DE3710192A1 - Verfahren zur herstellung von asparaginsaeure-4-(phenylmethyl)-ester - Google Patents
Verfahren zur herstellung von asparaginsaeure-4-(phenylmethyl)-esterInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C227/00—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
- C07C227/14—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton from compounds containing already amino and carboxyl groups or derivatives thereof
- C07C227/18—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton from compounds containing already amino and carboxyl groups or derivatives thereof by reactions involving amino or carboxyl groups, e.g. hydrolysis of esters or amides, by formation of halides, salts or esters
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Asparaginsäure-4-
(phenylmethyl)-ester aus Asparaginsäure und Benzylalkohol.
Derartige Verfahren sind vorbekannt (Houben Weyl: "Methoden der organischen
Chemie" Georg Thieme Verlag. D-Stuttgart, Band XV/1, "Synthesen von Peptiden,
Teil 1", 1974, p 645 f). Als das günstigste Verfahren zur partiellen
Veresterung der Asparaginsäure mit Benzylalkohol wird die durch Schwefelsäure
katalysierte Kondensation der Komponenten angesehen. Nach diesem Verfahren soll
es möglich sein, das erwünschte Verfahrensprodukt in einer Ausbeute von 40 bis
45% der Theorie darzustellen (Can. J. Chem., 40, 1962, p 571); die Praxis
zeigt aber, daß die nach diesem Verfahren erzielten Ausbeuten an Verfahrens
produkt wesentlich niedriger sind. Zudem hat dieses vorbekannte Verfahren den
Nachteil, daß das Verfahren selbst und auch die Aufreinigung der primär
erhaltenen Rohprodukte sowie die Rückgewinnung nicht umgesetzter Ausgangs
materialien recht aufwendig ist.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, welches weniger aufwendig ist als die vorbekannten Verfahren und
welches es ermöglicht, den Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester in höherer
Ausbeute darzustellen.
Diese Aufgabe wurde durch die Bereitstellung eines Verfahrens gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Reaktionsgemisch verwendet, welches pro
Mol Asparaginsäure 10 bis 40 Mol Benzylalkohol und 1 bis 5 Mol Acetylchlorid
enthält, daß man die Reaktion bei einer Temperatur von -10°C bis 50°C
durchführt und daß man das Verfahrensprodukt nach erfolgter Umsetzung durch
Neutralisation mit organischen Basen abscheidet.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur gezielten Veresterung der
β-ständigen Carboxylgruppen der L-Asparaginsäure, der D-Asparaginsäure und der
D,L-Asparaginsäure.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man ein
Reaktionsgemisch, welches pro Mol Asparaginsäure 10 bis 40 (vorzugsweise 15 bis
30 und insbesondere 20 bis 30) Mol Benzylalkohol und 1 bis 5 (vorzugsweise 1
bis 4 und insbesondere 1,5 bis 3,0) Mol Acetylchlorid enthält.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung bei -10°C bis +50°C durchgeführt. Es hat
sich als zweckmäßig erwiesen, die Reaktion bei einer Temperatur von -10° bis
+20°C (vorzugsweise -10°C bis +15°C und insbesondere bei -5°C bis +10°C)
durchzuführen, solange diese noch exotherm abläuft. Damit während dieser Phase
eine Überhitzung der Reaktionsmischung vermieden wird, wird die Asparaginsäure
zweckmäßigerweise portionsweise unter Rühren in die vorgelegte Benzyl
alkohol-Acetylchlorid-Mischung eingetragen. Die hierzu benötigte Zeit beträgt
normalerweise 1 bis 4 Stunden. Nach Beendigung der exothermen Reaktionsphase
führt man die weitere Reaktion zweckmäßigerweise bei einer Temperatur von 10°C
bis 50°C, vorzugsweise bei 15 bis 30°C und insbesondere bei Raumtemperatur
durch. Die erforderliche Reaktionsdauer ist selbstredend von der Wahl der Re
aktionstemperatur abhängig, sie läßt sich mittels den üblichen Analysenmethoden
(beispielsweise mittels Dünnschichtchromatographie) leicht ermitteln. Führt man
die Reaktion nach der exothermen Phase bei Raumtemperatur durch, so beträgt die
Reaktionsdauer normalerweise 2 bis 4 Tage.
Nach erfolgter Umsetzung wird das Reaktionsprodukt durch Neutralisation der
Reaktionsmischung mit organischen Basen (wie Triethylamin, N-Methylmorpholin
und insbesondere Pyridin) ausgefällt. Hierzu benötigt man pro Mol eingesetztes
Acetylchlorid 1 Mol organischer Base. Die Verwendung eines Überschusses an
organischer Base ist unkritisch, so daß es zweckmäßig ist, 1 bis 1,25 Mol
organischr Base pro Mol eingesetzten Acetylchlorids anzuwenden. Die
Neutralisation wird üblicherweise bei einer Temperatur von 10 bis 40°C - vor
zugsweise bei Raumtemperatur - durchgeführt. Zur Erzielung einer vollständigen
Ausfällung des Verfahrensproduktes (als Rohprodukt) wird die neutralisierte
Mischung zweckmäßigerweise noch 6 bis 20 Stunden lang, gewünschtenfalls unter
Kühlung auf 0°C bis 15°C stehengelassen.
Nach erfolgter Filtration des Rohprodukts läßt sich der überschüssige
Benzylalkohol und die Asparaginsäure aus dem Filtrat in folgender Weise leicht
zurückgewinnen: Das Filtrat wird mit 3- bis 7molarer wäßriger Natronlauge
extrahiert. Die organische Phase wird nochmals gewaschen, getrocknet und man
erhält den Benzylalkohol. Die wäßrige Phase wird mittels Säuren auf den Iso-
elektrischen Punkt der Asparaginsäure angesäuert, die ausgefallene Asparagin
säure abfiltriert und getrocknet. Man erhält auf diese Weise 9 bis 10% der als
Ausgangssubstanz verwendeten Asparaginsäure zurück.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, Asparaginsäure-4-(phe
nylmethyl)-ester-Rohprodukt kann beispielsweise durch Umkristallisation aus
Wasser - dem 0,05 bis 0,5% Pyridin zugesetzt ist - gereinigt werden. Wenn man
so verfährt, ist es zweckmäßig, das anfallende Filtrat im Vakuum zur Trockne
einzuengen, den erhaltenen Rückstand in 3- bis 7molarer wäßriger Natronlauge
zu lösen, auf den Iso-elektrischen Punkt der Asparaginsäure anzusäuern und man
erhält ca. 15 bis 20% der als Ausgangssubstanz eingesetzten Asparaginsäure zu
rück.
Somit ist es mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, den
Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester in einer Ausbeute von ca. 70% der
Theorie dazustellen, wenn man die zurückgewonnenen Mengen an Asparaginsäure
berücksichtigt. Diese gute Ausbeute an partiell in 4-Stellung veresterter
Asparaginsäure ist insbesondere im Hinblick auf den außerordentlichen Überschuß
an Benzylalkohol, welchen man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet, erstaunlich. Erwähnenswert ist darüber hinaus, daß das er
findungsgemäße Verfahren unter dem Aspekt der Umweltbelastung im Vergleich zu
den vorbekannten Verfahren nicht unbeträchtliche Vorzüge bietet.
Der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellte Asparaginsäure-4-
(phenylmethyl)-ester ist bekanntlich ein wertvolles Zwischenprodukt, welches
beispielsweise zur Synthese von N-geschützter Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-
ester, wie der N-(Phenylmethoxycarbonyl)-asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester,
der N-[(4-Methoxyphenyl)-methoxycarbonyl]-asparaginsäure-4-(phenylmethyl-)-
ester, der N-[(2-nitrophenyl)sulfenyl]-asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester,
der N-(tert.-Butyloxycarbonyl)-asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester oder der
N-(tert.-Amyloxycarbonyl)-asparaginsäure-(4-phenylmethyl)-ester dienen kann,
die ihrerseits wertvolle Zwischenprodukte zur Darstellung von Peptiden sind.
So kann man beispielsweise den Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester unter den
sehr zweckmäßig erscheinenden Bedingungen des Anwendungsbeispiels in den
N-(Phenylmethoxy)carbonyl-asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester überführen,
welche bekanntlich unter anderem ein wertvolles Zwischenprodukt zur Synthese
von N-α-Aspartyl-phenylalanin-methylester (Aspartame) ist.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Eine Lösung von 132,6 g (1,69 Mol) Acetylchlorid in 2500 ml (24,04 Mol) Benzyl
alkohol wird auf 0°C gekühlt und unter Rühren portionsweise mit 133,1 g (1,00
Mol) L-Asparaginsäure (getrocknet über Calziumchlorid) versetzt. Man rührt die
Mischung 3 Tage lang bei Raumtemperatur.
Die erhaltene Lösung wird portionsweise mit 133,3 g (1,68 Mol) Pyridin versetzt
und dann 12 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird das abge
schiedene Produkt abgesaugt.
Das erhaltene Filtrat wird mit 5 n wäßriger Natron
lauge extrahiert, die wäßrige Phase mit verdünnter
wäßriger Salzsäure auf pH 2,77 eingestellt. Man
rührt noch 2 Stunden lang bei Raumtemperatur. Die
abgeschiedene Asparaginsäure wird mit Wasser und
2-Propanol gewaschen, über Calziumchlorid getrocknet
und man erhält 12,73 g Asparaginsäure = 9,5% der
Theorie.
Das erhaltene Rohprodukt wird mit Methyl-tert.-butylether gewaschen und im
Vakuum getrocknet. Dann wird es in heißem Wasser, dem einige Tropfen Pyridin
zugesetzt sind, gelöst, die Lösung heiß filtriert und nach Erkalten 12 Stunden
lang bei 5°C aufbewahrt.
Die abgeschiedenen Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im
Vakuum über Calziumchlorid getrocknet.
Man erhält so 116,0 g L-Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester vom Schmelzpunkt
206°-207°C (Zers.).
Die Kristallisationsmutterlauge wird mit der
Waschflüssigkeit vereinigt und bei 30 bis 40°
Badtemperatur im Vakuum zur Trockne eingeengt.
Der Rückstand wird in 5 n wäßriger Natron
lauge gelöst. Die erhaltene Lösung wird mit
verdünnter wäßriger Salzsäure auf pH 2,77 einge
stellt und eine Stunde lang bei Raumtemperatur
gerührt. Die ausgefallene Asparaginsäure wird
abfiltriert, mit Wasser und 2-Propanol gewaschen
und im Vakuum über Calziumchlorid getrocknet.
Man erhält so 21,7 g L-Asparaginsäure.
In eine Suspension von 4,46 g (20 mMol) L-Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester
in 160 ml Wasser werden unter Rühren bei 0°C 1,05 g (10 mMol) Natriumcarbonat
eingetragen. Man setzt dann innerhalb einer Stunde unter Rühren bei 0°C
gleichzeitig 4,93 g (26 mMol) Chlorameisensäurebenzylester (90%ig) und eine
Lösung von 1,38 g (13 mMol) Natriumcarbonat in 25 ml Wasser zu. Man rührt noch 3
Stunden lang bei Raumtemperatur, extrahiert Methyl-tert.-butyl-ether und säuert
die wäßrige Phase mit Salzsäure auf pH 2-2,5 bei 0°C an. Es scheidet sich ein
Öl ab, welches nach kurzer Zeit kristallisiert. Nach 12stündigem Stehen bei
5°C saugt man die abgeschiedenen Kristalle ab, wäscht sie mit Wasser und
trocknet sie im Vakuum über Calziumchlorid.
Man erhält so 6,04 N-(Phenylmethoxy)-carbonyl-asparaginsäure-4-(phenyl
methyl)-ester = 84% der Theorie.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Asparaginsäure-4-(phenylmethyl)-ester aus Asparaginsäure und Benzylalkohol, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Reaktionsgemisch verwendet, welches pro Mol Asparaginsäure 10 bis 40 Mol Benzylalkohol und 1 bis 5 Mol Acetylchlorid enthält, daß man die Reaktion bei einer Temperatur von -10°C bis 50°C durchführt, und daß man das Verfahrens produkt nach erfolgter Umsetzung durch Neutralisation mit organischen Basen abscheidet.
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