DE9816C - Kugelspiel mit beweglicher Bahn - Google Patents

Description

1879.

Klasse 77.

OTTO STEGMEYER in CHARLOTTENBURG. Kugelspiel mit beweglicher Bahn.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. October 1879 ab.

Bei allen bis jetzt gebräuchlichen Kugelspielen mit feststehenden Bahnen werden die Kugeln durch Stofs, Wurf u. s. w. in Bewegung gesetzt, berühren andere Kugeln und . setzen auch diese in Bewegung; immer aber bleiben letztere in der einmal begonnenen Bewegung, bis sie ihr Endziel erreicht haben.

Bei dem neuen Kugelspiel ist dieses nicht der Fall; es lassen sich mit demselben vermöge der beweglichen Bahnplatte eine beliebige Anzahl Kugeln gleichzeitig in Bewegung setzen und wieder anhalten, überhaupt durch Ruhe und Geschicklichkeit bis zum Ende einer gestellten Aufgabe lenken. Die in der Bahnplatte befindlichen Löcher gestatten beim unruhigen Spiel das Verschwinden der Kugeln von der Bahn.

Das in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte, in verschiedenen Gröfsen herstellbare Kugelspiel besteht aus einer länglichen, an beiden Enden abgerundeten Platte, Fig. 1, welche von einem mit sechs Vorsprüngen w versehenen Rande begrenzt wird und woran sich Handgriffe zur Bewegung bezw. Lenkung der Bahnplatte befinden. Die Platte selbst ist mit zwei kreuzähnlichen Deckungen d, sechs Löchern /, die das Durchfallen der Kugeln gestatten, und sieben Vertiefungen 0, die das Festliegen hereingerollter Kugeln bezwecken, versehen. Die Platte ist, um sie nach allen Richtungen hin bewegen zu können, durch einen Kugelzapfen k gestützt.

Zur selbstthätigen Waagrechtstellung, sowie zur Begrenzung der Schrägstellung der Platte dient ein auf der von dem Kugelzapfen ausgehenden Stange verstellbar angebrachtes, kegelartiges Gegengewicht g.

Der Untersatz, Fig. 2, besteht aus unten durch einen Ring zusammengehaltenen Füfsen, auf denen eine mit Rand und Kugellager ausgerüstete runde Platte / befestigt ist. Diese Platte dient zur Lagerung der beweglichen Bahn, sowie zur Aufnahme der durch die Löcher fallenden Kugeln. Der die Füfse zusammenhaltende, innen gepolsterte Ring r dient aber gleichzeitig als Begrenzung des dazwischen hängenden verstellbaren kegelförmigen Gewichts

durch

dessen tiefere oder höhere Stellung, da Gewicht, Pendel und Bahnplatte ein Ganzes bilden, die gröfste Neigung der Platte bedingt wird.

Sämmtliche Vorsprünge w und Deckungen d sind so gewählt, dafs es auch möglich ist, die Kugeln bei den Löchern vorbeizulenken, ohne sie in dieselben hineinfallen lassen zu müssen. Die sieben Vertiefungen ν gestatten das Festliegen hereingerollter Kugeln auch bei bewegter Bahn. Ob mit .schnell oder langsam laufenden Kugeln gespielt werden soll, hängt von der Gröfse der Neigung der Platte ab und kann durch Stellung des Gewichts g bestimmt werden.

Es gewährt dieses Spiel eine angenehme Unterhaltung, denn es ist möglich, die verschiedensten Aufgaben zu stellen und zu lösen. Zwei einfache Aufgaben sollen hier nur kurz erwähnt werden:

1. Man neige die Bahn in die punktirte Stellung, Fig. 2, lege eine Anzahl Kugeln (hier 7 Stück) auf den mit A bezeichneten Platz, erfasse zwei mit 1 und 2 gezeichnete Handgriffe und suche nun durch die verschiedensten Bewegungen der Platte die Kugeln in der angedeuteten Pfeilrichtung so zu bewegen, dafs keine derselben verloren geht.

2. Man nehme die etwa durchgefallenen Kugeln von der Platte f, lege sie wieder auf den mit A bezeichneten Platz und suche durch Bewegung der Bahn diese sieben Kugeln auf die sieben Vertiefungen ν zu bringen, ohne hierbei auch nur eine derselben zu verlieren.

Claims (1)

1. Patent-An spruch:

   Ein Kugelspiel mit einer leicht beweglichen, in einem Kugellager ruhenden, sich mittelst Gegengewichts waagrecht stellenden Platte, Fig. 1, deren Neigung durch dieses Gewicht regulirbar ist, wie durch Zeichnung und Beschreibung erläutert worden ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.