DE3732512A1 - Farbfotografisches aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Farbfotografisches aufzeichnungsmaterialInfo
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- DE3732512A1 DE3732512A1 DE19873732512 DE3732512A DE3732512A1 DE 3732512 A1 DE3732512 A1 DE 3732512A1 DE 19873732512 DE19873732512 DE 19873732512 DE 3732512 A DE3732512 A DE 3732512A DE 3732512 A1 DE3732512 A1 DE 3732512A1
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- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
- G03C7/30—Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeich
nungsmaterial mit mindestens einer Silberhalogenidemul
sionsschicht und mindestens einer Schicht, der ein
Purpurkuppler vom Pyrazolontyp zugeordnet ist.
Als Purpurkuppler, d. h. als Farbkuppler, die zur Erzeu
gung des purpurnen Farbbildes geeignet sind, werden im
allgemeinen Verbindungen verwendet, die sich vom Pyra
zolon-5 ableiten. Gebräuchliche Purpurkuppler sind bei
spielsweise Pyrazolon-5-Verbindungen, die in 3-Stellung
durch eine Acylaminogruppe substituiert sind. Diesen ge
genüber zeichnen sich 3-Anilinopyrazolon-5-kuppler durch
geringe Nebendichten sowohl im roten als auch im blauen
Spektralbereich, durch Heiz-, Tropen- und Lagerschrank
stabilität, durch hervorragende Lichtstabilität der mit
p-Phenylendiaminen gebildeten Azomethinfarbstoffe und
durch hohe Reaktivität und Kupplungsaktivität aus.
Zur Verbesserung der Wirksamkeit der Farbbildung wurden
2-Äquivalentpurpurkuppler verwendet, in denen ein Sub
stituent in die Kupplungsstellung des Purpurkupplers vom
Pyrazolontyp eingeführt und bei der Farbentwicklung als
Fluchtgruppe abgespalten wird. Derartige Kuppler werden
beispielsweise in US-A 33 11 476, 34 19 391m 36 17 291
und 39 36 631 sowie in DE-A 25 36 191, 26 51 363 und
27 03 589 beschrieben. Weitere Purpurkuppler, in denen
ein Substituent, insbesondere ein Arylrest, an die Kupp
lungsstellung durch ein Schwefelatom gebunden ist,
werden in US-A 32 14 437, 40 32 346, 32 27 554,
37 01 783 und 43 83 027, in EP-A 00 81 768, in
JA 34 044/78 sowie in DE-A 29 44 601 und 33 18 759
beschrieben.
Derartige 2-Äquivalentkuppler kuppeln bei normaler Ver
arbeitung mit ausreichend hoher Farbbildungsrate, was
sich im Sinne einer Einsparung von Silber und Kuppler
günstig auswirkt. Zur Herstellung derartiger 2-Äqui
valentpurpurkuppler sind verschiedene Synthesen bekannt.
Nach einer dieser Methoden wird beispielsweise geeigne
tes Thiophenol zum Sulfensäurechlorid umgesetzt und mit
einer Sulfinsäure, insbesondere einer aromatischen Sul
finsäure zur Reaktion gebracht. Der so erhaltene Thio
sulfonsäureester kann dann mit dem 4-Äquivalentpurpur
kuppler in alkoholisch alkalischem Medium zum gewünsch
ten 2-Äquivalentkuppler umgesetzt werden (DE-A
32 41 886). Diese Methode liefert zwar gute Ergebnisse.
Dennoch ist sie insofern noch nicht befriedigend, als
die hiernach synthetisierten 2-Äquivalentpurpurkuppler
nach Umkristallisieren zu einem Reinheitsgrad der
fotografischen Anforderungen genügt, kaum in Ausbeuten
über 60% erhalten werden können.
Dies steigert den Preis für solche Kuppler sehr. Dennoch
haben diese Verbindungen (2-Äquivalentpurpurkuppler)
große Vorteile:
- - sie kuppeln mit steiler Gradation, was die Brillanz der Bilder verbessert;
- - sie kuppeln mit hoher Farbausbeute, was einen geringe ren Silberauftrag möglich macht;
- - sie sind stabil gegen schädigende Gase sowie bei Feucht/Heiß- und Hellagerung, was sich in deutlich verminderter Vergilbung der Bildweißen niederschlägt.
Andererseits haben jetzt umfangreiche Untersuchungen
ergeben, daß die Geschwindigkeit der Farbbildungsreak
tion, die sich im Fall der 2-Äquivalentkuppler aus Addi
tion von oxidiertem Farbentwickler und Eliminierung
einer Fluchtgruppe ergibt, deutlich geringer ist als bei
Verwendung von 4-Äquivalentkupplern, bei denen sich an
die Addition von oxidierten Farbentwicklern eine (weite
re) Oxidationsreaktion anschließt. Bei verkürzter Verar
beitung führt dies im Fall der Verwendung von 2-Äquiva
lentpurpurkupplern zu dem unerwünschten Ergebnis, daß
zwar nach einiger Zeit nach Abschluß der Verarbeitung
die volle Farbdichte erhalten werden kann, daß aber
andererseits unmittelbar bei Abschluß der Verarbeitung
die Farbbildung noch unvollständig ist, was die Beur
teilung außerordentlich erschwert. Die verzögerte
Farbstoffbildung kann je nach Lagerungsbedingungen bis
zu mehreren Wochen dauern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein farbfoto
grafisches Aufzeichnungsmaterial anzugeben, mit dem
selbst bei verkürzter Verarbeitung unmittelbar nach der
Verarbeitung Farbbilder mit hoher Farbdichte erhalten
werden, deren farbliche Abstimmung sich nach Abschluß
der Verarbeitung nicht mehr wesentlich ändert. Gleich
zeitig soll das Aufzeichnungsmaterial alle Vorteile von
2-Äquivalentpurpurkupplern aufweisen und die verwendeten
Purpurkuppler sollen gut zugänglich sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Auf
zeichnungsmaterial mit mindestens einer lichtempfind
lichen Silberhalogenidemulsionsschicht, der ein Purpur
kuppler vom Pyrazolontyp zugeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Purpurkuppler enthaltende Schicht
hergestellt wurde durch Vergießen einer Gießlösung, die
einen 4-Äquivalentpurpurkuppler der folgenden Formel I
worin bedeuten
n 1 bis 5;
m 1 bis 3;
R¹ Halogen, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonamido, Sulfamoyl oder Alkoxycarbonyl;
R² Halogen, Cyano, Thiocyanato, Alkoxy, Alkyl, Acyl amino, Carbamoyl, Sulfonylamido, Sulfomoyl oder Alkoxycarbonyl,
und eine Thiosulfonsäureesterverbindung enthält.
n 1 bis 5;
m 1 bis 3;
R¹ Halogen, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonamido, Sulfamoyl oder Alkoxycarbonyl;
R² Halogen, Cyano, Thiocyanato, Alkoxy, Alkyl, Acyl amino, Carbamoyl, Sulfonylamido, Sulfomoyl oder Alkoxycarbonyl,
und eine Thiosulfonsäureesterverbindung enthält.
Beispiele für 4-Äquivalentpurpurkuppler der Formel I
sind im folgenden aufgeführt:
Die erfindungsgemäß verwendete Thiosulfonsäureester
verbindung entspricht vorzugsweise der Formel II
R³-SO₂-S-R⁴
worin
R³ und R⁴ unabhängig voneinander Alkyl, Aralkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten.
R³ und R⁴ unabhängig voneinander Alkyl, Aralkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten.
Eine durch R³ oder R⁴ dargestellte Alkylgruppe kann
beispielsweise bis zu 20 C-Atomen enthalten, und gerad
kettig oder verzweigt sein. Sie kann desweiteren substi
tuiert sein z. B. durch Halogen, Amino, Alkoxycarbonyl,
Alkylsulfonyl oder eine heterocyclische Gruppe.
Eine durch R³ oder R⁴ dargestellte Arylgruppe ist bei
spielsweise eine Phenylgruppe, die substituiert sein
kann, z. B. durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Aroxy, Alkyl
thio, Amino, Acylamino, Sulfonamide, Carbamoyl, Sulfa
moyl oder eine heterocyclische Gruppe.
Eine heterocyclische Gruppe kann beispielsweise sein:
Chinolyl, Pyrazolyl, Tetrazolyl, Triazolyl, Imidazolyl,
Benzimidazolyl, Tetrahydrofuryl, Pyridyl.
Eine Liste von geeigneten Resten R³ (Sulfinsäurekompo
nente) ist im folgenden angegeben:
Eine Liste von geeigneten Resten R⁴ (Thiolkomponente)
ist im folgenden angegeben:
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendete Thiosul
fonsäureester der Formel II sind im folgenden aufge
führt:
Die Verbindung der Formel II sind bekannt und können
nach Methoden wie in Houben Weyl, Methoden der Ogani
schen Chemie, Bd. E11, S. 1113 ff beschrieben, synthe
tisiert werden. Bevorzugt sind Verfahren bei denen
Sulfinsäuren bzw. deren Salze mit Sulfensäurehalogeniden
umgesetzt werden. Verbindungen der Formel II sind auch
in DE-A-32 41 886 beschrieben.
388 g 2,4-Diisopropylthiophenol werden in 1500 ml Di
chlormethan gelöst und bei Raumtemperatur mit 161 ml
Sulfurylchlorid langsam versetzt. Man rührt 30 Minuten
nach und destilliert die sauren Gase sowie das Lösungs
mittel ab. Der Rückstand wird bei Raumtemperatur in eine
Suspension von 365 g p-Toluolsulfinsäure Na-Salz in
Dichlormethan langsam eingetragen. Nach vollständiger
Umsetzung wird auf Wasser ausgetragen, abgetrennt,
gewaschen und getrocknet. Nach Abziehen des
Lösungsmittels kann aus Methanol umkristallisiert
werden.
Ausbeute 585 g (= 84% der Theorie)
Fp. 74°C
Ausbeute 585 g (= 84% der Theorie)
Fp. 74°C
200 g Cetylsulfonsäurechlorid werden in
87 ml Hydrazinhydrat in
600 ml Methanol bei Raumtemperatur eingetragen. Das Sulfonsäurehydrazid fällt aus und kann abgesaugt werden. Den Rückstand gibt man dann in eine Lösung von
48 g NaOH in
1500 ml Wasser und
1000 ml Methanol und erwärmt langsam unter Rühren zum Sieden. Man destilliert langsam Lö sungsmittel ab und hält noch ca. 4 Stunden bei 90 bis 95°C. Nach dem Abkühlen wird Cetylsulfinsäure-Natriumsalz abgesaugt. Die Verbindung wird getrocknet.
Ausbeute 170 g (= 91% der Theorie)
87 ml Hydrazinhydrat in
600 ml Methanol bei Raumtemperatur eingetragen. Das Sulfonsäurehydrazid fällt aus und kann abgesaugt werden. Den Rückstand gibt man dann in eine Lösung von
48 g NaOH in
1500 ml Wasser und
1000 ml Methanol und erwärmt langsam unter Rühren zum Sieden. Man destilliert langsam Lö sungsmittel ab und hält noch ca. 4 Stunden bei 90 bis 95°C. Nach dem Abkühlen wird Cetylsulfinsäure-Natriumsalz abgesaugt. Die Verbindung wird getrocknet.
Ausbeute 170 g (= 91% der Theorie)
36 g Dodecanthiol werden wie oben beschrieben mit
Sulfurylchlorid in das entsprechende Sulfensäure
chlorid überführt. Diese Verbindung wird zu einer
Suspension von 56 g der unter a) erhältlichen Ver
bindung gegeben. Man rührt noch 2 Stunden nach,
dampft ein und kristallisiert den erhaltenen Rück
stand aus Ethanol um.
Fp. 56-57°C
Ausbeute 77 g (= 87% der Theorie).
Fp. 56-57°C
Ausbeute 77 g (= 87% der Theorie).
4-Äquivalentpurpurkuppler (I) und Thiosulfonsäureester
(II) werden gemeinsam der Gießlösung für die Purpur
schicht zugesetzt, zur Schicht vergossen und getrocknet.
Hierbei kommen Kuppler (I) und Thiosulfonsäureester (II)
im allgemeinen im Molverhältnis zwischen 0,25 : 1 und
2,0 : 1, vorzugsweise zwischen 0,7 : 1 und 1,2 : 1 und insbe
sondere in annähernd äquimolarer Menge zur Anwendung.
Fotografische Aufzeichnungsmaterialien mit einer so
erhaltenen Purpurschicht weisen sensitometrische Eigen
schaften wie Farbausbeute und Gradation und Stabilitäts
eigenschaften auf, wie sie von der Verwendung von 2-
Äquivalentpurpurkupplern zu erwarten wären. Überraschen
derweise findet man bei diesen Aufzeichnungsmaterialien
aber nicht den für 2-Äquivalentpurpurkuppler charakteri
stischen Nachteil einer verzögerten Farbstoffbildung und
dadurch bedingten nachträglichen Gradationsveränderung.
Die Aufzeichnungsmaterialien mit den erfindungsgemäßen
Purpurschichten verhalten sich in dieser Hinsicht viel
mehr so, als wenn sie unveränderte 4-Äquivalentpurpur
kuppler enthielten. Dieser Befund, insbesondere die hohe
Kupplungsaktivität, die auf das Vorliegen von 2-Äquiva
lentpurpurkupplern schließen läßt, ist überraschend,
denn orientierende Vergleichsversuche haben gezeigt, daß
Mischungen von Verbindungen der Formeln I und II unter
den in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien existie
renden Bedingungen (Ölbildner, gegebenenfalls Hilfslö
sungsmittel, Netzmittel, Gelatine, Silberhalogenid,
Härtungsmittel) in vitro, d. h. ohne Anfertigung von
dünnen Schichten, völlig stabil sind.
Dies konnte in einer Reihe von Versuchen zuerst bei
Raumtemperatur, später bei 55°C, gezeigt werden. Es
wurden jeweils dieselbe Verbindung der Formel I und
jeweils dieselbe Verbindung der Formel II miteinander
gemischt und gelöst
- a) in Dibutylphthalat und Ethylacetat
- b) in Trikresylphosphat und Ethylacetat
- c) wie a) jedoch unter Zusatz von fester Gelatine
- d) wie b) jedoch unter Zusatz von fester Gelatine
- e) wie a) jedoch unter Zusatz von 5%iger wäßriger Gelatine und einem Netzmittel
- f) wie b) jedoch unter Zusatz von 5%iger wäßriger Gelatine und einem Netzmittel
- g) wie e) jedoch unter Zusatz eines Soforthärtungs mittels, z. B. CAS Reg. No. 65 411-60-1
- h) wie f) und einem Zusatz eines Soforthärtungs mittels.
Darüber hinaus wurden gemeinsame Emulgate der beiden
Verbindungen I und II sowie durch Zumischung von Sil
berhalogenidemulsionen Gießlösungen gefertigt.
Die genannten Proben wurden in geeigneter Art und Weise
aufgearbeitet und dünnschichtchromatographisch unter
sucht. Dabei zeigte sich, daß bei allen Operationen
praktisch kein 2-Äquivalentkuppler (max. 10%) entsteht,
d. h. daß unter diesen Bedingungen die Bildung der Ziel
verbindungen ausgeschlossen ist. Dies belegt den über
raschenden Effekt, daß nur im fotografischen Material
(möglicherweise wegen der geringeren Abstände in der
eingetrockneten Form) eine Reaktion der Verbindungen der
Formeln I und II erfolgt.
Bei der Herstellung des lichtempfindlichen farbfoto
grafischen Aufzeichnungsmaterials der vorliegenden
Erfindung werden die 4-Äquivalentpurpurkuppler (I) und
die Verbindungen der Formel II in bekannter Weise gege
benenfalls unter Zuhilfenahme geeigneter Ölbildner
gemeinsam in eine Gießlösung für eine Silberhalogenid
emulsionsschicht oder eine andere Kolloidschicht einge
arbeitet. 4-Äquivalentpurpurkuppler und Thiosulfonsäure
ester können dabei aus getrennten Lösungen oder auch aus
einer gemeinsamen Lösung in einem geeigneten Kupplerlö
sungsmittel (Ölbildner) gegebenenfalls in Anwesenheit
eines Netz- oder Dispergiermittels zu einer hydrophilen
Kolloidlösung zugefügt werden.
Bei den Ölbildnern handelt es sich um Substanzen, die
im allgemeinen über 180°C sieden und für die zu
dispergierenden Substanzen ein gutes Lösungsvermögen
haben. Hierunter werden die Ester von Glutarsäure,
Adipinsäure, Phthalsäure, Sebacinsäure, Bernsteinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure
und Phosphorsäure oder die Ester von Glycerin, sowie
Paraffin und fluoriertes Paraffin bevorzugt verwendet,
weil diese Verbindungen chemisch beständig und sehr
leicht zugänglich sind, sehr leicht gehandhabt werden
können und bei Verwendung der Dispersionen für fotogra
fische Zwecke keinen nachteiligen Einfluß auf die licht
empfindlichen Materialien haben. Als Ölbildner werden
beispielsweise häufig die folgenden verwendet:
Trikresylphosphat, Triphenylphosphat, Dibutylphthalat,
Di-n-octylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Glycerin
tributyrat, Glycerintripropionat, Dioctylsebacat, Paraf
fin und fluoriertes Paraffin. Als vorteilhaft haben sich
des weiteren Monoester verfetteter Bernsteinsäuren
erwiesen. Derartige Verbindungen sind in US-A-36 89 271
beschrieben. Des weiteren sind auch Carbonsäuredialkyl
amide wie beispielsweise Diethyllauramid, Palmitinsäure
diethylamid und Phthalsäuredialkylamide als Ölbildner
geeignet.
Gelegentlich haben die Verbindungen der Formel II bzw.
die möglicherweise daraus gebildeten Sulfinsäuren,
Ölbildnereigenschaften oder wirken sich günstig auf die
Stabilität der in der eingetrockneten Schicht vorliegen
den Kupplerdispersion aus. Die Anwesenheit der gebilde
ten Sulfinsäuren kann weiterhin wegen ihrer Wirkung als
Antioxidantien vorteilhaft sein. Da sie im allgemeinen
nicht fotografisch inert sind - unter bestimmten Bedin
gungen können sie beispielsweise blaugrüne Indoanilin
farbstoffe zu den Leukofarbstoffen reduzieren -, ist es
gelegentlich von Vorteil, bei der Auswahl der Verbindung
der Formel II von diffusionsfesten Sulfinsäuren, z. B.
einer Sulfinsäure mit mindestens 16 C-Atomen, auszu
gehen.
Die hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich neben
dem Bindemittel andere übliche Zusätze enthalten. Die
Lösung von Kuppler und Thiosulfonsäureester braucht
nicht direkt in die Gießlösung für die Silberhalogenid
emulsionsschicht oder eine andere wasserdurchlässige
Schicht dispergiert zu werden; sie kann vielmehr auch
vorteilhaft zuerst in einer wäßrigen nichtlichtempfind
lichen Lösung eines hydrophilen Kolloids dispergiert
werden, worauf das erhaltene Gemisch gegebenenfalls nach
Entfernung der verwendeten niedrig siedenden organischen
Lösungsmittel mit der Gießlösung für die lichtempfind
liche Silberhalogenidemulsionsschicht oder einer anderen
wasserdurchlässigen Schicht vor dem Auftragen vermischt
wird.
Die in den lichtempfindlichen Schichten verwendeten
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen können als
Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Bevorzugt handelt es sich um chlorid
reiche Emulsionen mit einem Bromidgehalt von weniger als
1 mol-%.
Bei den Emulsionen kann es sich um heterodisperse, oder
auch um monodisperse Emulsionen handeln, die bevorzugt
eine mittlere Korngröße von 0,3 µm bis 1,2 µm aufweisen.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen geschichte
ten Kornaufbau aufweisen.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und/
oder spektral sensibilisiert sein; sie können auch durch
geeignete Zusätze stabilisiert sein. Geeignete chemische
Sensibilisatoren, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe
und Stabilisatoren sind beispielsweise in Research
Disclosure 17643 (Dezember 1978) beschrieben; verwiesen
wird insbesondere auf die Kapitel III, IV und VI.
Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsma
terial enthält bevorzugt mindestens je eine Silberhalo
genidemulsionsschicht für die Aufzeichnung von Licht
jedes der drei Spektralbereiche Rot, Grün und Blau, die
in bekannter Weise durch geeignete Sensibilisierungs
farbstoffe spektral sensibilisiert ist.
Zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfind
lichkeit ist in der Regel eine nicht lichtempfindliche
Zwischenschicht angeordnet, die Mittel zur Unterbindung
der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten
enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsions
schichten gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden
sind, können diese einander unmittelbar benachbart sein
oder so angeordnet sein, daß sich zwischen ihnen eine
lichtempfindliche Schicht mit anderer Spektralempfind
lichkeit befindet (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmateria
lien enthalten üblicherweise in räumlicher und spektra
ler Zuordnung zu den Silberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit Farbkuppler
zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder
Cyan, Purpur und Gelb, wobei der Purpurkuppler im allge
meinen einer grünempfindlichen Silberhalogenidemulsions
schicht zugeordnet ist.
Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß
der Farbkuppler sich in einer solchen räumlichen Bezie
hung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet,
daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die
eine bildgemäße Übereinstimmung zwischen dem bei der
Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farb
kuppler erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der
Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der
Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist
oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls
nicht lichtempfindlichen Bindemittelschicht.
Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die
Spektralempfindlichkeit jeder der lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten und die Farbe des aus
dem jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten
Teilfarbenbildes in einer bestimmten Beziehung zuein
ander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten
(Rot, Grün, Blau) eine andere Farbe des betreffenden
Teilfarbenbildes (im allgemeinen z. B. die Farben Cyan,
Purpur bzw. Gelb in dieser Reihenfolge) zugeordnet ist.
Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist
folglich bei bevorzugten Ausführungsformen mindestens
ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des
blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein
Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Grünempfindli
chen Silberhalogenidemulsionsschichten ist mindestens
ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des
purpurnen Teilfarbenbildes zugeordnet, der erfindungs
gemäß als 4-Äquivalentpurpurkuppler zusammen mit einem
Thiosulfonsäureester zusätzlich zu dem erfindungsgemäß
verwendeten 2-Äquivalent in die betreffende Schicht
eingearbeitet worden ist.
Blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
schließlich ist mindestens ein nichtdiffundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer
offenkettigen Ketomethylengruppierung. Farbkuppler
dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer
Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Beispielhaft
sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von
W. PELZ in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien
der Agfa, Leverkusen/München", Band III, Seite 111
(1961) und von K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of
Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press
(1971), verwiesen.
Für die erfindungsgemäß verwendeten Aufzeichnungsmateri
alien eignen sich die üblichen Schichtträger, z. B.
Träger aus Celluloseestern, z. B. Celluloseacetat und aus
Polyestern. Geeignet sind ferner Papierträger, die gege
benenfalls beschichtet sein können z. B. mit Polyolefi
nen, insbesondere mit Polyethylen oder Polypropylen.
Verwiesen wird diesbezüglich auf Research Disclosure
17 643, Kapitel XVII.
Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des
Aufzeichnungsmaterials sind die üblichen hydrophilen
filmbildenden Mittel geeignet, z. B. Proteine, insbeson
dere Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können
verwendet werden. Verwiesen wird auf Research Disclosure
17 643, Kapitel IX, XI und XII.
Die Schichten des fotografischen Materials können in der
üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Här
tern, die mindestens zwei reaktive Oxiran-, Aziridin-
oder Acryloylgruppen enthalten. Weiterhin ist es auch
möglich, die Schichten gemäß dem in DE-A-22 18 009
beschriebenen Verfahren zu härten. Es ist ferner mög
lich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotogra
fischen Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Dia
zin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten
oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete
Härtungsmittel sind aus DE-A-24 39 551, DE-A-22 25 230,
DE-A-24 39 551 wie auch aus Research Disclosure 17 643,
Kapitel X bekannt. Besonders ausgeprägt ist die stabi
lisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Ölbildner, wenn
Carboxylgruppen aktivierende Härtungsmittel, z. B. Carba
moylpyridinium- oder Carbamoyloxypyridiniumsalze verwen
det werden.
Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclo
sure 17 643 und in "Product Licensing Index" von
Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungs
gemäße Material sind insbesondere solche vom p-Phenylen
diamintyp, z. B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid,
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-(methansulfonamido)-ethyl-
anilinsulfathydrat, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-hy
droxyethylanilinsulfat, 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxy
ethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure und N-Ethyl-N-
β-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare
Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in
J. Amer. Chem. Soc. 73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seiten 545 ff.
Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise
gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können
getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt
werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbindun
gen verwendet werden, z. B. Fe3+-Salze und Fe3+-Komplex
salze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche
Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-
Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z. B.
Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessig
säure, Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden
Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin
Persulfate.
Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien wurden wie
folgt hergestellt und verarbeitet.
8 mmol Farbkuppler sowie gegebenenfalls 8 mmol Aryl-
bzw. Alkylthiosulfonester wie in Tabelle 1 angegeben,
werden in der gleichen Gewichtsmenge Dibutylphthalat und
der dreifachen Gewichtsmenge Ethylacetat in Gegenwart
von 0,15 g Sulfobernsteinsäuredioctylester bei einer
Temperatur von 50 bis 75°C gelöst. Die Lösung wird
anschließend in 150 g 7,5gew.-%ige wäßrige, ca. 40°C
warme Gelatinelösung eingerührt.
Das unter a) hergestellte Dispergat wird mit einer Sil
berhalogenidemulsion vermischt, die 8,2 g Silber in Form
von Silberbromid, 9,2 g Gelatine und 0,04 g Natrium
dodecylbenzolsulfonat enthält. Das Gesamtvolumen wird
mit Wasser auf 350 ml eingestellt. Die so hergestellte
Gießlösung wird auf einen Schichtträger aus Cellulose
triacetat vergossen.
Auf die vergossene Schicht wird eine Härtungsschicht aus
400 mg Gelatine und 400 mg Soforthärtungsmittel [CAS
Reg. No. 65 411-60-1] gegossen. Der Schichtverband wird
bei 50 bis 60°C getrocknet.
Entwicklungsgang (Temperatur 38°C) | |
Bad | |
min | |
Farbentwicklung | |
3,25 | |
Bleichbad | 6,5 |
Wässerung | 3 |
Fixierbad | 6,5 |
Wässerung | 6 |
(1 l Ansatz)
800 ml Wasser, dest.
4,5 g 4-(N-Ethyl-N-
800 ml Wasser, dest.
4,5 g 4-(N-Ethyl-N-
β
-hydroxyethylamino)-2-methyl-
anilinsulfat
2,5 g Hydroxylammoniumsulfat
4,0 g Natriumsulfit
1,5 g Natriumhydrogencarbonat
33,5 g Kaliumcarbonat
1,35 g Kaliumbromid mit dest. Wasser auf 1 l auffüllen pH: 10,0
2,5 g Hydroxylammoniumsulfat
4,0 g Natriumsulfit
1,5 g Natriumhydrogencarbonat
33,5 g Kaliumcarbonat
1,35 g Kaliumbromid mit dest. Wasser auf 1 l auffüllen pH: 10,0
(1 l Ansatz)
800 ml Wasser
139 g Ammoniumbromid
86 g Ethylendiamintetraessigsaures Ammonium
16 g Ethylendiamintetraessgisäure
10 g Ammoniak mit Wasser auf 1 l auffüllen und mit ca. 15 ml Eisessig pH 6,0 einstellen.
800 ml Wasser
139 g Ammoniumbromid
86 g Ethylendiamintetraessigsaures Ammonium
16 g Ethylendiamintetraessgisäure
10 g Ammoniak mit Wasser auf 1 l auffüllen und mit ca. 15 ml Eisessig pH 6,0 einstellen.
(1 l Ansatz)
800 ml Wasser
150 g Ammoniumthiosulfat
10 g Natriumsulfit
2 g Natriumsulfit
2 g Natriumhexmetaphosphat
mit Wasser auf 1 l auffüllen, pH: ca. 7,5
800 ml Wasser
150 g Ammoniumthiosulfat
10 g Natriumsulfit
2 g Natriumsulfit
2 g Natriumhexmetaphosphat
mit Wasser auf 1 l auffüllen, pH: ca. 7,5
In Tabelle 1 ist für zahlreiche Materialproben die Farb
ausbeute FA, die Empfindlichkeit E und die Gradation γ
angegeben.
Der Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß die Kupplungsaktivi
tät der 4-Äquivalentpurpurkuppler (I) bei Zusatz von
Thiosulfonsäureestern (II) wesentlich erhöht wird. Die
erhöhte Farbausbeute ermöglicht in fotografischen Mate
rialien eine verminderte Auftragsmenge an 4-Äquivalent
purpurkuppler und dementsprechend eine verminderte
Auftragsmenge an Silberhalogenid.
Es werden Farbkupplerdispergate ähnlich Beispiel 1 her
gestellt und mit einer Silberchloridemulsion derart ver
setzt, daß Gießlösungen mit 20 g Purpurkuppler, 12,5 g
Silber und 54 g Gelatine erhalten werden. Diese Gießlö
sungen werden auf einen Schichtträger aus beidseitig mit
Polyethylen beschichtetem Papier in ähnlicher Weise zu
einem Silberauftrag (Ag) von etwa 0,3 g/m² vergossen.
Die Schichten werden wie in Beispiel 1 gehärtet und
getrocknet.
Proben der Schichten werden mit einem Stufenkeil belich
tet und wie folgt verarbeitet.
a) Farbentwickler - 45 s - 35°C | |
Triethanolamin | 9,0 g |
NN-Diethylhydroxylamin | 6,0 g |
Diethylenglykol | 0,05 g |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methan-sulfonamidoethyl-anilin-sulfat | 6,0 g |
Kaliumsulfit | 0,2 g |
Triethylenglykol | 0,05 g |
Kaliumcarbonat | 22 g |
Kaliumhydroxid | 0,4 g |
Ethylendiamintetraessigsäure di-Na-Salz | 2,2 g |
auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH 9,2 |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 33°C | |
Ammoniumthiosulfat | 75 g |
Natriumhydrogensulfit | 13,5 g |
Ammoniumacetat | 2,0 g |
Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) | 57 g |
Ammoniak 25%ig | 9,5 g |
Essigsäure | 9,0 g |
c) Wässern - 2 min - 33°C |
In Tabelle 2 ist für zahlreiche der so erhaltenen Mate
rialproben die Gradation γ₂ und die maximale Farbdichte
D max angegeben und zwar einmal für das frisch verarbei
tete Material und zum anderen nach 10-tägiger Lagerung.
γ₂ ist die Gradation im oberen Teil der Farbdichtekurve
und wird bestimmt als Anstieg der Geraden, die die Farb
dichtekurve in den Punkten B und C schneidet, wobei A
der Kurvenpunkt ist, der 0,1 Dichteeinheiten über
Schleier liegt, B der Kurvenpunkt ist, der einer um
0,8 log I.t-Einheiten höheren Belichtung entspricht als
A, und C der Kurvenpunkt ist, der einer um 0,8 log I.t-
Einheiten höheren Belichtung entspricht als B.
Die maximale Farbdichte D max des frisch verarbeiteten
Materials ist außerdem (in Klammern) angegeben als Pro
zentwert, jeweils bezogen auf den entsprechenden Wert
D max der gleichen Probe nach 10tägiger Lagerung.
Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß mit den erfindungs
gemäßen Abmischungen aus 4-Äquivalentpurpurkuppler und
Thiosulfonsäureester bei Messung unmittelbar nach der
Verarbeitung vorteilhafte sensitometrische Ergebnisse
erzielt werden und zwar sowohl im Vergleich mit dem 4-
Äquivalentpurpurkuppler allein wie auch im Vergleich mit
dem entsprechenden 2-Äquivalentpurpurkuppler allein.
Nach 10-tägiger Lagerung wird bei den erfindungsgemäßen
Proben wie auch bei den Vergleichsproben, die den 4-
Äquivalentpurpurkuppler allein enthalten, praktisch
keine Veränderung der sensitometrischen Werte beobach
tet, während in den Vergleichsproben, die den 2-Äquiva
lentpurpurkuppler allein enthalten, die sensitometri
schen Werte innerhalb von 10 Tagen stark ansteigen bis
auf das Niveau der sensitometrischen Werte der erfin
dungsgemäßen Proben.
Dies verdeutlicht, daß das erfindungsgemäße Aufzeich
nungsmaterial bei der angegebenen Kurzzeitverarbeitung
nicht den Nachteil der verzögerten Farbstoffbildung
aufweist, der sonst bei der Verwendung von 2-Äquivalent
purpurkupplern beobachtet wird.
Als Vergleichskuppler wurden folgende 2-Äquivalentpur
purkuppler verwendet:
Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen be
schichtetem Papier wurde mit folgenden Schichten ver
sehen. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m².
- 1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz
- 2. Eine blauempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 600 mg AgNO₃ mit 2100 mg Gelatine, 1,1 mmol Gelbkuppler, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 1200 mg Trikresylphosphat
- 3. Eine Zwischenschicht aus 1300 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100 mg Trikresylphosphat
- 4. Eine grünempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mmol Purpurkuppler, wie aus folgender Tabelle 3 ersicht lich, 118 mg α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy-myri stinsäureethylester, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und Ölbildner, wie aus folgender Tabelle 3 ersicht lich
- 5. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg UV-Absorber Tinuvin 343®, 80 mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat
- 6. Eine rotempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler, 285 mg Dibutylphthalat und 122 mg Trikresylphosphat
- 7. Eine Schutzschicht aus 1200 mg Gelatine und 134 mg Tinuvin 343®
- 8. Eine Härtungsschicht aus 400 mg Gelatine und 400 mg eines Soforthärters [CAS Reg. No. 65 411-60-1]
In den Schichten 2 und 6 wurden folgende Kuppler verwen
det:
Gelbkuppler
Gelbkuppler
Blaugrünkuppler
Die Kuppler- und Silberhalogenidmengen in Schicht 4 gelten
für den Fall, daß der Purpurkuppler ein 4-Äquiva
lentkuppler ohne beigemischten Thiosulfonsäureester ist.
Wenn ein Thiosulfonsäureester beigemischt ist oder wenn
ein 2-Äquivalentpurpurkuppler verwendet wird, beträgt
die Kupplerauftragsmenge 0,5 mmol und die entsprechende
Silberchloridmenge entspricht 450 mg AgNO₃.
Verschiedene Aufzeichnungsmaterialien wurden herge
stellt, die sich nur in der Schicht 4 unterschieden, wie
aus folgender Tabelle 3 ersichtlich:
Als Vergleichsverbundung V-5 wurde folgender 2-
Äquivalentpurpurkuppler verwendet:
Die Proben wurden in gleichem Maße hinter einem Grau
stufenkeil mit weißem Licht belichtet und entsprechend
dem im Beispiel 2 beschriebenen Kurzzeitprozeß verarbei
tet. Die so erhaltenen Proben wurden frisch visuell
beurteilt sowie densitometrisch vermessen. Darüber
hinaus wurden Lichtstabilitätsprüfungen mittels einer
Xenonlampe durchgeführt.
Die folgenden fotografischen Ergebnisse wurden erhal
ten:
- A) Die Vergleichsproben 61 und 62 mit hohem Kuppler- und Silberauftrag waren neutral, die Purpurfarb stoffe waren vergleichbar stabil jedoch die ver bliebenen Restkuppler vergilbten bei Lagerung; bei Probe 61 stärker als bei Probe 62 (schlechte Bild weißen).
- B) Die Vergleichsproben 63 bis 65 mit geringem Kupp ler- und Silberauftrag waren nach der Entwicklung stark farbstichig und das Material kippte von neu tralgrau bei geringer Dichte nach grüngrau bei hoher Dichte. Die densitometrische Messung ergab, daß die Farbdichte des Purpurfarbstoffes ein Maximum durchlief. Die Lichtbeständigkeit des Purpurfarbstoffes war gut; der Restkuppler ver gilbte nur wenig.
- C) Bei den erfindungsgemäßen Proben 66 bis 70 mit geringem Kuppler- und Silberauftrag waren nach der Entwicklung neutralgrau; die Lichtbeständigkeit des Purpurfarbstoffes war gut, die Vergilbungstendenz gering.
Bessere fotografische Prüfergebnisse, mit dem Vorteil
des geringeren Mengeneinsatzes gegenüber 4-Äquivalent
purpurkuppler und dem Vorteil der besseren und billigeren
chemisch präparativen Zugänglichkeit gegenüber 2-Äqui
valentpurpurkuppler (Syntheseverluste zwischen 30 und
50%) belegen eindrucksvoll die Vorteile des Einsatzes
von 4-Äquivalentpurpurkupplern zusammen mit Thiosulfon
säureestern in fotografischen Schichten.
Claims (5)
1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit minde
stens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemul
sionsschicht, der ein Purpurkuppler vom Pyrazolon
typ zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Purpurkuppler enthaltende Schicht hergestellt
wurde durch Vergießen einer Gießlösung, die einen
4-Äquivalentpurpurkuppler der folgenden Formel I
worin bedeuten
n 1 bis 5;
m 1 bis 3;
R¹ Halogen, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino, Carba moyl, Sulfonamido, Sulfamoyl oder Alkoxy carbonyl;
R² Halogen, Cyano, Thiocyanato, Alkoxy, Alkyl, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonylamido, Sulfomoyl oder Alkoxycarbonyl,
und eine Thiosulfonsäureesterverbindung enthält.
n 1 bis 5;
m 1 bis 3;
R¹ Halogen, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino, Carba moyl, Sulfonamido, Sulfamoyl oder Alkoxy carbonyl;
R² Halogen, Cyano, Thiocyanato, Alkoxy, Alkyl, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonylamido, Sulfomoyl oder Alkoxycarbonyl,
und eine Thiosulfonsäureesterverbindung enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Thiosulfonsäureesterverbin
dung der folgenden allgemeinen Formel II ent
spricht
R³-SO₂-S-R⁴worin
R³ und R⁴ unabhängig voneinander Alkyl, Aralkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten.
R³ und R⁴ unabhängig voneinander Alkyl, Aralkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß 4-Äquivalentpurpurkuppler und
Thiosulfonsäureester in einem Molverhältnis zwi
schen 0,25 : 1 und 2,0 : 1 angewendet werden.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Kuppler und Thiosulfonsäure
ester in einem Molverhältnis zwischen 0,7 : 1 und
1,2 : 1 angewendet werden.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß R³ mindestens 16 C-Atome
enthält.
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