DE3722280A1 - Selbstsichernde steigklemme - Google Patents
Selbstsichernde steigklemmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbstsichernde Steigklemme, die mit
einem feststehenden Aufstiegsseil zusammenwirkt und aufweist:
- - ein aus Metall bestehendes Teil, das entlang einer seiner Ränder mit einer Nut zur Aufnahme des Seils versehen ist,
- - eine einseitig sperrende Zuhaltung, die begrenzt schwenkbar an einer am Teil befestigten Achse gegenüber der Nut angeordnet ist, wobei das freie Ende der beweglichen Zuhaltung einen Klemmnocken bildet zum Festklemmen des Seils gegen den Boden der Nut des Teils,
- - eine Greifanordnung, die gleichmäßig über die Oberfläche des Nockens verteilt ist, um jegliches Rutschen der Seilklemme entlang des Seils in Abstiegsrichtung zu verhindern,
eine Abfuhrvorrichtung für Schlamm oder Eis, die den
Klemmnocken bedeckt, wenn ein starker Druck von der Zuhaltung
auf das Seil ausgeübt wird,
- - sowie einen Anhänger zur Verbindung des Teils mit dem Klettergurt des Benutzers:
Im Falle des Einsatzes einer Steigklemme an einem gefrorenen
Seil beim Bergsteigen oder einem mit Schlamm verschmutzten Seil
in der Höhlenforschung, sperrt der Klemmnocken der Zuhaltung
nicht mehr in ausreichendem Maße das Seil gegen die Nut. Da
hierdurch die Greifanordnung unwirksam wird, kann ein die
Sicherheit des Benutzers beeinträchtigendes Abrutschen nicht
ausgeschlossen werden
Bei einer bekannten Seilklemme ist der Klemmnocken mit einer
Anordnung zur Abfuhr von Eis versehen, die eine Vielzahl von
parallelen Öffnungen aufweist, die sich senkrecht zur Längsachse
der Zuhaltung erstrecken. Die Queröffnungen sind in regelmäßigen
Abständen treppenförmig entlang des Nockens angeordnet und
bedingen dadurch den Ausfall einer erheblichen Anzahl von
Greifzähnen, wodurch die Klemmwirkung herabgesetzt wird. Ein
Teil des Eises oder des Schlamms wird durch diese Öffnungen
abgeführt, wobei jedoch immer noch die Möglichkeit einer
teilweisen Verschmutzung der in den Intervallen zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Öffnungen vorhandenen Greifzähnen
verbleibt. Aufgrund der Breite der Queröffnungen ist es für
bestimmte Seildurchmesser nicht mehr gewährleistet, daß sich die
Stacheln oder Greifzähne fest in ihren verankern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine selbstsperrende
Befestigungsvorrichtung vom Typ Seilklemme dahingehend zu
verbessern, daß eine höchstmögliche Sicherheit erzielt wird
unabhängig von den Einsatzbedingungen und unabhängig vom
Durchmesser des feststehenden Seils.
Ausgehend von einer Befestigungsvorrichtung der eingangs näher
genannten Art wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß
die Oberfläche des Nockens, die mit der Greifanordnung versehen
ist, ein muldenförmiges Profil aufweist, das an die Form des
Seils in sperrender Stellung der Zuhaltung angepaßt ist und daß
die Schlammabfuhrvorrichtung einen axialen Schlitz aufweist, der
sich im Boden der Mulde in Längsrichtung der Mittenachse der
Zuhaltung erstreckt, wobei der Schlitz die Wand des Nockens
durchsetzt und gegenüber der Greifanordnung derart mündet, daß
er die vollständige Abfuhr von im Boden der Mulde abgesammelten
Schlamm ermöglicht.
Der durchgehende Längsschlitz in Axialrichtung der
Abfuhrvorrichtung vermindert jegliche Art von Verschmutzung des
Muldenbodens und gewährleistet einen wirksamen Eingriff der
Greifstacheln in das Seil, wenn die Zuhaltung in Richtung ihrer
Sperrstellung beaufschlagt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel darge
stellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Steigklemme, wobei die Zuhaltung in ihrer
Offenstellung dargestellt ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Steigklemme in Sperrstellung;
Fig. 3 eine Profilansicht des Klemmnockens der Zuhaltung;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 4 und
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 4.
In den Figuren ist eine Steigklemme 10 vom Typ Seilklemme
dargestellt, wie sie beim Bergsteigen und in der Höhlenforschung
zum Aufstieg entlang eines senkrechten feststehenden Seils 12
Verwendung findet. Die als Seilklemme wirkende Steigklemme 10
weist ein Teil 14 auf, das durch Verformung eines Blechteils aus
einer Aluminiumlegierung mit großer mechanischer Widerstands
fähigkeit erhalten wurde. Eine der Seitenwände des Teils 14 ist
derart ausgebildet, daß er eine U-förmige Nut 16 bildet entlang
derer das Seil 12 gleitet, wobei die Nut 16 durch einen vorderen
Führungsflügel 18 begrenzt ist, der sich parallel zum hinteren
Flansch 20 des Teils 14 ersteckt. Die andere Seitenwand des
letzteren ist in entgegengesetzter Richtung auf derselben Seite
des Flansches 20 gekrümmt und wird von einer feststehenden Achse
22 durchsetzt, die mittels einer Niete am Flansch 20 befestigt
ist.
Eine sperrende Zuhaltung 24 ist begrenzt schwenkbar an der Achse
22 gelagert und weist einen Klemmnocken 26 auf, der in der Lage
ist, das Seil 12 gegen den Boden der Nut 16 zu klemmen (Fig.
2). Die Oberfläche des Klemmnockens ist mit einer Vielzahl von
hervorspringenden Befestigungsstacheln (28) versehen, wie sie im
einzelnen in der französischen Patentschrift 23 11 213
beschrieben sind. Die Neigung der Stacheln 28 bewirkt ein
Eingreifen in ein Seil 12, das mit Eis oder Lehm bedeckt ist
ohne dabei die Umhüllung zu beschädigen.
Die Zuhaltung 24 ist einem Haltehebel 30 zugeordnet, der mit
einer Klemmsteuerung 32 versehen ist um die Zuhaltung 24 in eine
unwirksame Extremstellung zu verschieben (Fig. 1), in der der
Nocken 26 von der Nut 16 entfernt ist. Die Entfernung des
Nockens 26 ermöglicht demzufolge das Einführen des Seils 12 in
das Innere der Nut 16 während des Anbringens der Steigklemme 10.
Diese unwirksame Stellung der Zuhaltung 24 ist stabil und der
Haltehebel 30 wird ständig eingehängt und gesperrt im Teil 14
gegenüber der Nut 16.
Ein Freigeben des Haltehebels 30 erfolgt selbsttätig während der
Verwendung der Steigklemme 10 (Fig. 2). Eine als Torsionsfeder
ausgebildete Rückholfeder ist auf der Achse 22 angeordnet und
beaufschlagt die Zuhaltung 24 in Uhrzeigerrichtung, wenn der
Nocken 26 das Seil 12 berührt. Der Flansch 20 weist kreisförmige
Öffnungen 36, 38 und eine längliche Öffnung 40 auf, die
gegenüber einer zugehörigen Öffnung 42 in der vorderen Wand 18
angeordnet ist. Ein Karabinerhaken 44 zur Verbindung mit dem
Klettergurt des Benutzers durchsetzt die beiden Öffnungen 40, 42
(Fig. 4) und verhindert ein Herausgleiten des Seils 12 aus der
Nut 16.
Die Steigklemme 10 bietet eine höchstmögliche Sicherheit während
des Aufstiegs entlang des Seils 12 sei es durch Selbstsicherung
des Benutzers oder auch einer Hilfsperson während eines
Rettungseinsatzes. Die Einwirkung der Nut 16 auf das Seil 12
während eines Gleitvorgangs des Teils 14 nach oben bewirkt ein
Verschwenken der Zuhaltung 24 um die Achse 22 in entgegenge
setzter Uhrzeigerrichtung bis zu einer Freigabestellung des
Seils 12 durch den Nocken 26. Die Freigabe der Zuhaltung 24
erfolgt gegen die Kraft der Rückholfeder 34 und ermöglicht das
freie Gleiten entlang des Seils 12 in Aufstiegsrichtung.
Im Falle eines Sturzes des Benutzers oder des Auftretens einer
starken nach unten gerichteten Kraft wird die Zuhaltung 24 durch
das Seil 12 in Uhrzeigerrichtung in die Sperrstellung verschoben
(Fig. 2), in welcher der Klemmnocken 26 das Seil 12 gegen den
Boden der Nut klemmt. Damit wird der selbstsichernde Effekt der
Zuhaltung 24 auf das Aufstiegsseil 12 bewirkt, wodurch die
Absturzbewegung beendet wird oder auch jegliche andere in
Abstiegsrichtung wirkende Kraft kompensiert wird. Die Wirkungs
weise einer derartigen Steigklemme 10 ist den Fachleuten
bekannt, so daß es überflüssig erscheint sämtliche Verwendungs
möglichkeiten anzugeben. Die Anordnung der auf dem Klemmnocken
26 befindlichen geneigten Stacheln 28 verhindert jegliches
Gleiten der Steigklemme in Abstiegsrichtung entlang eines
vereisten oder verschmutzten Kletterseils 12.
Erfindungsgemäß weist der Klemmnocken 26 der Zuhaltung 24 ein
muldenförmiges Profil auf, das an die abgerundete Form des Seils
12 in Sperrstellung der Steigklemme angepaßt ist. Die
Greifstacheln 28 sind zahnförmig und gleichmäßig entlang der
Oberfläche dieser Muldenform verteilt. Im Boden der Mulde ist
ein Schlitz 50 vorgesehen mit gegenüberliegenden abgerundeten
Rändern, der sich in Längsrichtung entlang der Mittenachse X, X′
der Zuhaltung 24 erstreckt. Die Länge des Axialschlitzes 50
erstreckt sich über einen großen Abschnitt des Nockens 26
während seine Dicke einige Millimeter beträgt. Der Schlitz 50
durchsetzt vollständig die Wand des Nockens 26 und mündet auf
der den Stacheln 28 gegenüberliegenden Seite derart, daß er die
Abfuhr von Schmutz, Schlamm oder Eis ermöglicht, die sich im
Boden der Mulde angesammelt haben, wenn ein starker Druck auf
die Zuhaltung 24 in Richtung des Seiles 12 wirkt.
Die Längsausdehnung des der Abfuhr dienenden Schlitzes 50 in
Richtung der Mittenachse der Zuhaltung 24 verhindert eine
jegliche Verschmutzung des Bodens der Mulde und gewährleistet
einen wirksamen Eingriff des Stacheln 28 in das Seil 12
unabhängig von den Einsatzbedingungen. Das Vorhandensein des
einzigen axialen Schlitzes 50 bedingt den Ausfall einer
geringfügigen Zahl an Stacheln 28 entlang der Mittenachse X, X′.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel fehlen drei
hintereinander angeordnete Stacheln 28 während die übrige
Stachelanordnung symmetrisch zur Mittenachse verteilt ist.
Daraus resultiert ein zuverlässiges Eingreifen der Stacheln 28
unabhängig von der Dicke des verwendeten Seils 12.
Gemäß einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können die
in das Seil 12 eingreifenden Stacheln 28 durch eine Vielzahl von
parallel zueinander angeordneten Rippen ersetzt werden, die von
der Nockenoberfläche 26 hervorspringen und sich in Querrichtung
senkrecht zum Axialschlitz 50 erstrecken.
Die Zuhaltung 24 mit dem Abfuhrschlitz 50 kann für jegliche
andere Art von Seilklemme verwendet werden, z.B. in einer
Seilklemme, in der das Teil 14 durch einen Handgriff verlängert
ist um so den Aufstieg des Benutzers entlang des Seils 12 zu
erleichtern.
Claims (3)
1. Selbstsichernde Steigklemme, die mit einem feststehenden
Seil (12) zusammenwirkt und aufweist:
- - ein aus Metall bestehendes Teil (14), das entlang einer seiner Ränder mit einer Nut (16) zur Aufnahme des Seils (12) versehen ist,
- - eine einseitig sperrende Zuhaltung (24), die begrenzt schwenkbar an einer am Teil (14) befestigten Achse (22) gegenüber der Nut angeordnet ist, wobei das freie Ende der beweglichen Zuhaltung (24) einen Klemmnocken (26) bildet zum Festklemmen des Seils (12) gegen den Boden der Nut (16) im Teil (14),
- - eine Greifanordnung, die gleichmäßig über die Oberfläche des Nockens (26) verteilt ist, um jegliches Rutschen der Steigklemme entlang des Seils in Abstiegsrichtung zu verhindern,
- - eine Abfuhrvorrichtung für Schlamm oder Eis, die den Klemmnocken bedeckt, wenn ein starker Druck von der Zuhaltung (24) auf das Seil (12) ausgeübt wird,
- - sowie einen Anhänger zur Verbindung des Teils (14) mit dem Klettergurt des Benutzers, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Nockens (26), die mit der Greifanordnung versehen ist, ein muldenförmiges Profil aufweist, das an die Form des Seils (12) in sperrender Stellung der Zuhaltung (24) angepaßt ist und daß die Schlammabfuhrvorrichtung einen axialen Schlitz (50) aufweist, der sich im Boden der Mulde in Längsrichtung der Mittenachse der Zuhaltung (24) erstreckt, wobei der Schlitz (50) die Wand des Nockens (26) durchsetzt und gegenüber der Greifanordnung derart mündet, daß er die vollständige Abfuhr von im Boden der Mulde angesammelten Schlamm ermöglicht.
2. Steigklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der axiale Abfuhrschlitz (50) als kontinuierliche längliche
Öffnung ausgestaltet ist mit geringer Breite bezüglich der
Länge des Klemmnockens (26).
3. Steigklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifanordnung aus zahnförmigen Stacheln (28)
besteht, die gleichmäßig in der Mulde des Nockens (26)
beiderseits des axialen Schlitzes (50) verteilt sind.
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