DE3721842A1

DE3721842A1 - Wischeranlage

Info

Publication number: DE3721842A1
Application number: DE19873721842
Authority: DE
Inventors: Martin Bitzel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-07-02
Filing date: 1987-07-02
Publication date: 1989-01-12

Description

Die Erfindung betrifft eine Wischeranlage zur Reinigung von Flächen, wie sie zum Beispiel zur Scheibenreinigung bei Kraftfahrzeugen benötigt wird.

Die bisher als Stand der Technik benutzten oder betriebenen Wischeranlagen beruhen auf dem Prinzip der Hubsteuerung oder des geschwindigkeitsabhängig, anpreßdruckgesteuerten Gleichlaufs. Die bisherigen Scheibenreinigungsanlagen können Scheiben nicht über den vollständigen Umfang der Fläche wischen. Von den Hubwischern ist beispielsweise bekannt, daß nur maximal 86% Wischfläche erfaßt werden kann, was bisher als Höchstleistung gilt.

Als weitere wesentliche Nachteile sind zu nennen: das Abheben der Wischer bei hohen Geschwindigkeiten, die Schlierenbildungsneigung, die Wischer gummiabnutzung und die Notwendigkeit, ein kompliziertes Gestänge verwenden zu müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Wischeranlage, die dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Wischerarm (9) auf einem Laufwagen (6) über Führungsschienen (4) hin und her bewegt wird. Der Wischer wird mit einem permanenterregten Gleichstrommotor, wobei natürlich auch andere Motoren möglich sind, über einen Hülltrieb mittels Kette oder Riemen angetrieben. Über ein Kraft übertragungssystem wird die Kraft des Elektromotors auf den Wischer übertragen. Geführt wird dieser Wischer, der an einem Laufwagen befestigt ist, durch Laufwagenführungen. An dem Laufwagen ist auch die Seitenneigungsautomatik angebracht. Die Seitenneigungsautomatik ist nur notwendig, wenn es die Form der zu wischenden Fläche erforderlich macht, d.h. wenn sie beispielsweise trapezförmig ausgeführt ist. Die Laufwagenführungen können eventuell an die Form einer gewölbten Scheibe angepaßt werden. Für die Gestaltung der Laufwagen führungsformen gibt es viele Möglichkeiten, die dem Fachmann geläufig sind. Der Wischer wird vorteilhaft unterhalb der Frontscheibe oder oberhalb der Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs eingebaut, da es vom strömungstechnischen Standpunkt aus hier am günstigsten ist. Die Ruhelage des Wischers könnte die rechte Seite, aber auch die linke Seite sein, was abhängig von der jeweiligen Konstruktion des Kraftfahrzeugs ist. Der Wischer ist in der Ruhelage fixiert und stört nicht, weder was die Sicht noch den Windeinfluß betrifft, d.h. Erhöhung des Luftwiderstandsbeiwertes und der Stirnfläche sind überflüssig. Der Wischer kann ständig hin und her oder nach Intervall gefahren werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind selbstverständlich nicht auf den Kraftfahrzeugbereich beschränkt. Die Erfindung kann bei Flugzeugen, Schiffen und der häuslichen Fensterreinigung eingesetzt werden.

Der Wischer hat eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik, z. B.

a) Die gesamte Scheibenfläche (=100%) kann, wenn erforderlich mit Hilfe der automatischen Seitenneigungsanpassung, gewischt werden. Mit den bekannten Hubwischern können bisher nur 86% geschafft werden.
b) Der Wischer liegt praktisch immer annähernd parallel zum Windstrom, was ein Vorteil ist, da kein Abheben des Wischers mehr stattfinden kann. Aus diesem Grund bleibt der Luftwiderstand annähernd konstant niedrig im Vergleich zum Stand der Technik.
c) Der Wischer braucht kein kompliziertes Wischergestänge wie beim Hubwischer und keinen so großen Aufwand bei der Konstruktion wie beim Stand der Technik.
d) Die Schlierenbildungsgefahr an der Scheibe ist bei diesem System wegen der geraden Linienführung erheblich niedriger als beim Stand der Technik.
e) Die Wischergummi halten länger, da sie bei diesem System gleichmäßig beansprucht werden.
f) Es sind höhere Wischergeschwindigkeiten möglich, da dieses System eine kleinere Antriebsträgheit hat.
g) Die Herstellung ist billiger, weil auf ein kompliziertes Gestänge und auf ein Schneckengetriebe verzichtet werden kann und außerdem der Aufwand geringer ist, da keine Hubeinrichtung bzw. Anpreß drucksteuerung notwendig ist.
h) Es wird ein Spitzenwert in der Scheibenreinigung erreicht. Bei Kombination von Frontwischer und Heckwischer sowie Luftführungs leitungen zum Sauberhalten der Seitenscheiben wird ein deutlicher Sichtkomfortgewinn möglich.

Die Erfindung wird am folgenden Beispiel näher erläutert, wobei die wesentlichen Teile in den Fig. 1-3 dargestellt sind. Kraftübertragungssystem:

Von einem Antriebsmotor wird die Kraft auf den Hülltrieb (1) mittels Riemen oder Kette übertragen (Art, Form und Einbaulage des Motors sind vom Anwender abhängig, deswegen wird er in den Zeichnungen nicht berücksichtigt). Der Hülltrieb (1) läuft auf zwei Rädern (ein Rad rechts (2) und ein Rad links (3)) herum. In der Nähe und parallel zum Hülltrieb (1) sind die Laufwagenführungs schienen (4) angebracht. Diese können in der Form etwas gebogen und damit der Form einer gewölbten Scheibe (5) angepaßt werden. Der Laufwagen (6) wird durch diese Laufwagenführungsschienen (4) geführt. An dem Stift (7) des Laufwagens (6) läuft gleitlagermäßig ein Radiushebel (8), der mit dem Hüll trieb (1) verbunden ist, bei Betrieb herum. Dieser Radiushebel (8) überträgt die Kraft umlaufend mit dem Hülltrieb (1) an den Stift (7) des Laufwagens (6). So wird eine umlaufende Bewegung in eine Hin- und Herbewegung umgewandelt. An der anderen Seite des Laufwagens (6) ist der Wischerarm (9) mit der Seitenneigungsautomatik (10) angebracht.

Seitenneigungsautomatik:

Der Wischerarm (9) ist drehbar auf dem Laufwagenwischerbefestigungsarm (11) gelagert. Durch eine Begrenzung links (12) und rechts (13) kann sich der Wischerarm (9) nur begrenzt drehen. Dieser Begrenzungswinkel entspricht dem Seitenneigungswinkel der Scheibe (5). Durch Reibungskräfte beim Betrieb neigt er sich in eine Richtung. Wenn der Wischer nach rechts fährt, neigt sich der Wischerarm (9) nach links und umgekehrt. Dadurch wird erreicht, daß man eine trapezförmige Scheibe (5) fast 100% wischen kann.

Claims

1. Wischeranlage, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wischerarm (9) auf einem Laufwagen (6) über Führungsschienen (4) hin und her bewegt wird.

2. Wischeranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Wischerarms (9) durch Kraftübertragung über einen Hülltrieb (1) und einen Radiushebel (8) ausgeführt wird.

3. Wischeranlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Wischerarms (9) durch seitliche Neigung der jeweiligen Form der zu wischenden Fläche angepaßt werden kann.