DE3720939A1 - Entgasungsverschluss fuer fluessigkeitsbehaelter - Google Patents
Entgasungsverschluss fuer fluessigkeitsbehaelterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Entgasungsverschluß für
Flüssigkeitsbehälter, mit einem mit dem
Flüssigkeitsbehälter dicht verbindbaren Verschlußgehäuse,
in dem eine Adsorptions- oder Neutralisationsmittelpackung
über einer Siebplatte angeordnet ist.
Derartige Entgasungsverschlüsse, auch als
Entgasungsventile bezeichnet, werden auf Behälter für
Flüssigkeiten aufgesetzt, die ständig Gase oder Dämpfe
entwickeln. Der gasdurchlässige Entgasungsverschluß
verhindert, daß sich dabei ein zu hoher Innendruck im
Behälter aufbaut, wobei zugleich gewährleistet sein muß,
daß die im Behälterinnenraum entstehenden Gase oder Dämpfe
keine störende, belästigende oder schädliche Auswirkung
auf die Umgebung haben.
Gasdurchlässige Verschlußkappen mit Filtereinsätzen sind
in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt (US-PS
44 20 094, 39 44 437). Hierbei werden jedoch rein
mechanisch wirkende Filtereinsätze verwendet, die nicht
dafür geeignet sind, gasförmige oder dampfförmige Stoffe
zurückzuhalten, so daß diese in die Umgebung austreten
können.
Ein bekannter Entgasungsverschluß der eingangs genannten
Gattung ist als Geruchsverschluß ausgeführt (DE-OS 34 08
887). Dieser Geruchsverschluß enthält eine
Adsorptionsmittelpackung, beispielsweise aus Aktivkohle
oder Molekularsieb, an die sich behälterseitig ein
Kunststoffsieb anschließt. Dieses Kunststoffsieb dient nur
dazu, die Adsorptionsmittelpackung zu halten. Um ein
Eindringen von Flüssigkeiten aus dem Behälter in die
Adsorptionsmittelpackung zu verhindern, ist unterhalb des
Kunststoffsiebes ein gasdurchlässiger, jedoch
flüssigkeitsundurchlässiger Verschluß vorgesehen, der aus
einer Verschlußkugel und einem feinkapillar geriffelten
Kugelsitz besteht. Die Kugel stellt ein bewegtes Teil dar,
das an seinem Sitz einen Abrieb erzeugen könnte. Die
Abriebpartikel könnten in die im Behälter aufgenommene
Flüssigkeit gelangen. Auch Partikel der
Adsorptionsmittelpackung, beispielsweise der Aktivkohle,
könnten durch das Kunststoffsieb hindurch in den Kugelsitz
gelangen und von dort bei einer Bewegung der
Verschlußkugel in den Behälterinnenraum austreten.
Diese Verunreinigungen sind jedoch verhältnismäßig gering
und können daher in vielen Fällen in Kauf genommen werden.
Dies gilt jedoch nicht für hochreine Flüssigkeiten, wie
sie in der Halbleiterfertigung verwendet werden. Dort
müssen bereits geringste Verunreinigungen sorgfältig
vermieden werden. Deshalb sind in diesen Einsatzbereichen
Entgasungsventile mit bewegten Teilen und/oder mit der
Möglichkeit, daß Partikel aus der Adsorptionsmittelpackung
in den Behälter eintreten, ausgeschlossen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Entgasungsventil
der eingangs gennanten Gattung zu schaffen, das für den
Einsatz an Behältern für hochreine Flüssigkeiten geeignet
ist. Insbesondere muß jegliche Kontamination der
Flüssigkeit ausgeschlossen sein; deshalb müssen bewegte,
Abrieb erzeugende Teile vermieden werden. Weiter muß
verhindert werden, daß Partikel des Adsorptionsmittels in
die Flüssigkeit gelangen können. Schließlich muß jede
Berührungsmöglichkeit der Flüssigkeit mit Teilen
ausgeschlossen werden, mit denen die Flüssigkeit reagieren
könnte.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Adsorptionsmittelpackung zwischen jeweils einer unteren
und einer oberen, am Verschlußgehäuse dicht abschließenden
Fritteplatte aus inertem Material eingeschlossen ist und
daß das Verschlußgehäuse ebenfalls aus inertem Material
besteht.
Die behälterseitig an die Adsorptionsmittelpackung
anschließende Fritteplatte stellt einen gasdurchlässigen,
jedoch weitgehend flüssigkeitsdichten Verschluß dar, der
jedoch keine bewegten Teile aufweist, so daß kein Abrieb
entstehen kann. Deshalb besteht auch keine Gefahr, daß
hochreine Flüssigkeiten, die in dem Behälter transportiert
werden, durch Abrieb kontaminiert werden. Infolge der sehr
geringen Porengröße stellt die Fritteplatte einen zwar
gasdurchlässigen, jedoch weitestgehend flüssigkeitsdichten
Verschluß dar, der die Entgasung ermöglicht, zugleich aber
das Eindringen von Flüssigkeit in die
Adsorptionsmittelpackung verhindert. Dadurch wird die
Gefahr ausgeschlossen, daß eine direkte Berührung der
Flüssigkeit mit dem Adsorptionsmittel erfolgt und Teile
des Adsorptionsmittels ausgewaschen werden und als
Verunreinigungen in die Flüssigkeit gelangen könnten.
Außerdem ist die Fritteplatte auch für feinste Partikel des
Adsorptionsmittels undurchlässig, so daß diese Partikel
nicht in die Flüssigkeit gelangen können.
Alle Teile, die mit der Flüssigkeit in Berührung kommen
könnten, nämlich die behälterseitige Fritteplatte und das
Verschlußgehäuse, bestehen aus inertem Material, so daß
jegliche Reaktion mit der Flüssigkeit ausgeschlossen ist.
Die obere, ebenso feinporige Fritteplatte verhindert
einerseits das Eindringen von Verunreinigungen von außen
in die Adsorptionsmittelpackung, deren Funktionsfähigkeit
dadurch beeinträchtigt werden könnte, und hält
andererseits die Adsorptionsmittelpackung dicht im
Verschlußgehäuse, so daß auch ein feinkörniges oder
pulverförmiges Adsorptionsmittel nicht austreten kann.
Schließlich stellt diese obere Fritteplatte einen
zusätzlichen flüssigkeitsdichten Verschluß dar, der bei
extremen Beanspruchungen des Flüssigkeitsbehälters,
beispielsweise bei einem unfallbedingten Sturz eine
zusätzliche Sicherheit gegen das Austreten der oftmals
gefährlichen und/oder giftigen Flüssigkeit bietet.
Der erfindungsgemäße Entgasungsverschluß ist somit im
Gegensatz zu allen aus dem Stand der Technik bekannten
Entgasungsverschlüssen für solche Flüssigkeitsbehälter
geeignet, in denen hochreine Flüssigkeiten gelagert und
transportiert werden, wie sie beispielsweise in der
Halbleiterfertigung verwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß die untere und/oder die obere
Fritteplatte durch jeweils eine am Verschlußgehäuse
aufgeschraubte Mutter gegen jeweils einen Gehäusesitz
gedrückt wird. In konstruktiv einfacher und raumsparender
Weise wird hierbei eine feste und dichte Verbindung
zwischen den beiden Fritteplatten und dem Verschlußgehäuse
geschaffen.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert, daß in der Zeichnung
dargestellt ist. Die Zeichnung zeigt einen
Entgasungsverschluß zur Hälfte in einem senkrechten
Schnitt und zur Hälfte in einer Seitenansicht.
Ein Entgasungsverschluß 1 ist auf einen in der Zeichnung
mit strichpunktierten Linien nur angedeuteten
Flüssigkeitsbehälter 2 aufgeschraubt. Der
Entgasungsverschluß 1 weist ein im wesentlichen
zylindrisches Verschlußgehäuse 1 auf, das in seinem Boden
4 eine Anschlußöffnung 5 mit Innengewinde hat, das auf
einen Anschlußstutzen des Flüssigkeitsbehälters 2
aufgeschraubt ist.
Im Inneren des Verschlußgehäuses 3 befindet sich eine
Adsorptionsmittelpackung 6, die beispielsweise aus
Aktivkohle, Molekularsieb oder Kieselgur und/oder aus
einem Neutralisationsmittel besteht, das in seinem
chemischen Verhalten auf die Flüssigkeit abgestellt ist,
die im Flüssigkeitsbehälter 2 enthalten ist. Es handelt
sich dabei insbesondere um eine hochreine, in den meisten
Fällen aber auch aggressive und/oder giftige Flüssigkeit,
die beispielsweise in der Halbleiterfertigung verwendet
wird, beispielsweise eine hochreine, hochkonzentrierte
Säure oder Lauge.
Über dem Boden 4 des Verschlußgehäuses 3 ist eine untere
Fritteplatte 7 angeordnet, die durch eine in das
Verschlußgehäuse 3 eingeschraubte Mutter 8 gegen einen
Gehäusesitz 9 dichtend gedrückt wird. Die untere
Fritteplatte 7 besteht aus inertem Material, vorzugsweise
aus Polytetrafluorethylen oder Perfluoralkoxy-Copolymer
mit einer Porengröße von vorzugsweise von 0,1 bis 1 µm.
An der Oberseite des Verschlußgehäuses 3 befindet sich
eine obere Fritteplatte 10 aus gleichem Material wie die
untere Fritteplatte 7. Auch die obere Fritteplatte 10 wird
durch eine Überwurfmutter 11 dichtend gegen einen
Gehäusesitz 12 gedrückt. Die Adsorptionsmittelpackung 6
ist somit zwischen den Fritteplatten 7 und 10 im
Verschlußgehäuse 3 eingeschlossen.
Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann
der Entgasungsverschluß 1 auch über eine Rohrleitung oder
eine Schlauchleitung mit dem Flüssigkeitsbehälter 2
verbunden sein.
Die im Flüssigkeitsbehälter 2 entstehenden Gase oder
Dämpfe treten von unten in den Entgasungsverschluß 1 ein,
wie mit einem Pfeil 13 in der Zeichnung angedeutet ist.
Durch die gasdurchlässige untere Fritteplatte 7 gelangen
die Gase oder Dämpfe in die Adsorptionsmittelpackung 6 und
werden dort adsorbiert, absorbiert und/oder neutralisiert.
Zugleich wird erreicht, daß sich in dem
Flüssigkeitsbehälter 2 kein unzulässiger Innendruck
aufbauen kann.
Da außer den Fritteplatten 7, 10 mindestens auch das
Verschlußgehäuse 3 und vorzugsweise auch die Muttern 8, 11
aus inertem Material bestehen, wird wirkungsvoll
verhindert, daß die im Flüssigkeitsbehälter 2 aufgenommene
Flüssigkeit mit Teilen des Entgasungsverschlusses
reagieren kann. Als Material für die Teile des
Entgasungsverschlusses 1 werden vorzugsweise fluorierte
Kunststoffe wie Polytetrafluorethylen,
Polyvinylidenfluorid oder Perfluoralkoxy-Copolymer
verwendet.
Claims (2)
1. Entgasungsverschluß für Flüssigkeitsbehälter, mit
einem mit dem Flüssigkeitsbehälter dicht verbindbaren
Verschlußgehäuse, in dem eine Adsorptions- oder
Neutralisationsmittelpackung über einer Siebplatte
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Adsorptionsmittelpackung (6) zwischen jeweils einer
unteren und einer oberen, am Verschlußgehäuse (3) dicht
abschließenden Fritteplatte (7, 10) aus inertem Material
eingeschlossen ist und daß das Verschlußgehäuse (3)
ebenfalls aus inertem Material besteht.
2. Entgasungsverschluß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die untere und/oder die obere
Fritteplatte (7, 10) durch jeweils eine am
Verschlußgehäuse (3) aufgeschraubte Mutter (8 bzw. 11)
gegen jeweils einen Gehäusesitz (9 bzw. 12) gedrückt wird.
Priority Applications (3)
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- 1988-06-11 EP EP88109343A patent/EP0296437B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1988-06-11 DE DE8888109343T patent/DE3866438D1/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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