DE3713367A1 - Kanalabschaetzung und -detektion in digitalen kommunikationssystemen - Google Patents
Kanalabschaetzung und -detektion in digitalen kommunikationssystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Abschätzung der Dämpfung und der
Phasenänderung eines Kommunikationskanals, in dem schnelles
Fading auftritt, sowie eine auf einer solchen Kanalabschätzung
basierende Detektion, die mit annähernd maximaler
Wahrscheinlichkeit arbeitet (near-maximum-likelihood detektion).
In zellularen Mobilfunksysystemen ergeben sich aus der Tatsache,
daß die in einer Zelle operierenden Fahrzeuge nicht
direkt sondern über die Basisstation miteinander verkehren,
schwierige Probleme bei der Entwicklung des Modems der
Basisstation. Das Empfänger-Modem in der Basisstation muß
jedes einzelne Empfangssignal einem Schätz- und Detektionsprozeß
unterwerfen. Diese Empfangssignale stammen von verschiedenen
Fahrzeugen und treten als Bursts auf. Es handelt
sich also um einen kontinuierlichen Prozeß, in dem ständig
neue Signale auftreten und vorhandene Signale verschwinden.
Außerdem ist das Fading der verschiedenen Signale voneinander
unabhängig, so daß die Signale gegebenenfalls mit sehr unterschiedlichen
Pegeln eintreffen. Ferner können beträchtliche
Dopplerverschiebungen auftreten.
Es wurde ein Frequenzmultiplex-System mit Trägerfrequenzen
im Bereich von 900 MHz vorgeschlagen, bei dem der Abstand
benachbarter Trägerfrequenzen 25 KHz beträgt. In jedem Kanal
findet eine derartige Umformung des demodulierten Basisbandsignals
statt, daß eine cosinusförmige Spektralverteilung im
Empfänger gegeben ist. Über jeden Kanal wird ein mit vier
Pegelstufen (quaternär) quadratur-amplitudenmoduliertes
(QAM)-Signal mit 12. 000 Bauds gesendet, so daß die Übertragungsrate
24. 000 Bit/s pro Kanal und die Nennbandbreite 24
KHz betragen. Die Bandbreitenausnutzung des Systems kann nun
für von den Fahrzeugen zu der Basisstation gesendete Signale
verdoppelt werden, indem man zuläßt, daß jeder Kanal von zwei
verschiedenen Fahrzeugen benutzt wird. Das unabhängige
Zufalls-Fading der beiden Signale, die ein und denselben
Kanal besetzen, ermöglicht nahezu während der ganzen Zeit
eine korrekte Detektion der Signale im Empfänger (s. Clark,
A. P.: "Digital modems for land mobile radio", IEE Colloqium
on Digital Mobile Radio, London, S. 8/1-6, Oktober 1985).
Wenn ein solches System als zellulares Systems verwirklicht
wird und die Zellgröße genügend klein ist, ist sowohl eine
Zeichenelement- als auch eine Rahmensynchronisation der von
allen Fahrzeugen in einer Zelle gesendenten Signale möglich.
Dadurch können die Phasen der Abtastzeitpunkte in dem Empfänger-
Modem der Basisstation gleichzeitig für alle Empfangssignale
optimiert werden, so daß Nachbarzeichenstörungen in
den einzelnen Basisband-Abtastproben vermieden werden.
Genügend genaue Abschätzungen bezüglich der betreffenden
Fahrzeuge, die ein und denselben Kanal benutzen, sind schwierig.
Es werden z. B. bei einer Übertragungsrate von 12. 000
Bauds (Zeichenelemente/s) und einer Fadingrate von 100
Fadings/s typisch 60 Abtastproben zwischen zwei benachbarten
Fadingspitzen eines der beiden Empfangssignale empfangen.
Somit können über eine Folge von nicht mehr als etwa zehn
Empfangssignalen beträchtliche Änderungen in den Kanaleigenschaften
bezüglich jedes Fahrzeugs auftreten. Außerdem sind
diese Änderungen zu sehr zufallsbedingt, als daß eine zuverlässige
oder genaue Vorhersage über mehr als etwa den vierten
Teil eines Fadingzyklus möglich wäre. Bei derart schnellen
und so sehr zufallsbedingten Änderungen ist der Prädiktor
unvermeidlicherweise sehr viel empfindlicher gegenüber
zusätzlichem Geräusch als ein entsprechender Prädiktor für
ein über eine Richtfunkverbindung empfangenes Signal, bei dem
die typische maximale Fadingrate nicht mehr als 1 Fading/s
beträgt.
In Richtfunkverbindungen findet die Ausbreitung über verschiedene
parallele alternative Pfade statt, die unabhängiges
Fading haben und Zeitverzögerungen verursachen, die bis zum
Mehrfachen der Dauer eines Signalelements differieren können.
Die Folge sind zeitveränderliche Nachbarzeichenstörungen.
Die eingangs erwähnte Detektion mit annähernd maximaler
Wahrscheinlichkeit ist ein bekanntes Verfahren und wurde z. B.
in folgender Literaturstelle eingehend beschrieben: Clark,
A. P., Harvey, J. D. and Driscoll, J. P.: "Near-maximum-likelihood
detection processes for distorted digital signals",
Radio and Electronic Engineer, Vol. 48, S. 301-309, Juni
1978. Dieses Detektionsverfahren erfordert eine Kanalabschätzung,
die in bekannter Weise durchgeführt werden kann. Wenn
beispielsweise Fadings auftreten, läßt die Abschätzung sich
in der in der Literaturstelle Clark A. P. and McVerry, F.:
"Channel estimation for HF radio link", IEE Proc., Vol. 128,
Pt. F, No. 1, S. 33-42, Februar 1981 beschriebenen Weise
durchführen.
Die Schwäche solcher Abschätzverfahren und der daraus resultierenden
Detektion besteht darin, daß sich mit ihrem
Schwergewicht in jedem Abtastzeitpunkt auf die korrekte
Detektion der Datensymbole abstützen.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur
Detektion mit annähernd maximaler Wahrscheinlichkeit vorgesehen,
bei dem in jedem Abtastzeitpunkt mehrere laufende Kanal-
Schätzwerte gebildet werden, wobei jeder laufende Schätzwert
aus dem in diesem Zeitpunkt empfangenen Signal abgeleitet
wird.
Wenn zwei Empfangssignale detektiert werden sollen, wird zur
Bildung der einzelnen Kanal-Schätzwerte vorzugsweise für
diesen Zeitpunkt ein Kanal-Prädiktionswert verwendet, der aus
einem früheren Abtastzeitpunkt abgeleitet wurde.
Wenn nur ein Empfangssignal aufgenommen wird und keine Nachbarzeichenstörung
vorliegt, wird jeder laufende Schätzwert
vorzugsweise aus dem Empfangssignal abgeleitet, ohne daß der
Kanal-Prädiktionswert für diesen Zeitpunkt verwendet wird.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren
zur Kanalabschätzung und Detektion in einem Empfänger mit
folgenden Verfahrensschritten vorgesehen, die in jedem
Abtastzeitpunkt durchgeführt werden:
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
Da verschiedene mögliche Sequenzen von Empfangssignalen gespeichert
sind, verläßt man sich bei der Bildung der Kanal-
Schätzwert nicht so sehr auf die korrekte Detektion der
einzelnen Zeichen. Somit lassen sich sowohl die Kanal-Prädiktionswerte
als auch die Detektion der Datensymbole verbessern
und zwar sowohl in zellularen Mobilfunksystemen (mit einem
oder mehreren Empfangssignalen) als auch in Richtfunksystemen.
Die ausgewählten m zweiten Vektoren sind vorzugsweise diejenigen
mit den kleinsten Abstandswerten. Die den einzelnen
zweiten Vektoren zugeordneten Bewertungsfaktoren können
bestimmt werden aus der empfangenen Abtastprobe, einem
gespeicherten Bewertungsfaktor, der demjenigen ersten Vektor
zugeordnet ist, aus dem der betreffende zweite Vektor abgeleitet
ist, und einem der gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte
für den laufenden Abtastzeitpunkt.
Wenn k zweite Vektoren ausgewählt werden, wird vorzugsweise
die früheste Komponente jedes dieser zweiten Vektoren vor der
Speicherung ausgeschieden.
Jede empfangene Abtastprobe kann ein oder mehrere Datensymbole
repräsentieren. Wenn jede Abtastprobe zwei oder mehr
Zeichen darstellt, repräsentieren die ersten Vektoren jeweils
die gleiche Anzahl von Datensymbol-Sequenzen. Dies gilt auch
für die zweiten Vektoren. Die Zahl der ersten und zweiten
Vektoren ist vorzugsweise gleich groß. Es wird vorteilhafterweise
eine der Zahl der Sequenzen gleiche Zahl von Datensymbolen
als detektierte Zeichen ausgewählt.
Falls jede Abtastprobe nur ein einziges Datensymbol darstellt,
enthält jede der genannten Kombinationen von Datensymbolen
nur ein einziges Zeichen. Falls keine Nachbarzeichenstörung
erwartet wird, ist die Anzahl j der Prädiktionswerte
vorzugsweise gleich der Anzahl k der gespeicherten
Vektoren, und jeder Prädiktionswert ist jeweils einem gespeicherten
Vektor und seinem Bewertungsfaktor zugeordnet. Jeder
neue Prädiktionswert, der einem neuen gespeicherten Vektor
zugeordnet werden soll, wird aus dem für die laufende Abtastprobe
bestimmten Kanal-Schätzwert und dem für diese Abtastprobe
gespeicherten Kanal-Prädiktionswert abgeleitet, der
demjenigen gespeicherten Vektor zugeordnet ist, aus dem der
neue Vektor abgeleitet wird.
Die Anzahl m der zweiten Vektoren, die aus jedem ersten
Vektor entwickelt werden, ändert sich vorteilhafterweise mit
jedem ersten Vektor, wobei die Anzahl der aus einem ersten
Vektor entwickelten zweiten Vektoren umso größer ist, je
niedriger der diesem ersten Vektor zugeordnete Bewertungsfaktor
ist.
Vorteilhafterweise wird bei der Erweiterung jedes ersten
Vektors jedes der möglichen Datensymbole verwendet, um
Vektoren zur Verfügung zu haben, aus aus denen die m zweiten
Vektoren ausgewählt werden.
Es ist ferner vorteilhaft, die früheste Komponente desjenigen
zweiten Vektors, die den niedrigsten Bewertungsfaktor hat,
als detektiertes Zeichen auszuwählen.
Die Auswahl der k neuen ersten Vektoren aus den zweiten
Vektoren kann darin bestehen, daß zunächst alle diejenigen
zweiten Vektoren selektiert werden, die die detektierten
Datensymbole enthalten, und zweitens aus den so selektierten
Vektoren diejenigen mit den niedrigsten Bewertungsfaktoren
ausgewählt werden.
Jeder Kanal-Prädiktionswert für den nächsten Abtastzeitpunkt
kann aus der laufenden Abtastprobe und einem entsprechenden
Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die
laufende Abtastprobe gebildet werden.
Die Erfindung beinhaltet ferner die äquivalenten Geräte zur
Durchführung der Verfahren gemäß dem oben erwähnten ersten
und Aspekt der Erfindung.
Im folgenden seien Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm der Kommunikationsverbindungswege
zwischen zwei Fahrzeugen in einem zellularen
Mobilfunksystem und des Empfängers einer Basisstation,
in der die Erfindung Anwendung findet,
Fig. 2 zeigt einen von dem Detektor von Fig. 1 verwendeten
Algorithmus,
Fig. 3 zeigt einen Algorithmus, der von dem Schätzwertrechner
und Prädiktor von Fig. 1 verwendet wird, wenn zwei
Empfangssignale vorhanden sind.
Das in Fig. 1 dargestellte Modell bezieht sich auf zwei Fahrzeuge,
die in einem Frequenzmultiplex-QAM-Mobilfunksystem der
oben beschriebenen Art auf derselben Trägerfrequenz arbeiten.
Die beiden Übertragungswege sind im Basisband dargestellt.
Die folgende Beschreibung von Fig. 1 geht zunächt vom
Empfang zweier Signale aus. Die Anordnung ist jedoch so
getroffen, daß der Empfang nur eines Signals detektiert wird
und die Operation sodann in der weiter unten beschriebenen
Weise modifiziert wird.
Die beiden mobilen Teilnehmerstationen besitzen jeweils ein
Tiefpaßfilter 10 bzw. 11, die die in den Endstufen dieser
Stationen erfolgende Bandbegrenzung repräsentieren. Die
Eingangssignale der Tiefpaßfilter sind mit s 0,i δ(t-iT) bzw.
s 1,i δ(t-iT) bezeichnet, wobei s 0,i und s 1,i die Datensymbole
in den betreffenden Fahrzeugsendern in dem Zeitpunkt iT und
δ(t-iT) ein Einheitsimpuls im Zeitpunkt t = iT darstellen
(T = Abtastintervall). Die Datensymbole s 0,i und s 1,i mögen
statistisch unabhängig voneinander sein und im vorliegenden
Ausführungsbeispiel mit gleicher Wahrscheinlichkeit einen der
vier Werte ±1 und ±j haben (j = √-1). In anderen Beispielen
der Erfindung können die Datensymbole andere mögliche
Werte haben.
Die Ausgangssignale der Tiefpaßfilter 10 und 11 verlaufen
über Übertragungswege 12 und 13, die das Basisband-Äquivalent
des Rayleigh-Fadings einführen, das mit der vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit in einem 900 MHz-Träger in städtischer
Umgebung auftritt. Die Fadings der beiden Kanäle sind voneinander
unabhängig und die Fadingrate liegt typisch bei etwa
100 Fadings/s. In jedem Übertragungsweg kann außerdem eine
Dopplerverschiebung auftreten. Die beiden Übertragungswege
werden, wie gezeigt, bei 14 kombiniert. Dies entspricht dem
Äquivalent für die in einem Basisstations-Empfänger stattfindende
Kombination. In 15 wird weißes Gauß'sches Geräusch
hinzuaddiert, das in der Praxis sowohl in jedem der Übertragungswege
12 und 13 als auch in den Eingangskreisen des
Basisstations-Empfängers eingebracht wird. Die wichtigsten
Arten des additiven Geräuschs sind Gleichkanal- und Nachbarkanalinterferenzen
von anderen Fahrzeugen und nicht so sehr
weißes Gauß'sches Geräusch, wie es in dem idealisierten
Systemmodell von Fig. 1 dargestellt ist.
Das resultierende Signal wird über ein Tiefpaßfilter geführt,
so daß sich ein bandbegrenztes geräuschbehaftetes Basisbandsignal
r(t) ergibt, das durch einen Abtaster 17 in den
Zeitpunkten t = iT abgetastet wird. Die sich ergebenden
Abstastproben mit mit r i bezeichnet. Die resultierende Übertragungsfunktion
der Sender- und Empfängerfilter 10, 11 und
16 hat flache Cosinusform und ist derart beschaffen, daß mit
geeigneter Phasenverschiebung Δ in den Abtastzeitpunkten
iT + Δ keine Nachbarzeichenstörung in den Abtastproben r i
auftritt, mit r i = r(iT + Δ). Somit ist die empfangene
Abtastprobe im Zeitpunkt t = iT + Δ
r i = s 0,i y 0,i + s 1,i y 1,i + w- i
worin r i , y 0,i , y 1,i und w i komplexe Werte sind. Das Tiefpaßfilter
16 ist so ausgebildet, daß die Real- und Imaginärteile
der Rauschkomponenten w i statistisch unabhängige Gauß'sche
Zufallsvariable mit dem Mittelwert Null und fester Varianz
sind. Die Größen y 0,i können mit i sehr rasch variieren
und stellen jeweils die Dämpfung und die Phasenänderung
dar, die das entsprechende Signal auf dem Übertragungsweg
erfährt.
Der Abtaster 17 ist mit einem Detektor 18 und einem Schätzwertrechner
und Prädiktor 19 verbunden, die zusammen als
Computer, z. B. als ein oder mehrere Mikroprozessoren oder
integrierte Signalprozessorschaltungen, programmierte Festwertspeicher
und Arbeitsspeicher (RAM) ausgebildet sind. Das
RAM speichert k verschiedene Vektoren Q i-1 mit jeweils n
Komponenten, wobei
Q i-1 = [q i-n q i+1 . . . q i-1]
und jedes q i zwei Komponenten [q 0,i q 1,i ] hat, die den
möglichen Werten von s0,i und s 1,i entsprechen, so daß 16
verschiedene Kombinationen möglich sind. Typische Werte für
k und n sind 4 bzw. 8 bis 32.
Die einzelnen Vektoren Q i-1 repräsentieren unterschiedliche
mögliche Paare der Sequenzen
[s 0,i-n s 0,i-n + 1 . . . s 0,i-1]
und
[s 1,i-n s 1,i-n + 1 . . . s 1,i-1]
Zusammen mit jedem Vektor Q i-1 ist sein Bewertungsfaktor c i-1
(der in der weiter unten beschriebenen Weise bestimmt wird)
abgespeichert. Der Bewertungsfaktor c i-1 ist ein Maß für die
Wahrscheinlichkeit, daß der Vektor korrekt ist. Je kleiner
der Bewertungsfaktor ist, um so größer ist diese Wahrscheinlichkeit.
Das RAM speichert außerdem k Prädiktionswerte y 0′, i,i-1 und
y 1,′ i,i-1 von y 0,i und y 1,i , die in dem Zeitpunkt (i-1)T + Δ
für die Verwendung im Zeitpunkt iT + Δ gewonnen werden, wobei
jeweils ein Prädiktionswert für jeden Vektor Q i-1 vorgesehen
und diesem zugeordnet ist. Diese Prädiktionswerte lassen sich
nach bekannten Verfahren gewinnen. Eines dieser Verfahren ist
weiter unten in Verbindung mit Fig. 3 beschrieben.
Beim Empfang des Signals r i führt der Detektor 18 eine Operation
23 (Fig. 2) aus, bei der jeder Vektor Q i-1 in m
neue Vektoren entwickelt wird, wobei
P i = [q i-n q i-n+1 . . . q i ]
und m für jeden Vektor Q i-1 entweder den gleichen Wert, z. B.
4, hat oder aber abnimmt, wenn der Bewertungsfaktor von Q i-1
anwächst. In jeder Gruppe von m Vektoren P i , die von irgendeinem
der Vektoren Q i-1 abgeleitet sind, sind die ersten n
Komponenten dieselben wie in dem originalen Q i-1, während die
letzte Komponente q i m verschiedene Werte annimmt. Der
Detektor leitet den "Abstand" d i für jede mögliche Wertekombination
s 0′,i und s 1′,i der Zeichen s 0,i und s 1,i
gemäß
d i 2 = |r i -s 0,′1 y 0′, i,i-1 -s-1′, i y 1′, i,i-1|2
her, worin |x| der Absolutwert (modulus) von x ist und die
verwendeten Werte von y 0,′ i,i-1 und
y 1,′ i,i-1 diejenigen
sind, die dem zu erweiternden Vektor zugeordnet sind. Die m
Vektoren mit den kleinsten Abständen für jeden Vektor Q i
werden dann als die aus diesem Vektor Q i entwickelten
Vektoren P i ausgewählt.
Der Detektor 18 bestimmt als nächstes in einer Operation 24
(Fig. 2) die den einzelnen Vektoren P i zugeordneten Bewertungsfaktoren
c i aus der Beziehung
c i = d c i-1 + |r i -q 0,i y 0,-′ i,i-1-q 1,i y 1′ i.i-1|2
worin ϕ eine reale Konstante im Bereich von 0 bis 1 und die
verwendeten Werte von y 0′, i,i-1 und y 1′, i,i-1 diejenigen
sind, die dem Vektor Q i-1 zugeordnet sind, aus dem der
Vektor P i abgeleitet wurde. Die Größe c i-1 ist der Bewertungsfaktor
dieses Vektors Q i-1, so daß
Es sei angenommen, daß die Übertragung im Zeitpunkt t = 0
begonnen hat, so daß
q 0,i = q 1,i = s 0,i = s1,i = 0
für i ≦ωτ 0. Je näher ϕ bei Null liegt, umso kleiner ist die
Auswirkung der früheren Bewertungsfaktoren auf c i , wodurch
der effektive Speicherinhalt in c i verringert wird.
In einer Operation 25 bestimmt der Detektor 18 den Vektor P i ,
dem der niedrigste Bewertungsfaktor zugeordnet ist, und
liefert an seinem Ausgang als detektierte Werte S 0′, i-n und
S 1′, i-n die durch die Komponente q i-n dieses Vektors
gegebenen Werte q 0,i-1 und q 1,i-1.
Jeder Vektor P i , dessen erste Komponente q i-n derjenigen der
obengenannten Komponenten q i-n abweicht, wird sodann ausgetragen
(Operation 26), und aus den verbleibenden Vektoren P i
(einschließlich demjenigen, aus dem s 0,i-n und s 1,i-n detektiert
wurden) werden die k Vektoren mit den kleinsten Bewertungsfaktor
c i ausgewählt. Die erste Komponente q i-n jedes
der k ausgewählten Vektoren P i wird nun (ohne Änderung des
Bewertungsfaktors) weggelassen, um die entsprechenden Vektoren
Q i zu gewinnen, die dann zusammen mit den zugehörigen
Bewertungsfaktoren c i abgespeichert werden und für den
nächsten Detektionsvorgang bereitstehen. Das vorangehend
erwähnte Austragen der Vektoren P i ist ein geeignetes Verfahren,
um sicherzustellen, daß die k gespeicherten Vektoren Q i
stets unterschiedlich sind. Voraussetzung hierfür ist nur,
daß sie bei dem ersten Detektionsvorgang verschieden waren,
was sich leicht einrichten läßt. Um nun ein mögliches Überlaufen
des Werts von c i während einer langen Übertragung zu
vermeiden, falls ϕ = 1 ist, zieht der Detektor 18 nach der
Auswahl der Vektoren Q i den Wert des kleinsten Bewertungsfaktors
c i von jedem c i in einer Operation 27 ab, so daß der
kleinste Bewertungsfaktor stets gleich Null ist.
Aus den Operationen 23 bis 26 erkennt man, daß der Detektor
18 ein mit annähernd maximaler Wahrscheinlichkeit arbeitender
Detektor ist, wie er in der oben erwähnten Literaturstelle
von Clark, Harvey und Driscoll beschrieben ist (wenn ϕ = 1),
mit der Ausnahme, daß bei der Entwicklung der Vektoren Q i-1
und bei der Ableitung der Bewertungsfaktoren für die Vektoren
P i für jeden solchen Vektor unterschiedliche Prädiktionswerte
y 0′, i,i-1 undy 1′, i,i-1 verwendet werden.
Für k = 4 kann m beispielsweise die Werte 4, 3, 2 bzw. 1 für
die vier Q i-1 haben, wenn diese in der Reihenfolge wachsender
Bewertungsfaktoren und beginnend mit dem Vektor mit niedrigstem
Bewertungsfaktor geordnet werden. Somit werden bei dem
Empfang von r i erste, zweite, dritte und vierte Vektoren Q i-1
in vier, drei, zwei bzw. einen Vektor P i expandiert. Damit
liegen nun zehn Vektoren P i vor, aus denen in der oben
beschriebenen Weise vier Vektoren Q i ausgewählt werden. Im
allgemeinen wird ϕ = 1 gesetzt, da dieser Wert das beste
Ergebnis zu liefern scheint.
In einer letzten Operation 28 von Fig. 2 werden von dem
Schätzwertrechner und Prädiktor 19 neue Prädiktionswerte
y 0′, i+1,i und y 1′, i+1,i
ermittelt und gespeichert. Für
jeden gespeicherten Vektor wird ein Paar von Prädiktionswerten
ermittelt und diesem Vektor dann zugeordnet. Die Schätzwerte,
aus denen diese Prädiktionswerte abgeleitet werden,
können nach irgendeinen der bekannten Verfahren bestimmt
werden, z. B. mit Hilfe des in der oben erwähnten Literaturstelle
von Clark und McVerry beschriebenen Algorithmus für
den Gradienten oder den steilsten Abfall. Dieser Algorithmus,
der für jeden der gespeicherten Vektoren durchgeführt wird,
sei im folgenden anhand von Fig. 3 kurz erläutert:
Zunächst wird eine Operation 30 ausgeführt, um einen Kanal-
Schätzwert r i ′ zu gewinnen. Dabei verwendet man die
Beziehung
r i ′ = q 0,i y 0′, i,i-1 + q 1,i y 1′,-i,i-1
für die empfangene Abtastprobe r i , worin q 0,i und q 1,i durch
den partikulären Vektor Q i gegeben ist. Sodann wird das
Fehlersignal in einer Operation 31 ermittelt:
e i = r i - r i ′.
Danach leitet der Schätzwertrechner in 19 die aktualisierten
Schätzwerte von y 0,i und y 1,i in einer Operation 32 ab, wobei
man folgenden Beziehungen verwendet:
y 0′, i = y 0′, i,i-1 + be i (q 0,i )*
und
y 1′, i = y 1′, i,i-1 + be i (q 1,i )*
worin b eine geeignete kleine positive reelle Konstante und
(q 0,i )* und (q 1,i )* die konjugiert Komplexen von q 0,i bzw.
q 1,i sind. Fehler in den Prädiktionswerten y 0′, i,i-1 und
y 1′, i,i-1 werden dann in der Operation 33 aus
ε 0,i = y 0′, i - y 0′, i,i-1 = be i (q 0,i )*
bzw.
ε 1,i = y 1′, i - y 1′, i,i-1 = be i (q 1,i )*
ermittelt.
Zuletzt bildet der Prädiktor in 19 in einer Operation 34 die
Prädiktionswerte y 0′, i+1,i und y 1′, i+1, i , die gegeben sind
durch die in Tabelle 1 dargestellten und in der Literaturstelle
von Clark und McVerry beschriebenen geeigneten
Polynomfilter mit Fading-Speicher, die nach der Methode der
kleinsten Quadrate arbeiten. Diese Prädiktionswerte werden
dem gegebenen Vektor Q i zugeordnet und unterscheiden sich
normalerweise von den einem beliebigen anderen Vektor Q i
zugeordneten Prädiktionswerten.
Einstufige Prädiktion im Zeitpunkt t = iT +
0y 0′,i + 1,i = y 0′,1,i-1 + (1-R)ε -0,i
1y 0″,i + 1,i = y 0″,1,i-1 + (1-R)2 ε-0,i
y 0′,i + 1,i = y 0′,1,i-1 + y 0″,i + -1,i + (1-R)2 ε 0,i 2y 0′,i + 1,i = y 0‴, 1,i-1 + 0,5(1-R)3-ε 0,i
y 0″,i + 1,i = y 0″,1,i-1 + 2y 0‴,i + 1,i + 1,5(1-R)2(1-R) ε 0,i
y 0‴,i + 1,i = y 0′,1,i-1 + + y 0″,i + 1,i - y 0‴,i + 1,i + (1-R)3 e 0,i
y 0′,i + 1,i = y 0′,1,i-1 + y 0″,i + -1,i + (1-R)2 ε 0,i 2y 0′,i + 1,i = y 0‴, 1,i-1 + 0,5(1-R)3-ε 0,i
y 0″,i + 1,i = y 0″,1,i-1 + 2y 0‴,i + 1,i + 1,5(1-R)2(1-R) ε 0,i
y 0‴,i + 1,i = y 0′,1,i-1 + + y 0″,i + 1,i - y 0‴,i + 1,i + (1-R)3 e 0,i
R ist eine empirische Konstante mit dem typischen Wert 0,9.
Das Polynomfilter wird üblicherweise durch Operationen in dem
den Prädiktor in 19 bildenden Computer oder durch ein Hardware-
Filter auf der Basis von Fig. 5 der Literaturstelle
Clark und McVerry realisiert. Die Ausdrücke y 0″,i + 1, i und
y 0‴,i + 1,i sind Funktionen der ersten und der zweiten Ableitung
von y 0′,i + 1,i nach der Zeit und sind z. B. in Morrison,
N.: "Introduction to sequential smoothing an prediction",
McGraw Hill, 1969, dargestellt. Sie können zur Verbesserung
der Genauigkeit von y 0′,i + 1,i verwendet werden. Beziehungen,
die exakt denjenigen von Tabelle 1 entsprechen, erhält man
auch für y 1′,i + 1,i und die zeitlichen Ableitungen hiervon.
Wie gezeigt wurde, ist die Operation 32 in der Praxis nicht
erforderlich, da y 0,i und y 1,i ohne die Verwendung der
aktualisierten Schätzwerte gefunden werden. Diese Operation
ist jedoch erwähnt, um klarer darzulegen, in welcher Weise
die Prädiktion ausgeführt wird, da die in der Literaturstelle
Morrison beschriebene Prädiktion auf Messungen und nicht auf
Schätzwerten beruht.
Wenn nur ein Signal empfangen wird, das entweder über den
Übertragungsweg 12 oder den Übertragungsweg 13 läuft, schaltet
der Schätzwertrechner in 19 auf einen anderen Algorithmus
um. Die im Zeitpunkt t = iT + Δ empfangene Abtastprobe ist nun
r i = s 0,i y 0,i + w i .
Der erforderliche Schätzwert von y 0,i ist
s 0 -1 ,i r i = y 0,i + s 0 -1 ,i -w i .
Mit der korrekten Detektion von s 0,i ist s 0 -1 , i r i der Schätzwert
von y 0′,i aus r i mit maximaler Wahrscheinlichkeit und
stellt einen Schätzwert ohne "Vorspannung" dar. Der Fehler
des "einstufigen" Prädiktionswerts y 0′,i,i-1 wird nun als
0,i = (s 0′,i )-1 r i - y 0′,i,i-1
angenommen und in dem geeigneten Prädiktionsalgorithmus von
Tabelle 1 verwendet, aus dem man y 0′,i + 1,i erhält. Es ist
nicht notwendig, den Gradienten-Algorithmus zu verwenden. Der
Schätzwert von y 0,i ist somit nicht länger eine Funktion des
Prädiktionswerts y 0′,i,i-1, was zu einem stabileren System
führt.
Es läßt sich hier wiederum mit Vorteil das weiter oben beschriebene
Verfahren mit einer Kombination von Schätzung und
Detektion anwenden, bei dem verschiedene gespeicherte Vektoren
Q i vorhanden sind, wobei (s 0′,i )-1 in der letzten Gleichung
nunmehr durch q 0 -1 ,i ersetzt wird, worin q 0,i durch
den entsprechenden Vektor Q i gegeben ist.
Im folgenden sei nun ein anderes Beispiel für die Anwendung
der Erfindung gegeben. Dieses Beispiel bezieht sich auf
HF-Richtfunksysteme. Bei dieser Anwendung wird jeweils zu
einer Zeit nur ein Zeichen übertragen. Wegen der Nachbarzeichenstörung
aufgrund unterschiedlicher Ausbreitungszeiten
über verschiedene parallele Pfade ist das Empfangssignal r i
nun jedoch durch
r i = s i y 0,i + s i-1 y 1,i + . . -. + s i-g y g,i + w i
gegeben, worin y 0,i . . . y g.i die abgetastete Impulsantwort
des HF-Kanals und w i wiederum eine Abtastprobe von Gauß'schem
Geräusch darstellt. Bei dieser Anwendung entfallen das Tiefpaßfilter
11, der Übertragungsweg 13 und der Kombinationsvorgang
14 in Fig. 1.
Jede Komponente q 1-h der n-Komponenten-Vektoren Q i-1 besitzt
jeweils nur eine Komponente q 0,i , so daß jedes Q i-1 nur eine
Sequenz von möglichen Datensymbol-Werten repräsentiert. Während
ferner dort zwei Schätzwerte y 0′,i und y 1′,i und zwei
Prädiktionswerte y 0′,i,i-1 und y 1′,i,i-1 vorhanden sind,
liegen nun g+1 Schätzwerte y 0′,i , y 1′, i . . . y g ′,i und g+1
Prädiktionswerte y 0′,i,i-1, y 1′,i,i-1, . . ., y g,i,i-1 vor.
Jeder dieser Prädiktionswerte kann in der oben anhand von
Fig. 3 beschriebenen Weise gebildet werden. Detektion mit
annähernd maximaler Wahrscheinlichkeit in HF-Richtfunksystemen
ist in der Literaturstelle Clark A. P., Asghar, S. M.:
"Detection of digital signals transmitted over a time-varying
channel", IEE Proc., Pt. F, Vol. 128, No. 3; S. 147-174 Juni
1981, beschrieben.
In HF-Richtfunksystemen ist der Kanal-Schätzwert nicht nur
einem einzigen gespeicherten Vektor zugeordnet; es können
beispielsweise j Schätzwerte verwendet werden, wobei k (die
Anzahl der gespeicherten Vektoren) ≦λτj ist. Die j Schätzwerte
werden jeweils den j gespeicherten Vektoren mit dem niedrigsten
Bewertungsfaktor zugeordnet. Dies macht es erforderlich,
daß nach dem Prädiktionswert y 0′,i + 1,i (das ist der Prädiktionswert,
der im Zeitpunkt iT + für die Verwendung im
Zeitpunkt (i + 1)T + Δ aus dem Empfangssignal und einem
früheren Prädiktionswert y 0′,i,i-1, der den betreffenden
gespeicherten Vektoren zugeordnet ist) die neuen Prädiktionswerte
auf der Basis der jeweils niedrigsten Bewertungsfaktoren
neu angeordnet werden. Der Schätzwert des Vektors mit dem
niedrigsten Bewertungsfaktor wird allen verbleibenden gespeicherten
Vektoren (k-j) zugeordnet.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt sondern
läßt sich auch auf zahlreiche andere Arten in die Praxis
umsetzen. So können z. B. andere Algorithmen für die Detektion
mit annähernd maximaler Wahrscheinlichkeit (einschließlich
solcher für Detektion mit maximaler Wahrscheinlichkeit) und
die Abschätzung verwendet werden, vorausgesetzt, daß in jedem
Abtastintervall eine Mehrzahl von Schätzwerten bestimmt und
bei dem Detektionsprozeß verwendet werden. Die Erfindung ist
auch nicht auf die beispielhaft beschriebenen zellularen
Mobilfunk- und Richtfunksysteme beschränkt sondern läßt sich
in zahlreichen anderen Arten von Kommunikationskanälen
anwenden.
Claims (18)
1. Verfahren zur Kanalabschätzung und Detektion in einem
Empfänger mit folgenden in jedem Abtastzeitpunkt durchgeführten
Verfahrensschritten:
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
m ausgewählten zweiten Vektoren diejenigen sind, bei denen
die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten
Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt
abgeleiteten Abstandswerte am kleinsten sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die den einzelnen zweiten Vektoren zugeordneten Bewertungsfaktoren
bestimmt werden aus der empfangenen Abtastprobe,
einem gespeicherten Bewertungsfaktor, der demjenigen
ersten Vektor zugeordnet ist, aus dem der betreffende zweite
Vektor abgeleitet ist, und einem der gespeicherten Kanal-
Prädiktionswerte für den laufenden Abtastzeitpunkt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die früheste Komponente jedes der k
zweiten Vektoren vor der Speicherung ausgeschieden wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jede empfangene Abtastprobe mehr als ein
Datensymbol repräsentiert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Abtastprobe nur ein einziges Datensymbol
repräsentiert und daß zu jedem Vektor bei der Entwicklung
der ersten Vektoren in zweite Vektoren nur ein einziges
Datensymbol hinzuaddiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Anwendung in den Fällen, in denen keine Nachbarzeichenstörung
erwartet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl j der
Prädiktionswerte gleich der Anzahl k der gespeicherten
Vektoren ist und daß jeder Prädiktionswert jeweils einem
gespeicherten Vektor und seinem Bewertungsfaktor zugeordnet
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder neue Prädiktionswert, der einem neuen gespeicherten
Vektor zugeordnet werden soll, aus dem für die laufende
Abtastprobe bestimmten Kanal-Schätzwert und dem für diese
Abtastprobe gespeicherten Kanal-Prädiktionswert abgeleitet
wird, der demjenigen gespeicherten Vektor zugeordnet ist, aus
dem der neue Vektor abgeleitet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Anzahl m der zweiten Vektoren,
die aus jedem ersten Vektor entwickelt werden, mit jedem
ersten Vektor ändert, wobei die Anzahl der aus einem ersten
Vektor entwickelten zweiten Vektoren umso größer ist, je
niedriger der diesem ersten Vektor zugeordnete Bewertungsfaktor
ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erweiterung jedes ersten
Vektors zur Gewinnung von Vektoren, aus denen die m zweiten
Vektoren ausgewählt werden, jedes der möglichen Datensymbol
verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das detektierte Datensymbol die
früheste Komponente desjenigen zweiten Vektors ist, die den
niedrigsten Bewertungsfaktor hat.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die k zweiten Vektoren ausgewählt
werden, indem zunächst alle diejenigen zweiten Vektoren
selektiert werden, die die detektierten Datensymbole enthalten,
und zweitens aus den so selektierten Vektoren diejenigen
mit den niedrigsten Bewertungsfaktoren ausgewählt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kanal-Prädiktionswert für
den nächsten Abtastzeitpunkt sowohl aus der laufenden Abtastprobe
als auch aus dem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten
Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe
gebildet wird.
14. Verfahren zur Detektion mit annähernd maximaler Wahrscheinlichkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Abtastzeitpunkt
mehrere laufende
Kanal-Schätzwerte gebildet werden,
wobei jeder laufende Schätzwert aus dem in diesem Zeitpunkt
empfangenen Signal abgeleitet wird.
15. Gerät zur Kanalabschätzung und Detektion in einem Empfänger
mit Mitteln zur Ausführung folgender Verfahrensschritte
in jedem Abtastzeitpunkt:
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
über einen Kommunikationskanal wird eine digitale Abtastprobe empfangen, die von einem oder mehreren der zeitlich am wenigstens weit zurückliegenden gesendeten Datensymbole abhängt,
jeder von k gespeicherten ersten Vektoren, die jeweils mit Hilfe von n Komponenten eine mögliche Empfangssequenz mit n Datensymbolen repräsentieren, wird in weitere Vektoren entwickelt, indem für jeden möglichen zweiten Vektor eine weitere Komponente hinzuaddiert wird, die jeweils eine Kombination von Datensymbolen repräsentiert, deren Empfang in dem genannten Abtastzeitpunkt möglich ist,
eine besondere Kombination von Datensymbolen, die von einer Komponenten eines weiteren Vektors repräsentiert werden, wird als detektiertes Datensymbol ausgewählt,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den genannten weiteren Vektoren m zweite Vektoren ausgewählt werden, indem diejenigen weiteren Vektoren selektiert werden, die die Sequenzen von Datensymbolen repräsentieren, deren Empfang am wahrscheinlichsten ist und die aus der empfangenen Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind,
daß Bewertungsfaktoren bestimmt werden, die jedem der betreffenden zweiten Vektoren zugeordnet sind,
daß als die genannte besondere Kombination eine Kombination mit einem relativ niedrigen Bewertungsfaktor ausgewählt wird,
daß k zweite Vektoren mit relativ niedrigem Bewertungsfaktor ausgewählt und diese ausgewählten Vektoren und die ihnen zugeordneten Bewertungsfaktoren gespeichert werden,
und daß j Kanal-Prädiktionswerte für den nächsten Abtastzeitpunkt gebildet und gespeichert werden, die die Dämpfungs- und Phasenänderung repräsentieren, die das Signal durch den Kanal erfährt, wobei jeder dieser Prädiktionswerte aus einem Kanal-Schätzwert für die laufende Abtastprobe und einem entsprechenden Exemplar der j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerte für die laufende Abtastprobe gebildet wird.
16. Gerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
m ausgewählten zweiten Vektoren diejenigen sind, die die
kleinsten Abstandswerte aufweisen, die aus der empfangenen
Abtastprobe und einem von j gespeicherten Kanal-Prädiktionswerten
für den laufenden Abtastzeitpunkt abgeleitet sind.
17. Gerät nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die den einzelnen zweiten Vektoren zugeordneten Bewertungsfaktoren
bestimmt werden aus der empfangenen Abtastprobe,
einem gespeicherten Bewertungsfaktor, der demjenigen
ersten Vektor zugeordnet ist, aus dem der betreffende zweite
Vektor abgeleitet ist, und einem der gespeicherten Kanal-
Prädiktionswerte für den laufenden Abtastzeitpunkt.
18. Gerät nach Anspruch 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die früheste Komponente jedes der k zweiten Vektoren
vor der Speicherung ausgeschieden wird.
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