DE3721784C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dentalpräzisionsabdruckmaterial
aus einem bei Raumtemperatur vulkanisierten Silikon des Kon
densationstyps, das zur Herstellung von Zahn-, Kiefer-
und Gaumenabdrücken dient, welche zur Herstellung von
Zahnersatzmaterialien, wie Kronen, Inlays oder Zahnprothesen
benötigt werden.
Dentalpräzisionsabdruckmaterialien werden im allgemeinen
in nicht elastische und elastische Typen unterteilt.
Die nicht elastischen Typen können aus Wachs, Gips und
Modellierungssubstanzen bestehen.
Mit diesen nicht elastischen Abdruckmaterialien ist es
jedoch nur schwer möglich, einen präzisen Abdruck der
Zähne, der Anordnung der Zähne, des Kiefers und der Mucosa
in der Mundhöhle zu erhalten, da dieser Materialtyp nicht
elastisch verformbar ist. Deshalb werden Abdrücke in der
Mundhöhle derzeit mit Modellierungssubstanzen genommen,
die nur in Kombination mit anderen Präzisionsabdruckmaterialien
verwendet werden können, um zu genauen Abdrücken zu gelangen.
Die elastischen Abdruckmaterialien können aus Agar,
Alginaten, Polysulfidkautschuken, Polyetherkautschuken oder
Silikonkautschuken bestehen. Derartige Abdruckmaterialien
ermöglichen Abdrücke von Zähnen, der Anordnung von Zähnen,
des Kiefers und der Mucosa, wobei auch komplizierte Ausge
staltungen erfaßbar sind. Dies ist deshalb möglich, da diese
Materialien elastisch verformbar sind und die bei der Ent
fernung des Abdrucks aus der Mundhöhle gegebenenfalls auf
tretende Deformation reversibel ist.
Während Agar- oder Alginat-Abdruckmaterialien hinsichtlich
ihres geeigneten Ausmaßes an Elastizität aus klinischer
Sicht vorteilhaft erscheinen und sie leicht zu handhaben und
preiswert sind, weisen sie den Nachteil auf, daß sie einem
beträchtlichen Ausmaß permanenter Deformierung unterliegen
und die daraus erhaltenen Abdrücke, sind sie einmal aus der
Mundhöhle entfernt, im Laufe der Zeit wegen ihres hohen
Feuchtigkeitsgehalts ihre Größe verändern und aufgrund ihrer
geringen Zugfestigkeit dazu neigen, zu springen. Deshalb
werden sie hauptsächlich zu Schnellabdrücken verwendet.
Die Abdruckmaterialien auf synthetischer Kautschukbasis
werden unter Verwendung von beispielsweise Polysulfidkaut
schuk, Polyetherkautschuk und Silikonkautschuk als Roh
material erhalten und für Präzisionsabdrücke verwendet, da
sie einen geeigneten Grad an Elastizität aus klinischer
Sicht aufweisen, leicht zu handhaben sind und lediglich eine
leichte permanente Deformation erfahren und haltbare Pro
dukte mit einer hohen Zugfestigkeit bereitstellen, welche im
Laufe der Zeit nur geringe Dimensionsveränderungen zeigen.
Von den für Abdruckmaterialien verwendeten synthetischen
Kautschuken ist der Polysulfidkautschuk wegen seines starken
Geruchs und der langsamen Härtung von Nachteil. Der Polyether
kautschuk hat eine verringerte Elastizität und ist hart und
wird in hohem Ausmaße von Feuchtigkeit beeinflußt. Danach
wird Silikonkautschuk meistens als Abdruckmaterial ver
wendet, da er ein Material ist, welches geschmack- und
geruchlos ist, schnell härtet, sich durch Elastizität
auszeichnet und wegen seiner extrem begrenzten
Dimensionsveränderungen eine ausgezeichnete Dimensions
stabilität aufweist.
Abhängig von der verwendeten Härtungsweise wird Silikon
kautschuk als Kondensationstyp oder Additionstyp bezeichnet.
Solche bei Raumtemperatur vulkanisierenden Silikonkautschuke
werden als Dentalsilikonabdruckmaterial verwendet. Im allge
meinen ist ein Silikonabdruckmaterial vom Kondensationstyp
auf der einen Seite in Form eines Basisbestandteils erhält
lich, bestehend aus Hydroxydimethylpolysiloxan mit Hydroxid
gruppen an seinen beiden Enden und einem Katalysatorbestand
teil aus einem Alkylorthosilikat und einer organischen
Zinnverbindung, die zum Gebrauch von einem Zahnarzt oder
Zahntechniker miteinander gemischt und verknetet werden, um
eine Mischung herzustellen, die dann der Kondensationsvulka
nisation unterworfen wird und bei Raumtemperatur abbindet,
um einen elastischen Silikonkautschuk bereitzustellen. Die
andere Form ist aus einem Basisbestandteil erhältlich, beste
hend aus Hydroxydimethylpolysiloxan mit Hydroxidgruppen an
seinen beiden Enden, einem Vernetzungsmittel aus Alkylortho
silikat und einem Katalysatorbestandteil aus einer organi
schen Zinnverbindung, welche zum Gebrauch von Zahnarzt oder
Zahntechniker gemischt und verknetet werden, um eine
Mischung zu erhalten, die dann der Kondensationsvulkanisation
unterworfen wird und bei normalen Temperaturen härtet, um
einen elastischen Silikonkautschuk zu erhalten.
Auf der anderen Seite sind Abdruckmaterialien vom Additions
typ im allgemeinen in Form eines Basisbestandteils
verfügbar, bestehend aus Wasserstoff-polymethylsiloxan und
einem Katalysatorbestandteil aus einem Vinylpolymethylsil
oxan mit einer Vinylgruppe und einem hinzugefügten Platin
katalysator, welche bei Gebrauch gemischt und verknetet
werden, um eine Mischung zu erhalten, die dann der Additions
vulkanisation unterworfen wird und bei normaler Temperatur
härtet, um einen elastischen Silikonkautschuk zu erhalten.
Die Silikonabdruckmaterialien auf der Basis eines solchen
Silikonkautschuks haben folgende hervorragende Eigen
schaften:
- 1. Sie sind leicht mischbar und knetbar.
- 2. Sie härten schnell in der Mundhöhle.
- 3. Sie zeichnen sich durch eine elastische Erholung aus.
- 4. Die Oberfläche eines Gipsmodells ist glatt.
- 5. Sie liefern einen ausgehärteten Körper, der nur begrenzten Dimensionswechseln unterliegt und sich durch Dimensionsstabilität auszeichnet.
- 6. Sie sind geschmack- und geruchlos.
Deshalb werden derzeit am zweckmäßigsten Silikonabdruckma
terialien verwendet.
Mit den Silikonabdruckmaterialien ist es jedoch schwierig,
präzise Abdrücke von Einzelheiten in der Mundhöhle zu erhal
ten und so die Einzelheiten der Mundhöhle präzise auf einem
Gipsmodell zu reproduzieren, wenn die Mundhöhle mit Blut,
Speichel oder anderen Flüssigkeiten befeuchtet ist. Das
liegt daran, daß eine der Eigenschaften des Silikonkaut
schuks seine Wasserabstoßung ist.
Wird die Mundhöhle mit Speichel, Blut oder anderen Flüssig
keiten während der Abdrucknahme benetzt, werden Blut,
Speichel oder andere Flüssigkeiten in die Zahnzwischen
räume, Zahnränder oder Grübchen und Zahnfissuren durch das
Silikonabdruckmaterial hineingepreßt, weil
das Silikonabdruckmaterial eine ungenügende Verträglichkeit
hinsichtlich Blut, Speichel oder anderen Flüssigkeiten
zeigt. Es besteht derzeit eine Tendenz, den Abdruck in diesem
Zustand zu nehmen, wodurch es schwierig ist, detaillierte
und präzise Abdrücke zu erhalten. Zur Zeit der Abdrucknahme
wird somit von einem Zahnarzt verlangt, Luft in die Teile
der Mundhöhle zu blasen, deren Abdrücke genommen werden
sollen, und diese anschließend ausreichend zu trocknen.
Diese Maßnahme ist nicht nur für den Arzt, sondern auch für
den Patienten unbequem und ist insbesondere schwierig bei
Kindern oder an blutenden Bereichen durchzuführen. Während
der Herstellung des Gipsmodells zeigt sich, daß die
Gipsaufschlämmung von der Oberfläche des genommenen Abdrucks
abgestoßen wird, so daß es schwierig ist, Gips in die
Feinstrukturen der Oberfläche zu gießen und die darin
eingeschlossenen Luftblasen zu entfernen, da die Ober
fläche eine unbefriedigende Verträglichkeit hinsichtlich der
Gipsaufschlämmung aufweist. Es ist somit schwierig,
Einzelheiten der aufgezeichneten Oberfläche präzise auf das
Gipsmodell zu übertragen. Aus diesem Grunde ist es
notwendig, die Gipsaufschlämmung in die Feinstrukturen der
aufgezeichneten Oberfläche hineinzugießen, indem man geringe
Mengen mit Hilfe einer Bürste appliziert. Diese
Durchführung benötigt große Aufmerksamkeit und ist sehr
beschwerlich. Um die oben erwähnten Probleme zu lösen, die
sich aus der unbefriedigenden Benetzbarkeit und
Verträglichkeit, welche Silikonabdruckmaterialien
hinsichtlich Speichel, Blut und anderen Flüssigkeiten oder
einer Gipsaufschlämmung zeigen, wurde die Zugabe
nichtionischer grenzflächenaktiver Mittel zu den
Silikonabdruckmaterialien in Betracht gezogen.
Es müssen jedoch große Mengen solcher nichtionischer Tenside
zu den Silikonabdruckmaterialien hinzugefügt werden, um die
Benetzungs- und Verträglichkeitsprobleme zu lösen.
Dadurch ergeben sich andere Probleme, wie die Zerstörung der
physikalischen Eigenschaften aufgrund der verzögerten Här
tungsreaktion des Silikonkautschuks und eine rauhe
Oberfläche des Gipsmodells.
In der US-PS 30 82 527 wird ein Dentalabdruckmaterial
auf Silikonbasis beschrieben, das nichtionische Tenside,
wie die Additionsprodukte von Fettalkoholen und Ethylenoxid
in Verbindung mit organischen Zusätzen, wie Stärke, ent
halten kann. Der Zusatz eines wasserlöslichen Proteins wird
in dieser Patentschrift jedoch nicht erwähnt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Dentalprä
zisionsabdruckmaterialien bereitzustellen, welche die oben
aufgezählten Nachteile nicht aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die Dentalpräzisionsabdruck
materialien des Patentanspruchs gelöst.
Es wurde unerwartet gefunden, daß die oben erwähnten
Verträglichkeitsprobleme effektiv durch das Hinzufügen
wenigstens eines in Wasser löslichen oder wenig löslichen
Proteins oder einer Kombination dieses Proteins mit
wenigstens einem eine hydrophile Natur vermittelten Mittels,
ausgewählt aus der Gruppe hydrophiler Silikonöle und
nichtionischer Tenside, zu den Silikonabdruckmaterialien,
gelöst werden können.
Das in Wasser lösliche oder schwach lösliche Protein zeigt
hinsichtlich Speichel oder Blut eine
ausreichende Affinität. Wenn dieses Protein von vornherein
in den Silikonabdruckmaterialien enthalten ist, wird die
Eigenschaft des Silikonkautschuks, Blut oder Speichel
abzustoßen, verringert oder begrenzt, so daß
die unbefriedigende Verträglichkeit der Silikonabdruckma
terialien diesbezüglich verbessert wird. Das in Wasser lös
liche oder schwach lösliche Protein beeinflußt die Additions-
oder Kondensationsvulkanisation des Silikonkautschuks nicht
und gibt somit keine Veranlassung zu einer Verschlechterung
der physikalischen Eigenschaften der Silikonabdruckmateri
alien.
Die ein in Wasser lösliches oder schwach lösliches Protein
enthaltenden Silikonabdruckmaterialien haben die gleichen
befriedigenden Eigenschaften wie herkömmliche Silikonab
druckmaterialien. Da die erfindungsgemäßen Abdruckmateri
alien in die Feinstrukturen hineingegossen werden, um einen
präzisen Abdruck zu erhalten, und zwar auch, wenn die
Mundhöhle mit Blut, Speichel und anderen Flüssigkeiten
während der Zeit der Abdrucknahme benetzt ist, werden Blut und
Speichel vollständig aus den
Feinstrukturen wie Zahnzwischenräumen, Zahnrändern,
Aushöhlungen und Fissuren der Zähne verdrängt. Während der
Herstellung des Gipsmodells verringern oder begrenzen die
erfindungsgemäßen Materialien die Abstoßung des Silikonkaut
schuks gegenüber der Gipsaufschlämmung, so daß die Benetzbar
keit der Gipsaufschlämmung hinsichtlich der aufgezeichneten
Oberfläche des Abdrucks verbessert ist und insbesondere die
Gipsaufschlämmung in die Feinstrukturen der aufgezeichneten
Oberfläche des Abdrucks hineingegossen werden kann, ohne auf
irgendeine Maßnahme zurückgreifen zu müssen, um die Gipsauf
schlämmung in kleinen Anteilen mittels einer Bürste auf die
Oberfläche in kleinen Portionen aufzubringen und ohne
befürchten zu müssen, daß Luftblasen eingeschlossen werden,
wobei die Feinstruktur der aufgezeichneten Oberfläche auf
dem Abdruck präzise auf das Gipsmodell übertragen werden
kann. Bei Verwendung in Kombination mit einem in Wasser lös
lichen oder schwach löslichen Protein sind die eine hydro
phile Natur vermittelnden Mittel, wie beispielsweise hydro
phile Silikonöle und nichtionische grenzflächenaktive
Mittel auch in kleinen Mengen zur vollständigen Eliminierung
der Wasserabstoßung des Silikonkautschuks wirksam. Insbe
sondere bei einer Abdrucknahme in der durch Wasser
befeuchteten Mundhöhle gerade nach einem Spülvorgang mit
Wasser oder wenn der Abdruck eines mit Wasser befeuchteten
Gipsmodells genommen wird, um ein Abdruckduplikat auf der
Basis dieses Gipsmodells zu erhalten, ist die Benetzbarkeit
des Silikonkautschuks unter Berücksichtigung der Oberfläche
der Mundhöhle, aus der der Abdruck genommen wird und der
Oberfläche des Gipsmodells, verglichen mit der ausschließ
lichen Zugabe eines in Wasser löslichen oder schwach
löslichen Proteins zu den Silikonabdruckmaterialien, stark
verbessert.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Proteine umfassen
einfache, konjugierte und davon abgeleitete in Wasser
lösliche oder schwach lösliche Proteine. Als einfache
Proteine seien Albumin, Globulin, Gluten, Histon und Pro
tamin erwähnt, als konjugierte Proteine Kasein, Vi
tellin, Keratin, Phosvitin, Albumintannat und Gelatinetannat
und Gelatine, Protease und Pepton als derivati
sierte Proteine. Zu den bevorzugten Proteinen gehören
Albumin, Protamin, Gelatine, Pepton, Kasein, Albumintan
nat und Gelatinetannat. Diese in Wasser löslichen oder
schwach löslichen Proteine können alleine oder in Kombi
nation zu den Silikonabdruckmaterialien hinzugegeben werden.
Wasserunlösliche Proteine eignen sich selbst nicht für die
vorliegende Erfindung, da sie keine Affinitätswirkung auf
Speichel und Blut ausüben. Die Menge der in Wasser löslichen
oder schwach löslichen Proteine, die zu den Silikonabdruck
materialien hinzugefügt werden, sollte im Hinblick auf ihre
Affinität gegenüber Speichel und Blut ihre Verarbeitbarkeit
und Elastizität sowie ihre Verträglichkeit mit Gips
festgelegt sein.
Wird es daher in einer Menge unterhalb 0,1 Gew.-% in den
Silikonabdruckmaterialien verwendet, zeigt das in Wasser
lösliche oder schwach lösliche Protein auf der einen Seite
keine Affinitätswirkung auf Speichel und Blut. Auf der
anderen Seite ist die Verwendung dieses Proteins in einer
Menge oberhalb von 10,0 Gew.-% ungeeignet, weil die Elasti
zitätseigenschaften, insbesondere die permanente Deformie
rung der Silikonabdruckmaterialien, zu stark zerstört
werden, um präzise Abdrücke zu nehmen, und die Härtungs
reaktion des Gipses unterdrückt wird, was zu einem
Gipsmodell mit einer rauhen Oberfläche führt. Deshalb wird
es bevorzugt, daß das in Wasser lösliche oder schwach
lösliche Protein in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%
in Silikonabdruckmaterialien enthalten ist.
Zu den eine hydrophile Natur vermittelnden Mitteln gehören
beispielsweise hydrophile Silikonöle und nichtionische grenz
flächenaktive Mittel, die in Kombination mit dem in Wasser
löslichen oder schwach löslichen Protein zu den Silikonab
druckmaterialien hinzugefügt werden. Geeignete hydrophile
Silikonöle können polyethermodifizierte Silikonöle und al
koholmodifizierte Silikonöle sein. Geeignete grenzflä
chenaktive Mittel können solche umfassen, die entweder eine
Alkylgruppe, nämlich eine lipophile Gruppe, kombiniert mit
einer hydrophilen Gruppe oder eine hydrophile Gruppe,
kombiniert mit einer Fluorkohlenstoffgruppe, wobei die
Wasserstoffatome in einer Alkylgruppe, nämlich einer
lipophilen Gruppe mit Fluor substituiert sind, aufweisen.
Ionische grenzflächenaktive Mittel sind ungeeignet, da sie
die Härtungsreaktion des Silikonkautschuks unterbinden und
die Oberfläche des Gipsmodells aufrauhen. Die in der vor
liegenden Erfindung verwendbaren nichtionischen grenzflä
chenaktiven Mittel mit einer Alkylgruppe, welche eine
lipophile Gruppe ist, kombiniert mit einer hydrophilen
Gruppe, sind beispielsweise folgende:
- (A) Ethertypen, bei denen die Anzahl der addierten Mole Ethylenoxid oder Propylenoxid 1 bis 30 beträgt und eine Alkylgruppe 12 bis 22 Kohlenstoffatome hat, wie Polyoxyethylenalkylether, Polyoxyethylenpolyoxypropy lenalkylether und Polyoxyethylenalkylphenylether,
- (B) Partialestertypen von Polyhydroxyalkoholen und Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie Sorbitan-Fettsäureester, Glycerin-Fettsäureester, Polyglycerin-Fettsäureester, Ethylenglykol-Fettsäureester, Polyethylenglykol-Fettsäureester, Propylenglykol-Fettsäureester und Pentaerythrit-Fettsäure ester,
- (C) Ether, wobei die Anzahl der Additionsmole Ethylenoxid 1 bis 30 beträgt und eine Fettsäure 12 bis 22 Kohlenstoff atome aufweist, wie Polyoxyethylensorbitan-Fettsäure ester, Polyoxyethylensorbit-Fettsäureester, Polyoxyethylen mannit-Fettsäureester, Polyoxyethylenglyceryl-Fettsäureester und Polyoxyethylenpropylenglykol-Monofettsäureester und
- (D) Ethylenoxidestertypen, die durch Additionspolymerisation erhalten wurden, wobei die Anzahl der Additionsmole Ethylen oxid 1 bis 30 beträgt, wie polyoxyethylenrhizinusöl- gehärtetes Rhizinusöl, Polyoxyethylenlanolinderivate, Poly oxyethylenphitosterol und Polyoxyethylen-Bienenwachsderivate.
Die nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel mit einer hy
drophilen Gruppe, kombiniert mit einer Fluorkohlenstoff
gruppe, wobei die Wasserstoffatome in der Alkylgruppe,
nämlich einer lipophilen Gruppe, mit Fluor substituiert
sind, werden durch folgende allgemeine Formeln repräsentiert.
Rf-O(CnH2nO)nH
Rf(CH₂)₁O(CnH2nO)n
RfBN(R′)(C₂H₄O)nH
Rf(CH₂)₁O(CnH2nO)n
RfBN(R′)(C₂H₄O)nH
worin
Rf eine fluorierte aliphatische oder aromatische Gruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt, unter der Voraus setzung, daß die Gruppe geradkettig, verzweigt oder cyclisch sein kann,
B eine divalente verbindende Gruppe (z. B. -SO₂- und -CO-),
R′ ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und
l, m und n jeweils ganze Zahlen von 1 bis 50 sind.
Rf eine fluorierte aliphatische oder aromatische Gruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen darstellt, unter der Voraus setzung, daß die Gruppe geradkettig, verzweigt oder cyclisch sein kann,
B eine divalente verbindende Gruppe (z. B. -SO₂- und -CO-),
R′ ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und
l, m und n jeweils ganze Zahlen von 1 bis 50 sind.
Je größer die Menge des eine hydrophile Natur vermittelnden
Mittels ist, welches in der vorliegenden Erfindung mit der
Silikonkomponente verwendet wird, wie der hydrophilen
Silikonöle und nichtionische grenzflächenaktiven Mittel,
desto wirkungsvoller ist der Hydrophilie-Effekt. Wird dieses
Mittel jedoch in einer Menge oberhalb von 5,0 Gew.-%
verwendet, verzögert es auf der einen Seite die
Abbindungsreaktion des Silikonabdruckmaterials und hemmt die
Härtungsreaktion des Gipses, wobei die Oberfläche des Gipsmo
dells aufgerauht wird. Wird das Mittel in einer Menge
unterhalb 0,05 Gew.-% verwendet, wird auf der anderen Seite
kein ausreichender Hydrophilierungseffekt erzielt. Somit
liegt die geeignete Menge des eine hydrophile Natur
vermittelnden Mittels in geeigneter Weise im Bereich von
0,05 bis 5,0 Gew.-%. Es ist darauf hinzuweisen, daß diese
eine hydrophile Natur vermittelnden Mittel alleine oder in
Kombination in den Silikonabdruckmaterialien verwendet
werden können.
In den meisten Fällen bestehen die Silikonabdruckmaterialien
entweder aus Zweikomponentensystemen, aus einer Grund- und
einer Katalysatorkomponente oder Dreikomponentensystemen,
bestehend aus Grund-, Katalysator- und Reaktionskomponente.
Die vorliegende Erfindung ist bei allen Kombinationen von in
Wasser löslichen oder schwach löslichen Proteinen mit einem
eine hydrophile Natur vermittelnden Mittel anwendbar, solange
wie die Silikonabdruckmaterialien die erforderlichen Mengen
wenigstens eines solchen Proteins und wenigstens eines
solchen Mittels, ausgewählt aus der Gruppe der hydro
philen Silikonöle und nichtionischen grenzflächenaktiven
Mittel, enthalten.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silikonabdruckmaterialien
bestehen aus folgenden Bestandteilen:
- a) Hydroxydimethylpolysiloxanen mit Hydroxidgruppen an beiden Enden,
- b) Vernetzungsmitteln, typischerweise Ortho- oder Poly-Ethyl silikaten mit einer Ethoxygruppe,
- c) Kondensationsvulkanisationskatalysatoren, typischerweise organometallischen Verbindungen wie Dibutylzinnacetat, Dibutylzinnlaurat und Bleioctensäure,
- d) Füllstoffen, typischerweise Diatomeenerde, Calcium carbonat, Kieselsäure, Calciumsulfat, Zirconsilikat, Zirconoxid, Titanoxid und Zinkoxid, wahlweise Füllstoffen, die an der Oberfläche mit Harzen oder Silan behandelt worden sind,
- e) erforderlichenfalls Färbemitteln, Duftstoffen, Fließre gulierungsmitteln oder Weichmachern.
- A) Vinylpolymethylsiloxanen mit Vinylendgruppen,
- B) Wasserstoffpolymethylsiloxanen mit einer aktiven Wasserstoffendgruppe,
- C) Additionsvulkanisationskatalysatoren, typischerweise Katalysatoren auf Platinbasis,
- D) Füllstoffen, typischerweise Diatomeenerde, Calciumcar bonat, Kieselsäure, Calciumsulfat, Zirconsilikat, Zirconoxid, Titanoxid und Zinkoxid, wahlweise Füllstoffen, die an der Oberfläche mit Harzen oder Silan behandelt worden sind,
- E) erforderlichenfalls Färbemitteln, Duftstoffen, Fließregu lationsmitteln oder Weichmachern.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
(i) Hydroxydimethylpolysiloxan | |
70 Gew.-% | |
Kieselsäureanhydrid | 25 Gew.-% |
Titanoxid | 5 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (i) wurden mit 6,5 Gew.-% Albumin in eine
Knetvorrichtung eingebracht, wo sie ausreichend vermischt
und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet
wurden.
(ii) Dibutylzinnlaurat | |
4 Gew.-% | |
Vaseline | 70 Gew.-% |
Polyethylsilikat | 25 Gew.-% |
rotes Oxid | 1 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (ii) wurden in eine Knetvorrichtung einge
bracht, wo sie ausreichend vermischt und eine Stunde lang mit
dem Katalysatorbestandteil verknetet wurden.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des Katalysator
bestandteiles wurden 30 Sekunden lang mit einem Spatel in
einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Die Bestandteile (i) aus Beispiel 1 wurden mit 3,0 Gew.-%
Protamin und 3,5 Gew.-% eines polyethermodifizierten
Silikonöls in eine Knet
vorrichtung eingebracht, wo sie ausreichend vermischt und
eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet wurden.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des Katalysatorbe
standteils nach Beispiel 1 wurden 30 Sekunden lang mit einem
Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Die Bestandteile (i) aus Beispiel 1 wurden mit 4,2 Gew.-%
Albumintannat, 3,0 Gew.-% Sorbitan-Caprinsäureester und 1,5 Gew.-%
eines alkoholmodifizierten Silikonöls
in eine Knetvorrichtung eingebracht, wo
sie ausreichend vermischt und eine Stunde lang mit dem Basis
bestandteil verknetet wurden.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des Katalysator
bestandteils nach Beispiel 1 wurden 30 Sekunden lang mit
einem Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Die Bestandteile (i) aus Beispiel 1 wurden mit 0,5 Gew.-%
Albumin und 4,8 Gew.-% eines Ethylenglykol-Caprylsäureesters
in eine Knetvorrichtung eingebracht, wo sie ausreichend ver
mischt und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil verkne
tet wurden. Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des
Katalysatorbestandteils wurden 30 Sekunden lang mit einem
Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
(i) Hydroxydimethylpolysiloxan | |
75 Gew.-% | |
Kieselerde | 25 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (i) wurden mit 4,4 Gew.-% Gelatinetannat in
eine Knetvorrichtung eingebracht, wo sie ausreichend
vermischt und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil ver
knetet wurden.
(ii) Dibutylzinnlaurat | |
30 Gew.-% | |
Vaseline | 45 Gew.-% |
Paraffinwachs | 25 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (ii) wurden in eine Knetvorrichtung
eingebracht und 30 Minuten lang gemischt und verknetet,
während auf 70°C erwärmt wurde und so der Katalysatorbe
standteil hergestellt wurde.
(iii) Silikonöl | |
70 Gew.-% | |
Ethylsilikat | 30 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (iii) wurden mit 1,5 Gew.-% Sorbitan-Mono
caprinsäureester in einen Mischer eingebracht, wo sie 20
Minuten lang ausreichend mit dem Reaktionsbestandteil ver
mischt wurden. 10 Gewichtsteile des Basisbestandteils wur
den mit 2 Gewichtsteilen des Katalysatorbestandteils und
1 Gewichtsteil des Reaktionsbestandteils 45 Sekunden lang
mit einem Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
(i) Vinylpolymethylsiloxan (250 Pa · s, 25°C) | |
50 Gew.-% | |
Wasserstoffpolymethylsiloxan (320 Pa · s, 25°C) | 30 Gew.-% |
Feinverteiltes Quarz | 20 Gew.-% |
100 Gew.-% |
Die Bestandteile (i) wurden mit 6,5 Gew.-% Pepton und 2,0 Gew.-%
Kasein in eine Knetvorrichtung eingebracht, wo sie
ausreichend vermischt und eine Stunde lang mit dem Basisbe
standteil verknetet wurden.
(ii) Vinylpolymethylsiloxan (250 Pa · s, 25°C) | |
89,95 Gew.-% | |
Zikronsilikat | 10,00 Gew.-% |
Chloroplatinat | 0,05 Gew.-% |
100,00 Gew.-% |
Die Bestandteile (ii) wurden in eine Knetvorrichtung einge
bracht und ausreichend gemischt und eine Stunde lang mit dem
Katalysatorbestandteil verknetet.
Gleiche Mengen der Basis- und der Katalysatorbestandteile
wurden 30 Sekunden lang mit einem Spatel in einem Mischbecher
gemischt und verknetet.
Zusammen mit den Bestandteilen (ii) aus Beispiel 6 wurden
3,5 Gew.-% feinverteilte Gelatine und 2,7 Gew.-% des nicht
ionischen Tensids der allgemeinen Formel:
Rf(CH₂)₁O(CnH2nO)m
in eine Knetvorrichtung eingebracht, wo sie ausreichend ge
mischt und eine Stunde lang mit dem Katalysatorbestandteil
verknetet wurden.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils nach Beispiel 6 und des
Katalysatorbestandteils wurden 30 Sekunden lang mit einem
Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Zusammen mit 1,5 Gew.-% Gelatinetannat und 3,0 Gew.-% eines
polyethermodifizierten Silikonöls
wurden die Bestandteile (i) aus Bei
spiel 6 in eine Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend
gemischt und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil ver
knetet.
Zusammen mit 3,5 Gew.-% Gelatine und 2,0 Gew.-% Polyoxy
ethylennonylphenylether wurden die Bestandteile (ii) aus
Beispiel 6 in eine Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend
vermischt und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil ver
knetet.
Gleiche Mengen der Basis- und Katalysatorbestandteile wurden
30 Sekunden lang mit einem Spatel in einem Mischbecher ge
mischt und verknetet.
Zusammen mit 6,5 Gew.-% Pepton und 2,0 Gew.-% Polyoxyethy
lensorbitan-monoisostearinsäureester wurden die Inhalts
stoffe (i) aus Beispiel 6 in eine Knetvorrichtung
eingebracht, ausreichend gemischt und eine Stunde lang mit
dem Basisbestandteil verknetet.
Als Katalysatorbestandteil wurde der Katalysator nach Bei
spiel 6 verwendet, welcher 30 Sekunden lang mit einem Spatel
in einem Mischbecher mit dem Basisbestandteil gemischt und
verknetet wurde.
Zusammen mit 2,5 Gew.-% Albumintannat und 8,2 Gew.-% eines
polyethermodifizierten Silikonöls
wurden die Bestandteile (i) aus Beispiel 6
in eine Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend vermischt
und eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet.
Zusammen mit 2,0 Gew.-% Kasein und 1,0 Gew.-% Polyoxyethylen
propylenglykol-monofettsäureester wurden die Bestandteile
(ii) aus Beispiel 6 in eine Knetvorrichtung eingebracht, aus
reichend gemischt und eine Stunde lang mit dem Katalysatorbe
standteil verknetet.
Gleiche Mengen der Basis- und Katalysatorbestandteile wurden
30 Sekunden lang mit einem Spatel in einem Mischbecher
gemischt und verknetet.
Zusammen mit 10,5 Gew.-% Albumin wurden die Bestandteile (i)
aus Beispiel 6 in eine Knetvorrichtung eingebracht, aus
reichend gemischt und eine Stunde lang mit dem Basisbestand
teil verknetet.
Zusammen mit 7,0 Gew.-% Kasein und 0,4 Gew.-% Penta
erythrit-Fettsäureester wurden die Bestandteile (ii) aus
Beispiel 6 in eine Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend
gemischt und eine Stunde lang mit dem Katalysatorbestandteil
verknetet.
Gleiche Mengen der Basis- und Katalysatorbestandteile wurden
30 Sekunden lang mit einem Spatel in einem Mischbecher ge
mischt und verknetet.
Die Bestandteile (i) aus Beispiel 1 wurden in eine
Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend gemischt und eine
Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des Katalysator
bestandteils nach Beispiel 1 wurden 30 Sekunden lang mit
einem Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Die Bestandteile (i) aus Beispiel 6 wurden in eine
Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend gemischt und eine
Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet.
Gleiche Mengen des Basisbestandteils und des Katalysator
bestandteils nach Beispiel 6 wurden 30 Sekunden lang mit
einem Spatel in einem Mischbecher gemischt und verknetet.
Zusammen mit 15,0 Gew.-% Polyoxyethylensorbitan-monostearin
säureester wurden die Bestandteile (i) aus Beispiel 6 in
eine Knetvorrichtung eingebracht, ausreichend vermischt und
eine Stunde lang mit dem Basisbestandteil verknetet. Gleiche
Mengen des Basisbestandteils und des Katalysatorbestandteils
nach Beispiel 6 wurden 30 Sekunden lang mit einem Spatel in
einem Mischbecher gemischt und verknetet.
An den Produkten der Beispiele 1 bis 11 und der Vergleichs
beispiele 1 bis 3 wurde die Härtungszeit, die Benetzbarkeit
des Abdruckmaterials hinsichtlich Speichel, die Deutlichkeit
der Feinstrukturen in den Abdrücken, die Benetzbarkeit der
aufgezeichneten Oberfläche auf den genommenen Abdrücken hin
sichtlich der Gipsaufschlämmung und Oberflächenrauhigkeit des
Gipsmodells untersucht. Die Testergebnisse wurden in den
Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Zur Bestimmung der Abbindezeit wurde eine Probe in einen
korrosionsbeständigen Stahlring von 8,0 mm Höhe, 24,0 mm
innerem Durchmesser und 1,0 mm Dicke in einem Raum bei
konstanter Temperatur von 23±2°C und einer Feuchtigkeit
von 50±10% eingebracht. Eine mit 150 g beladene Vicat
nadel (3,0 mm Durchmesser) wurde auf die Oberfläche der
Probe aufgesetzt. Die Abbindezeit wurde durch Messung der
Zeitspanne vom Beginn des Mischens bis zu der Zeit, wo die
Nadel 1 mm oder tiefer in die Probe eindringt, erhalten.
Zur Bestimmung der Benetzbarkeit der Abdruckmaterialien
durch Speichel (ausgedrückt als Kontaktwinkel künstlichen
Speichels) wurde künstlicher Speichel nach Green Wood
tropfenweise auf die Fläche einer gehärteten Abdruckprobe
gegeben, welcher sich dann auf einen Winkel von 6°
einstellte.
Zur Bestimmung der Deutlichkeit der Feinstrukturen der
Abdruckprobe (ausgedrückt in der Breite der reproduzierten
feinen Linien) wurde ein Testmodell mit vier Arten feiner
Linien, von denen jede 25 mm lang ist und die jeweils eine
Breite von 10 µm, 20 µm, 50 µm oder 75 µm aufweisen, in
künstlichen Speichel zur Benetzung gemäß ISO 1563 einge
taucht. Danach wurde eine Probe aus Abdruckmaterial auf das
Modell gebracht und darauf aufgepreßt, vier Minuten in 35°C
warmes Wasser eingetaucht und entfernt, um einen Abdruck von
den feinen Linien zu nehmen. Die Oberfläche der so
erhaltenen Abdrücke wurde mit einem Vergrößerungsglas
(6-10fach) betrachtet, während eine Beleuchtung bei einem
geringen Winkel erfolgte. Die Deutlichkeit wurde dann durch
die feinste Linie, die über die ganze Länge sauber reprodu
ziert worden war, angezeigt.
Zur Bestimmung der Benetzbarkeit der Abdruckfläche durch
eine Gipsaufschlämmung wurde Dentalsuper-Hartgips
mit Wasser in einem Verhält
nis P : W von 100 : 20 (Gew.-Teile) gemischt, und die
erhaltene Mischung wurde auf den Abdruck gegossen, der beim
visuellen Testen der Deutlichkeit bzw. Schärfe erhalten wor
den war, und es wurde die Benetzbarkeit des Abdrucks durch
die Gipsaufschlämmung bestimmt.
Zur Bestimmung der Oberflächenrauhigkeit einer Gipsmodell
probe wurde zuerst ein Abdruck der glatten Oberfläche einer
Glasplatte genommen. Der Dentalsuper-Hartgips wurde mit
Wasser in einem Verhältnis P : W von 100 : 20 (Gewicht)
gemischt und die erhaltene Mischung auf den Abdruck gegossen.
Nach Ablauf von 30 Minuten oder länger war der Gips abgebun
den. Anschließend wurde der abgebundene Gips von dem Abdruck
entfernt und die Rauhigkeit der Oberfläche wurde mit einem
Bestimmungsgerät für Oberflächenrauhigkeit
gemäß der JIS-BO601 gemessen, wobei
10 Messungen vorgenommen wurden, deren Werte dann gemittelt
wurden.
Anhand der Ergebnisse zu den Silikonabdruckmaterialien vom
Kondensationstyp (Tabelle 1) und vom Additionstyp (Tabelle 2)
wird deutlich, daß die vorliegenden Silikonabdruckma
terialien, zu denen in Wasser lösliche oder schwach lösliche
Proteine (Beispiele 1 und 6) hinzugefügt worden waren und die
vorliegenden Silikonabdruckmaterialien, zu denen Kombinatio
nen von in Wasser löslichen oder schwach löslichen Proteinen
mit einer hydrophilen Natur vermittelnden Mitteln wie hydro
philen Silikonölen und nichtionischen Tensiden (Beispiele 2
bis 5 und 7 bis 11) hinzugefügt worden waren, eine bessere
Benetzbarkeit mit Speichel in der Zeit der Abdrucknahme in
der Mundhöhle zeigen, vergleicht man sie mit herkömmlichen
Silikonabdruckmaterialien (Vergleichsbeispiele 1 und 2). Da
die vorliegenden Materialien keine Abstoßwirkung gegenüber
Speichel zeigen, ermöglichen sie auch in einer durch
Speichel nassen Mundhöhle Abdrücke zu entnehmen, aus denen
die Feinstrukturen deutlich zu erkennen sind. Zusätzlich
zeigt die aufgezeichnete Oberfläche des Abdrucks zum
Zeitpunkt der Gipsmodellherstellung eine befriedigende
Benetzbarkeit hinsichtlich der Gipsaufschlämmung und weist
diesbezüglich keine Abstoßungswirkung auf, so daß es möglich
ist, die Gipsaufschlämmung in die Feinstrukturen der
Abdruckoberfläche zu gießen, ohne daß Luftblasen
eingeschlossen werden, um ein präzises Gebißmodell zu
erhalten. Da weiterhin die Menge der verwendeten, eine
hydrophile Natur vermittelnden Mittel wie hydrophile
Silikonöle und nichtionische Tenside verringert und begrenzt
ist, wird die Abbindungsreaktion des Silikonkautschuks, sei
es durch Kondensations- oder Additionsvulkanisation in kei
ner Weise beeinträchtigt, noch wird die Abbindungsreaktion
des Gips gehemmt. Somit tritt weder eine Verzögerung der
Abbindezeit noch eine rauhe Oberfläche des Gipsmodells auf,
wie dies bei dem Silikonabdruckmaterial
(Vergleichsbeispiel 3), welches eine größere Menge eines
nichtionischen Tensids enthält, der Fall ist.
Claims (3)
- Dentalpräzisionsabdruckmaterial aus einem bei Raumtemperatur vulkanisierten Silikon des Kondensationstyps aus
- a) Hydroxydimethylpolysiloxanen mit Hydroxidgruppen an beiden Enden,
- b) Vernetzungsmitteln,
- c) Kondensationsvulkanisationskatalysatoren,
- d) Füllstoffen, die gegebenenfalls an der Oberfläche mit Harzen oder Silan behandelt worden sind,
- e) gegebenenfalls Färbemitteln, Duftstoffen, Fließregulierungs mitteln oder Weichmachern
- oder des Additionstyps aus
- A) Vinylpolymethylsiloxanen mit Vinylendgruppen,
- B) Wasserstoffpolymethylsiloxanen mit einer aktiven Wasser stoffendgruppe,
- C) Additionsvulkanisationskatalysatoren,
- D) Füllstoffen, die gegebenenfalls an der Oberfläche mit Harzen oder Silan behandelt worden sind,
- E) gegebenenfalls Färbemitteln, Duftstoffen, Fließregulierungs mitteln oder Weichmachern,
- dadurch gekennzeichnet, daß es
0,1 bis 10,0 Gew.-% wenigstens eines in Wasser löslichen oder wenig löslichen Proteins und
gegebenenfalls 0,05 bis 5,0 Gew.-% wenigstens eines eine hydrophile Natur vermitteln den Mittels, ausgewählt aus der Gruppe der hydrophilen Sili konöle und nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel, ent hält.
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