DE3715789A1 - Potentialgetrennter stromwandler zur messung von gleich- und wechselstroemen - Google Patents
Potentialgetrennter stromwandler zur messung von gleich- und wechselstroemenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem potentialgetrennten Stromwandler
zur Messung von Gleich- und Wechselströmen nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Aus der Zeitschrift ELEKTRIE 1986/1, Seiten 14 bis 16 sind poten
tialgetrennte Stromwandler zur Messung von Gleich- und Wechsel
strömen erläutert. Dort ist es gemäß Bild 4 bekannt, bei einem
Gleichstromwandler mit magnetischem Modulator einen hochpermeablen
Kern um einen stromführenden Leiter anzuordnen und in Querschnitts
schwächungen des Kerns Modulatoren anzubringen. Diese bestehen aus
einem wenige µm-starken Blechstreifen mit sehr geringer Koerzi
tivfeldstärke, die jeweils eine Modulations- und Indikatorwicklung
tragen. Dabei sind die Modulationswicklungen an einen hochfrequenten
Dreieckgenerator zur wechselweisen Vormagnetisierung angeschlossen
und die Indikatorwicklungen sind mit einer Auswerteschaltung verbun
den, in deren Ausgang eine auf dem Kern angeordnete Ausgangswicklung
sowie ein Strommeßgerät liegt. Das vom stromdurchflossenen Leiter
erzeugte Magnetfeld im Kern verändert das Tastverhältnis zwischen
den positiven und negativen Spannungsimpulsen in den Indikatorwick
lungen. Ein davon abgeleiteter Strom erzeugt in der Ausgangswicklung
eine entsprechende Gegendurchflutung nach Art eines Nullflußwandlers
und er führt zu einem entsprechenden Ausschlag am Meßgerät.
Derartige Lösungen sind sehr aufwendig, da sie mehrere Spulen benö
tigen. Außerdem müssen die Modulatoren in einem Fenster des Kerns
eingesetzt werden.
Mit der vorliegenden Lösung wird angestrebt, bei guter Meßgenauigkeit
den Aufbau des Stromwandlers mitsamt seiner Auswerteschaltung
wesentlich zu vereinfachen.
Der erfindungsgemäße Stromwandler mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß nunmehr eine Torroidspule
als einzige Wicklung auf den Kern um den stromführenden Leiter benö
tigt wird und daß mit dieser Spule sowohol das Hilfswechselfeld im
Ringkern als auch die Meßspannung erzeugt wird, die in der Auswerte
schaltung zu einer Rechteck-Wechselspannung umgeformt wird, deren
Tastverhältnis als Meßgröße die Stärke und Richtung des im Leiter
fließenden Stromes darstellt. Außerdem läßt sich ein solcher Strom
wandler in einfacher Weise herstellen, indem die Torroidspule zu
nächst auf den gestreckten Kern aufgebracht wird und der Kern mit
samt der Torroidspule anschließend zu einem Ring gebogen wird. Ein
solcher Stromwandler kann zur Messung von Gleichströmen und Wechsel
strömen verwendet werden. Bei der Messung von Gleichströmen wird der
Meßbereich durch das Hilfswechselfeld bestimmt, da die durch den
Gleichstrom im stromdurchflossenen Leiter erzeugte Vormagnetisierung
des Kernes kleiner sein muß als die Maximalwerte des Hilfswechsel
feldes. Außerdem muß durch den Abstand des Ringkernes vom strom
durchflossenen Leiter sichergestellt werden, daß die Feldstärke des
zu messenden Stromes im Ringkern größer ist als die Koerzitivfeld
stärke des Ringkernes. Bei der Messung von Wechselströmen ist darauf
zu achten, daß die Frequenz des Hilfswechselfeldes wesentlich höher
ist als die Frequenz des zu messenden Wechselstromes.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale möglich. Dabei ist es zur Vermeidung von Stör
größen durch Fremdfehler besonders vorteilhaft, den Ringkern mit der
Torroidspule außen mit einem hochpermeablen Material abzuschirmen
oder die Störgröße von Fremdfeldern bei abgeschaltetem Strom im Lei
ter in der Auswerteschaltung zu ermitteln, zu speichern und bei ein
geschaltetem Strom das Meßergebnis entsprechend zu korrigieren. Be
sonders einfach bei der Herstellung des Stromwandlers ist es, als
Ringkern einen bandförmigen, schmalen hochpermeablen Streifen zu
verwenden, der den stromführenden Leiter ringförmig in einem be
stimmten Abstand zur Leiteroberfläche umgibt. Um den Stromwandler
auf einen stromführenden Leiter aufzusetzen, ist es besonders zweck
mäßig, wenn der Ringkern offen ist oder in einem Umfangbereich auf
klappbar ausgebildet ist. Die Meßgenauigkeit des Stromes läßt sich
dadurch verbessern, daß die Torroidspule nicht nur auf einem Teil
des Ringkernumfangs aufgebracht ist, sondern den Ringkern voll
ständig umgibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen Fig. 1 den erfindungsgemäßen Stromwandler in seinem Aufbau,
Fig. 2 die Magnetisierungskennlinie des Ringkerns für den Strom
wandler und Fig. 3 den zeitlichen Verlauf von Strom und Spannungen
an verschiedenen Schaltungspunkten des Stromwandlers nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines potentialgetrennten
Stromwandlers 10 dargestellt. Er besteht aus einem geschnitten dar
gestellten Ringkern 11, der aus einem bandförmigen, schmalen und
hochpermeablen Streifen einen stromführenden Leiter 12 in einem be
stimmten Abstand a umschließt. Der bandförmige Ringkern 11 trägt
eine Torroidspule 13, deren Enden 13 a, 13 b mit einer Eingangs- und
Ausgangsschaltung 14 verbunden ist. Der Schaltungsaufbau dieser Ein
gangs- und Ausgangsschaltung 14 und deren Wirkungsweise ist bereits
aus der DE-OS 33 45 712 an sich vorbekannt. Sie dient zur Erzeugung
eines Hilfswechselfeldes im Ringkern 11 und einer Meßspannung. Zur
Erzeugung des Hilfswechselfeldes ist ein Dreiecksgenerator 15 vorge
sehen, an dem eine Hilfswechselspannung Uh mit einer Amplitude von
500 mV und einer Frequenz von f=1 kHz auftritt. Der Ausgang des
Dreieckgenerators 15 ist mit dem Eingang eines Spannungs-Strom-Wand
lers 16 verbunden, wobei ein Anschluß auf Massepotential liegt. Der
Ausgang des Wandlers 16 ist an die Torroidspule 13 angeschlossen,
die ebenfalls mit einem Ende auf das Bezugspotential der Masse
liegt. Das andere Ende der Torroidspule 13 liegt sowohl am Wandler
16 als auch am Plus-Eingang eines Subtrahierverstärkers 17, dessen
Minus-Eingang mit dem nicht auf Masse liegenden Ausgang des Dreieck
generators 15 verbunden ist. Der Ausgang des Subtrahierverstärkers
17 ist mit dem Eingang eines Schmitt-Triggers 18 verbunden, der zwei
zueinander symmetrische Schaltschwellen hat. Am Ausgang 19 des
Schmitt-Triggers tritt eine Rechteck-Wechselspannung Uy auf, deren
Tastverhältnis als Meßgröße dient, die sich proportional zur Stärke
und Richtung des im Leiter 12 fließenden Stromes i ändert.
Die am Ausgang des Dreieckgenerators 15 auftretende Hilfswechsel
spannung Uh wird im Wandler 16 in einen entsprechenden Hilfswechsel
strom Ih umgesetzt. Dieser Strom Ih fließt durch die Torroidspule
13. Der Ringkern 11 besteht aus einem hochpermeablen ferromagne
tischen Material, dessen Magnetisierungskurve in Fig. 2 dargestellt
ist. Das Material hat eine sehr geringe Koerzitivfeldstärke und eine
nicht wesentlich größere Sättigungsfeldstärke Hs. Durch den Hilfs
wechselstrom Ih wird im Ringkern 11 ein Hilfswechselfeld Hh erzeugt,
durch das der Ringkern wechselweise bis weit in die Sättigung magne
tisiert wird. Sobald nun ein Strom i durch den Leiter 12 fließt,
tritt dadurch im Ringkern 11 eine Feldstärke Hi auf, durch die der
Ringkern 11 vormagnetisiert wird und die sich mit dem Hilfswechsel
feld Hh überlagert.
Mit Hilfe der Fig. 3 soll die Wirkungsweise des Stromwandlers
weiter erläutert werden, wobei der zeitliche Verlauf von Spannung
und Strom an verschiedenen Stellen der Schaltung 14 abgebildet ist.
Dabei ist auf der rechten Seite der Diagramme der Verlauf bei abge
schaltetem Strom im Leiter 12 und auf der rechten Seite der Verlauf
bei einer bestimmten Stärke eines Gleichstroms i dargestellt. Auf
der Zeitachse t 1 ist die Hilfsspannung Uh am Ausgang des Dreieckge
nerators 15 bzw. der proportionale Strom Ih in der Torroidwicklung
13 abgebildet. Auf der Zeitachse t 2 ist der im Leiter 12 fließende
Strom i abgebildet, auf der Zeitachse t 3 ist die Meßspannung Um dar
gestellt, die an den Enden 13 a und 13 b der Torroidspule 13 auftritt.
Auf der Zeitachse t 4 ist die Meßspannung am Ausgang des Subtra
hierverstärkers 17 dargestellt und die Rechteck-Wechselspannung Uy
mit dem Tastverhältnis als Meßgröße am Ausgang 19 ist auf der Zeit
achse t 5 abgebildet.
Fließt kein Strom im Leiter 12, so wird durch die Ummagnetisierung
des Ringkerns 12 beim Nulldurchgang des Hilfswechselstromes Ih in
der Torroidspule 13 ein Spannungsimpuls induziert, der sich mit der
angelegten Spannung überlagert und auf der Zeitachse t 3 die Meßspan
nung Um bildet. Am Subtrahierverstärker 17 wird nun die Spannung Uh
des Dreieckgenerators 15 von der Meßspannung Um subtrahiert, so daß
am Ausgang nur noch die in der Torroidspule 13 bei der Ummagnetisierung
des Ringkerns 12 induzierten Spannungsimpulse Um 1 abwech
selnder Polarität auf der Zeitachse t 3 auftreten. Durch den
Schmitt-Trigger 18 werden diese Spannungsimpulse Um 1 in die Recht
eck-Wechselspannung Uy auf der Zeitachse t 4 umgewandelt, deren Im
pulsbreiten T 1 und T 2 ein Tastverhältnis T 1/T 2 bilden, das sich pro
portional zur Stärke und Richtung des Stromes i im Leiter 12 ändert.
Da auf der linken Seite der in Fig. 3 dargestellten Verläufe ist
der Strom im Leiter 12 abgeschaltet ist, werden die Spannungsimpulse
Um 1 jeweils im Nulldurchgang des Hilfswechselstromes Ih erzeugt. Das
Tastverhältnis beträgt hier T 1/T 2=1. Tritt dagegen im Leiter 12
ein Strom i auf, so wird dadurch im Ringkern 11 mit dem Abstand a
zur Leiterachse eine Vormagnetisierung Hi erzeugt nach der Gleichung:
Für das Hilfswechselfeld ergibt sich bei einer Torroidspule 13 auf
dem Ringkern 11 im Abstand a vom Leiter 12 mit der Windungszahl n
und dem Spitzenwert Îh die Feldstärke h nach der Gleichung:
Um eine Ummagnetisierung des Ringkernes 12 durch das Hilfswechsel
feld h sicherzustellen, muß Hi<h sein. Dann gilt für das Tast
verhältnis T die Gleichung:
Setzt man die Gleichungen (1) und (2) in die Gleichung (3) ein, so er
hält man:
Das Tastverhältnis ist folglich direkt dem Strom i im Leiter 12 pro
portional. Außerdem ist das Tastverhältnis T von den Materialpara
metern des Ringkernes 11 und von Temperaturschwankungen unabhängig.
Es ist nur erforderlich, daß das Hilfswechselfeld Hh groß genug ist,
damit auch bei einer von einem großen Strom i im Leiter 12 erzeugten
großen Vormagnetisierung Hi der Ringkern 11 noch wechselseitig bis
in die Sättigung magnetisiert wird.
Claims (7)
1. Potentialgetrennter Stromwandler zur Messung von Gleich- und
Wechselströmen mit einem einen stromführenden Leiter in einem Ab
stand umgebenden dünnen ferromagnetischen, hochpermeablen Ringkern,
der zumindest in einem Bereich eine Spule trägt, die zur wechsel
weisen Sättigung des Kernes durch ein Hilfswechselfeld mit einem
Dreieckgenerator verbunden ist und die in einer Auswerteschaltung
eine Rechteck-Wechselspannung mit entsprechender Frequenz erzeugt,
deren Tastverhältnis abhängig von der Stärke und Richtung des zu
messenden Stromes in dem Leiter ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spule als Torroidspule (13) sowie zur Erzeugung des Hilfswechsel
feldes (Hh) als auch zur Erzeugung einer Meßspannung (Um) dient, in
dem sie über eine spannungsgesteuerte Stromquelle (16) an den Drei
eckgenerator (15) angeschlossen ist, der mit seinem einen Ausgang
gemeinsam mit einem Ende (13 b) der Torroidspule auf Bezugspotential
liegt, wobei der andere Ausgang des Dreieckgenerators (15) mit einem
ersten Eingang eines Subtrahierverstärkers (17) der Auswerteschal
tung liegt und das andere Ende (13 a) der Torroidspule (13) mit dem
zweiten Eingang des Subtrahierverstärkers (17) verbunden ist, dessen
Ausgang auf einen Schmitt-Trigger (18) zur Erzeugung der Rechteck-
Wechselspannung (Uy) geschaltet ist.
2. Stromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den
stromführenden Leiter (12) umgebende Ringkern (11) mit der Torroid
spule (13) außen von hochpermeablem Material abgeschirmt ist.
3. Stromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von
Fremdfeldern verursachte Störgrößen bei abgeschaltetem Strom im Lei
ter (12) von der Auswerteschaltung ermittelt, gespeichert und das
Meßergebnis bei eingeschaltetem Strom entsprechend zu korrigieren
ist.
4. Stromwandler nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ringkern (11) als bandförmiger, schmaler hochper
meabler Streifen den Leiter (12) in einem bestimmten Abstand (a) zur
Leiterachse umgibt.
5. Stromwandler nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ringkern (11) offen ist.
6. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ringkern (11) in einem Umfangsbereich aufklappbar
ist.
7. Stromwandler nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Torroidspule (13) den Ringkern (11) vollständig
einfaßt.
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