DE3718702C2 - Verfahren zur Herstellung von Verpackungseinheiten mit überlegenen optischen Eigenschaften und verbessertem Warmblockverhalten, Verpackungseinheit hergestellt nach dem Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verpackungseinheiten mit überlegenen optischen Eigenschaften und verbessertem Warmblockverhalten, Verpackungseinheit hergestellt nach dem VerfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Verpackungseinheiten mit überlegenen opti
schen Eigenschaften und verbessertem Warmblockverhalten,
bei dem eine im wesentlichen quaderförmige Verpackung zur
Bildung einer Umverpackung mit einer Polypropylenfolie
eingeschlagen und in den Überlappungsbereichen der
Polypropylenfolie durch Wärmeeinwirkung versiegelt wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine Verpackungseinheit,
hergestellt nach dem Verfahren.
Derartige Verpackungseinheiten mit Umverpackung, insbe
sondere Zigarettenpäckchen, sind bereits bekannt. Die Um
verpackung, die im wesentlichen aus einer transparenten
heißsiegelfähigen Folie aus Kunststoff, insbesondere
streckorientierter Polypropylenfolie (oPP), besteht,
dient dabei dem Zweck, das Packgut, insbesondere die Zi
garetten, vor Austrocknung und gravierenden Aromaverlu
sten zu bewahren. Mit oPP-Folien eingeschlagene Zigaret
tenpäckchen besitzen aber oft ein unbefriedigendes Ausse
hen, weil die Umverpackung im allgemeinen noch Wärme
schrumpffalten und Quellfalten aufweist. Die Ursache die
ser Falten liegt einerseits im üblichen Schrumpfverhalten
der oPP-Folie bei der Wärmebehandlung während der Versie
gelung und andererseits in der Bildung von Quellfalten,
die sich durch die Bedruckung der Zigarettenpäckchen er
klären lassen. In den Bereichen, wo die Folie mit der auf dem
Zigarettenpäckchenkarton aufgebrachten Bedruckung in direkten Kontakt tritt,
können die oPP-Folie anquellende Druckfarbenbestandteile in die Folie
hineindiffundieren und dort ihre Wirkung entfalten. Bei Einsatz von Offset-
Druckfarben sind dies insbesondere Mineralölbestandteile, die zu einer starken
Welligkeit der oPP-Umverpackung führen (vgl. B. Grande in Coating 4/87,
Seiten 138 bis 143). Weiterhin sind das Warmblockverhalten und die
Kratzfestigkeit der Zigarettenpäckchen noch verbesserungswürdig, wobei unter
dem Warmblockverhalten insbesondere ein unerwünschtes Zusammenhaften
von übereinander gestapelten Zigarettenpäckchen unter dem Einfluß von
erhöhten Temperaturen über längere Zeitdauer hinweg zu verstehen ist. Unter
erhöhten Temperaturen sind insbesondere solche Temperaturen zu verstehen,
wie sie in Zigarettenautomaten entstehen, die der ungehinderten
Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, insbesondere auch in südlichen Ländern,
also Temperaturen zwischen 40 und 70°C.
Die GB 1,109,877 beschreibt Verpackungen aus schrumpffähigen Folien. Der
Gegenstand wird lose mit der Schrumpffolie eingeschlagen und anschließend
wird die Folienverpackung aufgeschrumpft. Für dieses Verfahren geeignete
Folien sind nicht hitzefixierte, schrumpffähige Folien.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand also darin, ein Verfahren zu
entwickeln, mit dessen Hilfe es möglich ist, Verpackungseinheiten,
insbesondere Zigarettenpäckchen, mit einer im wesentlichen faltenfreien
Umverpackung aus Polypropylenfolie herzustellen, wobei auch ein verbessertes
Warmblockverhalten der Päckchen sowie eine verbesserte Kratzfestigkeit
angestrebt waren.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung, dessen kennzeichnendes Merkmal darin zu sehen ist, daß die
Verpackungseinheit mit der Umverpackung nach dem Versiegeln einer
Wärmebehandlung unterzogen wird und daß als Polypropylenfolie eine biaxial
streckorientierte und hitzefixierte Polypropylenfolie eingesetzt wird.
Zur Bildung der Umverpackung ist prinzipiell jede biaxial streckorientierte und
hitzefixieirte Polypropylenfolie, insbesondere natürlich heißsiegelfähige
Polypropylenfolie geeignet.
Derartige Polyproyplenfolien sind bekannt und beispielsweise in der EP-A-0 027 586
oder der DE-OS 33 31 983 beschrieben, und diese Folien eignen sich
besonders gut für einen Einsatz auf modernen, schnellaufenden
Verpackungsmaschinen.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung kann auf unterschiedliche Weise
erfolgen, es können z. B. Infrarot-Strahler eingesetzt werden, oder es kann
Warmluft zur Anwendung kommen, oder die Zigarettenpäckchen können mit
Heizplatten in Kontakt gebracht werden. In der Praxis hat sich neben der
Behandlung mit Heizplatten insbesondere die Wärmebehandlung durch
Warmluft, z. B. in einem Wärmetunnel, bewährt.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung schließt sich wie bereits erwähnt
unmittelbar an die eigentliche Bildung der Umverpackung, nämlich die
Umhüllung des Zigarettenpäckchens durch die Polypropylenfolie und die
anschließende Versiegelung deren Überlappungsbereiche an. Diese
Verpackungsschritte erfolgen überlicherweise automatisch
auf modernen Verpackungsmaschinen mit hohen Taktzahlen
(Ausstoß pro Zeiteinheit).
Wird für die erfindungsgemäße Wärmebehandlung die Heiz
plattenmethode gewählt, so werden die Heizplatten zweck
mäßigerweise auf einer Temperatur im Bereich von 110 bis
140°C gehalten, und die Zigarettenpäckchen werden direkt
mit diesen Heizplatten über eine Zeitdauer im Bereich von
0,1 bis 4 s in direkten Kontakt gebracht. Die bevorzugte
Temperatur der Heizplatten liegt zwischen 120 und 130°C
und die bevorzugte Behandlungsdauer zwischen 0,5 und
1,5 s. Die Heizplatten sollten zur Vermeidung von even
tuellen Verklebungen vorzugsweise mit einer antiadhäsiven
Schicht aus einem geeigneten Material überzogen sein,
z. B. mit einer Schicht aus fluorierten Polymeren.
Wird zur Behandlung die Warmluftmethode, z. B. in einem
Wärmetunnel, gewählt, so beträgt die Lufttemperatur
zweckmäßigerweise 100 bis 400°C, und die Behandlung der
Päckchen wird über einen Zeitraum von 0,3 bis 40 s durch
geführt. Vorzugsweise liegt die Lufttemperatur im Be
reich von 250 bis 350°C bei Behandlungszeiten von 0,5 bis
5 s.
Die nach dem vorstehend in allen Einzelheiten beschriebe
nen Verfahren hergestellten Zigarettenpäckchen weisen
keine Schrumpffalten mehr auf, und es treten auch keine
durch Druckfarbenbestandteile hervorgerufene Quellfalten
mehr auf, selbst über längere Zeitdauer der Lagerung
nicht. Die Umverpackung liegt stramm an dem eigentlichen
Verpackungskarton an und ergibt für das Zigarettenpäck
chen ein optisch einwandfreies Aussehen. Besonders über
raschend war, daß durch die erfindungsgemäße Wärmebehand
lung das Warmblockverhalten der Zigarettenpäckchen signi
fikant verbessert werden konnte, was, wie bereits er
wähnt, eine unangenehme Erscheinung ist, insbesondere
wenn in Zigarettenautomaten hohe Temperaturen auftreten.
Dieser Effekt könnte dadurch erklärt werden, daß die Fo
lie bei der Wärmebehandlung einen oberflächlichen Kri
stallisationsprozeß durchläuft und dadurch quasi eine
stabile Haut erhält. Für diese Annahme spricht auch, daß
die Kratzfestigkeit der erfindungsgemäß behandelten Ziga
rettenpäckchen verbessert ist. Das erfindungsgemäße Ver
fahren verschafft somit dem Hersteller von Zigaretten
päckchen insofern deutliche kommerzielle Vorteile, als
die Päckchen eine faltenfreie Umverpackung aufweisen und
daher im Vergleich zu nicht nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Zigarettenpäckchen besser ausse
hen. Ferner treten bei nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren hergestellten Zigarettenpäckchen, die in Automaten
verkauft werden, weniger Störungen an diesen Automaten
auf, wodurch sich ebenfalls kommerzielle Vorteile erge
ben.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Beispiele noch
deutlicher erläutert werden.
Ein in eine oPP-Folie entsprechend Beispiel 1 der DE-OS
33 31 983 eingeschlagene Zigarettenpackung wurde einer
Heizplattenwärmebehandlung unterzogen, wobei das Zigaret
tenpäckchen zwischen zwei 125°C heiße Heizplatten gelegt
wurde. Die Zeit für die Wärmebehandlung betrug 1,5 s. Im
Gegensatz zum unbehandelten Muster ist die Umverpackung
völlig glatt und faltenfrei.
Eine in eine oPP-Folie entsprechend Beispiel 1 der DE-OS
33 31 983 eingeschlagene Zigarettenpackung wurde einer
Warmluftbehandlung unterzogen, wobei das Zigarettenpäck
chen für 5 s in einen 260°C heißen Umluftofen gestellt
wurde. Nach der Wärmebehandlung war die Umverpackung des
Zigarettenpäckchens völlig glatt und faltenfrei.
Zigarettenpäckchen entsprechend Beispiel 1 und Beispiel
2, allerdings nicht wärmebehandelt.
Eine in eine oPP-Folie entsprechend Beispiel 1 der
EP-A-0 027 586 eingeschlagene Zigarettenpackung wurde ei
ner Heizplattenwärmebehandlung unterzogen, wobei das Zi
garettenpäckchen zwischen zwei 125°C heiße Heizplatten
gelegt wurde. Die Zeit für die Wärmebehandlung betrug
1,5 s. Im Gegensatz zum unbehandelten Muster ist die Um
verpackung völlig glatt und faltenfrei.
Eine in eine oPP-Folie entsprechend Beispiel 1 der
EP-A-0 027 586 eingeschlagene Zigarettenpackung wurde ei
ner Warmluftbehandlung unterzogen, wobei das Zigaretten
päckchen für 5 s in einen 260°C heißen Umluftofen ge
stellt wurde. Nach der Wärmebehandlung war die Umver
packung des Zigarettenpäckchens völlig glatt und falten
frei.
Zigarettenpäckchen entsprechend Beispiel 3 und Beispiel
4, allerdings nicht wärmebehandelt. Die Zigarettenpäck
chen wurden folgenden Prüfungen unterzogen:
- 1. Optisches Erscheinungsbild
- 2. Kratzfestigkeit, Reibradtest
- 3. Warmblocktest
- 4. Beständigkeit gegen Offsetfarben
Die Überlegenheit der erfindungsgemäß behandelten Ziga
rettenpäckchen geht aus Tabelle 1 hervor.
In den Beispielen wurde das Warmblockverhalten mittels
eines. Abschabtestes beurteilt, bei dem zwei Zigaretten
päckchen aufeinandergelegt und in diesem Zustand 2 h auf
70°C erwärmt werden. Es wird dann die Kraft gemessen, die
nötig ist, um das untere Päckchen unter dem oberen Päck
chen, das festgehalten wird, herauszuziehen.
Als Maß für die Kratzfestigkeit einer Folie wird in der
Regel der Trübungsgrad ΔT, der durch die Verkratzung ver
ursacht wird, benutzt:
ΔT = Tv - To
Unter Tv ist hierbei die Trübung der verkratzten Folie
und unter To die Trübung der unbeanspruchten Originalfo
lie zu verstehen, wobei im Rahmen der Kratzfestigkeits
messung die Trübung jeweils an einer Folienlage bestimmt
wird.
Die Kratzfestigkeit gegen Reibbeanspruchung erfolgt nach
DIN 53754. Es wurde das Abriebmeßgerät 11671 der Firma
Frank (BRD) benutzt, wobei Reibräder der Marke
CALIBRASE (R) CS-10 F der Firma Teledyne (USA) eingesetzt
wurden, die mit 250 g belastet waren.
Die Beständigkeit gegen Druckfarben wurde geprüft, indem
ein frisch bedrucktes Papier auf das Zigarettenpäckchen
unter Belastung von 200 g gelegt wurde. Die Beurteilung
erfolgte nach 24 h.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Verpackungseinheiten mit überlegenen
optischen Eigenschaften und verbessertem Warmblockverhalten, bei dem
eine im wesentlichen quaderförmige Verpackung zur Bildung einer
Umverpackung mit einer Polypropylenfolie eingeschlagen und in den
Überlappungsbereichen der Polypropylenfolie durch Wärmeeinwirkung
versiegelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungseinheit mit
der Umverpackung nach dem Versiegeln einer zusätzlichen
Wärmebehandlung unterzogen wird und daß als Polypropylenfolie eine
biaxial streckorientierte und hitzefixierte Polypropylenfolie eingesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Durchführung der Wärmebehandlung Infrarotstrahler, Warmluft oder
Heizplatten eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmebehandlung mit Heizplatten durchgeführt wird, wobei die
Heizplatten auf einer Temperatur im Bereich von 110 bis 140°C gehalten
und die Verpackungseinheit mit diesen Heizplatten über eine Zeitdauer im
Bereich von 0,1 bis 4 s in direkten Kontakt gebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der Heizplatten bevorzugt zwischen 120 und 130°C und die
Behandlungsdauer zwischen 0,5 und 1,5 s liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung mit Warmluft durchge
führt wird, wobei die Lufttemperatur 100 bis 400°C be
trägt, und daß die Behandlung der Verpackungseinheit über
einen Zeitraum von 0,3 bis 40 s durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufttemperatur im Bereich von 250 bis 350°C liegt
und daß die Behandlungszeit 0,5 bis 5 s beträgt.
7. Verpackungseinheit umfassend Packgut, wenigstens
eine bedruckte Umhüllung des Packgutes und eine Umver
packung aus Polypropylenfolie, hergestellt nach einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verpackungseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ein Zigarettenpäckchen ist.
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