DE3738573C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Abfall-Loesungen aus Rauchgasreinigungsanlagen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Abfall-Loesungen aus Rauchgasreinigungsanlagen

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DE3738573C1 DE19873738573 DE3738573A DE3738573C1 DE 3738573 C1 DE3738573 C1 DE 3738573C1 DE 19873738573 DE19873738573 DE 19873738573 DE 3738573 A DE3738573 A DE 3738573A DE 3738573 C1 DE3738573 C1 DE 3738573C1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Abfall-Lösungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zu deren Durchführung.
Derartige Abfall-Lösungen fallen insbesondere bei der Rauchgaswäsche in Kohlekraftwerken und Müllverbrennungsanlagen an und müssen entsorgt werden. Rauchgase, die z. B. in Müllverbrennungsanlagen oder in mit fossilen Brennstoffen, insbesondere Braunkohle oder Steinkohle, befeuerten Kraftwerken anfallen, enthalten neben den unverbrauchten Bestandteilen der Verbrennungsluft Schadstoffe, die durch den Verbrennungsvorgang in das Abgas gelangen. Solche Schadstoffe sind z. B. Schwefeldioxid, Chlorwasserstoff, Fluorwasserstoff und sonstige Chlor-, Schwefel- und Stickstoffverbindungen. Wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für die zulässgien Schadstoffgehalte überschritten werden, ist eine Reinigung der Rauchgase erforderlich, bevor diese in die Umgebungsluft abgeleitet werden dürfen.
Bekannt ist eine Vielzahl von Reinigungsverfahren für Rauchgase. Bei den sogenannten Naßabsorptionsverfahren, welche wegen ihres höheren Reinigungsgrades und des geringeren Feststoffanfalles gegenüber den Trockenabsorptionsverfahren bevorzugt werden, fallen flüssige Abfall-Lösungen an. Zur Absorption der Schadstoffe werden alkalische Waschflüssigkeiten wie Kalkmilch, Kalkstein- oder Dolomitaufschlämmung, Natronlauge oder Ammoniak eingesetzt. Die Naßverfahren auf der Basis von Kalkmilch oder Kalkstein werden auch deswegen bevorzugt, weil das Absorptionsmittel gegenüber den anderen Chemikalien erheblich billiger ist.
Bei den Kalkwaschverfahren wird das Schwefeldioxid in Form von Rauchgasgips (CaSO₄ × 2 H₂O) in fester Form mit Eindickern, Filtern oder Zentrifugen aus der Waschflüssigkeit ausgetragen, während der Chlorwasserstoff als Kalziumchlorid in der Waschflüssigkeit in gelöster Form verbleibt. Zur Vermeidung zu hoher Konzentrationen an Kalziumchlorid muß ein Teilstrom dieser Kalziumchloridlösung aus dem Waschkreislauf kontinuierlich entnommen werden (Abstoß). Wenn aus Umweltschutzgründen diese konzentrierte Kalziumchloridlösung nicht abgeleitet werden darf, ist eine Aufarbeitung dieser Abfall-Lösung zwingend notwendig.
Hierzu ist es bekannt, durch ein- oder mehrstufige Eindampfung im Vakuum derartige Lösungen vollständig aufzuarbeiten, wobei das Kalziumchlorid in Form seiner Hydrate, vorzugsweise als Kalziumchlorid-Dihydrat (CaCl₂ × 2 H₂O), in kristalliner Form gewonnen wird. Behandelt man die Lösung vor der Eindampfung noch mit geeigneten Fällungsmitteln zur Entfernung der vorhandenen Schwermetalle, so läßt sich ein hochreines Produkt herstellen.
Die Gewinnung von Kalziumchlorid ist aber nicht immer erwünscht und kann Probleme aufwerfen. So ist Kalziumchlorid sehr hoch löslich, und gesättigte Lösungen haben eine sehr hohe Siedepunktserhöhung, was eine energieeinsparende Eindampfung erschwert. Es ist ferner bekannt (DE-OS 35 38 231), daß durch Aufkonzentrieren von Nebenbestandteilen der Waschlösung die physikalischen Eigenschaften sich nachteilig entwickeln können, insbesondere die Zähigkeit soweit ansteigen kann, daß die Verwendung von Umlaufverdampfern sehr stark eingeschränkt wird.
Eine weitere Eigenschaft gesättigter Kalziumchloridlösungen besteht darin, daß die Löslichkeit von Kalziumhydroxid praktisch null beträgt. Durch Zugabe von Alkalilaugen oder Kalkmilch ist eine pH-Wert-Anhebung wegen der Schwerlöslichkeit von Kalziumhydroxid nicht möglich.
Daher kann man Nebenreaktionen bei der Eindampfung wie beispielsweise die Bildung von elementarem Jod infolge anwesender Oxidationsmittel nicht verhindern, was zu einer hohen Materialbeanspruchung und zur Auswahl teurer Werkstoffe führt. Darüber hinaus können sich durch Anwesenheit von Magnesiumchlorid bei der Eindampfung störende Doppelsalze bilden, die die Herstellung eines erstarrungsfähigen Konzentrats verhindern (DE-OS 36 34 666).
Je nach Waschverfahren und Art des verfeuerten Brennstoffs erhält man Abfall-Lösungen mit etwa folgender Zusammensetzung:
Ca++
1500-15 000 mg/l
Mg++ 150-5000 mg/l
Na 60-1500 mg/l
K⁺ 10-800 mg/l
NH₄⁺ 1-500 mg/l
Cl- 2000-40 000 mg/l
SO₄-- 1000-1800 mg/l
NO₃- 90-5000 mg/l
J- 10-150 mg/l
Br- 10-300 mg/l
F- 2-20 mg/l
Außerdem enthalten die Lösungen noch Metallionen. Ein pH-Wert von 5-7 ist als typisch anzusehen.
Bei der Aufarbeitung dieser Abfall-Lösungen fällt man durch Zugabe von Natronlauge in bekannter Weise das Magnesium als Magnesiumhydroxid aus und trennt dieses ab. Führt man dann in einer weiteren Fällungsstufe Natriumsulfat zu, so kann man bis zur Löslichkeitsgrenze das Kalzium in Form von Gips ausfällen und abtrennen, wobei dann eine Lösung verbleibt, die in der Hauptsache Natriumchlorid enthält.
Würde man eine solche Lösung eindampfen, so würde sich beim Überschreiten der Sättigung neben Natriumchlorid auch Kalziumsulfat ausscheiden. Darüber hinaus würde auch noch Natriumsulfat aus dem Überschuß des Fällungsmittels das Kristallisat verunreinigen, da die Löslichkeit von Natriumsulfat auch sehr stark durch Natriumchlorid beeinflußt wird. Ein solches Natriumchlorid-Produkt könnte nicht verwendet werden und müßte deponiert werden. Würde man das Fällungsmittel im Unterschuß zuführen, so ergäbe sich dann bei den sehr hohen Eindampfgraden eine Kalziumchloridlösung mit den zuvor beschriebenen Nachteilen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung anzugeben, welches die bekannten Nachteile vermeidet und ein möglichst reines, verwertbares Endprodukt (Kochsalz) liefern soll.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1; vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2-11 angegeben. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im Anspruch 12 und mit ihren vorteilhaften Weiterbildungen in den Unteransprüchen 13-15 gekennzeichnet.
In der Figur ist das erfindungsgemäße Verfahren in einer exemplarischen Ausführung schematisch dargestellt worden. Es wird im folgenden anhand dieses Schemas näher erläutert.
Die Abfall-Lösung wird als Teilstrom a der Waschlösung aus einem nicht­ dargestellten Rauchgasreinigungsprozeß pH-Wert-geregelt in der Fällungsstufe 1 mit soviel Natronlauge b versetzt, bis das in der Lösung enthaltene Magnesium entsprechend seiner Löslichkeit als Hydroxid gefällt worden ist. Dabei ist ein pH-Wert von mindestens 9 einzustellen.
Das in der Suspension m befindliche Magnesiumhydroxid d wird mit einer geeigneten Abtrenneinrichtung 2, beispielsweise einem Filter, von der Flüssigkeit n getrennt und entweder weiterverwendet, beispielsweise als Absorptionsmittel in der Rauchgaswäsche, oder aufgearbeitet. Die klare Lösung n gelangt in eine weitere Fällungsstufe 3, in der durch Zugabe z. B. einer Natriumsulfatlösung r′′ Kalziumsulfat-Dihydrat ausgefällt wird. Die resultierende Gipssuspension o wird mit einer Abtrennvorrichtung 4 in den Feststoff e (Gips) und die klare Lösung p getrennt. Als Abtrenneinrichtungen eignen sich in besonderer Weise ein Eindicker in Kombination mit einem Filter oder einer Zentrifuge. Für die Herstellung der Natriumsulfatlösung r verwendet man zweckmäßigerweise einen Teilstrom q der klaren Lösung p, um den im Hinblick auf die spätere Eindampfung ungünstigen Eintrag von Zusatzwasser zu vermeiden. In der Lösestation 6 wird festes Natriumsulfat c in der Klarlösung q gelöst. Anhand der Dichte der Lösung r können die Massenströme q und c geregelt werden. Die Vermischung der Ströme n und r′′ (Teilstrom von r) erfolgt in einer solchen Weise, daß Natriumsulfat stöchiometrisch im Unterschuß zu dem vorliegenden Gehalt an gelöstem Kalziumchlorid zudosiert wird. Die Sättigungskonzentration von Kalziumsulfat in der Fällungsstufe 3 hängt vor allem von der Zusammensetzung der Lösung n ab und ist nicht direkt beeinflußbar. Um auf jeden Fall überschüssiges Natriumsulfat zu vermeiden, was sonst bei der Kristallisation des Natriumchlorids das Endprodukt verunreinigen würde, wird an dieser Stelle ein deutlicher Unterschuß an Natriumsulfat eingestellt, was gleichzeitig das weitere Vorhandensein von Kalziumchlorid in der Lösung bedeutet. Regelgröße für die Natriumsulfat-Zufuhr r′′ ist die Kalziumkonzentration der Lösung p, die oberhalb der Gipssättigung liegen muß. Der Ca++-Gehalt kann durch geeignete Meßmethoden wie beispielsweise eine automatische Titration oder durch die Verwendung von ionenselektiven Elektroden gemessen werden.
Der Teilstrom y der Lösung p, die jetzt in der Hauptsache Natriumchlorid neben Kalziumchlorid und den weiteren Lösungsbestandteilen enthält, wird in einer Eindampfstufe 5 aufkonzentriert. In dieser Eindampfstufe 5 fällt als Folge der Aufkonzentrierung und durch die Absenkung der Sättigungskonzentration des Kalziumsulfates und durch die höhere Temperatur Gips in Form des Kalziumsulfat-Halbhydrates aus, so daß ein Suspensionsstrom s erhalten wird. Eine aus der Fällung in Stufe 4 resultierende Restübersättigung wird in dieser Stufe 5 restlos abgebaut. Dieses Ziel wird erreicht durch die Rückführung eines Gips-Teilstromes z aus der nachfolgenden Gipsabtrennungsstufe 7 (z. B. Hydrozyklon), wodurch eine optimale Feststoffkonzentration in der Eindampfung 5 eingestellt werden kann. Als positiver Nebeneffekt wird dadurch auch noch ein verkrustungsfreier Betrieb der Stufe 5 gewährleistet. Zweckmäßigerweise wird für die Prozeßstufe 5 ein Umlaufverdampfer eingesetzt. Der nicht zurückgeführte Teil f des in der Stufe 7 abgetrennten Gipses kann mit dem wesentlich größeren Gipsstrom e aus der Trennungsstufe 4 vereinigt werden. Die nach der Gipsabtrennung aus Stufe 7 erhaltene klare Lösung t wird zur Auskristallisierung des Kochsalzes in eine Verdampfungskristallisationsstufe 8 gegeben.
Zweckmäßigerweise wird die Eindampfung so geführt, daß die Brüdenströme i und k der Verdampferstufen 5 und 8 nahezu den gesamten Wasseranteil der aufzuarbeitenden Abfall-Lösung a beinhalten. Wenn beispielsweise in Stufe 5 die Hälfte des Wasseranteils verdampft wird, so ergibt sich daraus z. B. für die Chloride vom Lösungsstrom y zum Lösungsstrom t eine Aufkonzentrierung um den Faktor 2. Wenn darüber hinaus in der Verdampfungskristallisation 8 vom Lösungsstrom t zum Lösungsstrom w eine weitere Aufkonzentrierung der noch gelösten Stoffe (z. B. Nitrate) um beispielsweise den Faktor 25 stattfindet, beträgt der gesamte Aufkonzentrierungsfaktor 2 × 25 = 50.
Würde man anstelle der beschriebenen unterstöchiometrischen Fällungsmittelzufuhr in der Fällungsstufe 3 eine endgültige Natriumsulfat-Dosierung (im stöchiometrischen Verhältnis) versuchen, so wäre infolge von Schwankungen der Sättigungskonzentration für Kalziumsulfat, von Regelschwankungen, Meßtoleranzen und von grundsätzlichen Soll/Ist-Abweichungen eine Gesamtabweichung von etwa ±0,18% Ca++ vom Sättigungswert zu erwarten. Bei einer unmittelbaren Aufkonzentrierung um einen Faktor 50 würde daraus bei Natriumsulfat-Überschuß eine Ca++-Konzentration von 0,18% Ca++ × 50 = 9% Ca++, also eine etwa 25%ige CaCl₂-Lösung resultieren, oder bei Natriumsulfat-Überschuß ein äquivalente Natriumsulfat-Konzentration, die aber in dem System nicht mehr löslich wäre, sondern mit dem Kochsalz kristallisieren und dieses verunreinigen würde.
Führt man die Natriumsulfat-Zugabe jedoch entsprechend der vorliegenden Erfindung größtenteils in der Stufe 3 und mit einer kleineren Mengen r′ erst in Stufe 5, die ohnehin Kalziumsulfat produziert, durch, so kann man nach dem gleichen Regelprinzip (Fällungsmittelzugabe entsprechend dem Ca++-Gehalt der klaren Lösung t) eine erheblich genauere Einstellung eines definierten minimalen Ca++-Überschusses erzielen. Da infolge der hohen Temperatur und der Lösungszusammensetzung die Sättigungskonzentration für Kalziumsulfat in der Stufe 5 erheblich niedriger und vor allem weitestgehend unabhängig von der Lösungszusammensetzung ist, ergibt sich dann für eine geringere Gesamtabweichung von nur noch etwa 0,06% Ca++ bei einer Aufkonzentrierung um den Faktor 25 in der Stufe 8 eine Maximalkonzentration an Ca++ in Höhe von 0,06% Ca++ × 25 = 1,5% Ca++, die eine CaCl₂-Konzentration von 4,2-Gewichts-% bedeutet.
Die klare Lösung t wird in einem Umlaufverdampfungs-Kristallisator 8 soweit eingedampft, wie es die Konzentration der Nebenkomponenten wie Ca++ und NO₃- im Hinblick auf die Produktqualität zulassen.
Dabei kristallisiert nahezu die gesamte Natriumchloridmenge aus. Die Suspension u wird einer Trenneinrichtung 9 zugeführt und das kristalline Natriumchlorid g abgetrennt. Zur Verbesserung der Reinheit empfiehlt es sich, das Kristallisat mit einem Teilstrom v der klaren Lösung p aus Stufe 4 zu waschen. Die Abtrenneinrichtung 9 beinhaltet zweckmäßig eine Kombination aus Eindicker oder Hydrozyklon und Zentrifuge. Mutterlauge und Waschlösung v werden als Strom x in die Stufe 8 zurückgeführt bzw. als Teilstrom w, der bilanzmäßig alle aufkonzentrierten Verunreinigungen enthält, entnommen und einer separaten Aufarbeitung 10 zugeführt. Diesem Lösungsstrom w wird z. B. mit einem Walzentrockner das Wasser 1 entzogen, so daß man ein Salzgemisch h erhält.
Durch die erfindungsgemäße Kombination von Verfahrensschritten erhält man ein weitgehend reines Natriumchlorid, welches für technische Zwecke, beispielsweise zur Regeneration von Ionenaustauschern, eingesetzt werden kann. Anstelle von Abfall-Produkten erhält man also ein verkaufsfähiges Produkt. Dies ist mit dem weiteren Vorteil verbunden, daß man für die Rauchgasreinigung weiterhin billige Absorptionsmittel auf der Basis Kalkmilch, Kalkstein oder Dolomit verwenden kann. Die Abtrennung des Kalziumsulfates erfolgt in getrennten Stufen unabhängig von der Natriumchlorid-Kristallisation, so daß ein ausreichend reines Produkt erhalten wird. Gegenüber einer unmittelbaren Eindampfung der Abfall-Lösung ist eine pH-Wert-Einstellung in allen Verdampferstufen möglich, da nur eine geringe Menge an Kalziumchlorid in der Lösung verbleibt und somit das Korrosionsrisiko stark vermindert wird. Auch die Siedepunktserhöhungen von gesättigten Natriumchlorid-Lösungen liegen erheblich niedriger als von Kalziumchlorid-Lösungen, so daß sich eine energetisch günstigere Prozeßführung ergibt. Vorteilhaft wird man die Nebenkomponenten nur soweit aufkonzentrieren, wie keine Störungen infolge Änderung der physikalischen Eigenschaften der Lösung oder eine Verminderung der Reinheit des Endproduktes erfolgen werden. Das Konzentrat kann separat aufgearbeitet werden und stört nicht den eigentlichen Prozeß der Kochsalzgewinnung.
Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Fällungsmittel nur Natriumsulfat verwendet wurde, kann man für die Stufe 3 auch Natriumkarbonat einsetzen und die Kalziumionen als Kalziumkarbonat ausfällen. Hierbei erfolgt jedoch keine Verminderung der Konzentration der Sulfationen, und es wurde neben Natriumchlorid auch Natriumsulfat kristallisiert. Vermeiden kann man diese unerwünschte Natriumsulfatabscheidung dadurch, daß man in der Fällungsstufe 3 Natriumkarbonat stöchiometrisch unterschüssig zudosiert, so daß noch eine Teilmenge des ursprünglich in der Lösung vorhandenen Kalziumchlorids erhalten bleibt. Den Überschuß an Kalziumchlorid begrenzt man dann in der nachfolgenden Eindampfstufe in der bereits beschriebenen Weise durch Zufuhr von Natriumsulfat. Auch hierbei ergeben sich die Vorteile der erfindungsgemäßen zweistufigen Fällungsmittelzugabe, nämlich eine gezielt eng begrenzte Einstellung der Restkonzentration an Ca++.
Die wesentlichen Merkmale der Erfindung bestehen in der mindestens zweistufigen Zugabe von vorzugsweise Natriumsulfat als Fällungsmittel und in der Anwendung einer mindestens zweistufigen Eindampfung, die neben den bekannten Effekten der Energieeinsparung eine getrennte Abscheidung von Kalziumsulfat und den Erhalt eines weitgehend reinen Natriumchlorids gestatten.

Claims (15)

1. Verfahren zur Aufarbeitung von Abfall-Lösungen aus Rauchgasreinigungsanlagen, die auf der Basis von Kalkmilch-, Kalkstein- oder Dolomit-Waschverfahren arbeiten, welche in der Hauptsache Alkali- und Erdalkalisalze als Chloride, Sulfate und Nitrate enthalten, wobei nach Neutralisation der Abfall-Lösung die Magnesiumionen als Hydroxide gefällt und abgetrennt werden und die Mutterlauge einer mehrstufigen Eindampfung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abtrennung des Magnesium-Hydroxids eine Fällung der Kalzium-Ionen unter Beschränkung der Fällungsmittelzugabe auf eine bezüglich des Kalzium-Ionengehaltes höchstens stöchiometrische Menge in mindestens zwei Stufen vorgenommen wird, daß zwischen den Kalzium-Fällungsstufen eine teilweise Eindampfung der Abfall-Lösung erfolgt, daß in mindestens einer Kalzium-Fällungsstufe Kalziumsulfat abgeschieden und danach abgetrennt wird und daß durch weitere Eindampfung Natriumchlorid in reiner Form kristallisiert und dieses Kristallisat von der Mutterlauge abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällungsmittelzufuhr mit unterstöchiometrischen Mengen erfolgt, wobei die Fällungsmittelzugabe anhand der Kalzium-Ionenkonzentration der Fällungslösung geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalziumionen in der ersten Fällungsstufe mit Natriumkarbonat und in einer nachfolgenden Fällungsstufe mit Natriumsulfat gefällt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalziumionen in allen Stufen mit Natriumsulfat gefällt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung in Form von Kalziumsulfat durch Zugabe von Natriumsulfat zur Abfall-Lösung während der teilweisen Eindampfung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß während der teilweisen Eindampfung eine Feststoffkonzentration von 2-25 Gewichts-% aufrechterhalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffkonzentration durch Rückführung eines Teils des abgetrennten Kalziumsulfats eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffkonzentration durch die Größe des aus der teilweisen Eindampfung entnommenen Mengenstromes an Klarlösung geregelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Stufen der Eindampfung mit unterschiedlichen Temperaturen und/oder unterschiedlichen Drücken betrieben werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß das abgetrennte Natriumchlorid-Kristallisat mit einem Teilstrom der vom ausgefällten Kalziumsulfat abgetrennten Lösung gewaschen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Natriumchlorid-Kristallisation ein Teilstrom der Mutterlauge entnommen und anschließend einer separaten weiteren Aufarbeitung oder zur Erzeugung eines deponierbaren Mischsalzes einer vollständigen Eindampfung zugeführt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Einrichtungen zur Neutralisation der Abfall-Lösungen sowie zur Fällung und Abtrennung von Magnesiumhydroxid und mit einer Einrichtung zur mehrstufigen Eindampfung der Mutterlauge, dadurch gekennzeichnet, daß vor der ersten Eindampfstufe Einrichtungen mit einer ersten Fällungsmittelzuführung zur Fällung von Kalziumionen und zur Abtrennung des Fällungsproduktes angeordnet sind, daß in oder hinter der ersten Eindampfstufe eine zweite Fällungsmittelzuführung angeordnet ist, daß die Fällungsmittelzuführungen anhand der Meßsignale von Sensoren, die aus der jeweiligen Fällungslösung den Gehalt an Kalziumionen ermitteln, regelbar sind, daß hinter der zweiten Fällungsmittelzuführung eine weitere Einrichtung zur Abtrennung des Fällungsproduktes angeordnet ist und daß dieser Abtrennvorrichtung Einrichtungen zur Verdampfungskristallisation von Natriumchlorid und Abtrennung des Natriumchlorid-Kristallisates nachgeschaltet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Eindampfstufe eine Leitung für die Zuführung eines Teils des abgetrennten Kalziumsulfatfällungsproduktes aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Abtrennung des Natriumchlorid-Kristallisates eine Waschvorrichtung mit einer Leitung für die Zuführung eines Teils der aus der ersten Einrichtung zur Abtrennung des Kalziumfällungsproduktes kommenden klaren Lösung aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Einrichtung zur Abtrennung des Natriumchlorid-Kristallisates eine letzte Verdampferstufe zur vollständigen Eindampfung der Mutterlauge angeordnet ist.
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