DE3710446A1 - Rollschneidverfahren zur rollschneidbearbeitung eines rohres mittels einer rollschneidvorrichtung - Google Patents
Rollschneidverfahren zur rollschneidbearbeitung eines rohres mittels einer rollschneidvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Roll
schneidverfahren zur Rollschneidbearbeitung mittels einer
Rollschneidvorrichtung, insbesondere auf ein Rollschneid
verfahren, das zur Rollschneidbearbeitung eines Rohres be
nutzt wird, um auf der Umfangsoberfläche des Rohres mittels
einer Rollschneidvorrichtung eine Keilnutung, eine Riffelung
oder dergl. zu bilden.
Als ein herkömmliches Rollschneidverfahren ist ein solches
bekannt, wie es beispielhaft in Fig. 1 bis Fig. 3 gezeigt
ist.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein Werkstück 1, das aus einem
massiven Rundstab besteht, drehbar von einem Paar konischer
Drehspitzen 2 gehalten. Dann wird das Werkstück 1 auf seiner
Umfangsoberfläche mittels eines Paares von Rollschneidvor
richtungsteilen 3, die in Fig. 2 gezeigt sind, bearbeitet.
Jedes der Rollschneidvorrichtungsteile 3 hat eine Vielzahl
von gerippten Arbeitsschneiden 4, welche so ausgebildet
sind, daß sie sich über die Breite einer oberen Oberfläche
des Körpers des Rollschneidvorrichtungsteils erstrecken,
wobei die Arbeitsschneiden 4 aus Vorbearbeitungsschneiden 5,
Zwischenbearbeitungsschneiden 6 und Endbearbeitungsschneiden
7 bestehen, die in ihrer Höhe graduell von einem Anfangsab
schnitt zu einem Endabschnitt in einer Längsrichtung zuneh
men.
Während des Betriebs der Rollschneidvorrichtung ist das Paar
von Rollschneidvorrichtungsteilen 3 mit den Arbeitsschneiden
4 derselben so angeordnet, daß letztere sich gegenüber
stehen, so daß ein Werkstück 1 zwischen diesen in einer
parallelen Richtung zu den Arbeitsschneiden 4 eingelegt
werden kann. Dann werden die Rollschneidvorrichtungsteile 3
in gerader Linie in zueinander entgegengesetzten Richtungen
bewegt, so daß der Umfangsabschnitt des Werkstücks 1 in
einem Rollschneidbearbeitungsvorgang bearbeitet werden kann.
Dann wird, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, das in dem Roll
schneidbearbeitungsvorgang bearbeitete Werkstück 1 von
Spannfutter 8 gefaßt und mittels eines Bohrers 9 ausgebohrt,
um ein rollschneidbearbeitetes rohrförmiges Erzeugnis zu
gewinnen.
Bei einem derartigen herkömmlichen Rollschneidverfahren, in
dem ein Werkstück, das aus einem massiven Rundstab besteht,
bearbeitet und anschließend mittels eines Bohrers ausgebohrt
wird, besteht indessen ein Problem dahingehend, daß die
Arbeitsvorgänge viel Zeit erfordern und außerdem die dazu
erforderlichen Arbeitsschritte kompliziert sind. Um diese
Probleme zu beseitigen, bestünde, wenn ein Rohr als Werk
stück verwendet wird, ein Problem dahingehend, daß eine
Rollschneidbearbeitung mit hoher Genauigkeit schwierig
durchzuführen wäre, da bei dem herkömmlichen Rollschneid
vorrichtungsteil 3 die Arbeitsschneiden 4 derart ausgebildet
sind, daß sie sich über die gesamte Breite w (Fig. 2) des
Rollschneidvorrichtungsteils erstrecken, und die Arbeits
schneiden 4 gleichzeitig einen Druck auf den durch das
Rollschneidverfahren zu bearbeitenden Abschnitt des Werk
stücks ausüben, was zu einer Verformung des aus einem Rohr
bestehenden Werkstücks in dessen axialer Richtung führt.
Außerdem werden die Arbeitsschneiden 4 des herkömmlichen
Rollschneidvorrichtungsteils 3, die in horizontaler Richtung
über die gesamte Breite w ausgebildet sind, gleichförmig in
Richtung der Breite des Körpers des Rollschneidvorrich
tungsteils abgenutzt. Daher ist es schwierig, die Lebens
dauer des Rollschneidvorrichtungsteils durch Neuschleifen
des abgenutzten Abschnitts der Arbeitsschneiden zu verlän
gern.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Rollschneidverfahren zu schaffen, durch das im Falle der
Verwendung eines Rohres als ein Werkstück eine Kraft, die
durch die Schneiden eines Rollschneidvorrichtungsteils aus
geübt wird, verringert ist, um eine Verformung des Rohres zu
verhindern und demzufolge das Rohr mit einer höheren Genau
igkeit durch das Rollschneidverfahren bearbeiten zu können.
Des weiteren besteht die Aufgabe für die vorliegende Erfin
dung darin, ein Rollschneidverfahren zum Bearbeiten eines
Rohres zu schaffen, durch das ein sauber gefertigtes Er
zeugnis zu erzielen ist, ohne dabei einen zu starken Druck
auf den Abschnitt, der durch die Rollschneidvorrichtungs
teile zu bearbeiten ist, durch diese und die Drehspitzen
auszuüben. Schließlich besteht die Aufgabe für die vorlie
gende Erfindung darin, ein Rollschneidverfahren zu schaffen,
zu dessen Durchführung Rollschneidvorrichtungsteile benutzt
werden, die eine Verlängerung der Lebensdauer durch einfa
ches Neuschleifen der abgenutzten Abschnitte der Arbeits
schneiden gestatten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein
Rollschneidverfahren gemäß den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen bzw. eine Rollschneidvorrichtung gemäß den in An
spruch 3 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in
den Unteransprüchen angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
Die genannten und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden aus der im folgenden an
hand mehrerer Figuren gegebenen Beschreibung ersichtlich.
Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen Ansichten, die ein Rollschneid
verfahren verdeutlichen, das mit Hilfe einer her
kömmlichen Rollschneidvorrichtung durchgeführt wird.
Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht, die einen Zustand dar
stellt, in dem ein Rohr zwischen paarweise vorgese
henen Drehspitzen in dem Rollschneidverfahren gemäß
der vorliegenden Erfindung eingesetzt ist.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht, die ein Paar von
Rollschneidvorrichtungsteilen darstellt, welche für
das Rollschneidverfahren gemäß der vorliegenden Er
findung benutzt werden.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht, die den Anfangszustand
einer Rollschneidbearbeitung verdeutlicht.
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht, die den Endzustand einer
Rollschneidbearbeitung verdeutlicht.
Fig. 8 zeigt eine Schnittansicht, die einen Vorgang ver
deutlicht, bei dem die Enden eines Rohres abgedreht
werden, um ein fertiges Erzeugnis herzustellen.
Wie bereits erläutert, verdeutlichen Fig. 4 bis Fig. 8 ein
Rollschneidverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird ein Rohr 10 als ein Werkstück
verwendet, das drehbar an seinen beiden Enden durch ein Paar
von Drehspitzen 12, 12 gehalten wird. In diesem Fall ist die
Länge des Rohres 10 gleich der Summe der Länge L 1 des End
produkts und der Länge L 2 eines Abschnitts, der für einen
Eingriff der Drehspitze 12 an demjenigen Ende, das durch das
Rollschneidverfahren bearbeitet werden soll, erforderlich
ist, und der äußere Durchmesser des Abschnitts der Länge L 2
ist etwas kleiner als derjenige des Abschnitts, der durch
das Rollschneidverfahren zu bearbeiten ist, um auf diese
Weise eine Berührung mit Endbearbeitungsschneiden von Roll
schneidvorrichtungsteilen 14, 14 zu verhindern, die weiter
unten beschrieben werden.
Als nächstes wird die Umfangsoberfläche des Rohres 10 mit
Hilfe der Rollschneidvorrichtungsteile 14, 14, die auf einer
oberen und einer unteren Seite benutzt werden, wie dies in
Fig. 5 gezeigt ist, bearbeitet. Jedes der Rollschneidvor
richtungsteile 14, die hierbei benutzt werden, besteht aus
einem rechteckigen massiven Körper 16, der eine obere Ober
fläche oder eine untere Oberfläche hat, die durch eine ge
rade Linie parallel zu einer Diagonale L des Rechtecks in
eine dreieckige Ausnehmung 18 und eine Schneidenbasis 20
unterteilt ist, wobei die Ausnehmung 18 um einen Höhen
schritt auf einer Seite (untere Seite in der Zeichnung)
niedriger als die Schneidenbasis 20 ausgebildet ist. In der
Schneidenbasis 20 ist eine Vielzahl von gerippten Arbeits
schneiden 22 derart ausgebildet, daß diese sich in Richtung
einer Breite des Körpers erstrecken. Die Arbeitsschneiden 22
bestehen aus
Endbearbeitungsschneiden, die niedriger als eine horizontale
Oberfläche verlaufend bei einem geringen Winkel (Querreli
efwinkel β = 1 bis 2°) von einem Ende 24 auf der Ausneh
mungsseite der Schneidenbasis 20 aus zu einem weiteren Ende
26 auf der gegenüberliegenden Seite hin geneigt sind.
Eine Rollschneidbearbeitung mittels der zuvor angegebenen
Rollschneidvorrichtungsteile 14, 14 wird wie im folgenden
beschrieben durchgeführt.
Zunächst wird, wie in Fig. 6 gezeigt, ein Paar von Roll
schneidvorrichtungsteilen 14, 14 derart angeordnet, daß die
Anfangspunkte der Arbeitsschneiden 22, d. h. Schneidenab
schnitte 28, die kurz in der Breite sind, sich einander
gegenüberstehen, und es wird ein Rohr 10 parallel mit den
Arbeitsschneiden 22 ausgerichtet zwischen die Schneidenab
schnitte eingesetzt. Dann werden die Rollschneidvorrich
tungsteile 14, 14 mit einem Abstand entsprechend der oben
angegebenen Länge L 2 nach rechts von dem linken Ende aus
gegen das Rohr 10 liegend angeordnet. Danach werden die
beiden Rollschneidvorrichtungsteile 14, 14 von dem Anfangs
punkt aus zu einem Endpunkt hin in zueinander entgegenge
setzten Richtungen bewegt, um das Rohr 10 bis zu der maxi
malen Breite der Arbeitsschneiden 22 durch das Rollschneid
verfahren zu bearbeiten, wie dies in Fig. 7 angedeutet ist.
Dadurch übt bei Beginn der Rollschneidbearbeitung der
Schneidenanfangsabschnitt 28, der über die Breite der Ar
beitsschneiden 22 des Paares von Rollschneidvorrichtungs
teilen 14, 14 der Rollschneidvorrichtung kurz ist, einen
Druck auf das Rohr 10 aus, um das betreffende Ende desselben
zu bearbeiten. Als nächstes wird mit dem Vorbewegen der
Rollschneidvorrichtungsteile 14, 14 das Ende 24 der Ausneh
mungsseite der Arbeitsschneiden 22 graduell in einer axialen
Richtung des Rohres 10 bewegt, um den Umfangsabschnitt des
Rohres 10 in axialer Richtung zu bearbeiten. Dementsprechend
wird eine Kraft, die auf das Rohr 10 durch die Arbeits
schneiden 22 ausgeübt wird, kleiner als eine Kraft, die
durch die über die gesamte Breite verlaufenden Arbeits
schneiden der herkömmlichen Rollschneidvorrichtung ausgeübt
wird, so daß eine Verformung des Rohres verhindert werden
kann.
Außerdem kann, da das Ende 24 der Ausnehmungsseite der Ar
beitsschneiden 22 parallel zu dem gegenüberliegenden Ende 28
jedes der Rollschneidvorrichtungsteile 14, 14 verläuft, d.
h. das Ende 24 wird zu einem Ende 30, welches sich in einer
Richtung senkrecht zu der Achse des Rohres 10 erstreckt, ein
in axialer Richtung innerer Abschnitt des Rohres 10 gleich
mäßig in der Höhe durch das Ende 30 bearbeitet werden.
Da die Arbeitsschneiden 22 jedes der Rollschneidvorrich
tungsteile einen Reliefwinkel β haben, wird das Rohr 10
hauptsächlich durch die Enden 24 u. 30 der Ausnehmungsseite
der jeweiligen Arbeitsschneiden 22 bearbeitet, und die an
deren Abschnitte der Arbeitsschneiden berühren das Rohr
kaum, was zu einem geringen Verschleiß führt. Daher ist es,
wenn die Enden 24 u. 30 der Ausnehmungsseite abgenutzt wor
den sind, möglich, neue Endbearbeitungsschneiden durch
Schleifen des Ausnehmungsseite der Schneidenbasis 20 und des
Endes des Körpers 16 herzustellen.
Zuletzt wird das durch das Rollschneidverfahren bearbeitete
Rohr 10 an einer Stelle mit einem Abstand L 2 von dem linken
Ende längs der Linie, die senkrecht zu der Achse verläuft,
abgedreht, um den linken Abschnitt 34 zu entfernen, so daß
ein Endprodukt 36 gebildet wird. Auf diese Weise kann ein in
der Qualität ausgezeichnetes, durch das Rollschneidverfahren
bearbeitetes rohrförmiges Erzeugnis gewonnen werden, dessen
bearbeiteter Abschnitt zu keiner Zeit durch die Roll
schneidvorrichtungsteile oder die Drehspitzen einem starken
Druck ausgesetzt war.
Obwohl lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele für die
vorliegende Erfindung beschrieben worden sind, ist ersicht
lich, daß die vorliegende Erfindung nicht auf diese be
schränkt ist und daß durch den Fachmann Änderungen vorge
nommen werden können, ohne daß dazu der Schutzumfang, wie er
durch die Ansprüche bestimmt ist, verlassen werden müßte.
Claims (3)
1. Rollschneidverfahren zur Rollschneidbearbeitung eines
Rohres mittels einer Rollschneidvorrichtung, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rohr (10) durch ein Paar
von Drehspitzen (12, 12) an seinen beiden Enden drehbar
gehalten wird, daß außerhalb des Rohres (10) ein Paar von
Rollschneidvorrichtungsteilen (14, 14), die eine Vielzahl
von gerippten Arbeitsschneiden (22) auf ihrer nahezu drei
eckigen Schneidenbasis (20) haben, derart angeordnet wird,
daß sich Endbearbeitungsschneiden der beiden Rollschneid
vorrichtungsteile (14, 14) einander gegenüberstehen und die
Richtung, in der sich die Endbearbeitungsschneiden er
strecken, parallel mit der Achse des Rohres (10) verläuft,
und daß die Rollschneidvorrichtungsteile (14, 14) in gerader
Linie in zueinander entgegengesetzten Richtungen bewegt
werden, wobei sie auf das Rohr (10) einen erforderlichen
Druck von einem Anfangsabschnitt der jeweiligen Endbearbei
tungsschneiden aus bis zu einem Ende derselben ausüben.
2. Rollschneidverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Paar von Rollschneidvor
richtungsteilen (14, 14) mit einem Abstand (L 2) in axialer
Richtung von einem Ende des Abschnitts des Rohres (10), der
zwischen dem Paar von Drehspitzen (12, 12) zu bearbeiten
ist, angeordnet ist.
3. Rollschneidvorrichtung zur Durchführung des Rollschneid
verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Endbearbeitungsschneiden derart
ausgebildet sind, daß sich eine Oberseite derselben bei
einem vorbestimmten Querreliefwinkel (β) von dem einen Ende
zu dem anderen Ende in Richtung der Breite eines die Endbe
arbeitungsschneiden aufweisenden Körpers neigt und daß das
Ende jeder der Endbearbeitungsschneiden graduell eine Rip
pung auf einem Umfangsabschnitt des Rohres (10) von dem
einen Ende zu dem anderen Ende in axialer Richtung des Roh
res (10) ausbildet.
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