DE3717493A1 - Druckmittelbetriebene schraubwinde - Google Patents
Druckmittelbetriebene schraubwindeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein drehmomenterzeugende Einrich
tungen und im einzelnen eine verbesserte Schraubwinde oder
einen Drehmomentschlüssel, welche bzw. welcher pneumatisch
oder hydraulisch angetrieben ist.
Angetriebene Schraubwinden zum Anziehen von Schraubverbindungen
beispielsweise von Muttern und von Schrauben, sind in der Tech
nik allgemein bekannt. Derartige angetriebene Schraubwinden
enthalten im allgemeinen einen Ratschenmechanismus, welcher auf
ein Muffenteil einwirkt, das in geeigneter Weise so bemessen
ist, daß damit eine bestimmte Mutter oder Schraube angezogen
werden kann. Es sei bemerkt, daß angetriebene Schraubwinden im
allgemeinen einen verhältnismäßig komplizierten Aufbau haben
und vergleichsweise groß und unhandlich sind. Daraus ergibt
sich, daß bekannte angetriebene Schraubwinden an verwinkelten
und schlecht zugänglichen Orten nur schwer eingesetzt werden
können.
Viele bekannte angetriebene Schraubwinden enthalten eine Reak
tionseinheit oder einen Verankerungsadapter, welches bzw. wel
cher an einer Mutter oder einer Schraube angreift, welche von
der augenblicklich festzuziehenden Mutter oder Schraube be
stimmten Abstand hat. Beispiele solcher bekannter angetriebener
Schraubwinden sind aus den US-Patentschriften 40 27 560,
4 32 136, 43 08 767 und 44 29 597 zu entnehmen. Diese ange
triebenen Schraubwinden dienen zum Anziehen einer Mehrzahl
benachbart nebeneinanderliegender Schraubverbindungselemente.
Die Schraubwinden oder Schraubschlüssel enthalten beispiels
weise einen Antriebszylinder und einen Kolben mit einer Reak
tions- oder Verankerungsanordnung und einer Schraubschlüsselan
ordnung, die mit dem Zylinder und/oder dem Kolben verbunden ist.
Wie bereits erwähnt, sind viele der bekannten angetriebenen
Schraubwinden unhandlich und schwer und können daher nicht
Muttern oder Schrauben an schlecht zugänglichen Orten errei
chen. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Schraubwinden
besteht darin, daß das Reaktionssystem im allgemeinen im Ar
beitshub auf Druck beansprucht wird, was zu Schwierigkeiten
aufgrund einer zu großen Biegebeanspruchung und/oder Knickbe
anspruchung führen kann. Ein weiterer Nachteil bei bekannten
angetriebenen Schraubwinden der vorliegend betrachteten Art
besteht darin, daß solche Einheiten für jede Größe von Muttern
oder Schrauben, welche angezogen werden müssen, auf jeweils
ein unterschiedliches Muffenteil passend einwirken müssen.
Demzufolge muß der Verwender der angetriebenen Schraubwinde
eine Kollektion verhältnismäßig großer, schwerer und teuerer
Muffenteile (nämlich je eine für jede Mutterngröße) einkaufen
und bereithalten. Dies führt zi erhöhten Kosten sowie zu der
Unbequemlichkeit, daß jeder Monteur mit einer Anzahl schwerer
Muffenteile ausgestattet werden muß. Ein weiteres problem bei
bekannten Schraubwinden ist die oftmals ungleichmäßige Antriebs
kraft und Belastung, die von der Antriebsklaue auf eine Mutter
oder Schraube während aufeinanderfolgender Arbeitshübe ausgeübt
wird. Eine andere Schwierigkeit ergibt sich bei den bekannten
Schraubwinden aufgrund des Versatzes der treibenden und ge
triebenen Teile. Wenn solche Winden kein Hauptgehäuse besitzen,
müssen sie zwei Reaktionspunkte haben, einen für die Kraft und
einen für das Drehmoment. Derartige Winden sind daher entweder
groß, unhandlich und schwer (aufgrund des Hauptgehäuses) oder
sie müssen, wie gesagt, zwei Abstützpunkte haben.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine druck
mittelbetriebene Schraubwinde so auszubilden, daß sie gegen
über entsprechenden bekannten Schraubwinden leichter und hand
licher ist, an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden
kann und die beschriebenen Nachteile bekannter
Schraubwinden vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind in den dem Anspruch 1 nachgeordneten An
sprüchen gekennzeichnet.
Im einzelnen ist bei der hier angegebenen, durckmittelbetriebe
nen Schraubwinde zum Anziehen eines Teiles einer Schraubver
bindung ein Antriebszylinder vorgesehen, welcher mindestens ein
paar von Druckmitteleinlaß- bzw. Auslaßleitungen sowie einen
inneren Zylinderraum aufweist. In dem Zylinderraum ist ein
Kolben verschiebbar, welcher mit einer Kolbenstange versehen
ist. Der Kolben ist dicht in dem inneren Zylinderraum geführt
und unterteilt den Zylinderraum in ein Paar von Arbeitskammern
wobei mindestens eine der Druckmitteleinlaß- bzw. Auslaßleitun
gen Verbindung mit je einer Arbeitskammer hat. Der Antriebs
zylinder kann sich somit zwischen einem Arbeitshub und einem
Rückhub linear bewegen, wenn Druckmittel über die Einlaß- bzw.
Auslaßleitungen je einer der Arbeitskammern des Zylinders zuge
führt bzw. von dort abgeführt wird. Die Kolbenstange ragt
mindestens an einem Ende aus dem Antriebszylinder hervor. An
einem vorstehenden Teil der Kolbenstange ist eine Reaktions
anordnung befestigt, die Mittel zum lösbaren Anschließen an
einem Reaktionselement enthält. Ein Hebelarm ist schwenkbar an
den Antriebszylinder angeschlossen. Dieser Hebelarm enthält
einen Ratschenmechanismus mit einem Teil, das mit einer Öff
nung versehen ist, um lösbar in Eingriff mit einem festzu
ziehenden Element gebracht zu werden. In die Öffnung dieses
Teiles reicht die Ratsche des Ratschenmechanismus hinein, um
das festzuziehende Teil zu betätigen und schließlich sind
Anschlagmittel vorgesehen, um einen vorbestimmten Winkel
zwischen dem Hebelarm und dem Antriebszylinder zu Beginn jedes
Arbeitshubes festzulegen.
Ein wichtiges Merkmal der hier angegebenen Schraubwinde sind
Einstellmittel zur Begrenzung des Winkels zwischen dem den
Ratschenmechanismus enthaltenden Hebel und der Kolbenstange,
um diesen Winkel zu Beginn jedes Vorwärtshubes oder Arbeits
hubes konstant zu halten. Der Zweck der Konstanthaltung des
Winkels zwischen Hebelarm und Kolbenstange ist es, daß die
Geometrie des Arbeitshubes und folglich die Genauigkeit der
Arbeit der Schraubwinde gleich bleibt, unabhängig davon, auf
welchen Abstand der Schraubenmitten die Schraubwinde einge
stellt ist, indem das als Ring ausgebildete Reaktionsteil ver
schraubt wird, worauf nachfolgend noch genauer eingegangen wird.
Ein weiterer Vorteil besteht in der niedrigen, flachen Bauform,
welche den Einsatz der Winde in niedrigen, schwer zugänglichen
Bereichen gestattet.
Die hier angegebene Schraubwinde kann für verschiedene Achs
abstände von festzuziehenden Schraubverbindungen und für ver
schiedene Schrauben- bzw. Muttergrößen rasch umgerüstet werden.
Im Gegensatz zu vielen bekannten flachbauenden Werkzeugen ist
die vorliegende Schraubwinde ein einheitliches Werkzeug.
Weiter ist für verschiedene Schraubengrößen oder Muttergrößen
nicht die Bereithaltung einer entsprechenden Anzahl unhandli
cher Muffenteile notwendig. Vielmehr sind beider hier angege
benen Schraubwinde in vorteilhafter Weise sternförmige Ringein
sätze bereitzuhalten, welche leichter zu handhaben und zu
transportieren sind und welche insbesondere bedeutend weniger
Kosten verursachen als die bekannten Muffenteile.
Wiederum ein wichtiges Merkmal der hier angegebenen Schraub
winde besteht darin, daß eine Bestandteil des Reaktionsteiles
oder der Verankerungsanordnung bildende Reaktionsstange stets
auf Zug und nicht auf Druck belastet ist. Hierdurch wird eine
Gewichtsverminderung erreicht und es können für große Abstände
zwischen den festzuziehenden Schrauben entsprechend große Längen
der Reaktionsstange zugelassen werden. Die Tatsache, daß die
Reaktionsstange auf Zug belastet wird, resultiert in einem
Versatz zwischen den treibenden und den angetriebenen Teilen
der Schraubwinde, bei der ein Hauptgehäuse vermieden wird und
welche mit nur einem Abstützpunkt oder Reaktionspunkt arbeitet.
Die Zugbeanspruchung der Reaktionsstange macht es weiterhin
möglich, daß Reaktionssystem so zu verlängern, daß entfernte
Reaktionspunkte erreicht werden können, wenn keine näherlie
genden Reaktionspunkte zur Verfügung stehen. Systeme, bei denen
der Abstützmechanismus auf Druck beansprucht ist, können nicht
mit solchen großen Verlängerungen arbeiten. Die Tatsache, daß
nur ein Reaktionspunkt erforderlich ist, bedeutet, daß die
hier angegebene Schraubwinde dazu verwendet werden kann, die
Schraubverbindungen an einem Flansch oder an einer anderen
Verbindung festzuziehen, welche nur zwei Muttern oder Schrauben
hat, ohne daß ein äußerer Reaktionspunkt notwendig wäre. Be
stimmte bekannte Schraubwinden benötigen mindestens drei
Muttern oder Schrauben oder eine externe Reaktionsfläche.
Einzelheiten werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es stellen
dar:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gezeichnete
Seitenansicht einer angetriebenen Schraub
winde der hier vorgeschlagenen Art,
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht eines
Teiles der Schraubwinde gemäß Fig. 1
mit dem Ratschenmechanismus,
Fig. 3 eine vergrößerte, teilweise im Schnitt
gezeichnete Seitenansicht eines Teiles
der Reaktionseinrichtung, wobei der
Schnitt der in Fig. 1 angedeuteten
Schnittlinie 3-3 gelegt ist,
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil der Schraub
winde nach Fig. 1 entsprechend der in
Fig. 1 angegebenen Schnittlinie 4-4
und
Fig. 5 eine Schnittdarstellung entsprechend der
in Fig. 1 eingezeichneten Schnittebene 5-5.
Zunächst sei auf Fig. 1 Bezug genommen. Eine druckmittelbe
triebene Schraubwinde, welche besonders zum Festziehen einer
Anzahl von im Abstand nebeneinander gelegenen Muttern oder
Schrauben verwendbar ist, ist allgemein mit 10 bezeichnet. Die
Schraubwinde 10 enthält eine Antriebszylinder- und Kolbenan
ordnung 12, eine Verankerungs- oder Reaktionseinrichtung 14
und einen allgemein mit 16 bezeichneten Ratschenmechanismus.
Die Schraubwinde ist in Fig. 1 in einem Zustand gezeigt, in
dem der Ratschenmechanismus 16 auf eine Mutter eines Kranzes
von festzuziehenden Muttern aufgesetzt ist, etwa an einer
Flanschverbindung, und die Reaktionseinrichtung 14 auf eine
Mutter aufgesetzt ist, die sich im Abstand von zwei Teilungen
von der festzuziehenden Mutter befindet.
Die Antriebszylinder- und Kolbenanordnung 12 enthält einen
hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Antriebszylinder
18 und eine starre Kolbenstange 20, die im Antriebszylinder
verschiebbar geführt ist und an Öffnungen 22 und 24 des An
triebszylinders aus diesem hervorsteht. Die Kolbenstange 20
weist einen in der Mitte angeordneten ringförmigen Kolben 23
auf. Man erkennt, daß dann, wenn der Antriebszylinder 18 einen
linearen Hub relativ zur Kolbenstange 20 ausführt, der Kolben 23
auf der Kolbenstange 20 den Innenraum des Antriebszylinders 18
in ein Paar von Kammern 26 und 28 aufteilt, welche ihre Größe
und ihr Volumen verändern, wenn die Relativbewegung zwischen
dem Antriebszylinder und dem Kolben stattfindet. Der Zylinder
18 ist mit einem Paar von Druckmitteleinlaß- bzw. Auslaßlei
tungen versehen, welche allgemein mit 30 und 32 bezeichnet
sind. Der Antriebszylinder 18 weist außerdem einen Zylinder
deckel oder eine Kappe 34 auf, die mit einem Innengewinde 36
versehen ist. Der Antriebszylinder 18 trägt ein entsprechendes
Außengewinde 38, so daß die Kappe oder der Deckel 34 an dem
Antriebszylinder 18 festgeschraubt werden kann. Der Zylinder 18
ist durch die Verwendung eines O-Ringes 40 in der Abschluß
kappe 34 sowie durch T-Dichtungen 42, 44 und 46 flüssigkeits
dicht gemacht. Ein Abstreifer 47, etwa in Gestalt eines
O-Ringes, ist an einem Ende des Antriebszylinders 18 vorge
sehen, um Flüssigkeit von der Kolbenstange 20 abzustreifen,
wenn sich der Antriebszylinder 18 über die Kolbenstange 20
bewegt.
Während des Gebrauches bleibt die Kolbenstange 20 stillstehend,
nämlich an eine als Reaktionspunkt dienende Mutter oder Schrau
be angeschlossen, während der Antriebszylinder 18 sich in einer
Bogenbewegung rückwärts und vorwärts bewegt, wie durch die in
strichpunktierten Linien eingetragene Betriebsstellung deut
lich wird. Die in durchgezogenen Linien wiedergegebene Arbeits
stellung der Schraubwinde ist die zurückgezogene Stellung oder
Ausgangsstellung. Die in strichpunktierten Linien wiedergege
bene Arbeitsstellung ist die nach dem Arbeitshub eingenommene
Stellung. Es sei beispielsweise angenommen, daß die Schraub
winde sich in der Stellung nach dem Arbeitshub befinde und nun
in die Ausgangsstellung zurückbewegt werden soll. Es wird dann
Druckmittel, vorzugsweise Hydraulikflüssigkeit, der Leitung 30
zugeführt, wie durch Pfeile angedeutet ist. Das Druckmittel
tritt in die Arbeitskammer 26 des Antriebszylinders ein und
drückt gegen die Seitenwand 52 des Gegenlagers 48. Das Druck
mittel übt eine Kraft gegen die Seitenwand 52 des Gegenlagers
aus und veranlaßt den Antriebszylinder 18 zu einer linearen
Bewegung mit Bezug auf die in Fig. 1 gezeigte Stellung nach
links, um die Schraubwinde von der in strichpunktierten Linien
dargestellten Stellung in die in durchgezogenen Linien darge
stellte Stellung zu bewegen, so daß sämtliches in der Arbeits
kammer 28 befindliche Druckmittel aus dieser Kammer ausge
trieben und in die Leitung 32 gedrückt wird. Wenn umgekehrt
für einen Arbeitshub die Schraubwinde von der in durchgezogenen
Linien dargestellten Position in die strichpunktierte Position
bewegt werden soll, so wird der Arbeitskammer 28 über die Lei
tung 32 Druckmittel zugeführt, so daß dieses Druckmittel eine
Kraft gegen die Seitenwand 54 des Gegenlagers 50 ausübt. Diese
Kraft bewegt den Antriebszylinder 18 mit Bezug auf die in Fig.
1 gezeigte Stellung nach rechts, wobei in der Arbeitskammer 26
befindliches Druckmittel nun aus dieser Kammer in die Leitung 30
zurückgedrückt wird. Bei der hier angegebenen Konstruktion bleibt
also die Kolbenstange stillstehend und der Antriebszylinder 18
bewegt sich in einer etwas bogenförmigen Bewegung hin- und her,
wenn Druckmittel in die Arbeitskammern 26 und 28 eingeführt bzw.
von diesen Kammern abgeführt wird. Wie bereits erwähnt, ist der
Antriebszylinder 18 mit einer Reihe von Dichtungen 40, 42, 44
und 46 versehen, welche verhindern, daß Druckmittel entweder
von der Arbeitskammer 26 zur Arbeitskammer 28 um den Kolben 23
herum gelangt oder aus den Arbeitskammern über die Öffnungen 22
und 24 ausströmt. Aus der obigen Beschreibung des Antriebszylin
ders und des Kolbens bzw. der Kolbenstange ergibt sich, daß die
Kolbenstange 20 stets auf Zug und nicht auf Druck beansprucht
wird. Dies ist ein sehr wichtiges Merkmal der vorliegenden
Schraubwinde.
Die Verankerungs- oder Reaktionseinrichtung 14 enthält einen
Verankerungsring 56, der an eine Reaktionsstange 58 angeschlos
sen, vorzugsweise angeschweißt, ist. Die Reaktionsstange 58
hat vorzugsweise einen Durchmesser der etwas geringer als der
Innendurchmesser der hohlen Kolbenstange 20 ist und die Reak
tionsstange ist im wesentlichen auf ihre gesamte Länge mit
Ausnahme des Bereiches nahe dem Verankerungsring 56 mit einem
Außengewinde versehen. Die Kolbenstange 20 besitzt eine Längs
bohrung 60, in welcher die Reaktionsstange 58 Aufnahme findet.
Ein kleiner innerer Zwischenabschnitt der Längsbohrung 60 der
Kolbenstange 20 ist mit Innengewinde versehen, wobei die Gewin
degänge in die Längsbohrung 60 so hineinragen, daß dieser kurze
Gewindeabschnitt in Eingriff mit dem Gewinde der Reaktions
stange 58 kommt. Wie aus Fig. 1 zu erkennen, ist eine Anschlag
schraube 45 lösbar in das linke Ende der Reaktionsstange 58
eingeschraubt. Die Anschlagschraube 45 ragt etwas über den
Kerndurchmesser der Reaktionsstange 58 hinaus, so daß die An
schlagschraube 45 an den nach einwärts ragenden Gewindegängen
der Längsbohrung der Kolbenstange 20 anläuft. Die Anschlag
schraube 45 hat die Aufgabe, es zu verhindern, daß die Reak
tionsstange 58 vollständig aus der Kolbenstange 20 herausge
schraubt wird, wenn Einstellungen zur Berücksichtigung des
Schraubenabstandes vorgenommen werden. Die Verwendung einer
Reaktionsstange 58, welche über ein Gewinde mit der Kolbenstan
ge 20 verbunden ist, ist ein wichtiges Merkmal der hier angege
benen Konstruktion. Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß geeignete
Marken 62 auf der Reaktionsstange 58 angebracht sind, so daß
die Reaktionsstange 58 je nach Lage einer Schraube oder Mutter,
mit welcher der Reaktionsring oder Verankerungsring 56 in Ein
griff gebracht werden soll, verlängert oder verkürzt werden
kann. Die Reaktionsstange 58 und damit auch der Verankerungs
ring 56 sind also einstellbar, je nachdem, welche Lage die im
Abstand voneinander gelegenen Muttern oder Schrauben haben,
welche festgezogen werden sollen. Die Einstellbarkeit der
Verankerungseinrichtung 14 ist wichtig, da sie den Einsatz
der vorliegenden Schraubwinde zum Festziehen beabstandeter
Schrauben oder Muttern in unterschiedlichen Konfigurationen
und Abmessungen ohne Schwierigkeiten gestattet. Die Reaktions
stange 58 kann weiter verlängert werden, indem entweder eine
längere Stange verwendet wird oder indem zusätzliche Verlän
gerungsstücke angesetzt werden, so daß der Verankerungsring 56
weit entfernt gelegene Schrauben oder Muttern als Reaktions
punkte erreichen kann. Eine solche große Verlängerung des Ver
ankerungssystems ist bei bekannten Schraubwinden im Gegensatz
zu der hier angegebenen Konstruktion nicht möglich, da das
Reaktionssystem dort auf Druck beansprucht ist.
Der Verankerungsring 56 ist mit einer Reihe von Adapterringen
64 ausgerüstet. Der Innendurchmesser der verschiedenen Adapter
ringe 64 hängt von der Größe der bei 66 gezeigten Mutter oder
Schraube ab, an welche der Verankerungsring 56 und der Adapter
ring 64 angesetzt werden soll. Eine Schraubwinde der hier ange
gebenen Art benötigt also nicht eine Reihe teuerer Reaktions
elemente von jeweils unterschiedlichen Größen. Vorliegend wird
nur ein Verankerungsring und ein Satz billiger Adapterringe 64
benötigt. Die Adapterringe 64 werden durch Federringe 65 in
ihrer Lage gehalten, wobei die Federringe in Ringnuten des
Verankerungsringes oberhalb und unterhalb eines Adapterringes
eingesetzt sind. In dem Verankerungsring 56 kann noch ein
Schmierspalt vorgesehen sein, da sich unter Last der Veran
kerungsring 56 relativ zu einem Adapterring 64 verdreht.
Es seien nun die Fig. 1 bis 4 zusammen betrachtet. Die
Schraubwinde enthält den mit 16 bezeichneten Ratschenmechanis
mus, der schwenkbar an den Antriebszylinder 18 angeschlossen
ist. Der Ratschenmechanismus 16 enthält einen vorzugsweise
gekrümmten Hebel 68 mit einem Paar von Armen oder Jochteilen,
welche ein Joch bilden, das den Antriebszylinder 18 umgreift.
Man erkennt, daß in Fig. 1 eines dieser Jochteile des Joches
70 entfernt ist, um die Darstellung klarer zu machen und das
Verständnis zu erleichtern. Der Hebel 68 besitzt eine erste
kreisförmige Öffnung 74 zur Aufnahme eines Muffenteiles oder
vorzugsweise eines gezackten Ringeinsatzes, wie weiter unten
im einzelnen ausgeführt wird. Eine zweite Öffnung oder eine
Niesche des Hebels 68 reicht in die erste Öffnung 74 hinein
und enthält eine Ratsche 78. Die Ratsche 78 umfaßt eine An
triebsklaue 80, eine obere und eine untere kreisförmige Abdeck
platte 81 bzw. 83 und einen Ratschenlösehebel 82, wobei in
Fig. 1 zur Verbesserung der Übersichtlichkeit die Abdeckplatte
81 und der Ratschenlösehebel 82 fortgelassen sind. Die Abdeck
platten 81 und 83 sind über eine Verzahnung oder Profilierung
79 mit der Antriebsklaue 80 drehfest verbunden. Die Ratschen
lösehebel 82 sind mit den Abdeckplatten 81 und 83 bei 87 ver
stiftet. Geeignete Befestigungsmittel, etwa Schrauben 89 sind
durch die Ratschenlösehebel 82 und die Abdeckplatten 81 bzw. 83
in die Antriebsklaue 80 eingeschraubt, so daß die Ratschenlöse
hebel 82 und die Abdeckplatten 81 und 83 an der Antriebsklaue
80 befestigt sind. Die Abdeckplatten 81 und 83 sind in kreis
förmigen Ansenkungen 92 auf der Oberseite und der Unterseite
des Hebels 68 angeordnet, wobei der Durchmesser der Ansenkungen
92 etwas größer als der Durchmesser der Abdeckplatten 81 und 83
ist. Jeder der Abdeckplatten 81 und 83 ist jeweils ein Rat
schenlösehebel 82 zugeordnet.
Da die Ratschenlösehebel 82, die Abdeckplatten 81 und 83 und
die Antriebsklaue 80 aneinander befestigt sind, wird die
Antriebsklaue 80 in der Niesche 76 an ihrem Platz gehalten.
Aufgrund der Verstiftung der Ratschenlösehebel 82 mit den
Abdeckplatten 81 und 83 bewirkt eine Verdrehung des in Fig. 2
gezeigten Ratschenlösehebels 82 im Gegenuhrzeigersinn, daß die
Antriebsklaue 80 aus der Normalstellung, in der sie in die
Öffnung 74 des Hebels 68 hineinragt und an dem Sterneinsatz
106 anliegt zurückgeschwenkt wird, so daß Sterneinsätze 106
herausgenommen und durch Einsätze anderer Größe ersetzt werden
können, oder um einen Sterneinsatz 106 freizugeben, wenn der
Hebel 68 und der Antriebseinsatz 106 an eine Mutter oder
Schraube, welche festgezogen werden soll, angesetzt sind. Der
Unterschied der Durchmesser zwischen den Abdeckplatten 81 und
83 einerseits und der sie aufnehmenden Ansenkungen 92 anderer
seits ist größer als der Abstand zwischen der rückwärtigen
bogenförmigen Fläche der Antriebsklaue 80 und der Rückwand 76′
der Niesche 76. Wenn also eine festzuziehende Mutter mit einer
Kraft beaufschlagt wird, so kann sich die Antriebsklaue 80
am Grund der Niesche gegen die Rückwand 76′ abstützen und be
lastet daher unmittelbar das Hauptteil des Hebels 68. Der
gesamte Körper des Hebels 68 ist aus gehärtetem Stahl (32 bis
36 Rockwell), so daß die auftretenden Kräfte ohne weiteres
aufgenommen werden können.
Eine Rückführungseinrichtung 84 für die Antriebsklaue ist in
einer Bohrung 85 des Hebels 68 untergebracht und greift an der
Antriebsklaue 80 an. Die Rückführungseinrichtung 84 enthält
einen Stößel 86, der an der Antriebsklaue 80 anliegt und gegen
die Klaue drückt und der durch eine Feder 93 belastet ist, die
mittels einer Stellschraube 95 gehalten ist. Wenn die Ratschen
lösehebel 82 betätigt werden, so schwenkt die Antriebsklaue 80
gegen den Stößel 86 und drückt die Feder 93 zusammen. Wird der
Ratschenlösehebel 82 entlastet, so drückt die Feder 93 über
den Stößel 86 auf die Antriebsklaue und führt diese wieder in
Eingriff mit dem sternförmigen Ringeinsatz 106.
Der Hebel 68 ist an den Antriebszylinder 18 über ein Paar von
Schwenkbolzen 90 schwenkbar angeschlossen, von denen jeder an
einem Jochteil des Joches 70 durch vier Befestigungsschrauben
91 befestigt ist, wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht. Es
sei bemerkt, daß der Hebel 68 sich relativ zu dem Arbeitszy
linder 18 um die Schwenkbolzen 90 in einer Ebene verschwenkt,
die mit der Zeichenebene von Fig. 1 zusammenfällt. Während
dieser Schwenkbewegung bleiben die Schwenkbolzen 90 still
stehend relativ zu dem Joch 70 und dem Hebel 68, verdrehen
sich jedoch relativ zu dem Antriebszylinder 18. Die Schwenkbol
zen 90 und der Antriebszylinder 18 bilden also zusammen eine
Lagerung.
Wie am besten aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen, weist das
Joch 70 des Hebels 68 ebene Innenflächen 120 auf, die mit ent
sprechenden ebenen Oberflächen 122 des Antriebszylinders 18
zusammenwirken. Während also der Hebel 68 in einer Ebene ent
sprechend der Zeichenebene von Fig. 1 relativ zu dem Antriebs
zylinder 18 frei verschwenkbar ist, kann der Hebel 68 nicht
um die Längsachse des Antriebszylinders und der Reaktions
stange herum, also in die Zeichenebene hinein oder aus ihr
heraus, verschwenkt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung,
da sämtliche Teile der Schraubwinde, nämlich der Arbeitskolben
und der Antriebszylinder 12, der Ratschenmechanismus 16 und
die Verankerungseinrichtung 14 in derselben Ebene relativ zu
einander gehalten werden, wenn die Schraubwinde an eine fest
zuziehende Mutter und eine als Verankerungspunkt dienende
Mutter angesetzt wird. Hierin ist eine wesentliche Verbesserung
gegenüber entsprechenden Schraubwinden zu sehen, welche Teile
aufweisen, die relativ zueiander zunächst unkontrolliert beweg
bar sind und welche gehalten werden müssen. Auch erkennt man,
daß die ebenen Flächen 124 und 126 an jedem Jochteil des
Joches 70 die Schwenkbewegung des Hebels 68 in der Ebene ent
sprechend der Zeichenebene begrenzen.
Ein wichtiges bauliches Merkmal des Ratschenmechanismus 16
sind Einstellmittel zur Begrenzung des mit α bezeichneten
Winkels zwischen dem Hebel 68 und der Kolbenstange 20, der
art, daß dieser Winkel zu Beginn jedes Arbeitshubes konstant
gehalten wird. Der Grund für diese Konstanthaltung des Winkels
zwischen dem Hebel 68 und der Kolbenstange besteht darin, daß
sichergestellt wird, die Geometrie des Arbeitshubes und folg
lich die Genauigkeit der Arbeit der Schraubenwinde gleichzu
halten, unabhängig davon, auf welchen Abstand zwischen den
mitten der festzuziehenden Schrauben die Schraubwinde einge
stellt ist, indem die Länge des Abstandes zum Verankerungs
punkt hin verändert worden ist. Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß
die Einstellmittel eine Einstellschraube 94 enthalten, die
durch das Joch 70 des Hebels 68 geschraubt ist, sowie eine
Rollführungseinrichtung 96 mit einer an dem Antriebszylinder
18 anliegenden Führungsrolle 97. Die Rollführung 96 enthält
außerdem eine Druckfeder 98, wobei die Führungsrolle 97 und
die Druckfeder 98 in einer Bohrung 100 Aufnahme finden, die
sich in Längsrichtung durch den Hebel 68 erstreckt. Die feder
belastete Rollführungseinrichtung 96 übt auf den Zylinder 18
eine Kraft aus. Während des Zusammenbaus wird die Stellschraube
94 so einjustiert, daß ein gewünschter Winkel α zwischen dem
hebel 68 und dem Antriebszylinder 18 fixiert wird. Normaler
weise wird der Winkel α während der Verwendung der Winde
nicht neu eingestellt, so daß eine gleichbleibende Genauigkeit
des Werkzeugs unabhängig vom Abstand der Schrauben oder Muttern,
welche festzuziehen sind, erreicht wird. Vorzugsweise sind Aus
richtungsmarken 102 und 104, etwa Farbstreifen, auf dem Hebel 68
und auf dem Antriebszylinder 18 angebracht, so daß rasch eine
gewünschte Einstellung der Stellschrauben 94 sowohl beim an
fänglichen Zusammenbau als auch bei der Neueinstellung des
Winkels α erreicht werden kann, wenn sich die Einstellung wäh
rend der Verwendung etwas geändert haben sollte. Während des
Rückhubs drückt die Rollenführung 96 den Antriebszylinder 18
gegen die Stellschraube 94, so daß zu Beginn jedes Arbeits
hubes eine gleichbleibende Winkelstellung als Ausgangsstellung
erreicht ist.
Wie zuvor erwähnt gestattet der Ratschenmechanismus 16 der
hier angegebenen Schraubwinde die Verwendung sternförmiger
Ringeinsätze anstelle der üblichen und bekannten Muffen. Derar
tige sternförmige Ringeinsätze sind leichter zu handhaben und
zu transportieren als die unhandlichen Muffenstücke. Außerdem
sind die Ringeinsätze auch wesentlich billiger. In Fig. 1 ist
ein sternförmiger Ringeinsatz mit 106 bezeichnet und dient zur
Betätigung einer Sechskantmutter oder Sechskantschraube. Der
sternförmige Ringeinsatz 106 enthält in einfacher Weise eine
im wesentlichen flache metallische Ringscheibe mit einer inne
ren Öffnung 108 entsprechend der Größe der festzuziehenden
Mutter oder Schraube und einem Außenrand 110 mit einer Mehrzahl
von ebenen Flächen 112. Je zwei benachbarte ebene Flächen 112
bilden eine Spitze 114, wobei die Richtung der Spitzen 114
wechselt und einmal nach innen und einmal nach außen weist.
Aus Fig. 4 ist zu ersehen, daß die sternförmigen Ringeinsätze
106 vorzugsweise durch ein Paar von Federringen 88 in ihrer
Lage gehalten sind, wobei die Federringe in Nuten 88′ eingrei
fen. Aus Gründen der deutlicheren Darstellung sind in Fig. 1
die Federringe nicht eingezeichnet. Die Federringe 88 haben
auch die Funktion, daß sie ein rasches und leichtes Entfernen
und Auswechseln verschiedener sternförmiger Ringeinsätze zum
Festziehen von Muttern unterschiedlicher Größe gestatten.
Der Verwender der druckmittelgetriebenen Schraubwinde 10 ver
fährt folgendermaßen: Zunächst werden der Hebel 68 und der
sternförmige Ringeinsatz 106 an eine Mutter 66′, welche fest
gezogen werden soll, angesetzt und der Verankerungsring 56 und
der Adapterring 64 werden an eine als Reaktionspunkt dienende
Mutter 66 angesetzt. Während eines Arbeitshubes wandert der
Antriebszylinder 18 mit Bezug auf die Stellung von Fig. 1 in
der oben beschriebenen Weise nach rechts, wobei die Schraub
winde eine Bogenbewegung ausführt und in die in strichpunk
tierten Linien angedeutete Stellung gelangt. Die Antriebsklaue
80 drückt dabei gegen eine ebene Fläche 112 des sternförmigen
Ringeinsatzes 106. Der sternförmige Ringeinsatz 106 dreht sich
und dreht dabei die festzuziehende Mutter oder Schraube 66.
Die auf die Antriebsklaue 80 wirkende Kraft wird auf die Rück
seite 76′ der Niesche 76 und von dort auf den Hebel 68 über
tragen. Beim Rückhub wird die Antriebsklaue 80 im Gegenuhrzei
gersinn mit Bezug auf die Darstellung der Fig. 1 und 2 ver
dreht, wenn die Klaue über die nach außen weisende Spitze des
sternförmigen Ringeinsatzes reitet, um die Stellung für den
nächsten Arbeitshub einzunehmen. Wenn die Klaue 80 im Gegen
uhrzeigersinn verdreht wird, so wird eine Vorspannkraft auf die
Rückführungseinrichtung 84 ausgeübt, so daß die Feder 93 und
der Stößel 86 zusammengedrückt werden. Wenn die Antriebsklaue
80 über die nächstliegende Sternspitze gewandert ist, so
drücken die Feder 93 und der Stößel 86 die Antriebsklaue 80
in ihre Arbeitsstellung zurück, so daß die Klaue Berührung mit
der nächsten ebenen Fläche des sternförmigen Ringeinsatzes 106
in Berührung kommt, welche die Stellung eingenommen hat, die
von der ersten ebenen Fläche 112 zunächst eingenommen war. Wie
bereits erwähnt, drückt die Rollenführung 96 während des Rück
hubes den Antriebszylinder 18 gegen die Stellschraube 94, so daß
für den Beginn des nächsten Arbeitshubes der Ausgangswinkel α
gleichbleibend erreicht wird.
Wie oben erwähnt, ist die hier angegebene Schraubwinde beson
ders geeignet für die Verwendung in solchen Anwendungsfällen,
bei denen die festzuziehende Schraube oder Mutter an schlecht
zugänglichem oder verwinkeltem Ort gelegen ist. Dies hat den
Grund, daß das hier angegebene Werkzeug niedrig baut und wenig
Arbeitsraum benötigt und eine kompakte Einheit darstellt. Die
vorliegend angegebene Schraubwinde eignet sich jedoch auch für
die allgemein üblichen Anwendungsfälle.
Wie oben ausgeführt, sind bei dem vorliegend verwendeten Ver
ankerungssystem die Reaktionsstange 58 und der Verankerungsring
56 auf Zug belastet, wenn eine Kraft ausgeübt wird, um eine
Mutter oder Schraube festzuziehen. Dies ist ein sehr wichtiges
Merkmal. Es wird hierdurch ermöglicht, auf unhandliche und
schwere umgebende Gehäuse für die Schraubwinde zu verzichten
und doch ein System zu schaffen, das nur einen Verankerungs
punkt benötigt. Außerdem macht es die Konstruktion möglich,
bezogen auf die Leistung ein geringes Gewicht zu verwirklichen.
Da das Reaktionssystem oder Verankerungssystem auf Zug belastet
wird, wird nur ein Verankerungspunkt für die Aufbringung der
Kraft benötigt, obwohl das treibende Teil oder das angetriebene
Teil der Winde gegeneinander versetzt sind. Im Gegensatz zu
bekannten Schraubwinden mit versetztem treibendem und ange
triebenem Teil wird kein Verankerungspunkt zur Aufnahme des
Momentes benötigt.
Die Zugbeanspruchung des Verankerungssystems bewirkt auch, daß
der Verankerungsrring an einer weiht entfernten Mutter oder
einem anderen Punkt festgelegt werden kann, wobei eine einzige
sehr lange Reaktionsstange oder an sie angeschlossene Verlän
gerungsstücke eingesetzt werden können. Dies ist bei einem
System, das auf Druck beansprucht wird, nicht möglich.
Die Zugbeanspruchung des Verankerungssystems resultiert auch
in der Verwendbarkeit der Schraubwinde an einer Verbindungs
stelle, die nur zwei Muttern oder zwei Schrauben aufweist.
Andere Windensysteme mit versetztem treibendem und getriebenem
Teil benötigen mindestens drei Muttern oder Schrauben oder zwei
Muttern und eine äußere Abstützfläche.
Die Auswechselbarkeit der sternförmigen Ringeinsätze und der
Adapterringe am Verankerungsring ist von technischer und wirt
schaftlicher Bedeutung. Die hier angegebene Schraubwinde läßt
sich sehr wirtschaftlich zum Festziehen von Schrauben und
Muttern in einem großen Bereich von Abmessungen einsetzen.
Das Einstellen des Verankerungssystems auf die Verhältnisse an
unterschiedlichen Schraubenkränzen ist extrem einfach. Zwei
einfache Einstellvorgänge, nämlich einer bezüglich der Länge der
Reaktionsstange und ein zweiter für die Wahl des richtigen Adap
ters an dem Verankerungsring, sind im extremen Fall notwendig,
um von einer Verbindungskonfiguration oder Schraubenkonfigura
tion auf eine vollständig andere Schraubenkonfiguration überzu
gehen. Praktisch ist in vielen Fällen nur eine Einstellung not
wendig, nämlich die Länge der Verankerungsstange oder Reaktions
stange, da ein Adaptereinsatz am Verankerungsring für mehrere
Mutterngrößen verwendbar ist.
Bemerkenswert sind bei der hier angegebenen Konstruktion auch
der einfache Aufbau und die geringe Anzahl von Teilen, die Ver
wendung verhältnismäßig billiger und leichter zu handhabender
sternförmiger Ringeinsätze gegenüber entsprechenden Muffen
bekannter Konstruktionen, die Einstellmittel zur Aufrechter
haltung des gleichbleibenden Winkels zwischen dem Antriebszy
linder und dem Hebel zu Beginn jedes Arbeitshubes und die
schwenkbare Verbindung zwischen dem sich bewegenden Antriebs
zylinder und dem Ratschenmechanismus.
Es sei noch bemerkt, daß die hier angegebene Schraubwinde zum
Bewegen einer Mutter oder Schraube in beiden Richtungen, nämlich
im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn, verwendet werden
kann, indem die Winde einfach umgedreht wird. Weiter versteht
es sich, daß vorliegend in erster Linie Muttern als festzu
ziehende Befestigungselemente erwähnt sind. Die vorliegende
Schraubwinde kann jedoch auch zum Festziehen oder Lösen von
Schraubenköpfen oder anderen Befestigungselementen eingesetzt
werden.
Claims (26)
1. Druckmittelbetriebene Schraubwinde zum Drehen oder Fest
ziehen von Bauteilen, insbesondere Schrauben oder Muttern,
gekennzeichnet durch einen Antriebszylinder (18) mit min
destens einem Paar von Druckmitteleinlaß- und -auslaßleitungen
und einem Innenraum, ferner durch eine in dem Innenraum befind
liche Kolbenanordnung mit einem den Innenraum in zwei Arbeits
kammern unterteilenden Kolben (23) und einer Kolbenstange (22),
wobei die Kammern jeweils mit mindestens einer der Druckmittel
einlaß- und -auslaßleitungen Verbindung haben und der Antriebs
zylinder (18) bei Druckmittelbeaufschlagung bzw. Druckmittel
entlastung der Arbeitskammern relativ zu der Kolbenstange einen
linearen Arbeitshub bzw. Rückhub ausführt und wobei die Kolben
stange mindestens auf einer Seite aus dem Antriebszylinder her
vorsteht, ferner durch eine an der hervorstehenden Kolbenstange
befestigte Verankerungseinrichtung, welche Mittel zum lösbaren
Ansetzen der Verankerungseinrichtung an einen Verankerungs
punkt enthält, weiter durch einen Hebel (68), der verschwenk
bar (90) an den Antriebszylinder (18) geschlossen ist und
welcher einen Ratschenmechanismus (80, 86, 93) enthält, welcher
auf einen Einsatz zum lösbaren Ansetzen an ein zu drehendes
Bauteil zusammenwirkt, wobei der Ratschenmechanismus in eine
Öffnung zur Aufnahme des zu drehenden Bauteils hineinreicht
und durch Anschlagmittel (94) zur Festlegung eines vorbestimm
ten Winkels zwischen dem Hebel (68) und dem Antriebszylinder
(18) zu Beginn jedes Arbeitshubes.
2. Schraubwinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebszylinder (18) Dichtungen (40, 42, 44, 46) zur Ab
dichtung der beiden Arbeitskammern (26, 28) des Antriebszylin
ders enthält.
3. Schraubwinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Innenraum des Antriebszylinders (18) einander gegen
überliegende Widerlagerflächen (52, 54) in je einer Arbeits
kammer vorgesehen sind.
4. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verankerungseinrichtung eine Reaktions
stange (58) enthält, die einstellbar an der Kolbenstange (22)
befestigt ist, um die wirksame Länge der Reaktionsstange justie
ren zu können, sowie einen Verankerungsring enthält, der an der
Reaktionsstange befestigt ist und zur lösbaren Verankerung an
einem Verankerungspunkt dient.
5. Schraubwinde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktionsstange (58) mit der Kolbenstange (22) über eine
Schraubverbindung gekuppelt ist.
6. Schraubwinde nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Reaktionsstange (58) Einstellmarken (62) zur Fest
stellung einer bestimmten Längeneinstellung angebracht sind.
7. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Verankerungsring (56) Adapterringe
(64) auswechselbar eingesetzt sind, um eine Anpassung des
Verankerungsringes an unterschiedliche Größen des verwendeten
Verankerungspunktes vornehmen zu können.
8. Schraubwinde nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch min
destens eine Nut an dem Verankerungsring (56) und durch Feder
ringe, welche in der mindestens einen Nut Aufnahme finden, um
einen Adapterring (64) in dem Verankerungsring zu halten.
9. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verankerungseinrichtung während des
Arbeitshubes auf Zug beansprucht ist.
10. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ratschenmechanismus eine Antriebsklaue
(80) sowie eine federbetätigte Rückführungsvorrichtung (86, 93,
84) enthält, welche in dem Hebel (68) untergebracht ist und
an der Antriebsklaue (80) anliegt.
11. Schraubwinde nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebel (68) eine Niesche (76) aufweist, die ein paar
seitlicher Öffnungen und eine vordere Öffnung besitzt, die
in eine Öffnung des Hebels (68) zur Aufnahme des festzuziehen
den Bauteils oder eines an dieses lösbar angesetzten Einsatzes
einmündet, wobei die Antriebsklaue (80) in der genannten Nie
sche drehbar gehalten ist, daß ein Paar von Abdeckplatten
(81, 83) über den seitlichen Öffnungen der Niesche gelegen
drehbar an dem Hebel (68) gelagert und an der Antriebsklaue
(80) drehfest angeschlossen ist, und daß mindestens ein Rat
schenlösehebel (82) an einer der Abdeckplatten befestigt ist
und auch feste Verbindung zur Antriebsklaue (80) hat, so daß
die Antriebsklaue (80) die Abdeckplatten (81, 83) und der
mindestens eine Ratschenlösehebel (82) im Uhrzeigersinn und
im Gegenuhrzeigersinn gegenüber der Niesche (76) verdrehbar
sind.
12. Schraubwinde nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckplatten (81, 83) jeweils in einander gegenüberlie
genden Ansenkungen an dem Hebel (68) im Bereich um die Niesche
(76) herum angeordnet sind, wobei der Durchmesser der Ansen
kungen größer ist als der Durchmesser der Abdeckplatten, um
ein Lagerspiel zu erzeugen, welches bewirkt, daß sich die
Antriebsklaue während des Arbeitshubes gegen die Niesche des
Hebels abstützt.
13. Schraubwinde nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß an jeder Abdeckplatte (81, 83) je ein Ratschenlöse
hebel (82) befestigt ist.
14. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckplatten (81, 83) kreisförmig
sind.
15. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (68) aus gehärtetem Stahl gefer
tigt ist.
16. Schraubwinde nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (68) aus einem Werkstoff mit einer Härte von etwa
32 bis 36 Rockwell gefertigt ist.
17. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsklaue (80) von der Rückfüh
rungseinrichtung in Richtung auf die Öffnung des Hebels (68)
gedrängt wird.
18. Schraubwinde nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückführungseinrichtung zur Vorspannung der Antriebsklaue
(80) eine im Hebel vorgesehene Bohrung enthält, welche auf die
die Antriebsklaue enthaltende Niesche (76) des Hebels mündet
und auf die Antriebsklaue wirkende Vorspannmittel enthält.
19. Schraubwinde nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückführungseinrichtung einen Stößel (86), eine auf diesen
wirkende Feder (93) sowie eine Einstellschraube (95) enthält,
gegen die sich die Feder abstützt.
20. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (68) ein Joch (70) aufweist, das
schwenkbar an den Antriebszylinder angeschlossen ist.
21. Schraubwinde nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch ein
paar einander gegenüberstehend angeordneter Schwenkbolzen
(90), welche an dem Joch (70) des Hebels befestigt sind und
mit dem Antriebszylinder (18) in Eingriff stehen, so daß die
Schwenkbolzen zusammen mit dem Antriebszylinder Lager bilden.
22. Schraubwinde nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeich
net, daß an dem Joch (70) des Hebels (68) ebene Flächen vorgesehen
sind, welche mit entsprechenden ebenen Flächen (122) des
Antriebszylinders (18) zusammenwirken, derart, daß eine Ver
drehung des Hebels (68) gegenüber dem Antriebszylinder (18)
auf eine die Hebelachse und die Zylinderachse enthaltende Ebene
beschränkt ist.
23. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellmittel (94) zur Festlegung
eines vorbestimmten Ausgangswinkel zwischen dem Hebel (68)
und dem Antriebszylinder (18) ein an dem Hebel vorgesehenes
Einstellorgan, das an dem Antriebszylinder ansteht sowie
Vorspannmittel enthalten, welche auf den Antriebszylinder
eine Vorspannkraft ausüben, um ihn gegen das Einstellorgan zu
drücken.
24. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 23, gekenn
zeichnet durch Ausrichtmarken (102, 104) an dem Hebel (68) und
an dem Antriebszylinder (18) zur Bestimmung des vorbestimmten
Winkels zwischen diesen Teilen.
25. Schraubwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 24, gekenn
zeichnet durch in die Öffnung des Ratschenmechanismus lösbar
eingsetzte sternförmige Ringeinsätze (106), welche eine im
wesentlichen flache ringförmige Scheibe mit einer inneren
Öffnung entsprechend der Größe des zu drehenden Bauteils und
einen Außenteil mit einer Anzahl von flachen Betätigungs
flächen (112) enthalten, wobei jeweils ein Paar nebeneinander
flacher Betätigungsflächen in einer Spitze oder Kante enden,
und die Richtungen dieser Spitzen oder Kanten an der flachen
Scheibe abwechselnd nach außen und nach innen weisen.
26. Schraubwinde nach Anspruch 25, gekennzeichnet durch ent
fernbare Halteringe oder Federringe zum Festhalten der stern
förmigen Ringeinsätze in der Öffnung des Ratschenmechanismus.
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