DE3716480A1 - Rettungssystem fuer/an schiffen - Google Patents
Rettungssystem fuer/an schiffenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B23/00—Equipment for handling lifeboats or the like
- B63B23/40—Use of lowering or hoisting gear
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Emergency Lowering Means (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rettungssystem für/an
Schiffen, insbesondere Fahrgastschiffen, mit von Bord zu
Wasser ablaßbaren Rettungsbooten.
Die Rettungsboote werden bisher auf dem obersten Deck
(Bootsdeck) des Schiffes für den Notfall bereit gehalten
und im Notfall durch je einen Davit in den Bereich des
Decks herabgelassen, von dem aus die Passagiere die Rettungs
boote besteigen können. Der Davit schwenkt und fährt jeweils
ein Rettungsboot nach unten und durch seine Kranauslage muß
dann das mit Abstand außerhalb des Decks hängende Rettungs
boot noch zum Deck herangezogen und am Deck festgemacht
werden.
Diese Bereitstellung (Bewegung) der Rettungsboote in die
Einstiegstellung ist sehr umständlich und nimmt eine
wesentliche Zeit der sowieso kurzen Evakuierungszeit in
Anspruch, was im Notfall nicht mehr vertretbar ist.
Weiterhin erfolgt die Evakuierung der Passagiere im Freien,
d.h., die Passagiere sind Wind und Wetter (Regen, Sturm,
Gewitter) und ggf. der Dunkelheit ausgesetzt und bekommen
neben der Notfallpanik noch zusätzlich psychische Belastungen,
die die Evakuierung erschweren und verzögern.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein, diese erheblichen
Nachteile vermeidendes Rettungssystem zu schaffen, bei
welchem die Rettungsboote ständig in der Benutzungsstellung
am Schiff gehalten werden und die Evakuierung der Passagiere
weitestgehend in einem vom Schiff gegenüber den äußeren
Umständen geschützten, gut erreichbaren Bereich schnell und
zügig vonstatten gehen kann, wodurch in einer wesentlich
kürzeren Zeit und bei geringeren psychologischen Belastungen
eine Evakuierung der Passagiere ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Rettungssystem
dadurch gelöst, daß die Rettungsboote steuer- und backbord
seitig unter einem über dem Schiffkörper nach außen hinaus
ragenden Deck in einer von diesem Deck aus von den Passagieren
zur Evakuierung jederzeit besteigbaren und außen neben dem
Schiffkörper zu Wasser ablaßbaren Nutzstellung aufgehängt
sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Aufgabenlösung sind aus
den Merkmalen der einzelnen Unteransprüche zu entnehmen.
Das Rettungssystem und die konstruktive Ausführung desselben
erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen
Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
Die Erfindung wird einerseits in dem Ablauf des
Rettungsverfahrens selbst und zum anderen in den für dieses
Rettungsverfahren vorgesehenen konstruktiven Lösungen
gesehen.
Das erfindungsgemäße Rettungssystem an/für Schiffe ergibt
folgende Vorteile:
- 1. Die Rettungsboote sind unter einem über den Schiff körper hinausragenden Deck jederzeit einsteigbereit aufgehängt, so daß sie im Notfall sofort zu besteigen sind und nicht erst in diese Einstiegstellung gebracht werden müssen,
- 2. das Deck, unter dem die Rettungsboote hängen, ergibt einen guten und für alle Passagiere leichten Zugang zu den Rettungsbooten,
- 3. die Rettungsboote ragen mit ihrem Einstiegbereich durch eine Öffnung des Decks nach oben hindurch, so daß um das gesamte Rettungsboot herum eine Begeh- und Einstiegmöglichkeit vorhanden ist, die die Einstiegzeit verkürzt,
- 4. der Deckbereich, durch den die Rettungsboote hindurch ragen, ist von einem geschlossenen Raum umgeben, der im Normalfall als Nutz- und Kommunikationsraum für die Passagiere dient und diesen im Notfall vertraut ist und im Notfall beim Einsteigen der Passagiere in die Rettungsboote die Passagiere gegen äußere Umstände (Regen, Wind, Sturm, Gewitter, Dunkelheit) abschirmt, ihnen dadurch ein sicheres Gefühl gibt und psychologische Belastungen weitestgehend vermeidet,
- 5. wenn die Rettungsboote unter dem Deck hängen und durch dieses nicht nach oben hindurchragen, ist seitlich neben dem Boot ebenfalls ein Begehbereich zum Einstieg vorhanden, der ebenfalls nach außen geschützt liegt,
- 6. die Passagiere steigen in beiden Rettungsbootanord nungen praktisch von einer Ebene (Straße) geschützt in die Rettungsboote ein,
- 7. durch die ständige Bereithaltung der Rettungsboote in der Einstiegstellung und der gute und geschützte Zugang zu den Rettungsbooten wird die Evakuierungszeit gegenüber den bekannten Rettungssystemen wesentlich verringert und die Sicherheit der Passagiere erheblich gesteigert,
- 8. die Rettungsboote werden durch eine Seilwinde zu Wasser gelasen und diese Seilwinde ist im Schiffkörper gegen äußere Einflüsse (Witterung, Einfrieren) geschützt und somit ständig funktionsbereit untergebracht.
Anhand der Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungs
beispiel gemäß der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrgastschiffes mit an
der Schiffslängsseite unter dem Deck hängend
gehaltenen Rettungsbooten,
Fig. 2 einen schematischen Teilquerschnitt durch das
Fahrgastschiff mit unter dem Deck hängendem und
teilweise das Deck nach oben hin durchgreifendem
Rettungsboot,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des die durch
greifenden Rettungsboote haltenden und von einem
Raum umgebenen Decks,
Fig. 4 eine schematische Vorderansicht des Fahrgast
schiffes mit back- und steuerbordseitig unter
dem Deck hängenden Rettungsbooten.
Das Rettungssystem für/an Schiffen, insbesondere Fahrgast
schiffen (1), basiert auf von Bord zu Wasser ablaßbaren
Rettungsbooten (2), wobei erfindungsgemäß die Rettungs
boote (2) steuer- und backbordseitig unter einem über den
Schiffkörper (3) nach außen hinausragenden Deck (4)
aufgehängt, von diesem Deck (4) aus von den Passagieren
(5) zur Evakuierung jederzeit besteigbar und außen neben
dem Schiffkörper (3) zu Wasser (14) ablaßbar sind.
Das Deck (4) (Hauptdeck) ist, wie in Fig. 2 und 4 ersicht
lich, steuer- und backbordseitig über dem Schiffkörper
(3) nach außen verbreitert und unter diesem freiliegenden
Deckbereich (4 a) sind die Rettungsboote (2) einstiegbereit
aufgehängt.
Die Rettungsboote (2) hängen dabei an Haltemitteln (7), wie
Seilen oder Ketten, die von einem Hebezeug (8), vorzugsweise
einer Winde, über Umlenkungen (6) zu den Aufhängepunkten
an den Rettungsbooten (2) geführt sind.
Die Winde (8) ist dabei im Schiffkörper (3) nach außen hin
abgeschirmt angeordnet und die Umlenkungen (6) sind im
Bereich des Decks (4) gelagert.
Gemäß der Ausführung nach Fig. 2 und 3 ragen die Rettungs
boote (2) mit ihrem Einstieg-Überbau (2 a) durch je eine
Öffnung (9) im Deck (4) in einen nach außen abgeschlossenen
Raum (10) hinein und dabei bildet das Deck (4) um jede
Öffnung (9) umlaufend einen Begehbereich (11) zum Einstieg
der Passagiere (5) in die Rettungsboote (2).
Um jede Öffnung (9) im Deck (4) ist eine Reling (12) ange
ordnet. Dieser, über das Deck (4) angeordnete Raum (10)
mit den darin hineinragenden Rettungsboot-Überbauten (2 a)
bildet gleichzeitig einen Nutz- und Kommunikationsraum,
der von den Passagieren (5) jederzeit benutzbar ist, so
daß die Passagiere (5) mit dem Einstieg in die Rettungsboote
(2) vertraut sind. Die Reling (12) ist aus Sicherheits
grunden um die Öffnung (9) angebracht, wenn die Rettungs
boote (2) zu Übungszwecken zu Wasser gelassen werden.
Beispielsweise kann dieser Raum (10) eine Fenster- oder
Glaswand (13) haben, die den Blick aus diesem Raum (10)
nach außen freigibt.
Bei der abgeänderten Ausführung nach Fig. 4 sind die
Rettungsboote (2) unter dem geschlossenen (keine Öffnungen
(9) aufweisenden) Deckbereich (4 a) aufgehängt und der
Schiffkörper (3) hat einen unter diesem Deckbereich (4 a)
vorgesehenen Begehbereich (11) in Form einer Straße zum
Einstieg der Passagiere (5) von einer Seite her in die
Rettungsboote (2).
Da das Deck (4) hierbei ebenfalls über dem Schiffkörper (3)
hinausragt und der Begehbereich (11) unter diesem Deck (4)
liegt, ist praktisch ein ebenfalls nach außen hin geschützter
Einstiegbereich für die Passagiere (5) vorhanden.
Im Notfall können mit diesem Rettungssystem die Passagiere
(5) sofort in die ständig in Bereitstellung befindlichen
Rettungsboote (2) einsteigen und jeder Passagier (5) hat
vorher genau seinen Platz im Rettungsboot (2) zugewiesen
bekommen, so daß das Einsteigen in die Rettungsboote (2)
in nach außen geschützter Weise zügig, zumindestens von
einer Seite der Rettungsboote (2) oder aber von allen Seiten
der Rettungsboote (2), stattfinden kann.
Ist das Rettungsboot (2) besetzt, wird dieses mittels der
Winde (8) und der Seile (7) an der Außenseite des Schiff
körpers (3) lotrecht zu Wasser (14) gelassen und dann kann,
nach Lösen der Seile (7) vom Rettungsboot (2), das Rettungs
boot (2) sich vom Schiff (1) aus dem Gefahrenbereich
entfernen.
Claims (8)
1. Rettungssystem für/an Schiffen, insbesondere Fahrgast
schiffen, mit von Bord zu Wasser ablaßbaren Rettungs
booten, dadurch gekennzeichnet, daß die Rettungsboote
(2) steuer- und backbordseitig unter einem über den
Schiffkörper (3) nach außen hinausragenden Deck (4)
aufgehängt, von diesem Deck (4) aus von den Passagieren
(5) zur Evakuierung jederzeit besteigbar und außen
neben dem Schiffkörper (3) zu Wasser (14) ablaßbar sind.
2. Schiff mit Rettungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deck (4) (Hauptdeck) steuer
und backbordseitig über den Schiffkörper (3) nach
außen verbreitert ist und unter diesem freiliegenden
Deckbereich (4 a) die Rettungsboote (2) einstiegbereit
aufgehängt sind.
3. Schiff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rettungsboote (2) an über Umlenkungen (6)
geführten Haltemittel, vorzugsweise Seilen oder
Ketten eines Hebezeuges, vorzugsweise einer Winde (8),
aufgehängt sind.
4. Schiff nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Winde (8) im Schiffkörper (3) nach
außen abgeschirmt angeordnet ist.
5. Schiff nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rettungsboote (2) mit ihrem Ein
stieg-Überbau (2 a) durch je eine Öffnung (9) im Deck
(4) nach oben in einen nach außen abgeschlossenen
Raum (10) hineinragend aufgehängt sind.
6. Schiff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Deck (4) um jede Öffnung (9) umlaufend einen
Begehbereich (11) zum Einstieg der Passagiere (5)
in die Rettungsboote (2) bildet.
7. Schiff nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß um jede Öffnung (9) im Deck (4) eine
Reling (12) angeordnet ist.
8. Schiff nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rettungsboote (2) unter dem
geschlossenen nach außen hinausragenden Deckbereich
(4 a) aufgehängt sind und der Schiffkörper (3) unter
diesem Deckbereich (4 a) einen Begehbereich (11) zum
Einstieg der Passagiere (5) von einer Seite in die
Rettungsboote (2) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873716480 DE3716480A1 (de) | 1987-05-16 | 1987-05-16 | Rettungssystem fuer/an schiffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873716480 DE3716480A1 (de) | 1987-05-16 | 1987-05-16 | Rettungssystem fuer/an schiffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3716480A1 true DE3716480A1 (de) | 1988-11-24 |
Family
ID=6327726
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873716480 Withdrawn DE3716480A1 (de) | 1987-05-16 | 1987-05-16 | Rettungssystem fuer/an schiffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3716480A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20160375971A1 (en) * | 2015-06-26 | 2016-12-29 | Steven John Salani | Multihull Watercraft |
-
1987
- 1987-05-16 DE DE19873716480 patent/DE3716480A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20160375971A1 (en) * | 2015-06-26 | 2016-12-29 | Steven John Salani | Multihull Watercraft |
US9821885B2 (en) * | 2015-06-26 | 2017-11-21 | Steven John Salani | Multihull watercraft |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee | ||
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