DE3722935A1 - Penisprothese - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Penisprothesen zum Heilen von Erek
tionsimpotenz. Insbesondere betrifft sie ein aufblasbares
Penisimplantat.
In einigen Fällen von Erektionsimpotenz, in denen der
Patient nicht auf herkömmliche Therapien anspricht, kann
das chirurgische Implantieren einer Penisprothese das ein
zige praktische Mittel sein, die Impotenz zu heilen.
Bisher wurden mehrere Typen von Penisprothesen verwendet.
Der erste Typ sind zwei Stäbe oder Drähte von geeigneter
Steifheit, von denen jeder chirurgisch in ein Corpus
cavernosum (Schwellkörper) des Penis implantiert wird.
Ein Nachteil dieses stab- oder drahtartigen Implantats
besteht darin, daß die Steifheit der Stäbe oder Drähte es
schwierig macht, Stäbe oder Drähte von einem genügenden
Durchmesser zu implantieren, so daß der erigierte Penis
einen normalen Umfang hat. Die in der US-PS 42 04 350 be
kanntgemachte Manschettenprothese (sleeve prosthesis)
stellt einen Versuch dar, diesen Nachteil zu überwinden.
Der andere, auf dem Markt erhältliche Typ einer Penis
prothese ist die aufblasbare Prothese. Die häufigste auf
blasbare Prothese weist zwei ziemlich lange aufblasbare
dehnbare Rohre, die chirurgisch in die Corpora cavernosa
des Penis implantiert werden. Jede der beiden Rohre wird
durch eine Rohrverbindung an einen Druckballon mit auf
blasendem Strömungsmittel geführt, der an einer anderen
Stelle in den Körper implantiert wird. Die dehnbaren
Rohre sind zusammenfalzbar, so daß sie leicht implantiert
werden können und können aufgeblasen werden, um den Umfang
des Penis so weit zu vergrößern, wie er sich bei einer
normalen Erektion vergrößern würde. Jedoch, wegen des
großen Volumens, das erforderlich ist, um die aufblasbaren
Rohre unter Druck zu setzen und sie zu versteifen, können
Druckballone relativ groß sein. Bei der Prothese der US-PS
39 54 102 sind die Druckballone relativ klein, und Druck
strömungsmittel wird von einem einzigen relativ großen
Reservoir aus zugeführt, das in die Bauchhöhle implantiert
wird.
Ein anderer Typ einer aufblasbaren Penisprothese, die
einen vergrößerten Umfang ergibt, ist die der US-PS
40 09 711. Sie weist zwei Implantate auf, die jeweils mit
ihrem eigenen relativ großen Druckballon versehen sind,
der chirurgisch in den Hodensack implantiert wird. Jedes
Implantat weist einen nicht-dehnbaren Stammabschnitt aus
einem relativ steifen Material auf, welcher das Implantat
trägt sowie einen damit einstückig ausgebildeten zusammen
faltbaren, ballonähnlichen, dehnbaren Abschnitt, der in
die Corpera des hängenden Penis implantiert wird und zum
Hervorrufen einer Erektion aufgeblasen wird.
Ein weiterer Typ von aufblasbarer Penisprothese, der zur
Erweiterung des Umfangs dienen kann, ist der, der in der
US-PS 42 01 202 bekanntgemacht wurde. Er weist zwei draht-
oder stabartige Implantate auf, die jeweils eine aufblas
bare Manschette besitzen, die um den Stababschnitt herum
angebracht ist, wobei sie eine aufblasbare Kammer sowie
einen Druckballon zum Aufblasen der Kammer bilden.
In jüngerer Zeit wurden Patente erteilt, welche Penis
implantate beschreiben, die vollständig in den Penis
implantiert werden können. Diese Implantate sind zylindri
sche Elemente mit unabhängigen Pumpen, Reservoiren und
Druckkammern. Diese Druckkammern sind nicht dehnbar, so
daß nur eine geringe Menge von Flüssigkeit benötigt wird,
die befördert wird, um die Druckkammer starr zu machen.
Jedoch wie die stab- oder drahtartigen Implantate vergrö
ßern diese aufblasbaren Implantate nicht den Umfang des
Penis. Kennzeichen für solche Implantate sind die, die in
der US-PS 43 53 360 gezeigt sind.
Es gibt zahlreiche Patienten, die an Erektionsschwierig
keiten leiden, die nicht mit den früheren stab- oder
drahtartigen Implantaten oder den aufblasbaren Penis
implantaten zufrieden sind, weil sie entweder nicht den
Umfang des Penis erweitern oder zu viel Chirurgie bzw.
zu große Druckballone erfordern.
Offensichtlich wäre es wünschenswert, ein simples Implan
tat zu haben, bei dem der Penisumfang erweitert werden
kann und vorzugsweise ein Implantat, das weder eine ausge
dehnte Chirurgie für die Implantation oder große Druck
ballone erfordert.
Es ist ein allgemeines Ziel der Erfindung, eine verbesser
te aufblasbare Penisprothese mit Mitteln zum Erweitern
des Umfangs des Penis zu schaffen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Implantat
bekanntzumachen, das keine ausgedehnte Chirurgie oder große
Druckballone erfordert.
Ein weiteres Ziel ist es, ein Implantat bekanntzumachen,
bei dem der Penisumfang veränderlich eingestellt werden
kann.
Die Erfindung weist ein Penisimplantat mit einem langen,
biegsamen, zylindrischen Element auf, dessen Druckkammer
in das Corpus cavernosum (Schwellkörper) des Penis implan
tiert werden kann, einen Druckballon zum Aufblasen der
Druckkammer im Zylinder und ein Rohrstück, welches den
Ballon mit der Druckkammer verbindet.
Das Implantat nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
unterscheidet sich von den Einrichtungen des früheren
Standes der Technik darin, daß das aufblasbare Element
eine innere, nicht dehnbare zylindrische Druckkammer,
eine äußere, dehnbare zylindrische Kammer, die radial um
die innere Kammer herum angeordnet ist, einen Durchgang,
der die innere und äußere Kammer miteinander verbindet und
ein erstes Ventil aufweist, welches den Fluß der Flüssig
keit von der inneren Druckkammer zur äußeren Kammer
steuert, um den Penisumfang zu erweitern. Das Implantat
weist auch ein zweites Ventil auf, welches den Fluß der
Druckflüssigkeit zwischen dem Druckballon und der Druck
kammer steuert. Eine vollständige Prothese weist vorzugs
weise zwei getrennte Zylinder auf, die jeweils einen ge
meinsamen Druckballon besitzen, der in den Hodensack
implantiert wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das zylindri
sche Element mit einem relativ steifen proximalen Ende
versehen, das in die Wurzel des Corpus cavernosum (Schwell
körpers) implantiert wird, um das Implantat zu verankern
und zu tragen, und der distale Abschnitt des zylindrischen
Elements enthält die innere und äußere Kammer und wird in
einen Corpus cavernosum des schlaffen Penis implantiert.
Der biegsame, weiche distale Abschnitt verursacht ein
Minimum von Reizung für das Gewebe des Penis und ermög
licht es, daß der schlaffe Penis eine normale Stellung
einnimmt, wenn das Implantat nicht aufgeblasen ist. Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
distale Spitze des Zylinders so geformt, daß sie mit dem
Ende des Corpus cavernosum zusammenpaßt und das erste
Ventil mit einschließt.
Das Penisimplantat nach einem Ausführungsbeispiel der Er
findung bietet ein einzigartiges Merkmal gegenüber den
früheren aufblasbaren Implantaten; es ermöglicht die ver
änderliche Einstellung des Penisumfanges. Dies ist ein
erfindungswesentlicher Vorteil für Patienten, welche einen
normal erscheinenden erigierten Penis wünschen. Das Implan
tat nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann
implantiert werden, und nachdem der Patient vollständig
geheilt ist, kann die nicht dehnbare Druckkammer mit Flüs
sigkeit aus dem Druckballon wie die Implantate des früheren
Standes der Technik unter Druck gesetzt werden, um eine
Peniserektion zu bewirken. Wenn jedoch der Umfang des
Penis kleiner ist als gewünscht, kann er in wirksamer
Weise auf ein annehmbareres Niveau vergrößert werden, in
dem Flüssigkeit aus der Druckkammer zur dehnbaren Außen
kammer befördert wird. Dies erfolgt durch Öffnen des
ersten Ventils durch Verformen des Ventilgehäuses, während
gleichzeitig Druck auf den Druckballon ausgeübt wird.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in Ansprüchen angegeben. Die Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch die Penisprothese nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in
drucklosem Zustand, wie sie chirurgisch in einen
Mann implantiert wird;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt des Bodens des Druck
ballons der Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt wie den der Fig. 1, jedoch jetzt
mit voll unter Druck stehender Prothese;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 der Fig. 4;
Fig. 6 einen Schnitt wie den der Fig. 1, jedoch mit
Darstellung der zum Außenzylinder beförderten
Flüssigkeit, um den Umfang zu erhöhen;
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 der Fig. 6;
und
Fig. 8 einen vergrößerten Schnitt der Spitze des Implan
tats der Fig. 6.
Wie die Fig. 1, 4 und 6 zeigen, weist das bevorzugte
Penisimplantat 10 ein langes zylindrisches Element 11, eine
Einrichtung mit Druckballon 12 und ein Rohr 13 auf, welches
den Ballon 12 mit dem Element 11 verbindet. Das Element 11
ist mit einem kurzen, proximalen Abschnitt oder Stamm 14
aus verhältnismäßig steifem Material versehen, das in die
Wurzel eines Corpus cavernosum (Schwellkörpers) eingebaut
wird, um das Implantat zu tragen und zu verankern, sowie
mit einem längeren distalen Abschnitt 15, das aus einem
weicheren, biegsameren Material besteht und in den Ab
schnitt des Corpus cavernosum im hängenden Penis implan
tiert wird. Der distale Abschnitt 15 weist eine Spitze 16
auf, deren Form paraboloidartig gestaltet ist, um sich der
Innenform des Corpus cavernosum anzupassen.
Innerhalb des distalen Abschnittes 15 liegt eine Druck
kammer 17, die aus einer inneren Hülse 18 eines nicht
dehnbaren, vorzugsweise siliciumbeschichteten Gewebes,
gebildet ist. Die Hülse 18 ist an einem Ende 19 zum Innen
ende 14 a des Stammes 14 hin abgedichtet, und das andere
Ende 20 ist an einem Ventilblock 21 lecksicher abgedichtet.
Die Dichtungen zwischen den Enden 19 und 20 der Hülse 18
und des Stammes 14 sowie mit dem Ventilblock 21 bestehen
vorzugsweise aus einem geeigneten Siliconkleber.
Wie die Fig. 2, 5 und 7 zeigen, ist eine zweite kon
zentrische Kammer 22 radial außerhalb von der Druckkammer
17 angeordnet. Aus den Fig. 1, 4 und 6 erhellt,
daß die Kammer 22 durch eine zweite Hülse 23 aus dehn
barem Material gebildet wird, die an ihren Enden 24, 25 am
Stamm 14 und Ventilblock 21 wie die Hülse 18 abgedichtet
ist.
Gemäß Fig. 8 sind die Kammern 17 und 22 durch einen Kanal
oder eine Durchführung 26 miteinander verbunden, der sich
durch den Ventilblock 21 erstreckt. Der Flüssigkeitsstrom
durch den Kanal 26 wird durch ein erstes Ventil mit einer
Kugel 27, einem Kugelsitz 28 und einem Kugelkäfig 29 ge
steuert. Die Kugel 27, die normalerweise durch den Käfig
29 auf dem Sitz 28 gehalten wird, kann aus ihrer normalen
Position, in welcher sie den Kanal 26 schließt, in eine
Stellung bewegt werden, in welcher der Kanal für den
Durchfluß offen ist. Wenn die Kugel von ihrem Sitz 28 ab
gehoben ist, kann Flüssigkeit von der Druckkammer 17 durch
die Kanäle 30 im Käfig 29 und den Kanal 26 in die Kammer 22
strömen. Um das Abheben der Kugel 27 von außen zu erleich
tern, ist der Ventilblock 21 auf einem verhältnismäßig ver
formbaren Kunststoff gefertigt.
Aus den Fig. 1, 4 und 6 geht hervor, daß die Verbindung
zwischen der Druckkammer 17 und dem Druckballonaggregat 12
durch das Rohrstück 13 und einen Kanal 31 hergestellt wird,
der durch den massiven Stamm 14 geführt ist.
Das Druckballonaggregat 12, das in den Hodensack eines
Patienten implantiert werden kann, weist einen Druckballon
32 und ein Ventil 33 auf, welches den Fluß des Druckströ
mungsmittels zwischen dem Ballon 32 und der Druckkammer 17
steuert. Das Ventil 33 ist vorzugsweise im Normalzustand
geschlossen, kann jedoch von Hand geöffnet werden, indem
der Druckballon 32 oder das Gehäuse des Ventils 33 zusammen
gepreßt werden. Das Ventil 33 kann von einem Typ sein, der
normalerweise schließt, wenn der Preßdruck auf den Ballon
32 aufhört, es kann aber auch von einem Typ sein, der nicht
vollständig schließt, sondern den Rücklauf der Flüssigkeit
zum Ballon für eine geeignete Zeitspanne verzögert. Geeig
nete Ventile sind bekannt und in den US-PSen 40 09 711 und
40 60 080 offenbart.
In Fig. 1 ist zu sehen, daß, wenn die Kammer 17 des Implan
tats drucklos ist, der weiche, relativ biegsame distale
Abschnitt 15 des Elements 11 es dem Penis ermöglicht, eine
im wesentlichen normale schlaffe Stellung einzunehmen.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind
selbst bei erschlafftem Penis beide Kammern 17 und 22 teil
weise mit Druckströmungsmittel 34 gefüllt.
Aus den Fig. 4 und 5 geht hervor, daß, wenn die Kammer
17 unter Druck gesetzt ist, der weiche, biegsame distale
Abschnitt 15 des Elements 11 durch die Druckkammer 17 ge
stützt wird und, daß der Penis eine im wesentlichen nor
male erigierte Form annimmt. In der erigierten Form ist
die Druckkammer 17 vollständig gefüllt, und die dehnbare
Außenkammer 22 enthält einiges Druckströmungsmittel 34.
Die nicht-dehnbare Druckkammer 17 wird dadurch starr, daß
der Druckballon 32, welcher das Ventil 33 öffnet und es
gestattet, daß das Druckströmungsmittel 34 die Kammer 17
fülle, einfach zusammengepreßt wird.
Anhand der Fig. 6 und 7 wird die Verwendung des Implan
tats 10 zum Vergrößern des Penisumfanges beschrieben. Wie
Fig. 6 zeigt, fließt, wenn das erste Ventil durch Ver
formen des Blocks 21 öffnet und gleichzeitiges Pressen des
Druckballons 32 das zweite Ventil 33 öffnet, Strömungs
mittel über den Kanal 31 in den inneren Zylinder 17 und
über den Kanal 26 in die Außenkammer 22, die sich dadurch
nach außen dehnt und den Penisumfang vergrößert. Wenn die
Verformung des Ventilblocks 21 unterbrochen wird, schließt
der Kanal 26, und die aufgelaufene Flüssigkeit 34 bleibt
in der Kammer 22. Die umfangsvergrößernde zusätzliche
Flüssigkeit in der Kammer 22 kann zur Kammer 17 zurückge
leitet werden, indem das Ventil durch Verformen des Ventil
blocks 21 und Zusammenpressen des distalen Abschnittes 17
des Implantats geöffnet wird, wenn sich das Ventil 33 öff
net.
Der Druckballon 32, der aus einem biegsamen, elastischen
Material besteht, ist mit einem Einwegventil 35 (Fig. 3)
versehen, so daß im Druckballon 32 zusätzlichesStrömungs
mittel mit einer Subkutannadel selbst nach Implantation
des Implantats 10 zugeführt werden kann. Dies kann erfor
derlich sein, wenn die Förderung von Flüssigkeit zum Ver
größern des Umfanges auf ein bestimmtes Niveau zu groß
ist, um die gewünschte Erektion zu ermöglichen. Die dar
gestellte Form des Ventils 35 ist eine wieder abdichtbare
Wand, es kann jedoch auch andere Formen annehmen.
Wenn das Implantat 10 in seine drucklose Form der Fig. 1
zurückgeführt werden soll, wird das Ventil 33 geöffnet,
damit das Druckströmungsmittel 34 aus der Kammer 17 über
den Kanal 31 und das Rohrstück 13 durch das Ventil 33 in
den Druckballon 32 abgeführt werden kann. Nachdem eine
hinreichende Menge des Strömungsmittels in das Reservoir
zurückgeführt wurde, ist der Druckballon 32 des Penis
schlaff. Falls gewünscht, kann das Ventil 33 so ausgestal
tet werden, daß es sich automatisch öffnet, wenn der Druck
im Rohrstück 13 einen bestimmten Pegel übersteigt, und
schließt, wenn der Druck unter einen bestimmten Pegel ab
fällt; wenn ein solches Ventil verwendet wird, muß das
Ventil 33 nicht, wie oben beschrieben, von Hand bedient
werden.
Wie die Zeichnungen zeigen, ist der proximale Stamm 14
des Penisimplantats 10 immer in der Wurzel des Corpus
cavernosum verankert, und die paraboloidförmige Spitze 16
ist im Eichelende des Corpus cavernosum angeordnet. Als Er
gebnis liegt das Implantat 10 richtig im Corpus cavernosum
des Penis, und eine Wahrscheinlichkeit einer Verschiebung
oder Versetzung ist weitgehend herabgesetzt.
Obwohl die Zeichnungen ein einziges Penisimplantat 10 zei
gen, umfaßt die vollständige Penisprothese normalerweise
zwei getrennte Penisimplantate, die jeweils einen Druck
ballon gemeinsam haben, der chirurgisch in den Hodensack
implantiert wird.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
der proximale Abschnitt des Elements 11 eine Shore-Härte
von etwa 70 auf, und das Material besitzt eine genügende
Dehnungsfestigkeit für die beabsichtigte Verwendung. Ob
wohl ein Material mit den beschriebenen Eigenschaften
vorgezogen wird, kann jedes Material verwendet werden,
das unter den Einsatzbedingungen einwandfrei arbeitet.
Die Hülse 18 ist vorzugsweise aus einem mit einem Sili
ciumelastomer beschichteten Gewebe oder Gestrick gefertigt,
welches eine begrenzte, vorbestimmte Dehnung gestattet,
damit der Penis länger werden und den Druck enthalten
kann, damit sich die Tunica albuginea nicht ausdehne.
Andererseits kann die Hülse 18 auch aus einem Werkstoff
gefertigt sein, der sich weder der Breite noch der Länge
nach ausdehnt.
Der Durchmesser der Hülse 18 ist genügend groß, um eine
funktionierende Druckkammer 17 zu bilden. Die Verwendung
eines Werkstoffes für die Hülse, der sich nicht dehnt
oder nur äußerst begrenzt dehnt, ermöglicht es, den Strö
mungsmitteldruck in der Kammer 17 bis zum gewünschten
hohen Pegel mit nur einer minimalen Menge an Druckströmungs
mittel zu erhöhen. Die Hülse 23 kann aus nicht-verstärktem
Siliconkautschuk oder einem beliebigen funktionsmäßigen
Gegenstück bzw. einem besseren Material gefertigt sein.
Das bevorzugte Verfahren der Implantation des Implantats
10 erfolgt durch das Perineum. Nach einem entsprechenden
Operationsschnitt wird das Corpus cavernosum distal und
proximal ausgeweitet, damit das Implantat aufgenommen
werden kann. Die annähernden anatomischen Messungen wer
den gemacht, um sicherzustellen, daß der proximale Ab
schnitt 14 des Implantats 10 an der Basis des Penis
unterhalb des Beckenknochens angeordnet wird. Ein Implan
tat in einem richtig bemessenen distalen Abschnitt 15
wird genommen, und der distale Abschnitt in das Corpus
cavernosum des Penis eingeführt. Der proximale Stamm 14
des Implantats 10 wird auf die richtige Länge zugeschnit
ten. Während der Herstellung des Implantats 10 kann die
Länge des proximalen Stammes 14 absichtlicht länger ge
macht werden als erforderlich, wodurch es während der
Operation auf die richtige Länge geschnitten werden kann.
Daher braucht nur ein Implantat für jede distale Ab
schnittslänge zur Verfügung stehen, da andere Änderungen
der anatomischen Größe durch Beschneiden des proximalen
Stammes 14 angepaßt werden können. Damit verringert sich
die Zahl der Implantatgrößen erheblich, die über die hinaus
erzeugt werden müssen, die erforderlich wären, wenn keine
Größenänderung möglich wäre.
Der proximale Stamm wird nach dem Beschneiden in den er
weiterten Schenkel eingeführt. Dann wird der Operations
schnitt verschlossen. Das identische Verfahren wird auf
der anderen Seite des Penis durchgeführt, um die Operation
zu vollenden. Die Stämme 14 der beiden Implantate können
sich seitlich spreizen, um sich der Anatomie anzupassen
und dem Penis Steifheitsstabilität zu verleihen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind alle Teile
und Komponenten der Prothese aus einem Siliconkautschuk
für medizinische Zwecke gefertigt, der keine Reaktionen
zeigt, ungiftig ist und von allen benachbarten organischen
Geweben angenommen wird. Siliconkautschuk wird vorgezogen,
weil er gegen Verschleiß sehr widerstandsfähig ist und
für lange Zeit funktionsfähig bleibt. Falls gewünscht,
können jedoch auch andere geeignete Werkstoffe verwendet
werden.
Dem Fachmann ist es offensichtlich, daß viele Änderungen
und Abänderungen vorgenommen werden können, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
Obwohl in den Zeichnungen der Stamm 14 mit einem Kanal 31
versehen ist, der mit der Druckkammer 17 in Verbindung
steht, so daß das Strömungsmittel vom Ballon 32 durch die
Bohrung indirekt in die Druckkammer fließen kann, können
auch andere Konstruktionen verwendet werden; das Rohrstück
13 könnte mit der Kammer 17 durch ein Rohr verbunden wer
den, das sich durch die Wände der Kammern 17 und 22 er
streckt.
Außerdem können, falls gewünscht, die Hülsen 18 und 23 die
Anfangsform von gekrümmten rohrförmigen Elementen haben
anstatt der beschriebenen und in den Zeichnungen darge
stellten geraden Zylinder. Die Ausbildung von gekrümmten
rohrförmigen Hülsen in etwa der Form, die die Hülsen an
nehmen, wenn das Implantat drucklos ist, verringert die
Wahrscheinlichkeit weitgehend, daß sich Falten ausbilden,
die von Narbengeweben eingekapselt werden können. Damit
jedoch die gekrümmte rohrförmige Hülse bei Druckanwendung
eine Zylinderform annehmen kann, kann es erforderlich sein,
bestimmte lange Fäden der Hülse aus Gewebe oder Gestrick
zu kräuseln, um eine begrenzte Längsausdehnung zu ermög
lichen.
Außer den vorstehend beschriebenen sind noch weitere Aus
führungsformen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Obwohl beispielsweise ein Implantat mit einem
verankernden Stamm beschrieben wurde, ist es offensicht
lich, daß auch andere Verankerungseinrichtungen verwendet
werden können. Obwohl auch die bevorzugte Ausführungsform
einen gemeinsamen Druckballon für zwei getrennte Zylinder
verwendet, können andere Ausführungsbeispiele je einen
Druckballon für jeden Zylinder verwenden. Daher soll die
Erfindung mit Ausnahme der folgenden Ansprüche nicht be
grenzt sein.
Claims (8)
1. Penisprothese, gekennzeichnet
durch:
- a) mindestens ein langes, biegsames zylindrisches Element (11), das in das Corpus cavernosum des hängenden Penis implantiert werden soll, wobei das Element (11) eine nicht-dehnbare innere Druckkammer (17), eine dehnbare äußere Kammer (22) sowie einen Kanal (26) aufweist, der die innere Druckkammer (17) mit der äußeren Kammer (22) verbindet,
- b) einen Druckballon (12, 32), der außerhalb des Elements (11) angeordnet ist und Druckströmungsmittel (34) zur Druckkammer (17) befördert,
- c) eine Vorrichtung (31), welche die Druckkammer (17) mit dem Druckballon (12, 32) verbindet, so daß Druckströ mungsmittel (34) in die Druckkammer (17) eingespeist und von ihr wieder entfernt werden kann, und
- d) eine Ventilanordnung (27, 28) im Element (11), welche die Strömung durch den Kanal (26) zwischen der inneren Kammer (17) und der äußeren Kammer (22) steuert, so daß der flüssige Inhalt der äußeren Kammer (22) und der Umfang eines Penis, in den das Implantat (10) im plantiert worden ist, durch Förderung von Strömungs mittel (24) vom Druckballon (12, 32) zur äußeren Kammer (22) über die innere Kammer (17) erhöht werden kann.
2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element (11) einen proximalen
Stamm (14) zum Verankern des Implantats (10) aufweist.
3. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element (11) ein distales Ende
(15) mit einer Spitze (16) aufweist.
4. Prothese nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch zwei lange Elemente (18, 23).
5. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ventil (27, 28) von außen in
eine offene Stellung gebracht werden kann, um das Implantat
(10) zu steuern.
6. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckballon (32) ein Einweg
ventil (35) aufweist, um Druckströmungsmittel (34) in das
Implantat (10) einzuführen.
7. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckballon (32) mit der
inneren Kammer (17) durch ein Rohrstück (12) verbunden ist.
8. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zweites Ventil (33) vorgesehen
ist, das sich automatisch öffnet, wenn der Ballon (32)
zusammengepreßt wird, um die Strömung vom Ballon (32) zur
inneren Kammer (17) zu ermöglichen, wobei das Ventil (33)
von außen zu bedienen ist, damit das Strömungsmittel (34)
von der inneren Kammer (17) zurück zum Druckballon (32)
fließen kann.
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