DE19618114A1 - Stromkompensierter Stromsensor - Google Patents
Stromkompensierter StromsensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stromsensor mit einem weich
magnetischen Magnetkern, auf dem neben einer Primär
wicklung, in der der zu messende Strom fließt, mindestens
eine Sekundärwicklung aufgewickelt ist, in die ein Wechsel
strom eingespeist ist, der den Magnetkern abwechselnd in
mindestens einer Richtung sättigt, und mit einer Auswerte
schaltung, die den durch die Primärwicklung erzeugten Fluß
in dem Magnetkern bestimmt.
In DE 42 29 948 A1 ist ein Stromsensor beschrieben, bei dem
ein weichmagnetischer Magnetkern mit einer Primär- und
einer Sekundärwicklung vorgesehen ist. In Reihe zu der
Sekundärwicklung ist eine zusätzliche Stromquelle geschal
tet, die durch die Sekundärwicklung einen Magnetisierungs
strom schickt, der den weichmagnetischen Magnetkern ab
wechselnd in die positive bzw. negative Sättigung steuert.
Der weichmagnetische Magnetkern besitzt eine im wesent
lichen rechteckförmige Magnetisierungskennlinie, so daß
während der Ummagnetisierung zwischen zwei Sättigungs
zuständen ein jeweils konstanter Strom fließt, da infolge
des nahezu senkrechten Verlaufs der Magnetisierungs
kennlinie der induktive Widerstand gegen unendlich geht.
Dieser Strom unterscheidet sich in der positiven bzw.
negativen Halbwelle von einem Mittelwert jeweils durch
einen Wert, der durch die Hysterese der Magnetisierungs
kennlinie gegeben ist. Durch Mittelwertbildung des während
der Ummagnetisierung fließenden konstanten Stromes bei zwei
aufeinanderfolgenden Halbwellen mit unterschiedlicher
Polarität läßt sich der Einfluß der Hysterese in der
Magnetisierungsschleife kompensieren, so daß die Messung
des während der Ummagnetisierungszeit des Magnetkerns
fließenden Stromes in der Sekundärwicklung einen Strom
ergibt, der direkt proportional dem zu messenden Strom in
der Primärwicklung ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen besonders
empfindlichen und dabei gegen Hysterese- und Temperatur
einflüsse unempfindlichen Stromsensor nach dem Kompensa
tionsprinzip zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Magnetkern aus einem Material mit flacher Magnetisierungs
kurve besteht, daß der durch die Sekundärwicklung fließende
Wechselstrom durch eine im wesentlichen sägezahnförmige
Wechselspannung erzeugt wird, daß in einer Auswerteschal
tung die positiven und negativen Stromspitzen durch die
Sekundärwicklung miteinander verglichen und einem
Verstärker zugeführt werden, dessen Ausgang über eine
Wicklung, die sich auf dem gleichen Magnetkern wie die
Sekundärwicklung befindet, einen Kompensationsstrom fließen
läßt.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Stromsensor im
Blockschaltbild;
Fig. 2 zeigt eine Erweiterung der in Fig. 1 dargestellten
Schaltung, um eine nur positive oder nur negative
Referenzspannung gegen Masse zu erzeugen;
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Stromsensors, bei dem man mit zwei Wicklungen für den
Magnetkern auskommt.
In Fig. 1 ist ein Rechteckspannungsgenerator 1 dargestellt,
der über einen Reihenkondensator 2 und die Sekundärwicklung
3 an eine Auswerteschaltung 4 angeschlossen ist. Die
Sekundärwicklung 3 ist auf einen weichmagnetischen Magnet
kern 5 aufgewickelt, auf dem sich außerdem eine Kompensa
tionswicklung 6 und eine Primärwicklung 7 befinden. Die
Auswerteschaltung 4 ist so aufgebaut, daß sie die positiven
bzw. negativen Stromspitzen, die durch die Sekundärwicklung
3 fließen, erfaßt und dem Eingang des nachgeschalteten
Verstärkers 8 eine Spannung liefert, die dem Mittelwert der
positiven und negativen Stromspitzen entspricht.
Der weichmagnetische Magnetkern 5 hat erfindungsgemäß eine
flache Magnetisierungskennlinie, d. h. eine Magnetisie
rungskennlinie, bei der die Induktion über einen weiten
Bereich nahezu linear mit der Feldstärke zunimmt. Eine
solche Magnetisierungskennlinie kann man bei weich
magnetischen Materialien insbesondere durch Temperung im
Querfeld erzeugen.
Der Rechteckspannungsgenerator 1 liefert nun über den
Reihenkondensator 2 eine sägezahnförmige Spannung an der
Sekundärwicklung 3, die einen Wechselstrom relativ hoher
Frequenz in der Sekundärwicklung erzeugt. Erfindungsgemäß
ist die Schaltung so gewählt, daß dieser Strom in der
Sekundärwicklung ausreicht, den weichmagnetischen
Magnetkern abwechselnd in die positive bzw. negative
Sättigung zu treiben.
Wenn durch die anderen Wicklungen auf dem Magnetkern 5 kein
Strom fließt, so sind sowohl die positiven als auch die
negativen Stromspitzen durch die Sekundärwicklung 3
gleich groß.
Bei fließendem, zu messenden Strom in der Primärwicklung 7
des weichmagnetischen Magnetkerns 5 wird dieser jedoch
vormagnetisiert, so daß der entstehende Wechselstrom in der
Sekundärwicklung 3 beispielsweise in positiver Richtung den
Magnetkern schneller in die Sättigung treibt, als in
negativer Richtung. Bei umgekehrter Vormagnetisierung durch
einen umgekehrten Strom in der Primärwicklung 7 wird ein
positiver Strom in der Sekundärwicklung 3 später und ein
negativer früher zur Sättigung des Magnetkerns 5 führen.
Hierdurch entstehen in beiden Halbwellen unterschiedliche
Stromspitzen in der Sekundärwicklung 3.
Eine Auswerteschaltung 4 erfaßt nun mit den angedeuteten
antiparallel geschalteten Dioden sowohl den Wert für den
positiven als auch negativen Spitzenstrom und bildet daraus
einen Mittelwert. Dieser Mittelwert ist im wesentlichen
proportional zur Vormagnetisierung des Magnetkerns 5 und
damit proportional zum zu messenden Strom in der Primär
wicklung 7. Der Ausgang der Auswerteschaltung 4 ist an
einen Verstärker 8 angeschlossen, dessen Ausgang wiederum
treibt einen Strom durch die Kompensationswicklung 6, die
sich ebenfalls auf dem weichmagnetischen Magnetkern 5
befindet. Ferner ist in Reihe zu der Kompensationswicklung
6 noch ein Widerstand 9 eingeschaltet, der mit seinem
zweiten Anschluß an Masse 10 liegt. An diesem Widerstand
tritt nun ein Spannungsabfall auf, der dem Strom in der
Kompensationswicklung 6 und damit auch dem Strom in der
Primärwicklung 7 des weichmagnetischen Magnetkerns 5
proportional ist. Diese Proportionalität ergibt sich, da
die Auswerteschaltung 4 mit dem nachgeschalteten Verstärker
8 den Kompensationsstrom jeweils so steuert, daß der
Mittelwert der positiven und negativen Stromspitzen gleich
Null ist, so daß im Magnetkern 5 keine Vormagnetisierung
herrscht.
Dieser Stromsensor hat den Vorteil, daß auch größere Ströme
einwandfrei gemessen werden können, da keine Sättigung des
Magnetkerns 5 durch den Primärstrom erfolgt. Darüberhinaus
können auch relativ schnelle Stromänderungen erfaßt werden,
da der Magnetkern eine flache Magnetisierungskennlinie
besitzt und so bei plötzlichen Änderungen des Primärstromes
- wenn der Kompensationsstrom noch nicht angepaßt ist -
nicht gleich in Sättigung geht. Die damit ansteigende
Mittelwertspannung setzt die Auswerteschaltung 4 in die
Lage, den Kompensationsstrom schnell nachzuführen.
Am Widerstand 9 tritt damit eine dem zu messenden Primär
strom in der Primärwicklung 7 proportionale Spannung auf,
die allerdings in der Polarität gegenüber Masse 10 von der
Richtung des Stromes in der Primärwicklung 7 abhängt. Wenn
man nun eine Referenzspannung haben möchte, die zur Aus
wertung in digitalen Anzeige- oder Regeleinrichtungen
besonders geeignet ist, so ist es wünschenswert, eine
Spannung zu haben, die nur eine Polarität (plus oder minus)
gegenüber Masse aufweist. Hierzu ist es möglich, anstelle
des Verstärkers 8 ein aus zwei Verstärkern 11 und 12
gebildete Brückenverstärkeranordnung 13 einzusetzen, deren
Ausgänge 14 und 15 an die Anschlüsse der Kompensations
wicklung 6 angeschlossen sind (s. Fig. 2). Hierdurch
entsteht an dem Widerstand 16 eine Spannung, die über einen
zusätzlichen Verstärker 17 verstärkt werden kann und
unabhängig von der Richtung des zu messenden Stromes in der
Primärwicklung 7 jeweils nur einen positiven oder einen
negativen Wert gegenüber Masse 10 aufweist.
In Fig. 3 ist eine Anordnung dargestellt, bei der man ohne
die Kompensationswicklung 6 auskommt. Die Anordnung ist im
wesentlichen ähnlich derjenigen nach Fig. 1 mit dem Unter
schied, daß der Ausgang des Verstärkers 8 über einen Tief
paß, z. B. als Tiefpaß wirkende Induktivität 18, an den zum
Rechteckspannungsgenerator führenden Anschluß der Sekundär
wicklung 3 angeschlossen ist. Der Kompensationsstrom fließt
dann ebenfalls über die Sekundärwicklung 3 und von dort
über einen Tiefpaß, z. B. einen aus Induktivität und
Kapazität bestehenden Tiefpaß, und über den Widerstand 9
zur Masse 10. Um den niederfrequenten Kompensationsstrom
von der Auswerteschaltung 4 fernzuhalten, ist ein Hochpaß,
z. B. zwischen diese und den Tiefpaß 19 ein weiterer
Kondensator 20, eingeschaltet.
Claims (4)
1. Stromsensor mit einem weichmagnetischen Magnetkern (5),
auf dem neben einer Primärwicklung (7), in der der zu
messende Strom fließt, mindestens eine Sekundärwicklung (3)
aufgewickelt ist, in die ein Wechselstrom eingespeist ist,
der den Magnetkern abwechselnd in mindestens einer Richtung
sättigt, und mit einer Auswerteschaltung (4), die den durch
die Primärwicklung erzeugten Fluß in dem Magnetkern (5)
bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (5)
aus einem Material mit flacher Magnetisierungskurve
besteht, daß der durch die Sekundärwicklung (3) fließende
Wechselstrom durch eine im wesentlichen sägezahnförmige
Wechselspannung erzeugt wird, daß in einer Auswerte
schaltung (4) die positiven und negativen Stromspitzen
durch die Sekundärwicklung (3) miteinander verglichen und
einem Verstärker (8) zugeführt werden, dessen Ausgang über
eine Wicklung (6), die sich auf dem gleichen Magnetkern wie
die Sekundärwicklung (3) befindet, einen Kompensationsstrom
fließen läßt.
2. Stromsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnetkern (5) zusätzlich zur Primär- (7) und Sekundär
wicklung (3) eine Kompensationswicklung (6) aufweist.
3. Stromsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kompensationsstrom über Tiefpaßfilter (19) in die
Sekundärwicklung (3) eingespeist ist, während der in die
Sekundärwicklung (3) eingespeiste Wechselstrom über Hoch
paßfilter (2, 20) mit der Sekundärwicklung (3) verbunden
ist.
4. Stromsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung an Regel- oder
Anzeigeeinrichtungen mit digitaler Auswertung eine Brücken
verstärkeranordnung (13) der Auswerteschaltung (4) nach
geschaltet ist, die aus der Ausgangsspannung der Auswerte
schaltung (4), deren Polarität abhängig von der Richtung
des zu messenden Primärstromes in der Primärwicklung (7)
ist, eine Referenzspannung erzeugt, die gegenüber Masse nur
einen positiven bzw. einen negativen Wert hat.
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