DE3713967A1 - Belag, insbesondere fuer begehbare flaechen - Google Patents
Belag, insbesondere fuer begehbare flaechenInfo
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- E01C7/08—Coherent pavings made in situ made of road-metal and binders
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Belag, insbesondere
für begehbare Flächen der sich ähnlich wie z.B. eine Ver
schleißschicht beim Straßen- und Wegebau einbauen läßt
und im wesentlichen aus gebundenen anorganischen Stoffen
besteht.
Die bekanntesten Beläge dieser Art sind zweifelsfrei die
bitumengebundenen Straßenbeläge, die sich in der Praxis
gut bewährt haben, wenn man davon absieht, daß sie bei
großer Hitze und Fahrbelastung zum "Schwimmen" neigen,
d.h., es ist nicht selten zu beobachten, daß weiße Mar
kierungen bei großer Hitze plötzlich zu Schlangenlinien
werden oder vor Ampeln und/oder bei Stoppschildern wasch
brettartige Querrillen entstehen. Für begehbare und mit
Leichtfahrzeugen, z.B. mit Fahrrädern zu befahrende
Flächen sind diese nachteiligen Erscheinungen nicht be
sonders bedeutsam, jedoch machen sich dort andere Er
scheinungen unangenehm bemerkbar. Einmal sind Schwarz
decken lichtschluckend und zum anderen glänzen sie bei
Nässe derart, daß auch ein Fußgänger auf einem beleuch
teten Gehsteig irritiert wird. Hinzu kommt ferner, daß
große schwarze Flächen als unschön und umweltunfreund
lich angesehen werden. All diese Nachteile dürften zu
mindest bei begehbaren Flächen, also z.B. in Fußgänger
zonen, auf Geh- und Radfahrwegen dazu beigetragen haben,
zementgebundene Platten mit den verschiedenartigsten
Strukturierungen und auch Natursteinplatten zu verlegen
oder derartige Flächen zu pflastern. Abgesehen davon,
daß diese Art von Belägen recht kostspielig ist, geht
man auf Pflastersteinen und Platten "hart", was von den
Benutzern als unangenehm empfunden wird. Als nachteilig
kommt auch noch hinzu, daß die unvermeidlichen Fugen,
insbesondere bei Pflastersteinen, der erklärte Feind der
Stöckelabsätze von Damenschuhen sind.
Demgegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung einen Be
lag, der kostengünstig herstell- und einbaubar ist, der
Fugen vermeidet, der nicht "hart" ist und der weder spie
gelt noch Licht schluckt. Ebenso wird Frostsicherheit,
Griffigkeit und Haltbarkeit gefordert.
Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß
als Bindemittel für die festen bzw. körnigen Belagbestand
teile des Belages ein im Verarbeitungszustand zähflüssiger,
luft- bzw. selbsttrocknender Kleber Verwendung findet, der
mit den Belagbestandteilen vermengt, letztere ummantelt
und nach einer Austrocknungsphase einen bleibend zäh
elastischen, wasser- und ölfesten sowie frostsicheren
Binder zwischen den Belagbestandteilen bildet. Durch den
zunächst zähflüssigen, die Belagbestandteile ummantelnden
Kleber bleibt auch nach dem Aushärten des Klebers die kör
nige Struktur der festen Belagbestandteile erhalten, so
daß eine Art Waschbetonoberfläche entsteht, die frost
sicher und griffig ist, nicht spiegelt, kein Licht schluckt,
sich einfach mit einem Fertiger oder von Hand einbauen läßt
und schließlich keine Fugen besitzt, die Ärger bereiten
könnten. Von besonderer Bedeutung ist es aber, daß der
nach einer Austrocknungsphase zähelastische Binder zu
einem elastischen Belag führt, der sich in etwa mit den
sogenannten Schwingböden vergleichen läßt und auch ela
stisch bleibt. Durch die Erfindung ist demnach ein Belag
geschaffen, der die erwähnten Nachteile vermeidet und noch
dazu ein ansprechendes Aussehen besitzt.
Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung ist vorge
sehen, daß der Anteil des Binders 3 bis 10% der Bestand
teile des Belages ausmacht, wobei 5% als bevorzugt
gelten kann. Wie Versuche ergeben haben, hält ein mit 5%
Kleber gebundener Belag den Beanspruchungen eines scharf
anfahrenden Fahrzeuges ohne weiteres stand, was auch für
eine Vollbremsung Gültigkeit hat. Durch Veränderung der
Binder-Menge kann man die Elastizität des Belages auf
einfachste Weise beeinflussen. Je mehr Binder, desto ela
stischer wird der Belag, was den zusätzlichen Vorteil mit
sich bringt, daß auch Senkungen im Unterbau gefahrlos ab
gefangen werden können. Aufgrund des guten Aussehens ist
der erfindungsgemäße Belag für Fußgängerzonen, Rad- und
Gehwege, für Zierbeläge usw. bestens geeignet.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung ist darin zu sehen,
daß für die festen Bestandteile des Belages Riesel und/oder
Splitt Verwendung finden. Durch gezielte Auswahl der Be
standteile läßt sich die Struktur und die Griffigkeit des
Belages auf einfachste Weise verändern bzw. den jeweiligen
Erfordernissen anpassen.
Für eine Strukturveränderung und auch mit Rücksicht auf
die Beseitigung von Restprodukten ist es auch denkbar,
daß dem Riesel oder dem Splitt oder einem Gemisch aus
diesen Stoffen andere anorganische Stoffe, z.B. Schlacke,
beigemengt sind.
Zweckmäßig ist es ferner, daß bei einem grobkörnigen Ge
misch aus Kies der Körnung 4-8 und 8-16 oder bei
Belagbestandteilen aus Kies 8-16 allein, den Bestand
teilen Sand beigemengt ist. Sand dient hier als Füllmittel
zwischen den groben Bestandteilen und erhöht die Brücken
wirkung des Binders.
Eine Elastizitätsänderung ergibt sich, wenn dem beliebigen
Gemisch aus festen Bestandteilen elastische Materialien,
z.B. Gummikorn, in einer Menge von 1 bis 4% der Bestand
teile des Belages beigemengt sind.
Wenn man das Erscheinungsbild verändern will, kann man ge
mäß der Erfindung den festen Bestandteilen farbkräftige
Steinchen oder einen ebensolchen Steinbruch beigeben. Dies
schließt aber nicht aus, daß den festen Bestandteilen
weißer Kiesel beigegeben wird. Ebenso könnte man dem be
liebigen Gemisch aus festen Bestandteilen Farbstoffe zu
geben; außerdem könnte man den im Verarbeitungszustand
zähflüssigen Kleber einfärben. Auf jeden Fall erkennt man,
daß mit der erfindungsgemäßen Lehre den ausgefallensten
Ansprüchen Genüge getan werden kann, ohne daß der Belag
als solcher seine guten Eigenschaften bezüglich Elasti
zität und Haltbarkeit einbüßt.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veran
schaulicht; es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Belag, der als Feststoff-Riesel enthält;
Fig. 2 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Belag, der als Feststoff Splitt enthält;,
Fig. 3 eine Oberansicht zu Fig. 1;
Fig. 4 eine Oberansicht zu Fig. 2 und
Fig. 5 eine Vergrößerung der Oberansicht zu Fig. 3.
Wie sich aus den Fig. 1 und 3 ergibt, wird der Belag 1, der
auf einem Unterbau 2 aufgebracht ist, von zahlreichen klei
nen Steinchen 3 gebildet, die verdichtet von einem Binder 4
zusammengehalten werden. Auf die Eigenschaften des Binders 4
ist bereits eingegangen worden. Die Elastizität des ganzen
Belages 1 ergibt sich dadurch, daß der Binder 4 zwischen den
einzelnen Steinchen 3 elastische Brücken bildet.
Die Ausführungsform nach den Fig. 2 und 4 unterscheidet sich
von der nach den Fig. 1 und 3 dadurch, daß die Steinchen 3
durch Splittsteinchen 5 ersetzt sind und die Oberfläche 6
etwas griffiger ist als die Oberfläche 7 der Bauart nach
den Fig. 1 und 3.
In der vergrößerten Darstellung der Fig. 5 ist die Ummante
lung 8 der Steinchen 3 durch starke Linien verdeutlicht.
Man sieht aber auch, daß der Binder 4 verhältnismäßig große
Lücken auszufüllen hat, die durch eine Schraffur verdeut
licht sind. Es versteht sich, daß diese großen Lücken be
sonders dann auftreten, wenn - wie bei Bitukies - auch
gröberes Material der Körnung 8-16 Verwendung findet.
Um diese großen Lücken zu schließen, kann man dem zu bin
denden Gemisch Sand 9 zugeben, der füllend und armierend
wirkt. Die Herstellung des Vormaterials für den erfin
dungsgemäßen Belag 1 ist insofern einfach, als dazu üb
liche Mischer Verwendung finden können. Auch der Einbau
ist einfach, da dafür die üblichen Fertiger zur Verfügung
stehen. Selbstverständlich steht auch dem Handeinbau nichts
im Wege.
Für viele Zwecke, z.B. für Fußgängerzonen, erscheint nach
stehendes Mischungsbeispiel zweckmäßig:
5%Kleber (Binder)
3%Sand
2%elastische Bestandteile, wie Gummikorn o. dgl.
90%Riesel und/oder Splitt, gfs. mit Grobbestandteilen (Kies).
Ein aus diesen Stoffen hergestellter Belag ist neben der
Gehfestigkeit auch mit Leichtfahrzeugen bedenkenlos be
fahrbar und er hält auch dem Lieferverkehr in einer Fuß
gängerzone stand.
Claims (10)
1. Belag, insbesondere für begehbare Flächen, der sich
ähnlich wie z.B. eine Verschleißschicht beim Straßen-
und Wegebau einbauen läßt und im wesentlichen aus ge
bundenen anorganischen Stoffen besteht, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Bindemittel für die festen bzw.
körnigen Belagbestandteile (3, 5) des Belages (1) ein
im Verarbeitungszustand zähflüssiger, luft- bzw. selbst
trocknender Kleber Verwendung findet, der mit den Be
lagbestandteilen (3, 5) vermengt, letztere ummantelt
(vgl. 8) und nach einer Austrocknungsphase einen blei
bend zähelastischen, wasser- und ölfesten sowie frost
sicheren Binder (4) zwischen den Belagbestandteilen
(3, 5) bildet.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil des Binders (4) 3 bis 10% der Bestandteile des
Belages ausmacht, wobei 5% als bevorzugt zu gelten
haben.
3. Belag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß für die festen Bestandteile (3, 5) des Belages
(1) Riesel (3) und/oder Splitt (5) Verwendung finden.
4. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Riesel (3) oder dem Splitt (5)
oder einem Gemisch aus diesen Stoffen andere anorga
nische Stoffe, z.B. Schlacke, beigemengt sind.
5. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem grobkörnigen Gemisch aus Kies
(vgl. 3) der Körnung 4-8 und 8-16 oder bei Belag
bestandteilen aus Kies (vgl. 3) 8-16 allein, den
Bestandteilen Sand (9) beigemengt ist.
6. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem beliebigen Gemisch aus festen Be
standteilen (vgl. 3, 5, 9) elastische Materialien,
z.B. Gummikorn, in einer Menge von 1 bis 4% der Be
standteile des Belages (1) beigemengt sind.
7. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß den festen Bestandteilen (3, 5) farb
kräftige Steinchen oder Steinbruch beigegeben sind.
8. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß den festen Bestandteilen (3, 5) weißer
Kiesel beigemengt ist.
9. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem beliebigen Gemisch (z.B. aus 3, 5, 9)
Farbstoffe zugegeben sind.
10. Belag nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der im Verarbeitungszustand zähflüssige
Kleber (vgl. 4) eingefärbt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873713967 DE3713967A1 (de) | 1987-04-25 | 1987-04-25 | Belag, insbesondere fuer begehbare flaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873713967 DE3713967A1 (de) | 1987-04-25 | 1987-04-25 | Belag, insbesondere fuer begehbare flaechen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3713967A1 true DE3713967A1 (de) | 1988-11-03 |
Family
ID=6326338
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873713967 Withdrawn DE3713967A1 (de) | 1987-04-25 | 1987-04-25 | Belag, insbesondere fuer begehbare flaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3713967A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19808867A1 (de) * | 1998-03-03 | 1999-09-09 | Ihle | Verfahren und Herstellung einer stabilen, tragfähigen, drainagefähigen oder dichten und schallabsorbierenden Festen-Fahrbahn aus einem dauerelastischen Kunststoffbeton für schienengebunde Fahrzeuge aller Art |
DE19808866A1 (de) * | 1998-03-03 | 1999-09-09 | Ihle | Verfahren und Herstellung einer stabilen, tragfähigen, drainagefähigen oder dichten und schallabsorbierenden Straßenfahrbahn aus einem dauerelastischen Kunststoffbeton für Kraftfahrzeuge aller Art |
-
1987
- 1987-04-25 DE DE19873713967 patent/DE3713967A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19808867A1 (de) * | 1998-03-03 | 1999-09-09 | Ihle | Verfahren und Herstellung einer stabilen, tragfähigen, drainagefähigen oder dichten und schallabsorbierenden Festen-Fahrbahn aus einem dauerelastischen Kunststoffbeton für schienengebunde Fahrzeuge aller Art |
DE19808866A1 (de) * | 1998-03-03 | 1999-09-09 | Ihle | Verfahren und Herstellung einer stabilen, tragfähigen, drainagefähigen oder dichten und schallabsorbierenden Straßenfahrbahn aus einem dauerelastischen Kunststoffbeton für Kraftfahrzeuge aller Art |
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