DE3718513A1 - Wendevorrichtung fuer eine raffbare lamellenjalousie - Google Patents

Wendevorrichtung fuer eine raffbare lamellenjalousie

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Description

Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung für eine raff­ bare Lamellenjalousie, mit einem Wendeorgan, welches durch eine über Schaltelemente schaltbare erste Kupplung mit einer Aufzugs- und Wendewelle verbunden ist und an welchem Trag­ organpaare befestigt sind, einem eine Zwischenstellung der Lamellen definierenden Zwischenschaltelement und einer durch eine zweite, über weitere Schaltelemente schaltbare Kupplung mit der Aufzugs- und Wendewelle verbundenen Steuereinheit.
Bei vielen auf dem Markt befindlichen Jalousien nehmen die Lamellen unmittelbar nach Beginn ihrer Abwärtsbewegung ih­ re geschlossene Stellung ein. Dies hat zur Folge, daß sich in dem abzudunkelnden Raum die Lichtverhältnisse so schnell ändern, daß das menschliche Auge nicht in der Lage ist, sich dem anzupassen. Abgesehen von den damit verbundenen unange­ nehmen Begleiterscheinungen, besteht eine erhöhte Unfallgefahr.
In der Praxis ist eine Wendevorrichtung der eingangs genannten Art bekannt (DE-OS 26 45 655), die diesen Nachteil beseitigen will. Bei dieser Wendevorrichtung wird die erste, mit dem Wendeorgan drehfest verbundene Kupplung kurz nach Beginn der Ablaßbewegung der Lamellen ausgekuppelt und so die Wendung der Lamellen in einer bestimmten Winkelstellung unterbrochen. Unmittelbar vor Ende der Ablaßbewegung der Lamellen wird die zweite, mit der Steuereinheit drehfest verbundene Kupplung eingekuppelt. Die nunmehr mitdrehende Steuereinheit bewirkt über eine Mechanik, daß die erste Kupplung wieder eingekup­ pelt und so die Wendung der Lamellen bis zu ihrer geschlos­ senen Position durchgeführt wird.
Nachteilig ist bei dieser Wendevorrichtung, daß die Lamellen aus der Winkelstellung nur nach einem vorbestimmten, durch die Bedienungsperson nicht beeinflußbaren Ablauf in ihrer geschlossenen Stellung gelangen können. Dadurch können aber nicht die jahreszeit- bzw. tageszeit-bedingten oder aber orstbezogenen Unterschiede im Einfall des Sonnenlichtes berücksichtigt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wendevorrichtung der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, die es erlaubt, daß eine Zwischenstellung der Lamellen zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Ablaßbewegung der Lamellen aufgehoben werden kann.
Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das durch die Steuereinheit gesteuerte Zwischenschaltelement die erste Kupplung nach einer bestimmten Drehbewegung der Aufzugs­ und Wendewelle für die Abwärtsbewegung der Lamellen aus­ kuppelt und diese bei einer bestimmten, der Abwärtsbewegung der Aufzugs- und Wendewelle entgegengesetzten Drehbewegung wieder einkuppeln läßt und daß die erste Kupplung bei einer anschließenden weiteren Drehbewegung der Aufzugs- und Wende­ welle für die Abwärtsbewegung der Lamellen im eingekuppelten Zustand verbleibt.
Durch die vorgeschlagene Lösung wird erreicht, daß zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Abwärtsbewegung der Lamellen deren Zwischenstellung aufgehoben werden kann und die Lamellen in ihre geschlossenen Stellung gebracht werden können. Dabei erfolgt die Aufhebung der Zwischenstellung durch einen vorzugsweise kurzen Drehimpuls der Aufzugs- und Wendewelle in die der Drehbewegung zum Ablassen der Lamel­ len entgegengesetzte Richtung. Anschließend können die La­ mellen weiter abgelassen werden, wobei sie ihre geschlos­ sene Stellung einnehmen. Durch das Steuern der Winkelstel­ lung durch die Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle ist es weiterhin möglich, ohne zusätzliche Mittel alle Jalousien einer Fensterfront in der gleichen Etage über diese eine Welle gleichmäßig zu steuern.
Das Ausmaß der Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle für die Aufhebung der Zwischenstellung der Lamellen kann auf ver­ schiedenen Wegen bestimmt bzw. gesteuert werden.
So ist es möglich, daß das Ausmaß dieser Drehbewegung durch das Erreichen der offenen Stellung der Lamellen bestimmt wird. Es handelt sich hierbei um ein optisches Signal, das durch die Bedienungsperson aufgefaßt wird und diese veranlaßt, die Rückwärtsbewegung zu beenden und anschließend die Jalousie weiter abzulassen. Der Vorteil besteht darin, daß keine zu­ sätzlichen Steuerungsmittel für diesen Vorgang notwendig sind, so daß diese Möglichkeit vor allem bei Jalousien ver­ wendbar ist, die von Hand angetrieben werden.
Das Ausmaß der Rückwärtsbewegung kann aber auch durch einen Zeitabschnitt bestimmt sein. Vom Beginn der Rückwärtsbewegung werden die verstrichenen Zeitabschnitte durch eine geeignete Meßeinrichtung erfaßt und, sobald ein vorbestimmter Wert er­ reicht ist, die Rückwärtsbewegung beendet. Diese Möglichkeit kann vorzugsweise bei Jalousien Anwendung finden, die durch einen Motor angetrieben werden. Zwar ist hierzu eine zusätz­ liche Steuereinrichtung nötig, aber es wird immer sicher ge­ währleistet, daß die Rückwärtsbewegung der Aufzugs- und Wen­ dewelle nur in dem für das Aufheben der Zwischenstellung not­ wendigen Maß erfolgt.
Schließlich besteht eine letzte Möglichkeit darin, daß das Ausmaß der Rückwärtsbewegung durch eine Anzahl von Drehwin­ keleinheiten bestimmt ist. Ähnlich wie bei der Lösung durch Erfassung von Zeitabschnitten werden vom Beginn der Rückwärts­ bewegung an, der überstrichene Drehwinkel erfaßt und mit einem vorbestimmten Wert verglichen. Ist dieser erreicht, so wird die Rückwärtsbewegung beendet. Ebenso wie bei dem Merkmal "Zeitabschnitt" wird diese Möglichkeit vorzugsweise bei moto­ risch angetriebenen Jalousien Verwendung finden, wobei der da­ mit verbundene Vorteil unmittelbar auf der Hand liegt.
Darüber hinaus haben die beiden zuletzt genannten Lösungsmög­ lichkeiten zur Festlegung des Ausmaßes der Rückwärtsbewegung der Aufzugs- und Wendewelle den Vorteil, daß sie jeder ge­ wünschten Zwischenstellung der Lamellen durch einfache Variation des Grenzwertes angepaßt werden können. Der Nei­ gungswinkel der Lamellen in ihrer Zwischenstellung kann dabei vorzugsweise durch die Veränderung des Schaltortes der Zwischenschaltelemente und durch die Veränderung der Lage der Schaltelemente der zweiten Kupplung erfolgen, wo­ durch auf einem einfachen Weg jede beliebige Winkelstellung eingestellt werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und ein Ausführungsbeispiel werden nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wendevor­ richtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Wendevorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2 bei offener Lamellenstellung,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 2 bei offener Lamellenstellung,
Fig. 6 den Schnitt nach Fig. 4 in einer Lamellen­ zwischenstellung,
Fig. 7 den Schnitt nach Fig. 5 in einer Lamellen­ zwischenstellung,
Fig. 8 den Schnitt nach Fig. 5 in einer Lamellen­ stellung zwischen der Zwischenstellung und der offenen Stellung,
Fig. 9 den Schnitt nach Fig. 4 in einer Lamellen­ stellung zwischen der Zwischenstellung und der geschlossenen Stellung,
Fig. 10 den Schnitt nach Fig. 5 bei geschlossener Lamellenstellung.
In einem vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten, zweige­ teilten Gehäuse 12 ist eine Aufzugs- und Wendewelle 10 ge­ lagert. Auf dieser Welle 10 ist eine Wickeltrommel 16 für ein nicht gezeigtes Aufzugsband drehfest angeordnet. Die drehfeste Verbindung kann dabei auf verschiedenen Wegen erfolgen; beispielsweise durch einen Schrumpfverband oder aber durch eine vierkantförmige Ausbildung der Aufzugs­ und Wendewelle 10 und der Nabe 14 der Wickeltrommel 16. Es besteht auch die Möglichkeit, die Wickeltrommel 16 aus­ serhalb des Gehäuses 12 anzuordnen, wobei aber die be­ schriebene kompakte Bauweise aufgegeben würde.
Auf der gleichen Nabe 14 ist neben der Wickeltrommel 16 ein Wendeorgan 18 angeordnet. Selbstverständlich kann das Wen­ deorgan 18 getrennt von der Wickeltrommel 16 auch mit einer eigenen Nabe drehfest mit der Welle 10 verbunden sein. Dies wäre beispielsweise bei der Ausbildung der Wendevorrichtung als ein Baukastensystem denkbar, doch wird in der Regel eine kompakte Bauweise anzustreben sein.
Das Wendeorgan 18 besteht aus einer sich in radialer Richtung erweiternden keilförmigen Trommel 20 und einem bogenförmigen Keilsegment 22, an dem ein Tragorganpaar 102 befestigt ist. Durch die keilförmige Ausbildung von Trommel 20 und Keil­ segment 22 entsteht zwischen diesen beiden Teilen eine reibschlüssige Verbindung, wodurch das Drehmoment der Wel­ le 10 auf das Keilsegment 22 übertragen wird. Diese Dreh­ momentübertragung wird unterbrochen, sobald das Keilsegment 22 radial etwas aus der Trommel 20 ausgehoben wird. Die Trommel 20 und das Keilsegment 22 bilden somit die erste Kupplung 20, 22. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die erste Kupplung 20, 22 auch durch andere Mittel gebildet wird, beispielsweise durch eine zwischen Welle 10 und Trommel 20 angeordneten Schlingfeder. Doch hat die beschriebene Ausführung den besonderen Vorteil, daß mit nur zwei Bauteilen zwei Funktionen - Wendung der Lamellen 100, Bildung der ersten Kupplung 20, 22 - erfüllt werden, was der allgemeinen Forderung nach kompakter Bauweise genügt.
Damit diese erste Kupplung 20, 22 geschaltet werden kann, ist das Keilsegment 22 an seinen Stirnflächen 24, 26 mit zwei Anschlagflächen versehen, die mit zwei in die Bahn des Segmentes 22 ragende erste und zweite Schaltelemente 28, 30 zusammenwirken. Die Schaltelemente 28, 30 sind durch zwei feststehende Anschläge gebildet. Diese können an das Gehäuse 12 angeformt oder aber so befestigt sein, daß sie für verschiedene Anforderungen einstellbar sind. Der Schalt­ vorgang erfolgt in der Weise, daß das Keilsegment 22, so­ bald es mit einer seiner beiden Stirnflächen 24, 26 gegen den dazugehörigen Anschlag 28, 30 läuft, etwas radial an­ gehoben wird. Die erste Kupplung 20, 22 ist somit ausge­ kuppelt.
Die ersten und zweiten Schaltelemente 28, 30 können je nach dem gewählten Kupplungstyp der ersten Kupplung 20, 22 anders ausgebildet sein. Aber auch bei der aus der Trommel 20 und dem Keilsegment 22 bestehenden Kupplung können die Schalt­ elemente 28, 30 durch andere Bauteile ersetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, daß die Schaltelement 28, 30 zwei Elektromagneten sind, wobei das Keilsegment 22 dann aus magnetisierbaren Material gefertigt ist. Soll die erste Kupplung 20, 22 geschaltet werden, wird der Stromkreis des entsprechenden Magneten geschlossen. Er nimmt seine magnetische Eigenschaft an. Läuft jetzt das Segment 22 an diesem Magneten vorüber, so wird es aus der Trommel 20 gehoben. Die erste Kupplung ist dann eben­ falls ausgekuppelt.
Neben dem Wendeorgan 18 ist eine Steuereinheit 40 angeordnet. Diese Steuereinheit 40 ist über eine zweite, schaltbare Kupplung 42, 44, 46 mit der Welle 10 drehfest verbunden. Die zweite Kupplung 42, 44, 46 wird durch eine auf einer drehfest mit der Welle 10 verbundenen Nabe 48 angeordneten Schlingfeder 42 gebildet, die mit ihren beiden Schenkeln 50, 52 an zwei mit der Steuereinheit 40 fest verbundenen Mitnehmernocken 44, 46 anliegt. Dabei ist die Schlingfeder 42 und die beiden Mitnehmernocken 44, 46 im Inneren der hohlen und radial zweitgeteilten Steuereinheit 40 angeord­ net. Die Steuereinheit 40 sitzt hierbei mit einer Gleit­ passung auf der Nabe 48. Die beiden Mitnehmernocken 44, 46 sind im Inneren der Steuereinheit 40 jeweils in einem der beiden Hälften 54, 56 der Steuereinheit 40 angebracht. Die beiden Hälften 54, 56 werden durch eine axial ausgerichtete Schraube 58 miteinander fest verbunden. Die Schraube 58 ist dabei in einem in einem der beiden Hälften 54, 56 der Steuereinheit 40 befindlichen und in Umfangsrichtung ver­ laufenden Schlitz 60 angeordnet, dessen Breite die Durch­ messer des Schraubenbolzens entspricht. Der Kopf der Schrau­ be 58 liegt auf der nach außen gerichteten Seite des Schlitzes 60 auf dessen Rändern auf. Hierdurch können die beiden Hälf­ ten 54, 56 der Steuereinheit 40 gegeneinander verdreht und so Toleranzfehler der Schlingfeder 42 ausgeglichen werden.
Die Schaltung der zweiten Kupplung 42, 44, 46 erfolgt durch zwei am Umfang der Steuereinheit 40 befindlichen Anschlag­ flächen 62, 64, die mit zwei in die Bahn der Kupplung 42, 44, 46 ragenden Schaltelemente 66, 68 zusammenwirken. Die Schaltelemente können wie bei der ersten Kupplung 20, 22 in Abhängigkeit des gewählten Kupplungstypes jede mögliche Form annehmen. In dem Ausführungsbeispiel sind sie durch zwei feststehende in die Bahn der Kupplung 42, 44, 46 ra­ gende Anschläge 66, 68 gebildet. Diese Anschläge 66, 68 können ebenfalls wie bei der ersten Kupplung 20, 22 fest mit dem Gehäuse 12 verbunden oder aber verstellbar angeord­ net sein.
Läuft die Steuereinheit 40 mit einer ihrer beiden Anschlag­ flächen 62, 64 gegen den jeweiligen entsprechenden Anschlag 66, 68, so wird diese bis zum vollständigen Stillstand ab­ gebremst. Hierdurch bleiben auch die beiden Mitnehmernocken 44, 46 stehen. Durch das weiter über die Nabe 48 auf die Schlingfeder 42 wirkende Drehmoment der Aufzugs- und Wen­ dewelle 10 werden die Schenkel 50, 52 aufgeweitet und so­ mit ebenfalls die Schlingfeder 42. Die zweite Kupplung 42, 44, 46 ist dann ausgekuppelt.
Auf der zu dem Wendeorgan 18 gerichteten Stirnseite der Steuereinheit 40 ist diese mit einem in axialer Richtung federnden Nocken 70 versehen. Dieser Nocken 70 ist dabei so ausgebildet, daß er in die eine Drehrichtung der Steuer­ einheit 40 relativ steif und in die andere Drehrichtung in axialer Richtung relativ nachgiebig ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der Nocken 70 auf dem freien En­ de einer Umfangsrichtung verlaufenden und in axialer Richtung beweglichen Zunge 72 angeordnet ist. Die Zunge 72 ist dabei von dem Nocken 70 aus gesehen in der Dreh­ richtung mit der Steuereinheit 40 verbunden, in der der Nocken 70 federnd ausgebildet sein muß. Durch die Verwen­ dung eines elastischen Kunststoffmaterials für diese Stirnfläche der Steuereinheit 40 wird erreicht, daß nach jeder Auslenkung des Nockens 70 dieser in seine Ruhelage zurückfedert.
Der Nocken 70 selbst lenkt ein mit dem Gehäuse 12 verbun­ denes und teilweise in die Bahn der Steuereinheit ragen­ des Stützglied 74 aus seiner Ruhelage radial aus. Damit das Stützglied 74 nach der Auslenkung wieder in seine Ausgangsposition gelangt, ist es entweder aus elastischem Material gefertigt oder aber mit einem entsprechenden nicht gezeigten Federmittel versehen. Damit die Auslenk­ bewegung gleichmäßig erfolgt, ist das Stützglied 74 mit einer Abschrägung 76 versehen, gegen die der federnden Nocken 70 läuft.
Auf das Stützglied 74 stützt sich ein an dem Gehäuse 12 durch eine Achse 86 schwenkbar angebrachter Halteschenkel 78 ab, der mit einem Zwischenschaltelement 80 für die erste Kupplung 20, 22 fest verbunden ist. Der Halteschenkel 78 besitzt eine in Richtung der Welle 10 weisende Ausbuchtung S 2, die mit einer an der Steuereinheit 40 befindlichen Kurvenscheibe 84 zusammenwirkt. Der Radius der Kurvenscheibe 84 ist hierbei kleiner als der Radius des federnden Nockens 70.
Das Zwischenschaltelement 80 ist als ein bogenförmiger An­ schlag ausgebildet, der in die Bahn des Keilsegments 22 verschwenkbar ist. Er ist vorzugsweise oberhalb des Wende­ organs 18 angeordnet, so daß er infolge der Schwerkraft in die Bahn des Keilsegments 22 verschwenkt, sobald dies erforderlich ist. Um die Zuverlässigkeit dieses Vorgangs weiter zu steigern, ist es weiterhin möglich, die Schwenk­ bewegung durch ein Federelement 88 zu unterstützen. Es ist aber auch möglich, den Zwischenanschlag 80 an jeder beliebigen Stelle am Umfang des Wendeorgans 18 im Gehäuse 12 anzubringen. Weiterhin kann das Zwischenschaltelement 80 wie die anderen Schaltelemente 28, 30, 66, 68 jede mögliche Form annehmen, wobei sie aber den übrigen Schalt­ elementen 28, 30, 66, 68 angepaßt sein muß. Je nach Form des Zwischenschaltelements 80 können dann einzelne Teile, insbesondere der Halteschenkel 78 wegfallen.
Die Funktion der Wendevorrichtung wird anhand der Fig. 4 bis 10 erläutert.
In den Fig. 4, 5 ist die Ausgangssituation dargestellt. Die Lamellen 100 sind in horizontaler Stellung, das Keil­ segment 22 liegt mit seiner Anschlagfläche 24 an dem An­ schlag 28 an, die Steuereinheit 40 liegt mit ihrer An­ schlagfläche 62 an dem Anschlag 66 an, und der Halteschenkel 78 stützt sich mit der Ausbuchtung 82 auf dem Nocken 90 der Kurvenscheibe 84 ab, so daß sich der Zwischenanschlag 80 außerhalb der Bahn des Keilsegments 22 befindet. Beginnt nun die Aufzugs- und Wendewelle 10 sich zum Ablassen der Lamellen 100 zu drehen, so werden so­ wohl das Keilsegment 22 als auch die Steuereinheit 40 mit­ genommen, da die erste Kupplung 20, 22 und die zweite Kupplung 42, 44, 46 in Eingriff sind. Aufgrund der Dreh­ bewegung des Wendeorgans 18 beginnt gleichzeitig die Wen­ dung der Lamellen 100. Der federnde Nocken 70 bewegt sich an dem Stützglied 74 infolge der Drehbewegung der Steuer­ einheit 40 vorbei und lenkt das Stützglied 74 dabei aus. Der Halteschenkel 78 wird dadurch freigegeben und kann sich in Richtung der Welle 10 bewegen. Da der Nocken 90 der Kur­ venscheibe 84 unter der Ausbuchtung 82 des Halteschenkels 78 durchgelaufen ist (Fig. 7), kann diese sich so weit in Richtung der Welle 10 bewegen, daß der Zwischenanschlag 80 in die Bahn des Keilsegments 22 ragt. Der Halteschenkel 78 kann sich da­ bei infolge der Schwerkraft und/oder der Kraft einer nicht gezeigten Feder bewegen. Läuft das Keilsegment 22 mit der Anschlagfläche 26 gegen den Zwischenanschlag 80, wird es ausgehoben und somit die erste Kupplung 20, 22, wie in Fig. 6 gezeigt, ausgekuppelt. Die Wendebewegung der La­ mellen 100 wird in der gezeigten 45°-Stellung unterbrochen. Die Steuer­ einheit 40 dreht sich in die gleiche Richtung weiter, bis sie mit ihrer Anschlagfläche 64 gegen den Anschlag 68 läuft und so die zweite Kupplung 42, 44, 46 unterbrochen wird.
Sollen nun zu einem beliebigen Zeitpunkt der Ablaßbewegung der Lamellen 100 diese ihre geschlossene Stellung einnehmen, so wird die bisherige Drehrichtung der Welle 10 umgekehrt. Da so die erste und zweite Kupplung 20, 22 und 42, 44, 46 wieder in Eingriff gelangen, drehen sich diese, wie in Fig. 8 gezeigt, mit der Welle 10 mit. Die Lamellen 100 werden hierdurch aus ihrer Zwischenstellung in Richtung ihrer horizontalen Stellung bewegt. Infolge der Rückwärts­ drehung der Steuereinheit 40 bewegt der Nocken 90 der Kurven­ scheibe 84 den Halteschenkel 78 und somit auch den Zwischen­ anschlag 80 radial nach außen. Gleichzeitig drückt der Halte­ schenkel 78 das Stützglied 74 radial nach außen. Das Stütz­ glied 74 kann wieder zurückfedern, sobald der Halteschenkel 78 über dem Stützglied 74 liegt (Fig. 8). Das Ausmaß der Rückwärtsbewegung der Welle 10 wird dadurch bestimmt, daß sich der federnde Nocken 70 nicht vollständig an dem Stütz­ glied 74 vorbeibewegen darf und daß der Halteschenkel 78 das Stützglied 74 passiert hat. Durch diese Tatsache wird auch dessen Bogenlänge bestimmt. Das Ausmaß der Rückwärtsbewegung kann durch die verschiedenen oben beschriebenen Steuerungs­ möglichkeiten bestimmt werden. In dem hier beschriebenen Aus­ führungsbeispiel erkennt das Ende der Rückwärtsbewegung die Bedienungsperson an der horizontalen Stellung der Lamellen 100. Bei der sich nunmehr anschließenden Drehbewegung der Welle 10 zum weiteren Ablassen der Lamellen 100, werden sowohl das Keilsegment 22, und damit die Lamellen 100, als auch die Steuereinheit 40 mitgenommen, da sowohl die erste als auch die zweite Kupplung 20, 22 und 42, 44, 46 noch eingekuppelt sind. Da der federnde Nocken 70 bei der Rück­ wärtsbewegung noch nicht vollständig an dem Stützglied 74 sich vorbeibewegt hat, wird somit das Stützglied 74 auch nicht ausgelenkt. Der Halteschenkel 78 stützt sich infolge­ dessen weiter auf dem Stützglied 74 ab. Der Zwischenan­ schlag 80 bleibt auch deshalb außerhalb der Bahn des Keil­ segmentes 22, so daß diese sich unter dem Zwischenanschlag 80 hindurchbewegen kann. Die Lamellen werden also, wie in Fig. 9 und 10 gezeigt, über die Zwischenstellung hinaus gewendet. Die Wendung wird beendet, sobald das Keilsegment 22 mit seiner Anschlagfläche 26 an dem Anschlag 30 an­ schlägt. Die erste Kupplung 20, 22 wird hierdurch ausge­ kuppelt. Die Drehbewegung der Steuereinheit 40 wird eben­ falls durch das Auskuppeln der zweiten Kupplung 42, 44, 46 beendet, wobei dies durch die Anschlagfläche 64 der Steuer­ einheit 40 und dem Anschlag 68 geschieht.
Erfolgt die Rückwärtsbewegung der Welle 10 so weit, daß der an der Steuereinheit 40 angebrachte federnde Nocken 70 voll­ ständig an dem Stützglied 74 vorbeigelaufen ist, nehmen die Lamellen 100 bei der anschließenden weiteren Abwärtsbewegung wieder ihre Zwischenstellung ein.
Wird die Jalousie hochgefahren, so kommt von Beginn der Dreh­ bewegung der Welle 10 an sowohl die erste und die zweite Kupplung 20, 22 und 42, 44, 46 in Eingriff. Das Wendeorgan 18 und die Steuereinheit 40 drehen sich solange mit, bis sie mit ihren jeweiligen Anschlagflächen gegen die entsprechen­ den Anschläge laufen und ihre zugehörigen Kupplungen ausge­ kuppelt werden. Der federnde Nocken 70 läuft an dem Stütz­ glied 74 vorbei, wobei er in axialer Richtung einfedert. Um diese Bewegung zu unterstützen, besitzt er eine Abschrä­ gung 92. Die Lamellen werden also unmittelbar von ihrer ge­ schlossenen in die offene Stellung gewendet. Die Ausgangs­ situation ist somit erreicht. Soll die Jalousie wieder ge­ schlossen werden, d. h. die Lamellen 100 abwärts bewegt wer­ den, so durchlaufen die Steuereinheit 40 und das Wendeorgan 18 den eben beschriebenen Ablauf.
Es läßt sich aus dem beschriebenen Funktionsablauf unmittelbar erkennen, daß der Neigungswinkel der Zwischenstellung der La­ mellen 100 durch die Länge des bogenförmigen Zwischenanschlags 80 und der Lage der Anschlagflächen 62, 64 der zweiten Kupplung 42, 44, 46 bzw. den mit den Anschlagflächen 62, 64 korrespon­ dierenden Anschlägen 66, 68 bestimmt ist. Somit besteht eine einfache Möglichkeit, jeden beliebigen Neigungswinkel der Zwischenstellung der Lamellen 100 einzustellen. Werden die Anschläge 66, 68 bzw. die Anschlagflächen 62, 64 der zweiten Kupplung 42, 44, 46 und der Zwischenanschlag 80 so ausgebil­ det, daß sie auch im vormontierten Zustand der Jalousie ein­ stellbar sind, so wird hierdurch der Vorteil erreicht, daß erst vor Ort bei genauer Kenntnis der Lage des Fensters bzw. des durchschnittlichen Lichteinfallwinkels der Neigungswin­ kel der Zwischenstellung festgelegt werden muß. Darüber hinaus können die gleichen Bauteile für verschiedene Neigungs­ winkel verwendet werden.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Steuereinheit 40 entsprechend der Funktionsweise der Schaltelemente 28, 30, 80 ausgebildet sein muß. Sind diese beispielsweise Elektromagne­ ten, so sind an der Steuereinheit 40 Abschnitte aus strom­ leitenden Material anzubringen, die mit entsprechenden an dem Gehäuse 12 angebrachten und mit einer Stromquelle ver­ bundenen Kontaktstiften in der Weise zusammenwirken, daß, sobald zwischen beiden ein Kontakt hergestellt ist, ein Stromkreis geschlossen wird und die Schaltelemente ein­ oder ausgeschaltet werden.

Claims (22)

1. Wendevorrichtung für eine raffbare Lamellenjalousie, mit einem Wendeorgan, welches durch eine über Schaltelemente schaltbare erste Kupplung mit einer Aufzugs- und Wende­ welle verbunden ist und an welchem Tragorganpaare be­ festigt sind, einem eine Zwischenstellung der Lamellen definierenden Zwischenschaltelement und einer durch eine zweite, über weitere Schaltelemente schaltbare Kupplung mit der Aufzugs- und Wendewelle verbundenen Steuereinheit, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Steuereinheit (40) gesteuerte Zwischenschalt­ element (80) die erste Kupplung (20, 22) nach einer be­ stimmten Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10) für die Abwärtsbewegung der Lamellen (100) auskuppelt und diese bei einer bestimmten, der Abwärtsbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10) entgegengesetzten Drehbe­ wegung wieder einkuppeln läßt und daß die erste Kupplung (20, 22) bei einer anschließenden weiteren Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10) für die Abwärtsbewegung der Lamellen (100) im eingekuppelten Zustand verbleibt.
2. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Ausmaß der Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10), die der Drehbewegung für die Abwärtsbewegung der Lamellen (100) entgegengesetzt ist, durch das Erreichen der offenen Stellung der Lamellen (100) bestimmt ist.
3. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Ausmaß der Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10), die der Drehbewegung für die Abwärtsbewegung der Lamellen (100) entgegenge­ setzt ist, durch einen Zeitabschnitt bestimmt ist.
4. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Ausmaß der Drehbewegung der Aufzugs- und Wendewelle (10), die der Drehbewegung für die Abwärtsbewegung der Lamellen (100) entgegenge­ setzt ist, durch eine Anzahl von Drehwinkeleinheiten be­ stimmt ist.
5. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Neigungswin­ kel der Zwischenstellung der Lamellen (100) durch den Schaltort des Zwischenschaltelements (80) und durch die Lage der Schaltelemente (66, 68) der zweiten Kupplung (42, 44, 46) bestimmt ist.
6. Wendevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die erste Kupplung (20, 22) bei Erreichen der offenen Stellung der Lamellen (100) durch erste Schaltelemente (28) ausgekuppelt wird.
7. Wendevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die erste Kupplung (20, 22) bei Erreichen der geschlossenen Stellung der Lamellen (100) durch zweite Schaltelemente (30) ausgekuppelt wird.
8. Wendevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die zweite Kupplung (42, 44, 46) innerhalb einer vollständigen Umdrehung der Aufzugs- und Wendewelle (10) in eine Drehrichtung ein- und ausgekup­ pelt wird, um bei anschließenden weiteren Umdrehungen in die gleiche Drehrichtung im ausgekuppelten Zustand zu verbleiben.
9. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß die erste Kupplung (20, 22) durch das aus einer in radialer Richtung sich erweiternden, keilförmigen Trommel (20) und einem bogenförmigen Keilsegment (22) bestehende Wendeorgan (18) gebildet ist, wobei das Keilsegment (22) mit Anschlagflächen (24, 26) versehen ist.
10. Wendevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die ersten und zweiten Schaltelemente (28, 30) für die erste Kupplung (20, 22) durch mindestens zwei in die Bahn der Kupplung (20, 22) ragende und mit den Anschlagflächen (24, 26) des Keil­ segments (22) zusammenwirkende Anschläge (28, 30) ge­ bildet sind.
11. Wendevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die zweite Kupplung (42, 44, 46) durch eine Rutschkupplung gebildet ist, die an ihrem Umfang mit zwei Anschlagsflächen (62, 64) versehen ist.
12. Wendevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schaltelemente (66, 68) für die zweite Kupplung (42, 44, 46) durch mindestens zwei in die Bahn der Kupplung (42, 44, 46) ragende und mit deren Anschlagflächen (62, 64) zusammenwirkende An­ schläge (66, 68) gebildet sind.
13. Wendevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Rutschkupplung durch eine im Inneren der hohlen Steuereinheit (40) befindlichen und koaxial zu der Aufzugs- und Wendwelle (10) angeordneten Schlingfeder (42) gebildet ist, die über zwei Mitnehmer­ nocken (44, 46) das Drehmoment auf die Steuereinheit (40) überträgt.
14. Wendevorrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuereinheit (40) bezüg­ lich der Toleranz der Schlingfeder (42) einstellbar ist.
15. Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, da­ durch gekennzeichnet, daß das Zwischen­ schaltelement (80) durch einen in die Bahn der ersten Kupplung (20, 22) verschwenkbaren Zwischenanschlag (80) gebildet ist.
16. Wendevorrichtung nach Anspruch 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuereinheit (40) ein zumindest teilweise in ihre Bahn ragendes Stützglied (74) aus dessen Ruheposition auslenkt, auf das sich der Zwischen­ anschlag (80) in einer aus der Bahn der ersten Kupplung (18) entgegen einer Kraft ausgeschwenkten Position ab­ stützt.
17. Wendevorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die im wesentlichen kreis­ förmige Steuereinheit (40) einen federnden Nocken (70) und eine Kurvenscheibe (84) aufweist, deren größter Radius kleiner ist als der Radius des Nockens (70).
18. Wendevorrichtung nach Anspruch 17, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Stützglied (74) durch den auf der Steuereinheit (40) befindlichen federnden Nocken (70) radial aus seiner Ruhelage entgegen einer Federkraft bewegbar ist.
19. Wendevorrichtung nach Anspruch 18, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sich der kreisbogenförmig ausgebildete Zwischenanschlag (80) über einen durch die Kurvenscheibe (84) gesteuerten Halteschenkel (78) auf dem Stützglied (74) abstützt.
20. Wendevorrichtung nach Anspruch 19, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Zwischenanschlag (80) oberhalb des Wendeorgans (18) angeordnet ist.
21. Wendevorrichtung nach Anspruch 20, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Winkel der Zwischenstel­ lung der Lamellen (100) durch die Länge des kreisbogen­ förmigen Zwischenanschlags (80) und durch die Lage der An­ schläge (66, 68) der zweiten Kupplung (42, 44, 46) be­ stimmt ist.
22. Wendevorrichtung nach Anspruch 20, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Winkel der Zwischenstel­ lung der Lamellen (100) durch die Länge der kreisbogen­ förmigen Zwischenanschlags (80) und durch die Lage der Anschlagsflächen (62, 64) der zweiten Kupplung (42, 44, 46) bestimmt ist.
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