-
Trockenkammer nach Patent 348588 mit schlaufenartiger Schlitzführung
der Hubstifte. Das Patent 348588 hat einen Trockner kleinerer Abmessungen
für Hausbedarf zum Gegenstande, wobei zwecks Herausnahme der untersten Horde die
darüber befindlichen, mittels über Schlitzführungen in die Kammerhineingetriebener,
unter den mwffenartig auslegenden oberen Rand der zweituntersten Horde greifender
Stifte angehoben und in Schwebe gehalten werden.
-
Während bei derartigen kleinen Trocknern das Anheben der Horden von
Hand geschehen kann und man nach Entfernung der untersten Horde das Senken der übrigen
nicht bis zur Aufstützung auf den Kammerboden durchzuführen braucht, sondern nach
einer gewissen Senkstrecke die Tragstifte außer Eingriff mit den Horden bringt,
die dann frei bis auf den Stützboden herunterfallen, ist dies bei großen, fabrikmäßigen
Trockenkammern wegen der bedeutenden Last unzulässig, wie auch die ganze Beschickungs-
und Entleerungsarbeit mittels besonderer Aufzugvorrichtungen zumeist durch mehrere
Bedienende ausgeführt werden muß.
-
Um nun bei großen Trockenkammern das zwangläufige Senken der zweituntersten
Horde nach Herausnehmen der untersten bis auf den Boden durchzuführen, wird erfindungsgemäß
eine gegenüber dem Hauptpatent abgeänderte Schlitzführung und eine zeitweise Verriegelung
der Hubstifte mit den Horden vorgesehen.
-
Gemäß Abb. z, welche an Abb. d. des Hauptpatents in den Einzelheiten
der Ausführung angelehnt ist und einen Teilschnitt nach Linie d.b-4b in größerem
Maßstab in Abb. z darstellt, hat der Schlitz 2o in den Winkeleisen 21 nicht eine
durchgehend parallelwandige, gewundene Gestalt, sondern er erweitert sich nach unten
in bekannter Weise zu einem Viereck, dessen drei nach unten liegende Wände lotrecht
zueinander stehen, dagegen die vierte, das Viereck oben gleichsam schließende Wand
schräg verläuft und den Übergang zu dem entsprechend der Stärke der Ouerstanger8
bemessenen Schlitzoberteil bildet. Während dieser obere Schlitzteil nur dem Herausheben
der Horden aus ihrer inuffenartigen Überdeckung dient, erfüllt der unten verbreiterte
Schlitz die Aufgabe, zunächst
di,e Hubstifte i9 unter den muffenartig
auslegenden, oberen Rand des zweituntersten Kastens zu führen, nach dein Herausheben
der oberen Horden diese langsam bis zur Auflage auf die Stütze 29 zu senken und
alsdann die Hubstifte selbsttätig in Bereitschaftsstellung für den nächsten Hub
zurückzuführen. Der sich hieraus ergebende schleifenartige Verlauf der Querstange
i8 ist in der Abb. i durch eine gestrichelte, mit Pfeilen versehene Linie angedeutet.
Um den Gang der Stange 18 in Richtung dieser gestrichelten Linie auf alle Fälle
zu erzwingen, sind gemäß der Erfindung einerseits die Hubstifte i9 mit Nasen i9'
versehen und andererseits an dem muffenartig auslegenden Rand der Horden mittels
Leisten 28 Vertiefungen gebildet, welche eine Verklinkung der Nasen i9' der Hubstifte
i9 herbeiführen, solange diese die Hordenlast tragen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht den Zustand, wo der Stift i9 gerade
unter den Rand der Horde 4 gefaßt hat, so daß bei Fortsetzung der Hubwirkung mittels
Hochganges der Stange 17 der so erfaßte Kasten mitsamt den darüber befindlichen
aus dem untersten berausgehol en wird. Setzt nunmehr die Senkarbeit ein, so wird
die Stange i8 durch die Verklinkung von Stift und Horde gezwungen, an der der Kammerwandung
zugewandten Seite des Schlitzes 2o senkrecht abwärts zu gleiten, bis die Horde q.
an Stelle der inzwischen entfernten Horde d.' getreten ist und auf der Stütze 29
aufruht. Eine weitere Senkung der Stange i- 1?ewirkt alsdann die Lösung der Verklinkung
zwischen Stift i9 und Horde .l, worauf die Stange 18 mitsamt dein Stift i9 unter
der Einwirkung der Feder 27 himWegschnellt und an die der Kaminerwandung abgewandte
Wand des Schlitzes 2o sich anlehnt. Die Feder 27 ist an dem Verschlußschieber 23
befestigt, der die Bewegungen der Stange 18 mitmacht. Setzt nunmehr ein neuer Hub
ein, so gleitet bei gänzlich aus der Kammer herausgezogenem Stift i 9 die Querstange
18 an der der Kaminerwandung a@bgewandtenWand des Schlitzes 2o lotrecht aufwärts,
bis sie an die obere Schrägwand des Schlitzes gelangt. Diese veranlaßt unter Zusammendrückung
der Feder 27 das Eintauchen des Stiftes i9 in die Kammer und seine V erklinkung
mit der zweituntersten Horde, wie in der Abbildung dargestellt. Nunmehr setzt wiederum
bei aufwärtiger Bewegung der Querstange 18 in dem schmalen Schlitzoberteil ein Herausheben
der Horden aus der Muffenumfassung der untersten ein mit darauffolgender Senkung
bis auf den Stützboden 29, nachdem die unterste Horde herausgezogen ist.
-
Da bei großen Trockenkaimnern das Aiilieben der innerhalb der Kammer
befindlichen Horden zwecks Herausziehens der untersten forde mittels der im Hauptpatent
beschriebenen Handhebelsteuerung nicht ausführbar ist, wird die Hubarbeit zweckmäßig
mittels eines Win<lewerkes ausgeübt. Gleichzeitig wird, nachdem zur Hinaufbeförderung
der Horden für die Beschickung auch vor der Kammer ein Aufzug angeordnet sein muß,
das Windewerk so ausgestaltet, daß auch der Beschickungsaufzug von ihm aus betätigt
wird, indem die kraftangetriebene Welle oder das daraufsitzende Ritzel verschiebbar
und entweder finit den Steuergliedern des Innenkaminer- bzw. Entleerungsaufzugs
oder des Beschickungsaufzuges kuppelbar ist. Um aber Versehen auszuschließen, ist
dafür Vorsorge getroffen, daß die Umkupplung auf den Beschickungsaufzug erst dann
durchgeführt werden kann, wenn nach Anheben der Horden in der Kammer und Herausziehen
der untersten Horde die übrigen Horden wiederum bis zur Aufstützung auf den Bodenanschlag
29 gesenkt sind; dann erst ist der Raum für das Einschieben einer neuen Horde freigegeben
und vor allein vorgebeugt, daß durch unzeitgemäße Entkupplung des Entleerungsaufzuges
die Horden innerhalb der Kammer frei herunterstürzen. Diese Überwachung des Bedienungsvorganges
wird der Querstange 18 überlassen, welche in der Schlitzführung 2o die Schleife
beschreibt, und zwar derart, daß der Weg für die Umkupplung durch diese Stange gesperrt
bleibt, solange sie mit der untersten Horde v erklinkt ist, und erst freigegeben
wird, wenn die Querstange i 8 nach Aufstützen der Horden unter der Einwirkung der
Feder 27 von der Kammerwandung hinwegschnellt. Da die hochgezogenen Horden innerhalb
der Kammer in der Höchststellung durch eine besondere Sperrung gehalten werden,
auch wenn der Antrieb losgelassen wird oder eine Antriebkette reißt, so ist die
Bedienung der gesamten Trockeneinrichtung gefahrlos und vorwiegend von einem Menschen
durchzuführen.
-
Die Abb.2 zeigt die Trockenkammer in Seitenansicht, während Abb.3
eine Seitenansicht des Windewerkes im Schnitt nach Linie 6-6 der Abb. 2 in größerem
Maßstab zur Darstellung bringt. Hierbei sind die Zugstangen 17 pleuelstangenartig
an auf den Wellen io und i r aufgesetzten Scheiben 3o, 3i aufgehängt. Neben diesen
Scheiben sitzende Kettenräder 32, 33 führen mittels der Kette 34 eine gleichsinnige
Drehbewegung der Wellen io und ii herbei, falls die Welle to angetrieben wird. Sie
erhält diesen Antrieb mittels der Kette 35, welche von dem auf der @@"elle
36 angebrachten Kettenrad 36' ausgeht.
Auf dieser Welle sitzt
überdies das Zahnrad 37, welches mit dem Ritzel38 der Kurbelwelle 39 kämmt,
und außerdem das Zahnrad 40 sowie damit fest verbunden das Kettenrad 41, von welchem
die Kette 42' zur Betätigung des Beschickungsaufzuges vor der Kammer i angetrieben
wird. Das in Richtung des Pfeiles auf der Kurbelwelle 39 verschiebbare Ritzel 38
kann entweder mit dem Zahnrad 37, wie gezeichnet, oder mit dem Zahnrad 40 gekuppelt
werden. Solange jedoch die Querstange 18 die durch den ausgezogenen Kreis angedeutete
Stellung . einnimmt,. d. h. bei Verklinkung mit der untersten Horde nächst der Trockenkammerwandung
sich bewegt, ist die Verschiebung des Ritzels 38 unmöglich und erst dann durchführbar,
wenn die Querstange 18 die durch den gestrichelten Kreis angedeutete Stellung einnimmt,
d. h. wenn sie nach Aufheben der Verklinkung unter der Einwirkung der Feder 27 von
der Kammerwandung i hinweggeschnellt ist. Durch Verzahnung der Scheibe 32 auf dem
halben Umfang und einen dagegenfederrnden Sperrhebe141 ist eine Weiterbetätigung
des Win'de,v#Terkes, wenn die Höchststellung der Horden erreicht ist, verhindert,
wie dieser Sperrhebel auch die Horden in der angehobenen Stellung festhält, wenn
die Kurbelwelle 39 zwecks Herausziehens der untersten Horde losgelassen wird. Zwecks
Herabsenkens der Horden muß dann die Sperrung mittels des Fußtrittes 42 und Zugseiles
43, welches zu dem Sperrhebel 41 hinaufführt, aufgehoben werden. Um bei der großen
Last der anzuhebenden Horden die erforderliche Antriebskraft zu verringern, ist
die Querstange 18 der Einwirkung eines Entlastungsgewichtes 44 unterstellt.
-
Um die Bedienung der Trockenkammer weitergehend von der Aufmerksamkeit
der Arbeiter unabhängig zu machen, können Sperrungen anderer Art vorgesehen sein.
Es empfiehlt sich, das Ritze138 in seinen Stellungen gegenüber den Zahnrädern 37
und 40-durch Sperrhebel 45 bzw. 47 zu sichern, die wechselseitig in Nuten zu beiden
Seiten des Ritzels 38 eingreifen und es in der bestimmten Lage festhalten. Der Sperrhebel
45 wird erst ausgelöst, wenn das Gestänge 17 seine tiefste Stellung erreicht hat.
Es greift dann mit einem Ansatz 46 über den Sperrarm 45 und löst ihn aus. Das Ritze138
läßt sich dann auf das Zahnrad 4o umschalten, um den Aufzug mittels der Kette 42'
anzutreiben. Um die wechselseitige Bedienung des Aufzuges und der Trockenkammer
i zu sichern, wird das Gestänge 17, nachdem die unterste Horde 4' entnommen ist
und die übrigen Horden gesenkt sind, durch eine Schiene 52 mit Riegeln 53 gesperrt
gehalten, die sich vor die Stangen 17 legen. Erst wenn der Aufzug betätigt
ist, also die neu einzuführende Horde die höchste Stellung am Aufzug erlangt hat,
trifft ein Anschlag 5o an der Kette 42' gegen den wagerechten Arm eines Winkelhebels
49, der bei 48 gelagert ist. Der senkrechte Arm des Hebels 49 ist bei 51 an der
Schiene 52 angelenkt und zieht dann die Riegel 53 zurück. Damit werden die Stangen
17 freigelassen und können nunmehr in der untersten Stellung in den Schlitzen 2o
nach außen fahren und zwecks erneuter Betätigung hochgezogen werden. Um. das unabsichtliche
Abwärtsfahren einer Horde im Aufzug zu verhüten, ist es zweckmäßig, mit dem Triebrad
4o ein Sperrad 56 zu verbinden, in das eine Klinke 57 eingreift, die das Zurückdrehen
des Rades 40 und damit der Kette 42' verhindert. Das Überschlagen der Scheiben 30,
31 und damit des Gestänges 17 wird durch einen Zapfen 54 der Scheibe 30 verhütet,
der gegen einen Anschlag 55 des Gehäuses i trifft.