DE3728569A1 - Verfahren und vorrichtung zum nachtraeglichen einbau einer untergrundabdichtung im bereich des grundwassers unter muelldeponien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum nachtraeglichen einbau einer untergrundabdichtung im bereich des grundwassers unter muelldeponienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
nachträglichen Eindringen einer flüssigkeitsundurchlässigen
Schicht und Drainagerohren, sowie Sensorsystemen im Bereich des
Grundwassers unter Mülldeponien. Zum Sanieren von Mülldeponien
ist es bekannt, daß eine Anzahl wesentlichen rechteckiger Vor
richtungen bestehend mindestens aus einer Deck- und einer Boden
platte zu mindestens einseitig stirnseitig offenen Tunnel an
einandergereiht sich quer zur Tunnellängsachse takt- und
schrittweise unter der Deponie hindurcharbeitet durch Aufnehmen
des Erdreiches vor und zumindest teilweise wieder einbaut hin
ter der Vorrichtung und zum gleichzeitigen Einbau von Dichtungs
sohlmaterial und/oder Abrollen von Dichtungsfolien.
Weitere bekanntgewordene Verfahren bestehen darin, in berg
männischer Tunnelbauweise eine mehr oder weniger mächtige und
dichte Betonschicht unter der Deponie einzubauen. Ebenfalls be
kanntgeworden sind mehrere Verfahren, die den Untergrund durch
Injektionen verdichten sollen.
Alle diese bekanntgewordenen Verfahren haben den Nachteil,
daß sie zu teuer sind und den heutigen Anforderungen an eine
Sohlabdichtung unter Deponien nicht gerecht werden. Sie eignen
sich nicht zum Einbau von durchgehenden Kunststoffolien in
Kombination mit mineralischen Schichten im Bereich des Grund
wassers.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu entwickeln, die die Deponiehalde über
die gesamte Ausdehnung hinweg mit einem wirtschaftlich vertret
baren und vergleichsweise geringen Kostenaufwand mit einer naht
losen flüssigkeitsundurchlässigen flexiblen Schicht versieht,
wobei es unbedeutend ist, ob dieser Einbau im Bereich des Grund
wassers oder darüber erfolgt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Mülldeponie und eine Aus
führungsform der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Mülldeponie und eine Aus
führungsform der Vorrichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß ein grundwasser
dichtes Gliederrohr an dem Fuße der Deponie in einem Graben ver
legt ist, an dem sich an der Deponie zugewandten Seite eine Vor
schubpresse im wesentlichen gemäß der PCT/EP 86 00 321 entlang be
wegt durch aufnehmen des Erdreiches an der Vorderseite und ver
pressen an der Rückseite, wobei kontinuierlich an der Rückseite,
wobei kontinuierlich mit dem Vortrieb der Presse die Glieder der
Druckröhre abgebaut werden und automatisch seitlich versetzt zu
einer neuen Röhre wieder zusammengesetzt werden. Die Vorschub
presse beinhaltet einen Foliencoil, der sich durch Vorschubbe
wegung der Presse kontinuierlich abwickelt derart, daß die
Folie unter der Deponie zu liegen kommt. Ebenfalls kontinuier
lich mit der Vorschubbewegung wird die Folie mit dem Rand der
vorher verlegten Folie verschweißt. Am Ende der Deponie wird
die Vorrichtung gewendet, so daß sie den nächsten Foliencoil
auf die gleiche Art und Weise unter der Deponie einbringen und
verschweißen kann.
Die Glieder der Tunnelröhre sind teilweise schräg ausgebildet,
so daß durch radiales Verdrehen Abknickungen der Tunnelröhre
möglich sind. Auf diese Weise kann die Dichtsohle wannenartig
an den Enden bis zur Erdoberfläche hochgezogen unter der Deponie
eingebaut werden.
An den Enden der Tunnelröhre befindet sich eine Personendruck
schleuse, sowie ein Einlauftrichter für mineralische Dicht
materialien, die oberhalb und unterhalb der Folie zum Einbau ge
langen. Innerhalb der Röhren sind Förderbänder oder ähnliches
zum Transport der Dichtungsmaterialien angeordnet. Die Energie
versorgung für die Förderbänder und die Vorschubpresse folgt
längs der Tunnel.
Um das Grundwasser in der teils offenen Vorschubpresse zurück
zu halten, wird die Tunnelröhre mit Druckluft gefüllt. Die Be
wetterung geschieht ebenfalls durch Druckrohre. Sie dient auch
als Fluchtweg.
Die Vorschubpresse besteht aus einer Grundplatte und einer
dieser überragenden Deckplatte, die mit Hydraulikkolben verbun
den sind. Die Hydraulikkolben werden mehr oder weniger schnell
bewegt beim Vordringen der Vorschubpresse in das Erdreich, um
den Dachdruck zu vermindern. Am rückwärtigen Ende über der sich
abrollenden Folie befindet sich eine vertikale Vorschubpresse
hinter deren abgeklapptes Oberteil das vor der Vorschubpresse
durch eine Teilschnittmaschine oder ähnliches abgebaute Erd
reich zu verfüllen und zu verpressen. Das Schild der rücksei
tigen Vorschubpresse ist doppelt ausgeführt, so daß die Dopplung
auf der Folienoberfläche einzubauendes Filtermaterial (Kies)
eingebaut werden kann. Der Kies wird durch den rückwärtigen
Tunnel abtransportiert; der unter der Folie einzubauende Lehm
wird entlang des vorseitigen Tunnels abtransportiert. Die Um
lenkung dieser Materialien vom Förderband zu den Einbauplätzen
folgt durch Rohre, Leitbleche etc.
Deck- und Bodenplatte tragen am vorderseitigen und rückseitigen
Ende bewegliche Messerschilde, die eine Horizontalsteuerung er
möglichen. Die Vertikalsteuerung erfolgt durch entsprechende
unterschiedliche Beaufschlagung der vertikalen Vorschubpresse,
sowie eine sich auf den rückwärtigen Tunnel abstützenden Hy
draulikzylinders.
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens ist, daß die einzelnen Röhren
elemente eine horizontale Trennungsfuge besitzen, so daß diese
Elementhälften entlang der Röhre transportiert werden können, in
der Vorschubpresse bei Längenverschiebungen ein- oder ausgebaut
werden können.
Die einzelnen Röhrenelemente sind durch automatisch zu bedienende
Hydraulikschnellspanner wasserdicht verbunden.
Unter der Deponie 1 befindet sich die Vorschubpresse bestehend aus
Dachplatte 2, Bodenplatte 3 mit den Messerschild 4 a, 4 b, 4 c, 4 d
und den Hydraulikzylindern 5. Die rückwärtige Vorschubpresse 6
mit einer angelenkten Platte 7. Platte 7 wird durch Hydraulik
zylinder 8 betätigt. Rückwärtiger Vorschub mit Presse 6 durch den
Hydraulikzylinder 9. Der Foliencoil 10 bewegt sich in Pfeilrich
tung 11, so daß die Folie 12 unter der Deponie 1 zu liegen kommt.
Bei 13 wird die Folienbahn 12 mit der im vorigen Durchgang
verlegten Folienbahn 14 verschweißt. Die Vorschubpresse be
wegt sich in Pfeilrichtung 15.
Auf dem Förderband 16 wird in den rückwärtigen Rohren das auf
der Folie einzubauende Drainagematerial (Kies) antransportiert.
In dem vorwärtigen Rohrenteil der unter der Folie einzubauende
Lehm 17. Das Einbringen des Lehms, sowie des Kieses erfolgt
durch den Trichter 18 auf das Förderband in der Röhre. Die Per
sonenschleuse 19 am Ende und Anfang der Röhre schließt diese
hermetisch ab. Die Röhrenglieder 20 sind abwechselnd schräg ge
teilt 21 und bei 22 mit hydraulischen Schnellspannern verbunden.
23 stellt die Teilschnittmaschine zum Abbauen des Erdreiches dar.
Das abgebaute Material wird entlang Pfeilrichtung 24 hinter die
rückwärtige Vorschubpresse 6 und dessen Klappe 7 transportiert.
Das Druckrohrelement 25 wird entlang der Pfeilrichtung 26 in die
Position 27 verfahren und dort mit dem Druckrohrelement 28 mittels
der hydraulischen Spannvorrichtungen verbunden. 25′ ist das ver
setzte Rohrelement 25. Der Hydraulikzylinder 27 stützt sich auf
dem Rohrelement 28 ab. 29 zeigt die Trennfuge der ringförmigen
Rohrelemente zur Trennung in 2 Halbschalen. 29′ zeigt den Versatz
der Trennfuge um die in Fig. 1 gezeigte Abwinklung der Rohre zu
erreichen. 30 ist das Folienschweißgerät.
Claims (14)
1. Verfahren zum nachträglichen Einbau einer Untergrundabdichtung im Bereich
des Grundwassers unter Mülldeponien mittels Vorschubpressen, welche auf
der Vorderseite das Erdreich abbauen und auf der Rückseite dies hinter ei
ner Preßplatte verfüllen, welche durch Hydraulikpreßstempeln dieses rück
wärts verdichtet, und im Schutz einer Deckplatte in Verbindung mit mehreren
Hydraulikzylindern und einer Bodenplatte eine Kunststoffolie abrollt und/
oder andere Abdichtmaterialien eingebaut werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor der Vorschubpresse sich ein der Länge der Deponie
entsprechendes in Ringe gegliedertes Tunnelrohr derart befindet, daß der
Öffnung des ersten Tunnelrohrringes vor der Vorschubpresse liegt und dieser
erste Tunnelrohrring mit fortschreitender Vorschubpresse in den Schutz der
Deckplatte gelangt, wo er maschinell vom Tunnelrohr abgekoppelt, seitlich
in der Vorschubpresse verbracht an der anderen Seite der Vorschubpresse
an der rückwärtigen Seite positioniert, wobei sich dieser Vorgang konti
nuierlich wiederholt, so daß die Vorschubpresse mit ihrem Fortschreiten
kontinuierlich das Tunnelrohr vorne in sich aufnimmt und seitlich versetzt
hinten wieder herausbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Vorschubpresse an dem vor ihr liegenden und dem hinter ihr liegenden Tunnel
rohr durch Hydraulikantriebe o. ä. abstützt und vorwärts zieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Tunnelrohr konstruktiv so ausgebildet ist, daß es sich auch in Krümmungen
verlegen lassen kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Vorschubpresse ein sich durch die Vorschubbewegung abwickelnder
Foliencoil befindet, der sich auf der rückseitigen Breite der Vorschub
presse neben dem rückwärtig herausnehmbaren Tunnelrohr abwickelt und im
Bereich der Vorschubpresse mit der bereits mit dem vorherigen Durchgang
unter der Deponie verlegten Folienbahn verschweißt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das überschüssige Abraummaterial, sowie das einzubauende Dichtungsmaterial
entlang der Tunnelröhre in die Vorschubpresse bzw. aus dieser heraustrans
portiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Enden der Tunnelröhre Druck und/oder Materialschleusen angebracht
sind, so daß die ganze Anlage unter Luftüberdruck gefahren werden kann,
zwecks Grundwasserzurückhaltung.
7. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tunnelrohrstütze abwechselnd gerade und unter
einem Winkel verlaufen, so daß durch radiales Verdrehen die Tunnelröhre
Krümmungen ausführen kann.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Abbau der Ortsbrust eine Teilschnittmaschine
bekannter Bauart Verwendung findet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckplatte der Vorschubpresse deutlich größer als die Grundplatte
ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundplatte der Vorschubpresse eine durchgehende
Platte ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-10, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorschubpresse seitlich
bewegliche Schilder hat zum Verhindern des Bergeinbruchs seitlich.
12. Zur Durchführung des Verfahrens 1-11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tunnelrohr bei Beginn der Arbeiten an der Deponie in einem An
fahrgraben verlegt ist.
13. Zur Durchführung des Verfahrens 1-12, dadurch gekennzeichnet,
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung zwischen 2 seitlich der Deponie ab
gelegten Gräben arbeitet.
14. Verfahren zu den Ansprüchen 1-13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tunnelrohr verkrümmt so verlegt wird, daß es am Beginn und am Ende
der Deponie zur Erdoberfläche hochgezogen wird.
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