DE37084C - Neuerung an Caroussels - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77: Sport.

Patentirt im Deutschen Reiche vom g. Januar 1886 ab.

Die Neuerung bezweckt, bei einfachster Construction den Pferden eine galoppartige Bewegung, und zwar derart zu geben, dafs jedes Pferd einer Reihe die Bewegung in anderem Zeitmafse macht. Aufserdem ist darauf Rücksicht genommen, dafs der ganze Mechanismus mit Podium und Pferden in einfachster Weise zusammengesetzt, aus einander genommen und leicht transportirt werden kann.

Das ganze Podium wird in eine gewisse Anzahl gleicher Felder (in der Zeichnung, Fig. ι Grundrifs, sind 14 angenommen) getheilt. Jedes wird für sich aus U-, T- oder L-Eisen separat mit entsprechenden Versteifungen hergestellt und die einzelnen Felder werden am Stofs mittelst Schrauben verbunden.

Das Podium wird in bekannter beliebiger Weise vom Centrum aus betrieben. Den Pferdelängen entsprechend, mit genügenden Zwischenräumen zum Passiren des Podiums, sind unter demselben in dem Mittel jedes Feldes Wellen α α angebracht. Jede dieser Wellen hat an dem dem Centrum zugekehrten Ende ein Zahnrad b, welches in einen festen Zahnkranz b¹ der Basis eingreift, ist von einer entsprechenden Anzahl Lagern a¹ des Podiums getragen und hat am äufsersten Ende ein Rad &² mit Spurkranz, welches sich auf einer Schiene b^B bewegt. Fig. 2 zeigt diese Theile in einem Querschnitt durch das Podium mit Ansicht der Welle u. s. w.

Die Welle α trägt drei, vier oder mehr Excenterscheiben c, je nachdem das Podium breit ist und Pferde erhalten soll.· Diese Excenterscheiben sind mit entsprechenden Bügeln c¹ versehen, auf welchen die die Pferde tragenden Stangen s befestigt sind (Fig. 4 Querschnitt durch die Welle a, Fig. 3 Ansicht). Damit die Bewegung des Carrousels möglichst wenig Kraft erfordert, wird das Gewicht der Pferde und der Personen ausgeglichen, indem die Ex-■ center abwechselnd derart angeordnet sind, dafs, wenn z. B. eines derselben seine höchste Stelle, das andere die tiefste Stelle hat, wenn das dritte rechts seitwärts die weiteste Verschiebung, das andere links seitwärts die weiteste Verschiebung u. s. w'. hat, Fig. 1 und 2. Hierdurch erhält auch jedes Pferd einer Reihe eine .andere Bewegung. Unmittelbar nach dem Austritt der Tragstangen s über dem Podium sind Lager / angebracht, in welchen der in denselben in verticaler Richtung drehbare, die Stange s umfassende Gleitring r ruht. Derselbe giebt der Stange bei Bewegung die nothwendige Führung und kann sowohl die seitliche als auch die auf- und abwä'rtsgehende Bewegung leicht von statten gehen.

Wird nun das Podium gedreht, so müssen die Zahnräder b die Bewegung mitmachen und rotiren, indem sie fortwährend in den Zahnkranz b^x eingreifen. Durch diese Drehung der Welle α werden die Excenter und damit die Tragstangen bewegt, und zwar so, dafs ihr oberes Ende, auf- und abgehend, gleichzeitig eine hin- und hergehende Bewegung macht, die von der Gröfse des Excenters (welches eventuell auch durch eine Kurbel ersetzt werden könnte) abhängt.

Um die Pferdekörper leicht einsetzen zu können, erhalten dieselben unten konische Büchsen g, welche mittelst Lappen am Körper befestigt sind, Fig. ζ und 4, Diesen konischen Büchsen entsprechend, sind die Enden der Tragstangen ebenfalls konisch, gestaltet und etwas kurzer als die Tiefe der Büchse, so dafs sie beim Einsetzen der Körper sofort den nöthigen Halt geben. Eine Schraube oder ein Keil sichert alsdann denselben gegen das Herausheben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Carrousels zur Erzielung galoppartiger Bewegung der Pferde die Anordnung von durch Excenter oder Kurbeln bewegten, in Gleitringen r geführten 'Tragstangen s auf einer durch Zahnrad oder sonst entsprechend bewegten Welle des Podiums derart, dafs das Gewicht der Pferde und der Personen sich durch die verschiedene Stellung der Excenter oder Kurbeln ausgleicht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.