DE37104C - Filz-, Walk- und Prefsmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 41: Hütfabrikation und Filzbereitdng.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. März 1886 ab.

Die Maschine, welche dazu dient, Filz und filzartige Producte je nach ihrer Vorbereitung zu filzen, zu walken oder zu pressen, ist auf beiliegender Zeichnung in den Fig. 1 bis 6 dargestellt. . ..

Der Filz kommt, sobald derselbe gewalkt und event, appretirt ist, in die Maschine, Fig. 1 bis 4, zwischen, die Platten α und b. Die Platte b wird durch Dampf geheizt und ruht auf den Stehbolzen d mit Handrädern e. Die Handräder e werden je nach der Form der Filze, ob dick, ob dünn, ob konisch ob gleichmäfsig, eingestellt. Die Prefsplatte α sitzt auf einem System von Kniehebeln c, Fig. 1 und 2, welche durch Lenkerstangen f und g verbunden sind. Die Stange g wird durch eine Kurbel oder ein Excenter etc. schnell . hin- und zurückbewegt, wodurch die Prefsplatte a sich hebt und senkt und den dazwischen liegenden Filz preist und nachwalkt, so dafs bei ungleichmäfsiger Stärke der Filze dieselben an den stärkeren Stellen nachgewalkt und egalisirt werden. In Fig. 1 ist die obere Platte a, in Fig. 2 die untere Platte mit den Kniehebeln verbunden, um eine doppelt so grofse Leistung zu erzielen, kann auch oben und unten eine feste Platte sein und in der Mitte die sich bewegende Platten befinden. Die Kniehebel können auch ersetzt werden durch einfache Hebel, durch Schraubenflächen, Fig. 3, und durch directe Kurbeln, unrunde Scheiben oder Excenter, überhaupt durch Mechanismen, welche . ein schnelles Auf- und Abbewegen der Prefsplatte zulassen. Zum Einpressen und Drucken von Dessins für Plüschfilze, Satteldecken, Teppichfilze etc. werden die Prefs- oder Druckplatten geheizt.

' In Fig. 2 ist an der Platte α noch eine Lenkerstange i angebracht, welche im Augenblick des Druckes bestrebt ist, die Platte in der Längsrichtung zu verschieben, wodurch ein Glätten des Filzes entsteht. Die Lenkerstange i kann auch, anstatt fest, mit einem Excenter etc. verbunden sein, Fig. 5 und 6, um die Platte a in der , Längsrichtung zu verschieben.

In Fig. 5 und 6 ist an der Druckplatte a eine wellenförmige Platte h befestigt und aufserdem die Platte a mit einem Excenter durch die Stange / verbunden, wodurch der weiche. Filz, welcher als Fliefs zwischen die Platten h und b kommt, genitschelt wird; durch das Nitscheln und Zusammenschlagen der Platten tritt für.verschiedene Gemische eine sehr schnelle Verfilzung ein. Die Platte α wird, wenn der Dampf direct mit dem Filz durch Löcher, welche in der Platte b angebracht sind, in Berührung kommt, mit einem Rahmen r versehen, welcher in das die Platten umgebende Wasser taucht und so einen Wasserverschlufs bildet, damit der Dampf nicht an den Seiten entweichen kann und dadurch besser in den Filz eindringt.

Die Maschine, Fig. 6, hat bei q einen Angriffspunkt, welcher mit einer Stange und einem Excenter verbunden ist; die Stange I der Platte h greift bei \ an, und ist die Zugrichtung um 90⁰ gedreht, wodurch die beiden Nitschelbewegungen senkrecht zu einander werden. Die Platte h wird durch die Lenkerstangen m gehalten.

Für kleine Fabriken, welche keinen Dampfkessel haben, ist in Fig. 6 die Heizung der Maschinen durch einen Dampfwasserofen ο dargestellt. Der Dampfwasserofen erhitzt in seinem geschlossenen Rohrsystem das Wasser. Dieses circulirt in den Maschinen und in den Walktischen, erhitzt das daselbst befindliche Wasser und erhält es auf gleichmäfsiger Temperatur.

Für lange Filze in Stücken von 5 bis 30 m wird die heizbare Platte durch einen grofsen Cylinder ersetzt, welcher eine langsame rotirende Bewegung macht. Die Druckplatte ist dem Cylinder angepafst und umspannt denselben auf ca. Y₁₀ seines Umfanges. Der ablaufende Filz wird durch ein Streicheisen von dem Cylinder entfernt. Auch die Druckplatte a kann heizbar eingerichtet werden, und ist dieselbe dann je nach Bedarf mit einem sich bewegenden endlosen Tuche umspannt. Die hin- und hergehende Bewegung der Druckplatte erfolgt in Richtung der Cylinderachsen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Eine Maschine zum Filzen, Walken und Pressen, bei welcher das zu verarbeitende Fliefs oder der Filz zwischen zwei Platten gebracht wird, von denen die eine eine hin- und her- und je nach Bedarf zugleich auf- und niedergehende Bewegung gegen eine zweite heizbare und in ihrer Höhenrichtung verstellbare Platte ausführt.

   Bei der unter 1. angegebenen Maschine die Anordnung eines Wasserabschlusses an der feststehenden Platte für die sich bewegende, um beim Verfilzen die Verwendung von directem Dampf zu gestatten.

   Bei der unter 1. angegebenen Maschine die Anordnung, dafs die heizbare Platte auch durch einen Cylinder ersetzt werden kann, welcher langsam rotirt und von der Druckplatte theilweise umschlossen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.