DE3716096A1 - Becherfuellwerk fuer nahrungs- und genussmittel, insbesondere fuer molkereiprodukte - Google Patents
Becherfuellwerk fuer nahrungs- und genussmittel, insbesondere fuer molkereiprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Becherfüllwerk, wie es ent
sprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch offen
kundige Vorbenutzung bekanntgeworden ist.
Das bekannte Becherfüllwerk weist jeweils im Förder
fluß stromabwärts sowohl hinter der Becher-Zuführstation
als auch hinter der Deckel-Zuführstation eine Sterilmittel-
Station auf. Dieser Sterilmittel-Station wird über eine
Dosiervorrichtung und eine Zerstäuberdüse Wasserstoff
peroxyd zugeführt. Hierbei ist es wichtig, daß das Wasser
stoffperoxyd fehlerfrei und in genau dosierter Menge den
gemeinsam mit dem Becherfüllwerk taktweise arbeitenden
Sterilmittel-Stationen zugeführt wird.
Jede Dosiervorrichtung des bekannten Becherfüllwerks
weist zur Bildung eines Sterilmittel-Behälters ein zwischen
einem Deckelflansch und einem Bodenflansch dichtend aufge
nommenes kreiszylindrisches Schauglas auf. Das Wasserstoff
peroxyd wird über den Bodenflansch mittels einer kontinuier
lich arbeitenden Sterilmittelpumpe zugeführt. Um ein be
stimmtes Füllniveau des Wasserstoffperoxydes innerhalb des
Sterilmittelbehälters zu gewährleisten, ist eine an sich
bekannte elektrische Füllstandsregelung vorgesehen. Alter
nativ oder zusätzlich zur elektrischen Füllstandsregelung
ist ein den Sterilmittelbehälter-Boden durchsetzendes und
frei auf diesem stehendes Ablaufrohr vorhanden, dessen
obere freie Ablauföffnung vom Sterilmittel- Boden distan
ziert ist.
Als Überlauf-Meßbehälter ist bei der Dosiervorrichtung
des bekannten Becherfüllwerks ein Meßbecher vorgesehen,
welcher seitlich vorragend am freien unteren Ende einer
im Arbeitstakt des Becherfüllwerks auf- und abbeweglichen
Haltestange angeordnet ist. Diese Haltestange taucht den
Meßbecher bis unter das Füllniveau des Wasserstoffperoxydes
ein, schöpft also das Sterilmittel (etwa nach Art einer
Schöpfkelle), und führt den Meßbecher sodann vertikal in
dessen Ausgangsposition oberhalb des Sterilmittelniveaus
zurück. Dieses geschieht derart, daß das Saugrohr in das
innerhalb des Meßbechers vorhandene Sterilmittel eintaucht.
Das so dosierte Sterilmittel wird sodann innerhalb eines
Arbeitstaktes abgesaugt und der Zerstäuberdüse zwecks
Weitergabe an die Becher oder an die Deckel zugeführt.
Dieser Vorgang wiederholt sich mit jedem Arbeitstakt.
Saugrohr und Überlauf-Meßbecher der Sterilmittel-
Dosiervorrichtung des bekannten Becherfüllwerks stellen
zugleich jeweils die Elektrode eines Niveau-Kontrollgeräts
dar. Derartige Niveau-Kontrollgeräte, wie sie beispiels
weise durch die Firma Ing. grad. Helmut Negele, Hauptstraße
14, D-8941 Egg a.d. Günz, unter der Bezeichnung "Niveauge
rät gnv-d" gefertigt werden, sind an sich bekannt und bil
den nicht Gegenstand dieser Erfindung. Mit der Niveau-Kon
trolle ist indes gewährleistet, daß ein das Becherfüllwerk
abschaltendes Störsignal für den Fall erzeugt wird, daß
entweder die Sterilmittelpumpe nicht oder nicht richtig
arbeitet, also kein Sterilmittel zufördert, oder aber die
Absaugung des Sterilmittels über das Saugrohr nicht funk
tioniert. Im ersten Fall würde die Nieveau-Kontrolleinrich
tung, die eine Widerstandsstrecke zwischen den beiden Elek
troden mißt, zu einer bestimmten Phase des Arbeitstaktes
einen kleinen Widerstand und im anderen Fall bei Fehlen
des Sterilmittels in einer anderen Phase des Arbeitstaktes
einen sehr großen Widerstand messen, in jedem Falle aber
ein Störsignal auslösen.
Obwohl sich die eingangs beschriebene Sterilmittel-Dosier
vorrichtung des bekannten Becherfüllwerks in der Praxis viel
fach bewährt hat, ist in erster Linie eine Sterilmittel-Dosier
vorrichtung mit einer wesentlich einfacheren Bauweise wün
schenswert. Außerdem sollte eine solche Sterilmittel-Dosiervor
richtung mit geringem Mehraufwand auch die Möglichkeit bieten,
in Anpassung an unterschiedliche Behälter- und Deckelgrößen
die Sterilmittel-Dosiermenge rasch umzustellen.
Die sich hieraus ergebende Aufgabe wurde entsprechend
dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der Sterilmittel-Dosiervorrichtung des erfindungs
gemäßen Becherfüllwerks ist es zunächst wesentlich, daß,
solange jedenfalls eine bestimmte Sterilmittel-Dosiermenge
unverändert beibehalten wird, Saugrohr und Überlauf-Meßbehäl
ter sich in einer definierten raumfesten Relativposition
zueinander befinden, und zwar insgesamt vom Sterilmittelbehäl
ter-Boden distanziert. Im Arbeitstakt des Becherfüllwerks
fördert nun die Sterilmittelpumpe nicht mehr kontinuierlich
sondern vielmehr taktweise intermittierend eine Überschußmenge
an Sterilmittel über eine Sterilmittel-Zulaufleitung in den
Überlauf-Meßbehälter hinein. Dieser läuft also in jedem Falle
über, wobei die Überschußmenge sich frei auf den Sterilmittel
behälter-Boden ergießt und über den dort vorgesehenen boden
seitigen Sterilmittelablauf ungehindert abfließen kann, so daß
keine Flüssigkeitsfüllung im Sterilmittelbehälter selbst
entsteht. Bei der erfindungsgemäßen Sterilmittel-Dosiervorrich
tung wird also - im Unterschied zum eingangs beschriebenen
Bekannten - nicht mehr Sterilmittel aus einem Sterilmittel
vorrat geschöpft, so daß der mechanische Schöpfantrieb wegfällt.
Beim erfindungsgemäßen Becherfüllwerk hat sich außerdem
herausgestellt, daß das Dosiervolumen stets gleichbleibend
ist, während beim Bekannten infolge der mechanischen Schöpfbe
wegung - und zwar bei unsachgemäßer Wartung - Schwingungen auf
treten können, die zu einem teilweise Verschütten des Steril
mittels aus dem Schöpfbecher, also zu einer Mindermenge,
führen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Steril
mittel-Zulaufleitung ein senkrecht, insbesondere freistehend
angeordnetes zylindrisches Steigrohr, an welches jeder Über
lauf-Meßbehälter unmittelbar flüssigkeitsleitend angeschlossen
ist. Der Anschluß des Überlauf-Meßbehälters kann erfindungsge
mäß auf zwei grundsätzlich verschiedene Arten geschehen:
In einer ersten Ausführungsform weist das senkrecht
angeordnete zylindrische Steigrohr einen mit ihm koaxialen
nach oben gerichteten zylindrischen Axialfortsatz auf, welcher
zugleich den Überlauf-Meßbehälter bildet. Dieser Axialfortsatz
wird also über die jedesmal in einem Arbeitstakt einen Dosier
mengen-Überschuß zuführende Sterilmittelpumpe gefüllt, worauf
das ständig in unveränderter Relativlage in dem Axialfortsatz
befindliche Saugrohr das Sterilmittel bis zum Abreißen des
Saugstroms absaugt. Eine Änderung des Dosiervolumens kann auf
einfache Weise dadurch geschehen, daß die Eintauchtiefe des
Saugrohres in den Axialfortsatz entweder verringert oder
vergrößert wird.
Die zweite grundsätzliche erfindungsgemäße Ausführungs
form besteht darin, daß das lotrechte Steigrohr eine ortho
gonal zu seiner Zylindermittelachse verlaufende obere freie
Stirnseite aufweist, an welche eine sich geneigt in Richtung
Sterilmittelbehälter-Boden erstreckende Ablauffläche an
schließt, welche jeweils die Einfüllöffnung mindestens eines
Überlauf-Meßbehälters umgrenzt. Diese erfindungsgemäße Aus
führungsform gestattet in der Ablauffläche mehrere zueinander
umfangswinkelversetzte Überlauf-Meßbehälter in Form becher
förmiger Vertiefungen, die entweder gleiche oder unterschied
liche Dosiervolumen aufweisen können. Für den Fall, daß
gleiche Dosiervolumen vorhanden sind, kann einem jeden Über
lauf-Meßbehälter ein gesondertes Saugrohr zugeordnet werden.
Dieses kann in besonderen Fällen bei solchen Becherfüllwerken
zweckmäßig sein kann, die eine Vielzahl von sich in Förder
richtung erstreckenden Becherbahnen aufweisen und im Doppel
schritt arbeiten. Für den Fall, daß die Dosiervolumen der in
der geneigten Ablauffläche angeordneten Überlauf-Meßbehälter
unterschiedlich sind, ist die Möglichkeit einer raschen Dosier
volumen-Umstellung gegeben. Und zwar wird hierbei das Steig
rohr einschließlich seiner endseitigen geneigten Ablauffläche
vom Saugrohr nach unten weggeführt, das Steigrohr um einen
gewissen Umfangswinkel um seine Längsmittelachse gedreht und
sodann der Meßbehälter (becherförmige Vertiefung) mit dem
gewünschten Dosiervolumen in Eintauchposition mit dem Saugrohr
versetzt.
Weitere Ausführungsformen entsprechend der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele
entsprechend der Erfindung näher dargestellt, hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Becherfüll
werks,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer Dosiervorrichtung,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Dosiervorrich
tung und
Fig. 4 einen lediglich schematisch dargestellten wesent
lichen Bereich einer dritten Ausführungsform.
Das Becherfüllwerk in Fig. 1 ist insgesamt mit der Be
zugsziffer 10 bezeichnet. Eine umlaufend geführte Förderkette
K mit einem Oberturm O und einem Untertrum U läuft über Ketten
sterne 11 und 12. Die Förderkette K weist in Fig. 1 schema
tisch dargestellte Zellenbretter 13 auf, die mit Becheraufnah
men 14 für becherförmige Behälter (z.B. Kunststoffbecher) 15
versehen sind. Die Förderrichtung der im Obertrum O aufge
nommenen Becher 15 ist mit x bezeichnet.
In Richtung x des Förderflusses sind die Arbeitsstationen
des Becherfüllwerks 10 folgende:
16 stellt die Becherstangenaufgabe, 17 die Becherauf
gabe-Station, 18 den Fühler für fehlende bzw. für doppelte
Becher, 19 die Becherentkeimung (Sterilmittel-Station) bei
spielsweise durch Wasserstoffperoxyd, 20 den Hauptdoseur, 21
die Deckelauflege-Station mit Deckelentkeimung (also eine
weitere Sterilmittel-Station), 22 die Siegelstation, 23 das
Druckwerk zum Aufbringen des Verfallsdatums, 24 die Dichtig
keitskontroll-Station und schließlich 25 die Becherentnahme-
Station dar.
Das Becherfüllwerk 10 arbeitet als Doppelschrittmaschine,
d.h. mit doppeltem Vorschub, was bedeutet, daß jede Arbeits
station doppelt besetzt ist. Der Vorschub erfolgt intermit
tierend taktweise. Je höher demnach die Arbeitsfrequenz,
desto geringer ist die Taktzeit, in welcher jede Arbeitssta
tion die ihr zugewiesene Arbeit beginnen und beenden muß.
Dies gilt auch für die Sterilmittel-Stationen des eine Arbeits
leistung von ca. 33 600 Becher/h erbringenden Becherfüllwerks
10.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Flüssigsteril
mittel-Dosiervorrichtungen sind jeweils mit der Bezugsziffer
26 bezeichnet.
Bei allen Ausführungsformen sind gleiche oder im wesent
lichen analoge Bauteile stets mit der selben Bezugsziffer
versehen.
Ein Sterilmittelbehälter 27 weist ein Schauglas 28 auf,
dessen beide Stirnflächen zwischen einem Behälter-Boden 29 und
einem Behälter-Deckel 30 dichtend eingespannt sind. Der Be
hälterboden 29 besteht aus elektrisch isolierendem Werkstoff,
insbesondere aus Kunststoff, während der Behälter-Deckel 30
aus elektrisch leitendem Werkstoff, insbesondere aus rost
freiem Stahl, besteht. Die Funktion der Sterilmittel-Dosier
vorrichtung gemäß Fig. 2 ist nun folgende:
Ein Sterilmittel-Zulaufkanal (z.B. für Wasserstoffperoxyd)
31 wird von einer Sterilmittel-Speisepumpe, die intermit
tierend taktweise arbeitet, beaufschlagt. Wenn also ein be
stimmtes Dosiervolumen erforderlich ist, fördert die Steril
mittelpumpe in einem Schub eine Überschußmenge, derart, daß
diese über die freie schneidenförmige Stirnkante 32 eines
kreiszylindrischen rohrförmigen Axialfortsatzes 33 überläuft,
so daß die Überschußmenge zum Behälter-Boden 29 hin abfließen
und dort über einen Ablaufweg 57, 58 einem Sterilmittel
Voratsbehälter (nicht gezeigt) zur weiteren Verwendung zuge
führt werden kann. Innerhalb des Sterilmittelbehälters 27,
also innerhalb des Schauglases 28, kann sich demnach niemals
flüssiges Sterilmittel ansammeln, so daß die freie schneiden
förmige Stirnkante 32 stets von überschüssiger Flüssigkeit, im
übrigen auch von der Behälter-Bodenfläche 34, distanziert ist.
Hierdurch ist das freie Abströmen der Überschußmenge über die
Kante 32 hinweg gewährleistet. Ein Entlüftungskanal im Deckel
30 trägt die Bezugsziffer 59.
Der Axialfortsatz 33 bildet den oberen freien Endbereich
eines im wesentlichen ebenfalls kreiszylindrischen Steril
mittel-Steigrohres 35. Die Längsmittelachsen des Steigrohres
35 und des Axialfortsatzes 33 fallen mit der lotrechten L
zusammen.
Wenn nun die diskontinuierlich arbeitende Sterilmittel
pumpe ihre Überschußmenge für einen Arbeitstakt gefördert hat,
schließt der Sterilmittel-Flüssigkeitsspiegel innerhalb des
Axialfortsatzes 33 mit dessen schneidenförmiger Stirnkante 32
ab. Nun wird mittels einer Zweistoffdüse 36 und eines Druck
luftventils 39 das innerhalb des Axialfortsatzes 33 befind
liche Sterilmittel über das insgesamt mit 37 bezeichnete
Saugrohr (Ejektorrohr) abgesaugt. Das Saugrohr 37 taucht mit
einem Betrag a von oben her senkrecht und mit L koaxial in den
Axialfortsatz 33 ein. Es wird nun so lange Sterilmittel ab
gesaugt, bis der Sterilmittelsaugstrom zwangsläufig an der
unteren Stirnkante 38 des Saugrohres 37 abreißt. Hiermit ist
die vorbestimmte Dosiermenge abgeführt, welche an die insge
samt mit 36 bezeichnete Zerstäuberdüse (Zweistoffdüse) weiter
geleitet wird und von dort aus zu den zu behandelnden Bechern
bzw. Deckeln in die Becherentkeimung 19 bzw. in die Deckelauf
lege-Station 21 (Fig. 1) hineingelangt.
Eine Veränderung des Dosiervolumens geschieht wir folgt:
Ein Teilbereich des Steigrohr-Außenmantels ist über
einen Gewindeeingriff G im Behälter-Boden 29 gehalten. Durch
Schraubverstellung kann nun auf einfache Weise der für das
Dosiervolumen maßgebliche Betrag a verringert oder vergrößert
werden.
Zur Abdichtung gegen Flüssigkeitsverluste sind in der
Steigrohr-Außenmantelfläche unterhalb des Gewindeeingriffs
G O-Ringe 40 vorgesehen.
Zur Funktionsüberwachung der Sterilmittel-Dosiervorrich
tung 26 dient ein sogenanntes "Niveaugerät gnv-d", wie es
im vorliegenden Fall durch die Firma Ing. grad. Helmut Negele,
Hauptstraße 14, D-8941 Egg a.d. Günz, geliefert wird. Dieses
Kontrollgerät ist rein schematisch mit 41 bezeichnet. Über
eine elektrische Leitung 42 ist das Niveaugerät 41 mit einem
Gleitkontaktstift 43 elektrisch verbunden, welcher die Außen
mantelfläche des aus leitendem Werkstoff (rostfreier Stahl)
bestehenden Steigrohres 35 innerhalb einer Ringnut 44 kon
taktiert. Die Stirnkante 32 bildet also eine erste Elektrode.
Außerdem ist das Kontrollgerät 41 über eine zweite Leitung 45
elektrisch leitend mit dem elektrisch leitfähigen Saugrohr 37
verbunden, so daß dessen untere Stirnkante 38 die zweite
Elektrode bildet.
Wenn nun beispielsweise über 37 bei gefülltem Axialfort
satz 33 kein Sterilmittel abgesaugt wird, wird zu Beginn
der Ansaugphase ein geringer elektrischer Widerstand (das
Sterilmittel, z.B. Wasserstoffperoxyd ist elektrisch leitend)
gemessen. In diesem Falle leuchtet die Signallampe 46 des
Kontrollgeräts 41 auf und das Becherfüllwerk 10 wird abge
schaltet.
Andererseits kann es vorkommen, daß die Sterilmittel
pumpe nicht zufördert. In diesem Falle wäre der Axialfortsatz
33 zu Beginn der Absaugphase nicht gefüllt, so daß das Kon
trollgerät 41 zwischen 32 und 38 praktisch einen unendlich
großen elektrischen Widerstand messen würde. Hierdurch würde
wiederum ein Aufleuchten der Signallampe 46 und ein Abschalten
des Becherfüllwerks 10 bewirkt.
Grundsätzlich bleibt bezüglich sämtlicher in den Zeich
nungen dargestellter Ausführungsformen zu bemerken, daß die
räumliche Relativlage zwischen dem jeweiligen Überlauf-Meß
behälter (z.B. Axialfortsatz 33) und dem Saugrohr 37 für das
jeweils eingestellte Dosiervolumen unverändert ist. Die räum
liche Relativposition wird nur verändert, wenn das Dosier
volumen geändert werden soll.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 weist grundsätzlich
dieselbe Bau- und Betriebsweise (auch hinsichtlich des
Kontrollgeräts 41) wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
auf.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist jedoch im Vergleich
zu Fig. 2 darin unterschiedlich, daß das Steigrohr 35 an
seinem oberen freien Ende zwar ebenfalls eine orthogonal
zu seiner Zylindermittelachse (Lotrechte L) verlaufende obere
freie Stirnseite bzw. Stirnkante 32 aufweist. An diese Stirn
kante 32 schließt jedoch eine sich geneigt in Richtung Steril
mittelbehälter-Boden 29 erstreckende Ablauffläche 47 bündig
an, welche jeweils die Einlauföffnung unterschiedlich großer
becherartiger Vertiefungen 48, 49 aufnimmt. Diese becher
artigen Vertiefungen 48, 49 bilden demnach die Überlauf-
Meßbehälter für das Sterilmittel. Mehrere becherförmige Ver
tiefungen nach Art der Vertiefungen 48, 49 sind hierbei etwa
revolverartig mit gleichem Radialabstand von L in der Ablauf
fläche 47, die Bestandteil eines etwa pilzförmigen Körpers
50 bildet, angeordnet. Die Ablauffläche 47 stellt einen Kegel
stumpf-Mantel dar. Der Körper 50 ist rotationssymmetrisch
ausgebildet.
Das Saugrohr 37 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3 nach außen gekröpft. Der untere Bereich des Saugrohres 37
mit seiner unteren Stirnkante 38 taucht in das Aufnahmevolumen
der entsprechenden becherförmigen Vertiefung, im vorliegenden
Fall in 49, hinein. Der Sterilmittel-Absaugvorgang ist an
sonsten ebenso, wie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 2 beschrieben.
Das Steigrohr 35 ist gemäß Fig. 2 in seinem den Behälter-
Boden 29 durchsetzenden Axialbereich gewindelos dreh- und
axialverstellbar ausgebildet. Wenn nun die becherförmige
Vertiefung 48 mit einem größeren Dosiervolumen mit dem Steig
rohr 37 in Flucht versetzt werden soll, wird das Steigrohr 35
mittels eines sich endseitig angeordneten Griffes 51 axial in
Richtung z abgezogen und so lange um L herumgedreht, bis die
zuvor im Rastloch 52 befindliche federbelastete Rastkugel 53
mit dem diametral gegenüberliegenden Rastloch 54 fluchtet,
worauf das Steigrohr 35 entgegen der Richtung z zurückbewegt
wird. Diese Zurückbewegung wird von einer Schraubendruckfeder
55 unterstützt, welche sich unterseitig auf dem Behälter-Bo
den 34 und oberseitig an einem steigrohrseitigen Stützflansch
56 abstützt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist im Unterschied
zu Fig. 3 im wesentlichen nur der pilzförmige Körper 50 in
einer anderen Ausführungsform dargestellt. Der Sterilmittel-Be
hälter 27 ist ansonsten ebenso ausgebildet wie beim Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 2, mit dem Unterschied allerdings,
daß gemäß Fig. 4 zwei oder mehrere Saugrohre 37 vorgesehen
sind. Jedes Saugrohr 37 ist mit einem eigenen elektrischen
Anschluß (jeweils schematisch dargestellt) versehen, der
jeweils über eine gesonderte Leitung 45′ bzw. 45′′ zum Kontroll
gerät 41 führt, da die Füllüberwachung in den becherförmigen
Vertiefungen 48, 49 aus nachstehenden Gründen gesondert er
folgen soll: entsprechend dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4
ist beabsichtigt, nach Möglichkeit jede Becherreihe eines
vielbahnigen Becherfüllwerks gesondert mit Sterilmittel zu
versorgen. Aus diesem Grunde sind die Volumen der becher
förmigen Vertiefungen 48, 49 innerhalb des pilzförmigen
Körpers 50 jeweils gleichgroß. Jede Dosiermenge innerhalb der
Vertiefungen 48, 49 muß demnach gesondert überwacht werden.
Anhand von Fig. 4 (s. ebenfalls Fig. 3) wird besonders
deutlich, daß die Überschuß-Menge des Dosiervolumens bzw.
der Dosiervolumen über den Zentralbereich des Steigrohres
35 entsprechend dem Pfeil y hochströmen kann, die freie Stirn
kante 32 überströmen und sich sodann entsprechend den mit v
bezeichneten Pfeilen sich über die abwärts geneigte Ablauf
fläche 47 nach unten so lange verteilen kann, bis die Über
lauf-Vertiefungen 48, 49 in dargestellter Weise gefüllt sind.
Danach kann der Überschuß an Sterilmittel frei nach unten zum
Behälter-Boden 34 (s. Fig. 2 und 3) abschließen.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist der Behälter
deckel 30 wegen der unterschiedlichen elektrischen Ableitungen
45; und 45′′ aus elektrisch isolierendem Werkstoff (Kunststoff)
hergestellt.
Claims (14)
1. Becherfüllwerk für Nahrungs- und Genußmittel, ins
besondere für dünnflüssige bis pastöse Molkerei- und Fettpro
dukte od.dgl., mit einem taktweise umlaufend geführten Förder
mittel für die in verschiedenen Arbeitsstationen zu behan
delnden, d.h. zuzuführenden, zu füllenden, zu verschließenden
und abzufördernden Becher, wobei der Becher-Zuführstation und
ggf. der Deckel-Zuführstation jeweils eine Sterilmittel-
Station nachgeordnet sind, die eine Flüssigsterilmittel-Do
siervorrichtung aufweist, welche innerhalb eines Sterilmittel
behälters ein oberhalb des Sterilmittelbehälter-Bodens distan
ziert angeordnetes Überlaufgefäß als Sterilmittel-Meßbehälter
aufweist, in welches jeweils ein zu einer Zerstäuberdüse
führendes Saugrohr eintaucht, wobei Überlauf-Meßbehälter und
Saugrohr jeweils eine Elektrode für ein Niveaukontrollgerät
darstellen, und wobei zur Beschickung des einen Sterilmittelab
lauf aufweisenden Sterilmittelbehälters eine eine Überschuß
menge liefernde Sterilmittelpumpe vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sterilmittelpumpe im Arbeitstakt des
Becherfüllwerks (10) intermittierend arbeitet und den Über
lauf-Meßbehälter (33; 48; 49) über eine Sterilmittel-Zulauflei
tung (31, 35) unmittelbar beschickt, daß Saugrohr (37) und
Überlauf-Meßbehälter (33; 48; 49) für jede bestimmte Steril
mittel-Dosiermenge raumfest zueinander angeordnet sind und daß
der Sterilmittelablauf (57, 58) bodenseitig (bei 34) des
Sterilmittelbehälters (27) angeordnet ist.
2. Becherfüllwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Sterilmittel-Zulaufleitung ein lotrecht ange
ordnetes zylindrisches Steigrohr (35) ist, an welches jeder
Überlauf-Meßbehälter (33; 48; 49) flüssigkeitsleitend insbeson
dere unmittelbar angeschlossen ist.
3. Becherfüllwerk nach Anspruch 1 und nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß das zylindrische Steigrohr (35)
den Sterilmittelbehälter-Boden (29) durchsetzt.
4. Becherfüllwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zylindrische Steigrohr (35) einen mit ihm
koaxialen nach oben gerichteten zylindrischen Axialfortsatz
(33) aufweist, welcher zugleich den Überlauf-Meßbehälter (33;
48; 49) bildet.
5. Becherfüllwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß Überlauf-Meßbehälter und das in ihn eintauchende
Saugrohr (37) koaxial oder parallelachsig zueinander angeord
net und zur Veränderung der das Dosiervolumen bestimmenden
Eintauchtiefe (a) des Saugrohres (37) in den Überlauf-Meßbehäl
ter (33; 48; 49) axial zueinander relativ verstell- und arre
tierbar sind.
6. Becherfüllwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steigrohr eine orthogonal zu seiner Zylinder
mittelachse (L) verlaufende obere freie Stirnseite (32) auf
weist, an welche eine sich geneigt in Richtung Sterilmittelbe
hälter-Boden (34) erstreckende Ablauffläche (47) anschließt,
welche jeweils die Einfüllöffnung mindestens eines Überlauf-
Meßbehälters (48; 49) umgrenzt.
7. Becherfüllwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die geneigte Ablauffläche (47) als rotationssym
metrische und koaxial zur Steigrohr-Zylindermittelachse (L)
verlaufende, zum Sterilmittelbehälter-Boden (34) hin diver
gierende Kegelstumpf-Mantelfläche ausgebildet ist.
8. Becherfüllwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der untere Rand der Kegelstumpf-Mantelfläche (bei 47
u. 50) vom Sterilmittelbehälter-Boden (34) distanziert ist.
9. Becherfüllwerk nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ablauffläche (47) die Einfüllöffnungen
mehrerer Überlauf-Meßbehälter (48; 49) umschließt.
10. Becherfüllwerk nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorzugsweise kreiszylindrischen Über
lauf-Meßbehälter (48; 49) mit ihren Mittelachsen auf demselben
Kreis um die Zylindermittelachse (L) des Steigrohrs (35)
angeordnet sind.
11. Becherfüllwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Überlauf-Meßbehälter (48; 49) unterschiedliche
Dosiervolumen aufweisen.
12. Becherfüllwerk nach einem der Ansprüche 6-11, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Saugrohre (37) vorhanden sind,
denen jeweils ein Meßbehälter (48; 49) zugeordnet ist.
13. Becherfüllwerk nach einem der Ansprüche 6-12,
dadurch gekennzeichnet, daß das an seinem freien Ende die
Kegelstumpf-Mantelfläche (47) mit mehreren Überlauf-Meßbehäl
tern (48; 49) tragende Steigrohr (35) den Sterilmittelbehäl
ter-Boden (29) drehverstellbar und axialverschieblich dichtend
durchsetzt.
14. Becherfüllwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß das Steigrohr (35) entsprechend den Umfangswinkelab
ständen der Überlauf-Meßbehälter (48; 49) zueinander rast
stufenweise um seine Zylindermittelachse (L) drehverstellbar
ist.
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