbindemittel.
Zur Beseitigung von z.B. nach Tankerunfällen ausgelau­ fenem Öl sind verschiedene Verfahren und Ölunfallbe­ kämpfungsgeräte entwickelt worden. Die Beseitigung des auf dem Wasser schwimmenden Öls stellt besonders dann ein Problem dar, sobald die Ölräumung bei Wind und Wellengang durchgeführt werden muß. Bekannt ist ein Ölauffangschiff, das zum Einkreisen und Abschöpfen von auf Wasser treibendem Öl in der Lage ist, seine beiden Rumpfhälften durch ein Gelenk am Heck aufzuklappen und in diesem Betriebszustand das Öl aufzunehmen. Die bis­ her entwickelten Geräte zur Beseitigung von Ölfilmen auf dem Wasser weisen jedoch bereits bei Dünungswellen geringer Höhe einen verringerten Wirkungsgrad auf, was darauf zurückzuführen ist, daß die tonnenschweren Öl­ auffanggeräte nur träge dem Wellengang folgen können. Bekannt ist auch der Einsatz von Ölbindemitteln, wie Kunststoffschäumen, Gemischen aus Torf und Eisenpul­ vern, Stroh, Papierfasern u.dgl., um das auf dem Wasser schwimmende Öl aufzusaugen und aus dem Wasser zu entfer­ nen oder durch Detergenzien zum Absinken zu bringen. Der Einsatz von Ölbindemitteln erfolgt dabei in der Weise, daß die Ölbindemittel auf den auf dem Wasser schwimmenden Ölfilm aufgegeben oder aufgesprüht werden, wobei die Zuführung der Ölbindemittel von oben auf den Ölfilm erfolgt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­ grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beseiti­ gung von auf der Wasseroberfläche treibendem Öl zu schaffen, die seegangsunabhängig arbeiten und mit denen ein hoher Wirkungsgrad erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren in der Weise ge­ löst, daß einzeln zu größeren und in einem geschlossenen Raum untergebrachte Mengen an zusammengefaßtem Ölbinde­ mittel von der Wasserseite aus in den Bereich des Ölfilms zwecks Verringerung oder Aufhebung der Adhäsionskräfte zwischen Öl/Wasser gebracht wird, wobei beim Auftreffen auf die Grenzfläche Öl/Wasser das in einem geschlossenen Raum untergebrachte Ölbindemittel durch selbsttätige Öffnung des Raumes in eine flächenmäßige Verteilung zur Bindung des Öls an dem Bindemittel übergeführt wird.
Dabei wird so vorgegangen, daß größere Mengen an Öl­ bindemittel in kapsel- oder kugelförmige oder eine an­ dere geometrische Form aufweisende Behälter unterge­ bracht werden, die über der ölverseuchten Wasserfläche abgeworfen werden und die beim Eintauchen in das Wasser beim Aufschwimmen sich selbsttätig öffnen oder auflösen, um das in den Behältern befindliche Ölbindemittel frei­ zugeben, welches gegen die Grenzfläche Öl/Wasser auf­ schwimmt und dabei von unten her den Ölfilm angreift, mit der Folge, daß zunächst einmal die zwischen der Ölschicht und dem Wasser bestehenden Adhäsionskräfte vermindert werden, so daß das Öl von dem Ölbindemittel gebunden wird, so daß dann das mit Öl angereicherte Ölbindemittel abgeschöpft, abgesogen od.dgl. werden kann, wodurch der Vorteil gegeben ist, daß das auf dem Wasser schwimmende Öl mit einem äußerst geringen Wasseranteil abgezogen werden kann und der Einsatz zusätzlicher Separationseinrichtungen zum Trennen von Öl/Wasser vermieden wird, die sonst immer dann einge­ setzt werden müssen, wenn ohne Verwendung von Ölbinde­ mitteln der Ölfilm von der Wasseroberfläche abgesogen wird, wobei ein relativ hoher Anteil an Wasser mit angesogen wird.
Dieses Verfahren zur Aufnahme und Beseitigung von auf Gewässer schwimmendem Öl ist mit einem hohen Wirkungs­ grad auch immer dann anwendbar, wenn hohe Dünungswellen oder stürmische See gegeben ist.
Das Ölbindemittel steht in kleinen kompakten Einheiten zur Verfügung und somit für einen sofortigen Einsatz, z.B. durch Flugkörper, bereit, wobei dann die das Ölbin­ demittel aufnehmenden Behälter von Flugkörpern abgewor­ fen werden und so ausgebildet sind, daß diese Abwurf­ behälter nach Durchstoßen des Ölfilms und Eintauchen in die Wasserschicht beim Vorgang des Aufschwimmens sich selbsttätig öffnen, so daß das in den Behältern befindliche Ölbindemittel freigegeben und von unten her gegen die Grenzfläche Öl/Wasser aufschwimmt und aufgrund der sofort eintretenden Bindung des Öls an dem Ölbindemittel werden die Adhäsionskräfte zwischen Öl/ Wasser vermindert, wozu auch beiträgt, daß das Ölbinde­ mittel während des Aufschwimmens gegen die Grenzfläche bzw. Grenzschicht Öl/Wasser gedrückt wird und diese Grenzfläche Öl/Wasser an den verschiedensten Stellen aufbricht, was zu einer Verminderung der Adhäsionskräfte zwischen Öl/Wasser führt. Die dann nachfolgenden Ölbin­ demittelanteile können dann ihre volle Absorptionswir­ kung entfalten und das Öl des auf dem Wasser schwimmen­ den Ölfilms aufnehmen, so daß auf diese Weise ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht wird, so daß auch Ölschich­ ten unterschiedlicher Stärke mit gleich gutem Ergebnis aufgenommen werden können. Dadurch, daß das Ölbindemit­ tel von unten her gegen den Ölfilm durch das Wasser hindurch geführt wird und aufgrund der gegebenen Auf­ triebskräfte und des dadurch entstehenden Druckes der aufschwimmenden Teilchen bzw. Partikelchen des Ölbinde­ mittels wird von den Ölbindemittelteilchen die Grenz­ fläche Öl/Wasser durchbrochen und der Ölfilm aufgeris­ sen, so daß das Ölbindemittel gegen kleinste Ölflächen einwirken kann. Durch das Aufschwimmen der Ölbinde­ mittelpartikelchen werden die Adhäsionskräfte zwischen Öl/Wasser und der Ölfilm quasi in eine Vielzahl von Öltröpfchen aufgebrochen, so daß auf die ein­ zelnen Öltröpfchen das Ölbindemittel voll wirken kann, so daß auch Ölfilme von größerer Dicke mit gleich gutem Erfolg bekämpft werden können.
Des weiteren wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung gelöst, die aus einem einen Ölflächenabschnitt begren­ zenden Schwimmring besteht, der bodenseitig ein unter­ halb der vom Schwimmring gebildeten Ringöffnung lie­ gendes Netz od.dgl. zur Abbremsung des Falls von das Öl­ bindemittel enthaltenden Abwurfbehältern aufweist, wobei jeder eine kapsel- oder ringförmige oder eine andere geometrische Form aufweisende Abwurfbehälter mit einem selbsttätig absprengbaren Deckelteil zur Freigabe einer Austrittsöffnung für das Ölbindemittel versehen ist.
Für diese Ausführungsform sind die kapsel- oder ring­ förmigen oder eine andere geometrische Form aufweisen­ den Behälter zur Aufnahme des Ölbindemittels mit einem selbsttätig absprengbaren Deckelteil zur Freigabe einer Austrittsöffnung für das Ölbindemittel versehen. Das Gewicht eines derartigen Behälters ist so bemessen, daß nach Abwurf eines derartigen Behälters dieser in das Wasser eintaucht und gegen den Ölfilm aufschwimmen kann.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt ebenfalls die Zufuhr des Ölbindemittels durch das Wasser zum Ölfilm dadurch, daß das Ölbindemittel zwangsgeführt auf einer Transportbahn dem Wasser unterhalb der Grenz­ fläche Öl/Wasser zugeführt wird, was z.B. vermittels einer Förderschnecke od.dgl. erfolgt.
Des weiteren sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur Beseitigung von auf der Wasseroberfläche treibendem Öl vor, die aus einem schwimmenden Behälter, wie Schwimm­ container, Schiffskörper od.dgl. besteht, der in einer oder beiden Seitenwänden in Höhe der Wasseroberfläche mit mindestens einer Ölaufnahmeöffnung versehen ist, wobei die untere Ölaufnahmeöffnungskante von einem sich selbsttätig an die Höhe des Wasserspiegels und an die Eintauchtiefe des Schwimmbehälters anpassenden, verfahr­ baren Wehr gebildet wird,wobei im Innenraum des Schwimm­ behälters benachbart zur Ölaufnahmeöffnung ein Auffang­ behälter angeordnet ist, der bodenseitig offen ausge­ bildet ist und wobei die bodenseitige Öffnung mittels einer wasserdurchlässigen Matte verschlossen ist, die aus einem gepreßten Ölbindemittel besteht oder mit einem Ölbindemittel beschichtet ist. Mit einer derartigen Vor­ richtung erfolgt neben dem Aufnehmen des Öls auch gleichzeitig eine Trennung von Öl und Wasser insofern, als das in den Innenraum des Schwimmbehälters geleitete Öl/WasserGemisch durch den Einsatz einer Matte aus einem Ölbindemittel getrennt wird, da das Öl von der Matte aus einem Ölbindemittel zurückgehalten wird, während das Wasser in einem unterhalb dieses Trennele­ mentes ausgebildeten Behälter oder Kammer gesammelt und wieder in das Gewässer gepumpt werden kann. Sowohl die Vorrichtung, mit der das Ölbindemittel durch das Wasser hindurch dem Ölfilm zugeführt wird, als auch die Vorrichtung zum Aufnehmen des Ölfilms bei gleichzei­ tiger Trennung des Öls vom Wasser ist nicht nur auf See sondern auch stationär, z.B. in Häfen od.dgl., einsetz­ bar, wobei dann die Vorrichtung an einer Uferbefestigung oder an der Kaimauer eines Hafenbeckens angeordnet ist, wobei neben einer stationären Anordnung auch eine verfahrbare Anordnung möglich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung einen auf einer Wasseroberfläche schwimmenden Ölfilm und einen ein Ölbindemittel aufnehmenden Abwurfbehälter in der Arbeits­ phase,
Fig. 2 einen eine Ölfläche begrenzenden Schwimmring im Zusammenwirken mit einem ein Ölbindemittel aufnehmenden Abwurfbehälter,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen sich selbsttätig öffnenden Abwurfbehälter zur Freigabe des Ölbindemittels,
Fig. 5 in einer schematischen Seitenansicht eine Trans­ portvorrichtung für die Zuführung eines Ölbindemittels durch das Wasser zu dem auf der Wasseroberfläche schwim­ menden Ölfilm und
Fig. 6 in einer schematischen, teilweise geschnittenen Seitenansicht einen Schwimmbehälter zur Aufnahme von auf einer Wasseroberfläche schwimmendem Öl bei gleich­ zeitiger Trennung des aufgenommenen Öl/Wassergemisches.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Gewässer angedeutet, auf dem eine Ölschicht 20 schwimmt. Die Grenzfläche zwischen Öl/ Wasser ist bei 15 angedeutet.
Die Bindung des Öls der Ölschicht bzw. des Ölfilmes 20 erfolgt mittels eines in an sich bekannter Weise ausge­ bildeten Ölbindemittels, z.B. in Form von Kunststoff­ schäumen (Polyurethane, Polynorbornen), Gemischen aus Torf und Eisenpulver od.dgl., wobei dieses Ölbindemittel die Wirkung hat, das Öl durch Bindung aufzusaugen.
Die Zuführung des Ölbindemittels erfolgt unter Verwen­ dung von Behältern 40, die kapsel- oder kugelförmig aus­ gebildet sind, wobei die Behälter jedoch auch eine andere geometrische Form aufweisen können.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das mit 30 bezeichnete Ölbindemittel in einem kugelförmigen Behälter 40 angeordnet. Dieser kugelförmige Behälter 40 ist mit einem Deckelteil 41 versehen, der selbsttätig lösbar bzw. absprengbar ist, worauf nachstehend noch näher eingegangen wird (Fig. 4). Durch das selbsttätige Öffnen des Deckelteils 41 wird die Behälteröffnung frei­ gegeben, so daß das Ölbindemittel 30 im Innenraum des Behälters 40 freigegeben wird.
Über der ölverseuchten Wasserfläche werden eine Anzahl von mit Bindemitteln gefüllten Behälter 40 abgeworfen. In Fig. 1 ist die Abwurfphase bei A angedeutet. Der Behälter 40 bewegt sich in Pfeilrichtung X auf die Ölschicht 20 zu und aufgrund des vorhandenen Fallgewichtes wird die Ölschicht 20 und die Wasseroberfläche durchstoßen, wobei der Behälter 40 in das Wasser 10 eintaucht und nach Er­ reichen des bei C angedeuteten schwebenden Zustandes auf­ schwimmt und sich in Pfeilrichtung X 1 durch das Wasser 10 hindurch gegen die Grenzfläche 15 bewegt. Vor Erreichen der Grenzfläche 15 öffnet sich der Behälter 40 selbsttä­ tig, so daß das Ölbindemittel 30 im Innenraum des Behäl­ ters freigegeben wird und in Pfeilrichtung X 2 aufschwimmt und dabei gegen die Ölschicht 20 von unten bewegt wird. Die einzelnen Teilchen bzw. Partikelchen des Ölbinde­ mittels 30 durchstoßen aufgrund der gegebenen Auf­ triebskräfte die Grenzfläche 15, mit der Folge, daß die Ölschicht bzw. der Ölfilm 20 an einer Vielzahl von Stel­ len aufgebrochen wird, so daß die dann erhaltenen ein­ zelnen Ölfilmflächen bzw. bei die bei 25 angedeuteten Öltropfen von dem Ölbindemittel erfaßt und gebunden wer­ den. Durch das Aufbrechen des Ölfilms 20 kommt das Öl­ bindemittel voll zur Wirkung und kann die einzelnen kleinen Ölflächen bzw. Öltropfen 25 allseitig erfassen,umschließen und binden. Der Behälter 40 und die in diesem vorhandene Menge an Ölbindemittel 30 sind ge­ wichtsmäßig so abgestimmt, daß ein abgeworfener Behälter 40 nicht zu tief in das Wasser 10 eintaucht, jedoch auf der anderen Seite ein ausreichender Bereich vorhanden ist, in dem das Ölbindemittel 30 aufschwimmen und gegen die Ölschicht 20 dringen kann. Das spezifische Gewicht des Ölbindemittels 30 ist so gehalten, daß das Ölbinde­ mittel nach Öffnen des Behälters 40 aufschwimmen kann, wobei möglichst große Auftriebskräfte entstehen sollen, damit nicht nur die Grenzfläche 15 durchbrochen wird, sondern z.T. auch die Ölschicht 20, so daß das Ölbinde­ mittel 30 von beiden Seiten auf die Ölschicht 20 einwir­ ken kann, was in Fig. 1 durch die Pfeile Y, Y 1 angedeutet ist.
Der Behälter 40 zur Aufnahme des Ölbindemittels 30 be­ steht vorzugsweise aus Kunststoffen oder anderen geeigne­ ten Werkstoffen und weist eine Größe auf, die ein mühe­ loses Einsammeln abgeworfener und leerer Behälter, z.B. durch ein Fangnetz od.dgl., ermöglicht, wobei das Gewicht der leeren Behälter 40 nach abgeworfenem Deckelteil 41 so gehalten ist, daß die leeren und geöffneten Behälter 40 an die Wasseroberfläche gelangen können, um dort einge­ sammelt zu werden. Aber auch andere Materialien können für die Herstellung der Behälter 40 eingesetzt werden, so u.a. auch bekannte, in Wasser lösbare Materialien, so daß beim Eintauchen der Behälter 40 in das Wasser 10 der Be­ hälter sich selbst auflösend ist und dadurch das Ölbinde­ mittel freigegeben wird. Das Fangnetz 54 dient auch zum Sammeln von leeren Behältern 40.
Die Anzahl der auf eine schwimmende Ölfläche abgeworfenen Ölbindemittel 30 enthaltenden Behälter 40 richtet sich jeweils nach der Größe der Fläche, wobei auch die Mög­ lichkeit besteht, durch den Einsatz geeigneter mechani­ scher Einrichtungen, wie schwimmende Trennwände, die Ölfläche zu begrenzen, um dann durch konzentrierten Abwurf von Behältern 40 mit Ölbindemittel das Öl der auf dem Wasser schwimmenden Ölschicht zu binden. So ist es vorteilhaft, dann Ölsperren unter Anwendung von Schwimmkörpern einzusetzen. Eine schwimmende Trennwand kann z.B. in einem Kanal von Uferbefestigung zu Ufer­ befestigung gezogen werden. Das sich dann an dieser Sperre sammelnde Öl kann dann entsprechend dem be­ schriebenen Verfahren durch Abwurf des Ölbindemittels und dessen Einwirkung von unten her gebunden werden. Auch die Errichtung von Sammelsperren mit schwimmenden Fahrzeugen ist ebenso möglich wie die Verwendung von Lenk- oder Leitsperren, die Teilbereiche einer Öl­ fläche begrenzen oder eine Ölfläche allseitig umgren­ zen.
Fig. 2 zeigt eine Ölbekämpfungsinsel als geschlossene Einheit. Die hier dargestellte, mit 50 bezeichnete Vorrichtung besteht aus einem Schwimmring 51 mit einer Anzahl von luftgefüllten Kammern, so daß der Schwimmring auf der Oberfläche des Wassers schwimmt. Der Schwimmring 51 begrenzt eine öltragende Wasserfläche, wobei die vom Schwimmring 51 gebildete Ringöffnung 52 und somit auch die begrenzte Ölfläche sich jeweils nach dem Durchmesser des Schwimmringes 51 richtet, wobei der Schwimmring 51 jede mögliche geometrische Form aufweisen kann. So kann der Schwimmring 51 Kreisform jedoch auch eine quadratische oder rechteckige Form aufweisen.
Der Schwimmring 51 trägt an seiner im Wasser liegenden Seite eine Anzahl von bei 53 angedeuteten Tragarmen 50, an die ein Netz angeschlossen ist. Dieses Netz 54 dient zur Begrenzung der Eintauchtiefe der abgeworfenen, Öl­ bindemittel enthaltenden Behälter 40. Mit dem Netz 54 wird darüber hinaus auch verhindert, daß in das Wasser eintauchende, abgeworfene Behälter 40 durch Strömung seitlich abgetrieben und unterhalb des Schwimmringes 51 seitlich vom Schwimmring 51 aufschwimmen, so daß dann das freigegebene Ölbindemittel 30 nicht wirksam werden kann, wenn auf der außerhalb des Schwimmringes 51 liegenden Wasseroberfläche sich kein Ölfilm befindet.
Der Schwimmring 51 braucht jedoch nicht mit das Netz 54 haltenden Tragarmen 53 versehen zu sein. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist das Netz 54 am Schwimmring 51 selbst befestigt, und zwar an dem im Wasser liegenden Bereich des Schwimmringes, jedoch wird diese Ausführungsform nur dann vorteilhaft einsetzbar sein, wenn der Schwimmring 51 mit einer möglichst großen Fläche in das Wasser eintaucht, damit die abgeworfenen und Ölbindemittel enthaltenden Behälter 40 einen aus­ reichenden Aufschwimmbereich haben, um sich öffnen und das Ölbindemittel abgeben zu können.
In Fig. 4 ist ein derartiger Ölbindemittel aufnehmender Behälter 40 dargestellt, dessen Deckelteil 41 abspreng­ bar ist. Dieses Absprengen des Deckelteils 41 kann mit­ tels in der Zeichnung nicht dargestellter, geeigneter Einrichtungen erfolgen, z.B. durch Erzeugung eines In­ nendruckes vermittels einer im Behälter 40 angeordneten Gaspatrone oder anderer geeigneter komprimierte Luft enthaltender Geräte, wobei jeder Behälter 40 mit einer Zeitverzögerungseinrichtung in Verbindung mit einem entsprechenden Auslösemechanismus versehen sein kann, so daß in Abhängigkeit von der jeweiligen Eintauch­ tiefe dann das Öffnen des Behälters erfolgt, wenn der Behälter eine vorgegebene Entfernung von der Grenzfläche 15 Öl/Wasser erreicht hat. Bei diesen selbstauslösenden Einrichtungen ist es erforderlich, daß die Abwurfhöhe vorgegeben ist, damit aus der Abwurfhöhe und dem Ge­ wicht des Behälters die Eintauchtiefe und die Auftriebs­ geschwindigkeit errechnet und als Wert für das Öffnen des Behälters vorgegeben werden kann.
Die Zuführung des Ölbindemittels von unten durch das Wasser an die Ölschicht 20 kann nach einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 5 zwangsgeführt auf einer Transportbahn erfolgen. Hierfür ist eine Vorrichtung 60 vorgesehen, die als Fördermittel 61 eine Förder­ schnecke 62 enthält, wobei die Zuführung des Öl­ bindemittels zu dieser Förderschnecke 62 durch eine wei­ tere Förderschnecke 63 erfolgt, die mit einem Ölbinde­ mittel-Vorratsbehälter 64 in Wirkverbindung steht, wo­ bei dieser Vorratsbehälter 64 als schwimmender Behäl­ ter ausgebildet sein kann, jedoch besteht auch die Mög­ lichkeit, diesen Vorratsbehälter 64 ortsfest am Ufer eines Kanals oder am Kai eines Hafenbeckens anzuordnen, wobei auch in diesem Falle eine verfahrbare Ausgestal­ tung möglich ist. Die beiden Förderschnecken 62, 63 sind in rohrförmigen Gehäuse 62 a, 63 a untergebracht, die sowohl bei 65 als auch bei 66 verschwenkbar zueinander ausgebildet sein können. An der bei 67 angedeuteten Ab­ gabeseite des Fördermittels 61 ist das die Förderschnek­ ke 62 umgebende Gehäuse mit einem Abweiserblech 68 derart versehen, daß das ausgetragene Ölbindemittel nicht in Förderrichtung ausgestoßen, sondern nach oben in Pfeil­ richtung Y 2 zur Wasseroberfläche geleitet wird.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Vorrichtung 70 handelt es sich um einen Schwimmbehälter 71, der z.B. als Schiffskörper eines Ölaufnahmeschiffes ausgebildet sein kann. Dieser Schwimmbehälter 71 weist in einer seiner beiden Seitenwände oder nur in einer Seitenwand 72 ein oder mehrere Ölaufnahmeöffnungen 73 auf, wobei die untere Ölaufnahmeöffnungs- bzw. -begrenzungskante 74 so angeordnet und ausgebildet ist, daß diese Kante 74 unterhalb bzw. im Bereich der auf dem Wasser 10 liegenden Ölschicht 20 liegt, so daß das Öl durch diese Ölaufnahme­ öffnung 73 in der Seitenwand 72 in den Innenraum des Schwimmbehälters 71 strömen kann. Damit die Ölaufnahme­ öffnungskante 74 der Ölaufnahmeöffnung 73 des Schwimm­ behälters 71 immer in der Höhe der aufzunehmenden Öl­ schicht zu liegen kommt, ist im Bereich dieser Kante 74 und somit im Bereich der Ölaufnahmeöffnung 73 ein in Pfeilrichtung Z vermittels in der Zeichnung nicht darge­ stellter Antriebseinrichtungen verfahrbares Wehr, Skimmer od.dgl. vorgesehen. Dieses Wehr 75 stellt sich selbst­ tätig ein oder wird durch entsprechende Einrichtungen gesteuert auf die jeweilige Lage der auf der Wasserober­ fläche schwimmenden Ölschicht 20, und zwar in Abhängig­ keit von der jeweiligen Eintauchtiefe des Schwimm­ behälters 71 und dem Wellengang.
Im Innenraum des Schwimmbehälters 71 ist ein Aufnahme­ behälter 76 angeordnet, der bodenseitig offen ausgebil­ det ist. Die Anordnung dieses Aufnahmebehälters 76 er­ folgt im Bereich der Ölaufnahmeöffnung 73, so daß das in den Innenraum des Schwimmbehälters 71 einströmende Öl bzw. Öl/Wasser-Gemisch in diesen Aufnahmebehälter 76 strömen kann. Die Bodenöffnung 77 dieses Aufnahmebe­ hälters 76 ist mittels einer wasserdurchlässigen Matte 130 verschlossen, die aus gepreßtem Ölbindemittel be­ steht, so daß das in den Aufnahmebehälter 76 einströmen­ de Öl/Wasser-Gemisch vermittels dieser Matte 130 dadurch getrennt wird, daß das Öl an das Ölbindemittel dieser Matte 130 gebunden wird, während das Wasser sich im un­ teren Bereich der Aufnahmekammer 76 bzw. im unteren Be­ reich des Schwimmbehälters 71 ansammelt und vermittels geeigneter, in der Zeichnung nicht dargestellter Förder­ mittel wieder außenbords gefördert wird. Die Matte 130 selbst besteht vorzugsweise aus einem eine Eigensteifig­ keit aufweisenden gitterförmigen Element, wobei auch Lochbleche Verwendung finden können. Diese Träger sind dann mit dem Ölbindemittel 30 beschichtet, welches je­ doch so mit dem Träger zu der Matte 130 vereinigt ist, daß sich das Ölbindemittel 30 nicht vom Träger lösen und evtl. aufschwimmen kann. Es besteht jedoch auch die Mög­ lichkeit, die Matte 130 aus Geweben, Gewirken oder Vliesen herzustellen, die Ölbindemittel 30 tragen oder mit Ölbindemitteln beschichtet sind. Mit dieser Vor­ richtung 70 ist es ebenfalls möglich, unter Verwendung bekannter Ölbindemittel auf einer Wasseroberfläche schwimmendes Öl zu binden und die Wasseroberfläche somit zu reinigen.
Mit dem voranstehend beschriebenen Verfahren und den hierfür ausgebildeten Vorrichtungen 50, 60, 70 ist es möglich, auch das Öl einer durch starken Seegang stark verzerrten Ölschicht zu binden und aufzunehmen, so daß insbesondere durch die Verwendung von Ölbindemittel auf­ weisenden und sich selbsttätig dann im Wasser unterhalb des Ölfilms öffnenden Abwurfbehälter 40 eine Ölbeseiti­ gung durch unabhängigen Einsatz von Trägergeräten direkt vor Ort vorzunehmen, so daß das Öl mit dem Ölbindemittel schnell gebunden werden kann, so daß auch große Ölflächen erfaßt werden können. Es wird bei jeder Anwendung ein sehr guter Wirkungsgrad erreicht, ohne daß sich irgend­ welche Einsatzbeschränkungen, z.B. bei dünnen Ölschichten ergeben.

Claims (7)

1. Verfahren zur Beseitigung von auf der Wasserober­ fläche treibendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Ölbinde­ mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Ölbindemit­ tel oder einzeln zu größeren und in einem geschlos­ senen Raum untergebrachte Mengen an zusammengefaßtem Ölbindemittel von der Wasserseite aus von unten in den Bereich des Ölfilms zwecks Verringerung oder Aufhebung der Adhäsionskräfte zwischen Öl/Wasser ge­ bracht wird, wobei beim Auftreffen auf die Grenz­ fläche Öl/Wasser das Ölbindemittel oder das in einem geschlossenen Raum untergebrachte Ölbindemit­ tel durch selbsttätige Öffnung des Raumes in eine flächenmäßige Verteilung zur Bindung des Öls an dem Bindemittel übergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß größere Mengen an Ölbindemittel in kapsel- oder kugelförmige oder eine andere geometrische Form auf­ weisende Behälter untergebracht werden, die beim Eintauchen in das Wasser sich selbsttätig öffnend oder auflösend zur Freigabe des Ölbindemittels sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die das Ölbindemittel enthaltenden Behälter mit großer Fallgeschwindigkeit dem Wasser zugeführt werden, nach dem Eintauchen in das Wasser bis zum Auftreffen auf die Grenzfläche Öl/Wasser aufschwimmen und bei Erreichen der Grenzfläche Öl/ Wasser sich zur Freigabe des Ölbindemittels sich selbsttätig öffnend ausgebildet sind.
4. Verfahren zur Beseitigung von auf der Wasserober­ fläche treibendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Olbinde­ mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Ölbinde­ mittel zwangsgeführt auf einer Transportbahn dem Wasser unterhalb der Grenzfläche Öl/Wasser zugeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Beseitigung von auf der Wasseroberfläche treibendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Ölbindemitteln, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich­ tung (50) aus einem einen Ölflächenabschnitt be­ grenzenden Schwimmring (21) besteht, der bodensei­ tig ein unterhalb der vom Schwimmring (51) gebil­ deten Ringöffnung (52) liegendes Netz od.dgl. (54) zur Abbremsung des Falls von das Ölbindemittel enthaltenden Abwurfbehältern (40) aufweist, wobei jeder eine kapsel- oder ringförmige oder eine andere geometrische Form aufweisende Abwurfbehälter (40) mit einem selbsttätig absprengbaren Deckelteil (41) zur Freigabe einer Austrittsöffnung für das Öl­ bindemittel versehen ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Beseitigung von auf der Wasseroberfläche trei­ bendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Ölbindemitteln, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­ richtung (60) für die Zufuhr des Ölbindemittels unterhalb der Grenzfläche Öl/Wasser vermittels eines Fördermittels (61), wie Förderschnecke od.dgl. (62) erfolgt.
7. Vorrichtung zur Beseitigung von auf der Wasser­ oberfläche treibendem Öl, das aus Transportschäden auf See od.dgl. stammt, unter Verwendung von Öl­ bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor­ richtung (70) aus einem schwimmenden Behälter, wie Schwimmcontainer, Schiffskörper od.dgl. (71) be­ steht, der in einer oder beiden Seitenwänden (72) in Höhe der Wasseroberfläche mit mindestens einer Ölaufnahmeöffnung (73) versehen ist, wobei die un­ tere Ölaufnahmeöffnungskante (74) von einem sich selbsttätig an die Höhe des Wasserspiegels und an die Eintauchtiefe des Schwimmbehälters (71) an­ passenden, verfahrbaren Wehr (75) gebildet wird, und daß im Innenraum des Schwimmbehälters (71) benach­ bart zur Ölaufnahmeöffnung (73) ein Auffangbehälter (76) angeordnet ist, der bodenseitig offen ausgebil­ det ist, wobei die bodenseitige Öffnung (77) mit­ tels einer wasserdurchlässigen Matte (130) ver­ schlossen ist, die aus einem gepreßten Ölbinde­ mittel besteht oder mit einem Ölbindemittel be­ schichtet ist.
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