Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klimatisierung von
Räumen, bei welchem einerseits der Mindestaußenluftbedarf
durch Primärluftzufuhr gedeckt sowie andererseits die Raum
temperatur durch Sekundärluft beeinflußt wird, wobei die
Sekundärluft von der Primärluft induktiv aus dem Raum abge
saugt und an Wärmetauschern vorbeigeführt sowie anschließend
zusammen mit der Primärluft als Klimatisierungsluft wieder
in den Raum geführt wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Klimatisierungs
system zur Durchführung dieses Verfahrens, bei welchem die
Primärluft in vorgebbarer Menge zwangsweise von außen zuge
führt und Austrittsöffnungen bzw. durch Auslässe in den Raum
geleitet wird, und bei welchem die Sekundärluft durch die
Primärluft zunächst aus dem Raum abgezogen, dann an Wärme
tauschern entlanggeführt sowie anschließend zusammen mit der
Primärluft als Klimatisierungsluft wieder in den Raum einge
leitet wird.
Es ist allgemein bekannt, für die Raumklimatisierung soge
nannte Induktionsgeräte zu benutzen. Diese werden in der
Regel im Bereich von Fensterbrüstungen installiert. Zur
Deckung des Mindestaußenluftbedarfs wird Primärluft in vor
gebbarer Menge zwangsweise von außen, bspw. durch Kanalsy
steme, zugeführt. Sie wird dabei über senkrecht angeordnete
Düsenreihen nach oben ausgeblasen und saugt dadurch gleich
zeitig Sekundärluft aus dem Raum ab. Die Sekundärluft tritt
dabei durch in Bodennähe der vorderen Gerätekastenwand ange
ordnete Ansaugöffnungen in den Gerätekasten ein und wird
darin an Wärmetauschern vorbeigeführt, bevor sie mit der
Primärluft zusammentrifft und dann nach oben durch die Aus
lässe des Gerätekastens in den Raum gelangt. Die Luft steigt
dabei an der Fenster- oder Wandfläche auf und wird an der
Decke umgelenkt, wobei zumindest in Deckennähe eine Luft
menge, welche der jeweils zugeführten Primärluftmenge ent
spricht, nach draußen abgeführt wird. Die im Deckenbereich
verbleibende Luft fällt dann allmählich im Raum wieder ab,
um schließlich erneut in die bodennahen Einlaßöffnungen des
Gerätekastens zu gelangen, von wo sie dann wieder als Sekun
därluft angesaugt wird.
Bei dieser bekannten Art der Raumklimatisierung entsteht
innerhalb des gesamten Raumvolumens eine sogenannte Mi
schungsströmung, die sich durch Zugerscheinungen unangenehm
bemerkbar macht.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind auch bereits Klimaan
lagen vorgeschlagen worden, die nach dem sogenannten Ver
drängungsprinzip, also mit Quellströmung, arbeiten. Hierbei
wird die Luft bspw. durch den Teppichboden in den Raum ein
geführt und an der Raumdecke wieder abgesaugt. Die Luft
tritt hierbei aus einem Doppelboden durch perforierte Stahl
platten aus, die mit Nadelfliz oder nichtgummierten Velours
teppichen belegt sind. (Siehe Aufsatz "Büroklimatisierung"
in der Zeitschrift KK - Die Kälte- und Klimatechnik, Hefte
10, 11 und 12/ 1985).
Obwohl diese Art der Lufteinbringung in Räume erfolgreich
praktiziert worden ist, wird sie bis heute nur verhältnis
mäßig selten angewandt, weil der perforierte Doppelboden und
der zugehörige, spezielle Bodenbelag einen relativ hohen
technischen Aufwand erfordern.
Ziel der Erfindung ist es, mit erträglichem technischen
Aufwand eine ausreichende Klimatisierung, und zwar insbeson
dere Kühlung, von Räumen vorzunehmen, ohne daß dabei lästige
Zugerscheinungen auftreten, die sich bspw. im Kopfbereich
besonders unangenehm bemerkbar machen.
Gelöst wird diese Aufgabe in verfahrenstechnischer Hinsicht
auf einfache Weise dadurch, daß die aus Primärluft und Se
kundärluft bestehende Klimatisierungsluft am oder unmittel
bar über dem Boden in den Raum eingeleitet wird und dabei
zugleich die Sekundärluft aus dem Raum mit größerem Abstand
oberhalb des Bodens abgesaugt wird.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die zur Klimatisierung
dienende - kühle - Luft zunächst flächig über die gesamte
Bodenfläche verteilt, woraufhin sie dann in einer Quellströ
mung nach oben steigt. Dieser Effekt wird noch begünstigt,
wenn es sich bei der Klimatisierungsluft um Kühlluft han
delt, die wegen ihres relativ hohen spezifischen Gewichtes
nur verhältnismäßig langsam nach oben steigen kann.
Da in vorgegebenem Abstand über dem Boden eine bestimmte
Luftmenge als Sekundärluft aus dem Raum abgezogen wird,
stellt sich im unteren Raumbereich eine sogenannte Mi
schungsströmung ein. Oberhalb der Absaugebene für die Sekun
därluft bildet sich jedoch eine Quellströmung aus. In diesem
Bereich wird die Luft bevorzugt an Wärmequellen, insbeson
dere an Personen nach oben gefördert. Dadurch werden die
Personen optimal mit Frischluft versorgt und Schadstoffe und
Wärmelasten von Personen schneller zur Fortluftöffnung ge
leitet.
Die Luftgeschwindigkeit im Bereich der Quellströmung ist
dabei extrem niedrig und kann deshalb keinerlei unangenehme
Zugerscheinungen verursachen.
Vorteilhaft wirkt es sich nach der Erfindung aus, wenn gemäß
Anspruch 2 die Klimatisierungsluft unmittelbar am Raumboden
entlanggeführt wird, bevor sie hiervon mit Quellströmung
hochsteigen kann.
Es kann sich dabei als besonders wichtig erweisen, wenn
gemäß Anspruch 3 die Klimatisierungsluft großflächig in den
Raum geleitet wird, also möglichst den gesamten Raumboden
gleichmäßig bestreicht, bevor sie hiervon mit Quellströmung
hochsteigt.
Das erfindungsgemäße Klimatisierungssystem zur Durchführung
des Verfahrens ist nach Anspruch 4 hauptsächlich dadurch
gekennzeichnet, daß an die Primärluft-Zuleitung bzw. einen
Primärluft-Zuführkanal Klimatisierungsgeräte angeschlossen
sind, die im Bereich des Raumbodens Austrittsöffnungen für
die Klimatisierungsluft aufweisen sowie mit größerem Abstand
oberhalb des Raumbodens Sekundärluft-Ansaugöffnungen enthal
ten, wobei sich an die Sekundärluft-Ansaugöffnungen Luft
führungen anschließen, in denen sich Wärmetauscher befinden
und die den Austrittsöffnungen zugewendet sind.
Das erfindungsgemäße Klimatisierungssystem beruht also im
wesentlichen auf dem umgekehrten Funktionsprinzip herkömm
licher Induktionsgeräte, d. h. die Primärluft wird durch von
oben nach unten gerichtete Düsenreihen in das Luftführungs
gehäuse eingeblasen und induziert dadurch Sekundärluft mit
von oben nach unten gerichteter Strömung, die dann zusammen
mit der Primärluft als Klimatisierungsluft unmittelbar ober
halb der Bodenebene in den Raum gelangt.
Mit dem erfindungsgemäßen Klimatisierungssystem kann also
ein Quellüftungs-Effekt mit einem anlagentechnischen Aufwand
erreicht werden, welcher nicht größer ausfällt als bei der
herkömmlichen Mischströmungs-Raumklimatisierung mittels
sogenannter Induktionsgeräte.
Ein Weiterbildungsmerkmal für das erfindungsgemäße Klimati
sierungssystem besteht nach Anspruch 5 noch darin, daß die
Austrittsöffnungen sich mindestens über relativ große Län
genabschnitte der Raumbegrenzungen entlang dem Raumboden
erstrecken und dabei schlitzförmig mit großflächigem Aus
trittsquerschnitt vorgesehen sind.
Empfehlenswert ist es nach Anspruch 6 ferner, wenn die Hö
henlage der Sekundärluft-Ansaugöffnungen im Raum variierbar
ist, so daß die Möglichkeit besteht, die Höhe des mit der
Mischströmung beaufschlagten Raumbereichs bedarfsabhängig zu
verändern.
Endlich kann es sich nach Anspruch 7 auch als vorteilhaft
erweisen, wenn den Austrittsöffnungen der Klimatisierungsge
räte Laminarisatoren und/oder Luftleiteinrichtungen zuge
ordnet sind.
Bei einem erfindungsgemäßen Klimatisierungssystem ist es von
wesentlicher Bedeutung, daß die Klimatisierungsluft über die
Gesamtfläche der an den Klimatisierungsgeräten vorgesehenen
Austrittsöffnungen, also nicht nur über deren Breite bzw.
Länge, sondern auch über deren Höhe möglichst gleichmäßig
verteilt und mit kleiner Geschwindigkeit - etwa 0,15 bis
0,20 m/s austritt.
Um das zu erreichen, hat es sich erfindungsgemäß nach An
spruch 8 bewährt, wenn den Austrittsöffnungen der Klimati
sierungsgeräte ein sich in Strömungsrichtung der Luft - von
oben nach unten - allmählich verengender Luftführungskanal
vorgeordnet ist, der mit den Sekundärluft-Ansaugöffnungen
in Verbindung steht und in den Primärluft-Düsen auf der
Primärluft-Zuleitung bzw. des Primärluft-Zuführkanal gerich
tet sind.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei herausgestellt,
wenn gemäß Anspruch 9 der Luftführungskanal sich in Strö
mungsrichtung der Luft - von oben nach unten - lediglich
über die Höhe der Austrittsöffnung hinweg allmählich ver
engt.
Die Verengung des Luftführungskanals kann nach Anspruch 10
keilförmig verlaufen. Sie kann gemäß Anspruch 11 aber auch
kurvenförmig, vorzugsweise längs einer flachen Sinuskurve
verlaufend, gestaltet werden.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn gemäß
Anspruch 12 die eine Wand des Luftführungskanals über die
Höhe der Austrittsöffnung hinweg von einem Gleichrichter
bzw. Laminarisator und/oder einem Wärmetauscher gebildet
ist. Der Gleichrichter bzw. Laminarisator kann dabei nach
Anspruch 13 in vorteilhafter Weise eine Wabenstruktur auf
weisen, vorzugsweise als Sechseck-Wabengitter gestaltet
sein.
In baulicher Hinsicht bieten sich verschiedene Ausgestal
tungsmöglichkeiten an. Nach Anspruch 14 ist dabei vorgese
hen, daß die Rückwand des Luftführungskanals senkrecht und
dessen Vorderwand gegen die Senkrechte geneigt verläuft.
Anspruch 15 sieht hingegen vor, daß die Rückwand des Luft
führungskanals gegen die Senkrechte geneigt und dessen Vor
derwand senkrecht verläuft. Schließlich ist es nach Anspruch
16 aber auch möglich, daß Rückwand und Vorderwand des Luft
führungskanals gegeneinander und gegen die Senkrechte ge
neigt verlaufen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend im ein
zelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Darstellung einen
vertikalen Schnitt durch den Fenster-Brüstungsbe
reich eines Raumes mit dort aufgestelltem Klimati
sierungsgerät,
Fig. 2 in schematisiertem Vertikalschnitt einen Raum mit
erfindungsgemäßem Klimatisierungssystem und einge
zeichnetem Strömungsbild,
Fig. 3 in schematisch vereinfachter Darstellung einen
Vertikalschnitt durch den Fenster-Brüstungsbereich
eines Raumes mit einem gegenüber Fig. 1 baulich
abgewandelten Klimatisierungssystem,
Fig. 4 in schematisiertem Vertikalschnitt eine von Fig. 3
abgeleitete Bauform des Klimatisierungsgerätes,
Fig. 5 ebenfalls in schematisiertem Vertikalschnitt eine
weitere bauliche Abwandlungsmöglichkeit für das
Klimatisierungssystem,
Fig. 6 wiederum in schematisiertem Vertikalschnitt eine
noch andere Bauform für ein Klimatisierungsgerät,
Fig. 7 in größerem Maßstab den in Fig. 4 mit VII gekenn
zeichneten Ausschnittbereich und
Fig. 8 etwa in natürlicher Größe eine Teilansicht in
Pfeilrichtung VIII der Fig. 5.
In Fig. 1 der Zeichnung ist die Außenwand eines Gebäudes im
Bereich der Brüstung 2 eines Fensters 3 dargestellt.
Der von den Wänden 1 umschlossene Raum 4 ist mit einem Kli
matisierungssystem ausgestattet, von dem in Fig. 1 nur ein
einzelnes Klimatisierungsgerät 5 zu sehen ist. Dieses Kli
matisierungsgerät 5 ist dabei entweder auf dem Boden 6 ste
hend angeordnet, oder aber es wird an der Wand 1 hängend
befestigt.
Das Klimatisierungsgerät 5 weist einen Gerätekasten 7 auf,
in dem eine Primärluft-Verteilerkammer 8 angeordnet ist, die
mit einem Primärluft-Zuführkanal 9 in Verbindung steht.
Seitlich an die Primärluft-Verteilerkammer 8 schließen sich
Primärluftdüsen 10 an, die mit Abstand hintereinander in
Längsrichtung der Primärluft-Verteilerkammer angeordnet sind
und deren Mündungsöffnung 11 innerhalb des Gerätekastens 7
jeweils von oben nach unten gerichtet ist. Die Primärluftdü
sen 10 ragen dabei in eine Luftführung 12 innerhalb des
Gerätekastens 7 hinein, die oben mit einer Sekundärluft-An
saugöffnung 13 in Verbindung steht, welche zum Raum 4 hin
offen ist. Dabei ist die Sekundärluft-Ansaugöffnung 13 mit
einem Abstand 14 oberhalb des Bodens 6 liegend im Geräte
kasten 7 angeordnet.
Unterhalb der Mündungsöffnungen 11 der Primärluftdüsen 10
geht die Luftführung 12 innerhalb des Gerätekastens 7 in
eine Kammer 15 über, in der die aus den Primärluft-Düsen 10
austretende Primärluft sowie die hiervon aus dem Raum 4
angesaugte Sekundärluft zur Klimatisierungsluft gemischt
werden, bevor diese durch die Austrittsöffnungen 16 in den
Raum 4 eingeblasen wird. Die Austrittsöffnungen 16 für die
Klimatisierungsluft befinden sich im Gerätekasten 7 unmit
telbar oberhalb des Bodens 6, so daß die Klimatisierungsluft
entlang dem Boden 6 in den Raum 4 eingeführt wird.
Die Klimatisierungsgeräte 5 sind so ausgeführt, daß sich die
Austrittsöffnungen 16 für die Klimatisierungsluft in Form
horizontaler Schlitze über eine relativ große Länge, vor
zugsweise entlang der gesamten Länge einer Raumwand 1 er
strecken, damit die Klimatisierungsluft beim Eintritt in den
Raum 4 gleichmäßig entlang der Gesamtfläche des Bodens 6
geführt werden kann und eine geringe Eintrittsgeschwindig
keit hat.
Begünstigt wird dieser Strömungseffekt für die Klimatisie
rungsluft, wenn den Austrittsöffnungen 16 im Gerätekasten 7
Laminarisatoren 17 sowie Luftleiteinrichtungen 18 zugeordnet
sind. Als Laminarisatoren 17 können in den Gerätekasten 7
über die Höhe der Austrittsöffnungen 16 hinweg noch Bleche
und/oder geschlitzte Platten, vorzugsweise jedoch feinma
schige Drahtgitter, eingesetzt werden, während sich in den
Austrittsöffnungen als Luftleiteinrichtungen 18 Luftlenkla
mellen befinden können, die vorzugsweise einzeln einstellbar
sind, damit hierdurch die Einströmrichtung der Klimatisie
rungsluft in den Raum 4 beeinflußt werden kann.
Oberhalb der Luftführung 12 und des diese seitlich begren
zenden Primärluft-Verteilerkastens 8 ist im Gerätekasten 7
des Klimatisierungsgerätes 5 im Anschluß an die Sekundär
luft-Ansaugöffnung 13 eine Kammer 19 vorgesehen, die einen
Wärmetauscher 20 enthält. Ferner befinden sich in der Kammer
19 noch Klappen 21 und 22, die dem Wärmetauscher 20 so zuge
ordnet sind, daß mit ihrer Hilfe die durch die Sekundärluft-
Ansaugöffnung 13 in die Kammer 19 eingesaugte Sekundärluft
entweder durch den Wärmetauscher 20 geleitet oder aber an
diesem vorbeigeführt werden kann, bevor sie in die Luftfüh
rung 12 gelangt.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig oder sogar notwendig,
die beiden Klappen 21 und 22 in der Kammer 19 zu benutzen,
um hierdurch die aus dem Raum 4 angesaugte Sekundärluftmenge
zu regeln, ohne daß die durch den Primärluft-Verteilerkasten
8 und die Primärluft-Düsen 10 zugeführte Primärluftmenge
beeinflußt wird.
Ebenso ist es ohne weiteres möglich, in der Kammer 19 des
Gerätekastens 7 mehrere Wärmetauscher 20 vorzusehen, bspw.
in der Weise, daß der eine Wärmetauscher 20 zur Kühlung der
in die Kammer 19 gelangenden Sekundärluft und der andere
Wärmetauscher 20 zur Erwärmung derselben benutzt werden
kann.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Klimatisierungs
gerätes 5 ergibt sich, wenn die Höhenlage der Sekundär
luft-Ansaugöffnung 13 am Gerätekasten 7 variiert werden
kann, so daß sich ihr Abstand 14 vom Boden 6 innerhalb ge
wisser Grenzen verändern läßt. Der größte Abstand 14 vom
Boden 6 wird dabei in Abhängigkeit von der Bauhöhe des Gerä
tekastens 7 sowie der vorgegebenen Schlitzhöhe der Sekundär
luft-Ansaugöffnung 13 bestimmt, während der minimale Abstand
14 vom Boden 6 von der Einbaulage des Primärluft-Verteiler
kastens 8 im Gerätekasten 7 abhängig gemacht werden kann.
Aus Fig. 2 ist die Wirkungsweise eines mit Klimatisierungs
geräten 5 nach Fig. 1 arbeitenden Klimatisierungssystems
innerhalb des Raumes 4 anhand eines Strömungsbildes darge
stellt. Dabei ist zu sehen, daß an einer Seite des Raumes 4
die Klimatisierungsluft durch die Austrittsöffnung 16 am
Klimatisierungsgerät 5 großflächig, nämlich vorzugsweise
über die gesamte Raumbreite, mit niedriger Geschwindigkeit
eintritt, und zwar unmittelbar oberhalb des Bodens 6, so daß
sie sich dort gleichmäßig verteilt und ein Frischluftreser
voir 23 bildet, dessen Höhe im wesentlichen von der Höhe der
schlitzartigen Austrittsöffnungen 16 am Klimatisierungsgerät
5 bestimmt wird.
Oberhalb der das Frischluftreservoir 23 bildenden Klimati
sierungsluft wird von der bereits vorhandenen Raumluft eine
Trennschicht ausgebildet, die bis zur Höhe der Sekundärluft-
Ansaugöffnung 13 des Klimatisierungsgerätes 5 hoch reicht
und deren Dicke etwa um die Bauhöhe der schlitzartigen Kli
matisierungsluft-Austrittsöffnungen 16 geringer ist als der
jeweilige Abstand 14 der Sekundärluft-Ansaugöffnung 13 vom
Boden 6.
Über die Bauhöhe der Sekundärluft-Ansaugöffnung 13 bildet
sich im Raum 4 eine weitere Trennschicht aus, die gewisser
maßen als Sekundärluftreservoir 24 wirksam ist, aus dem die
Sekundärluft in das Klimatisierungsgerät 5 eingesaugt wird.
Innerhalb der zwischen dem Frischluftreservoir 23 und dem
Sekundärluftreservoir 24 gebildeten Trennschicht, also im
unteren Raumbereich, stellt sich eine Mischungsströmung von
Raumluft und Klimatisierungsluft ein, während sich oberhalb
der als Sekundärluftreservoir 24 wirkenden Trennschicht,
also im oberen Raumbereich, eine Quellströmung ausbildet. In
diesem Raumbereich steigt also die Luft - wenn man die Tur
bulenzerzeugung durch Wärmequellen im Raum 4 außer acht läßt
- mehr oder weniger gleichmäßig im Raum 4 nach oben. Unmit
telbar unter der Decke 25 des Raumes 4 bildet sich dann eine
Abluftschicht aus, die in bekannter Weise durch Abluftöff
nungen nach außen etwa in gleicher Menge abgeführt wird, wie
Primärluft durch die Primärluft-Düsen 10 aus der Primärluft-
Verteilerkammer 8 in das Klimatisierungsgerät 5 eingeführt
wird.
Da die Luftgeschwindigkeit im Bereich der Quellströmung,
also oberhalb der als Sekundärluftreservoir 24 wirksamen
Trennschicht, extrem niedrig ist, werden dort Zugerscheinun
gen völlig vermieden.
Durch den relativ großen Querschnitt der Austrittsöffnungen
16 für die Klimatisierungsluft wird auch deren Austrittsge
schwindigkeit oberhalb des Bodens 6 soweit herabgesetzt, daß
auch im Bereich der Mischströmung, also im unteren Raumbe
reich, Zugerscheinungen weitgehend entfallen.
Beim Einsatz des vorstehend beschriebenen Klimatisierungssy
stems bilden sich also im Raum 4 zwei unterschiedliche Strö
mungsformen aus, die sich in verschiedenen Raumhöhenberei
chen überlagern. Wenigstens annähernd bis zur Höhe der Brü
stung 2 von Fenstern 3 ist im Raum Mischungsströmung vor
handen, während sich im darüber gelegenen Raumbereich bis
zur Decke hin eine Quellströmung bzw. Verdrängungsströmung
ausbildet.
Durch ein solches Klimatisierungssystem kann nicht nur die
Luftqualität im Aufenthaltsbereich eines Raumes erheblich
verbessert werden, sondern es wird hierdurch auch die verti
kale Temperaturverteilung innerhalb dieses Raumes 4 opti
miert.
Der Anlagenaufwand für die Realisierung eines solchen Kli
matisierungssystems liegt etwa im gleichen Rahmen wie bei
einer herkömmlichen, mit Induktionsgeräten arbeitenden und
eine Mischungsströmung im gesamten Raum erzeugenden Klima
anlage.
Die raumseitige Abschlußwand 7 a des Gerätekastens 7 kann in
ihrem oberen, der Kammer 19 zugeordneten Wandteil 7 b abnehm
bar und austauschbar ausgestaltet werden. Es ist dann leicht
möglich, verschiedene Wandteile 7 b herzustellen und bereit
zuhalten, wobei die in diesen Wandteilen 7 b enthaltene Se
kundärluft-Ansaugöffnung 13 unterschiedliche Höhenlage haben
kann. Je nach dem, welches Wandteil 7 b dann mit dem Geräte
kasten 7 des Klimatisierungsgerätes 5 verbunden wird, nimmt
dann die Sekundärluft-Ansaugöffnung 13 einen unterschiedli
chen Abstand 14 vom Boden 6 des Raumes 4 ein. Es kann damit
auf einfache Art und Weise der Mischungsströmungs-Bereich
innerhalb des Raumes 4 den unterschiedlichen Bedürfnissen
entsprechend variiert werden.
Die Ansaugöffnung 13 kann wahlweise auch an der Oberseite
des Gehäuses 7 angeordnet sein. Das hat den Vorteil, daß
Kaltluftabfall am Fenster direkt in die Öffnung eintreten
kann. Wenn bei Nachtbetrieb die Primärluftversorgung ruht,
wird bei entsprechender Klappenstellung ein Schacht gebil
det, der eine Strömung durch freie Konvektion über den Er
hitzer hervorruft und so den Raum erwärmt, wie es mit nor
malen Induktionsgeräten üblicherweise ausgeführt wird.
Es kann aber auch sinnvoll sein, einen zusätzlichen Heiz
körper zur Beheizung der Fassadenbereiche vorzusehen.
Fig. 3 der Zeichnung zeigt in einer der Fig. 1 ähnlichen
Darstellung ein Klimatisierungsgerät 5, das vor einer Wand 1
und oberhalb des Bodens 6 eines Gebäudes in einem Geräteka
sten 7 vorgesehen ist.
In dem Gerätekasten 7 befindet sich eine Primärluft-Vertei
lerkammer 8, in die ein Primärluft-Zuführkanal 9 mündet.
Seitlich an den Primärluft-Verteilerkasten 8 schließen sich
Primärluftdüsen 10 an, welche mit Abstand hintereinander in
Längsrichtung der Primärluft-Verteilerkammer 8 angeordnet
sind und deren Mündungsöffnungen 11 innerhalb des Geräte
kastens 7 jeweils von oben nach unten gerichtet sind. Die
Primärluftdüsen 10 ragen in eine Luftführung 12 innerhalb
des Gerätekastens 7 hinein, welche mit einer Sekundärluft-
Ansaugöffnung 13 am oberen Ende des Gerätekastens 7 in Ver
bindung steht, die zum Rauminneren hin offen ist.
Mit Abstand unterhalb der Primärluftdüsen 10 schließt sich
an die Luftführung 12 eine als Luftführungskanal 27 wirksame
Kammer 15 an, in der die aus den Primärluftdüsen 10 austre
tende Primärluft sowie die hiervon durch die Sekundärluft-
Ansaugöffnung 13 in den Gerätekasten 7 gelangende Sekundär
luft zur Klimatisierungsluft gemischt werden, bevor diese
wiederum durch die Austrittsöffnungen 16 in den Raum 4 ein
geblasen wird.
Auch beim Klimatisierungsgerät 5 nach Fig. 3 befinden sich
die Austrittsöffnungen 16 für die Klimatisierungsluft mit
Abstand unterhalb der Sekundärluft-Ansaugöffnung 13 und
oberhalb des Bodens 6, damit die Klimatisierungsluft entlang
dem Boden 6 in den Raum 4 einströmen kann.
Zwischen der Luftführung 12 und der Sekundärluft-Ansaugöff
nung 13 ist im Gerätekasten 7 der Wärmetauscher 20 vorgese
hen.
Die Rückwand 30 des Luftführungskanals 27 hat bei dem Klima
tisierungsgerät nach Fig. 3 eine vertikale Ausrichtung,
während die ihr mit Abstand gegenüberliegende Vorderwand 32
von einem Lochblech gebildet ist sowie eine gegenüber der
Senkrechten geneigte Lage hat.
Die geneigt innerhalb des Gerätekastens 7 untergebrachte
Vorderwand 32 des Luftführungskanals 27 erstreckt sich prak
tisch über die gesamte Höhe und Länge der Austrittsöffnung
16 für die Klimatisierungsluft. Sie ist dabei so angeordnet,
daß sich der Luftführungskanal 27 in Strömungsrichtung der
Luft - von oben nach unten - allmählich verengt, und zwar in
einem solchen Maße, daß durch die als Lochblech ausgelegte
Vorderwand 32 über deren gesamte Höhe und Länge ein sehr
gleichmäßiger Luftaustritt erreicht wird.
Innerhalb des Luftführungskanals 27 und unmittelbar hinter
der als Lochblech ausgeführten Vorderwand 32 ist ein Gleich
richter bzw. Laminarisator 28 für die Luftströmung angeord
net.
Zwischen der Vorderwand 32 des Luftführungskanals 27 und dem
der Austrittsöffnung 16 zugeordneten Abdeckgitter ist im
Gerätekasten 7 noch Einbauraum für eine Filtermatte 33 oder
dergleichen vorhanden.
Die Vorderwand 32 des sich in Strömungsrichtung der Luft
allmählich verengenden Luftführungkanals 27 bzw. der Kammer
15 braucht jedoch nicht unbedingt aus einem Lochblech zu
bestehen. Sie kann vielmehr auch durch im Abstand übereinan
der liegende Lamellen eines Wärmetauschers gebildet werden,
wie dies in Fig. 7 angedeutet ist. Anstelle des die Vorder
wand 32 bildenden Lochbleches kann aber auch ein Wabengitter
treten, das gemäß Fig. 8 eine Sechseck-Wabenstruktur haben
kann und dabei so ausgelegt ist, daß es unmittelbar selbst
als Gleichrichterelement bzw. Laminarisator für den Luft
strom wirkt.
Wie entweder ein Wabengitter-Laminarisator 28 nach Fig. 8
oder ein mit Lamellen bestückter Wärmetauscher 29 als den
Luftführungskanal 27 unmittelbar begrenzende Vorderwand
eingebaut werden kann, ist schematisch in den Fig. 4 bis 6
der Zeichnung angedeutet.
Nach Fig. 4 der Zeichnung hat dabei der sich in Strömungs
richtung der Luft - von oben nach unten - verengende Luft
führungskanal 27 grundsätzlich die gleiche Ausgestaltung,
wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3. Er weist nämlich
eine senkrecht verlaufende Rückwand und eine gegen die Senk
rechte geneigte, hier vom Wärmetauscher 29 gemäß Fig. 7
gebildete Vorderwand auf.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist hingegen die Rück
wand 30 des Luftführungskanals 27 in einer gegen die Senk
rechte geneigten Anordnung vorgesehen, während die hier
bspw. durch ein Wabengitter 31 nach Fig. 8 gebildete Vorder
wand eine senkrechte Ausrichtung aufweist.
Schließlich macht die Fig. 6 der Zeichnung noch deutlich,
daß der sich in Strömungsrichtung der Luft - von oben nach
unten - verengende Luftführungskanal 27 auch eine solche
Auslegung erhalten kann, daß einerseits seine Rückwand 30
und andererseits seine von einem Wabengitter 31 und/oder
einem Wärmetauscher 29 gebildete Vorderwand jeweils gegen
die Senkrechte geneigt angeordnet werden können und dabei
zugleich auch noch relativ zueinander eine bestimmte Nei
gungslage einnehmen.
Während bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen die Rückwand 30 des Luftführungskanals 27
eine ebene Ausgestaltung hat besteht, insbesondere im Zusam
menhang mit den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 5 und 6
auch die Möglichkeit, diese Rückwand kurvenförmig gewölbt zu
gestalten, bspw. so, daß sie in Strömungsrichtung der Luft -
von oben nach unten - längs einer flachen Sinuskurve ver
läuft, bei welcher der höchste Kurvenpunkt dem oberen Ende
des Luftführungskanals 27 und der niedrigste Kurvenpunkt dem
unteren Ende desselben zugeordnet ist.
Der in Fig. 7 der Zeichnung nur ausschnittweise gezeigte
Wärmetauscher 29 ist bspw. als Röhren-Wärmetauscher ausge
legt, bei denen die Rohre 34 in einer oder mehreren Reihen
nebeneinander liegen und jeweils mit einer Vielzahl von
Lamellen 35 in Verbindung stehen, deren Profilgestaltung aus
Fig. 7 ersichtlich ist.
Die in den Luftführungskanal 27 hineinragenden Längskanten
der Lamellen 35 wirken als sogenannte Schöpfzungen, die den
Luftstrom über die Höhe der Austrittsöffnung 16 hinweg je
weils bereichsweise aus dem Luftführungskanal 27 ablenken
und dann in Richtung zur Austrittsöffnung 16 hin führen.