DE3705830A1 - Vorrichtung zum garnieren vorgefertigter einzelteile aus keramischen massen - Google Patents
Vorrichtung zum garnieren vorgefertigter einzelteile aus keramischen massenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichung zum schlickerfreien
maschinellen Garnieren von vorgefertigten vorzugsweise lederharten
Einzelteilen aus keramischen Massen, wie z. B. Henkel
an Tassen oder Knöpfe an Deckel, in der Rohfertigung der keramischen
Industrie.
Bekannt sind Vorrichtungen, die die zu garnierenden keramischen
Teile, insbesondere Henkel und Tasse, bereitstellen. In
einer Vorrichtung gemäß DD-WP 2 10 230 wird an einer Kettentransporteinheit
eine vertikal bewegliche Hubeinheit mit Adapterteil
ohne Selbsthemmung zum Tragen der Formlingsaufnahme,
eine Anschlagzahl und eine Schwenkeinheit mit speziellen
Aufnahmeplatten, Unterdruckanschluß, Verteilerstück sowie eine
mittels Schrittmotor schwenkbare Henkelaufnahmeeinheit angeordnet.
Charakteristisch hierbei ist, daß sowohl die Tassenaufnahme
als auch die Henkelaufnahme dabei in eine vorbestimmte,
feste Position gebracht werden.
Eine weitere Vorrichtung zum Bereitstellen von zu garnierenden
keramischen Teilen und zum Übertragen von mechanischen Schwingungen
zur Durchführung des Garniervorgangs, wird im DD-WP
1 46 414 beschrieben.
Es wird der zu garnierende Formling auf einer Formlingsaufnahme
mit Nut mittels einem schrittweise geschalteten Drehtisch
bereitgestellt, wobei durch ein Hebel-Rollen-System die
Positionierung der Nut der Formlingsaufnahme erreicht wird.
In die so positionierte Nut der Formlingsaufnahme fährt ein
an einem vertikal und horizontal bewegbaren Schwingungserreger
befestigter federnd gestalteter Schwingstab ein, wird durch
eine horizontale Bewegung an den Formling gedrückt, wobei
gleichzeitig eine Henkelaufnahmeeinheit die Henkelenden an den
Formling drückt. Solche Vorrichtungen beruhen auf dem Prinzip,
daß der zu garnierende keramische Körper, insbesondere die
Tasse, durch eine Bereitschaftseinheit positioniert und
durch eine Schwingungsübertragungseinheit an der Garnierstelle
erregt wird.
Nachteile bekannter Vorrichtungen bestehen in dem großen gerätetechnischen
Aufwand und den zu geringen erreichbaren Taktzahlen
sowie der Tatsache, daß das starre Positionieren der
keramischen Einzelteile vor dem Garniervorgang eine absolute Maßhaltigkeit der Garnierteile an den Garnierflächen erfordert
und der Annäherungs- bzw. Berührungsvorgang der zu verbindenden
Teile zu ungenau ist bzw. mittels Sensor- und Stelltechnik
aufwendig durchgeführt werden muß. Mit den bekannten
Vorrichtungen ist der feste Sitz der Teile, z. B. des Henkels
an der Tasse, während des Produktionsprozesses nicht sicher
gegeben; außerdem tritt bei bekannten Garnierklappen beim Öffnen
derselben nach dem Garniervorgang ein Verreißen des anzugarnierenden
Teils, insbesondere des Henkels, aus seiner Normallage
auf.
Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die
die vorstehend genannten Nachteile beim schlickerfreien Garnieren
keramischer vorgefertigter Einzelteile an Formlinge,
insbesondere Henkel an Tassen, ausschaltet, also mit geringem
gerätetechnischen Aufwand einen sicheren Garniervorgang mit
hoher Taktzahl bei einwandfreier Qualität von Sitz und Lage
des anzugarnierenden Teils gewährleistet.
Der Erfingung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum schlickerfreien Garnieren mittels mechanischer Schwingungen
zu schaffen, die mit geringem gerätetechnischen Aufwand
die Bereitstellung und Positionierung des Formlings sowie die
Schwingungsübertragung in einer Einheit vereint und das Berühren
der Garnierflächen zwischen vorgefertigtem Einzelteil
und Formling sowie den Garniervorgang gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird das dadurch gelöst, daß an einen bekannten
Hubzylinder, Anschlageinheit und Adapterteil ohne Selbsthemmung,
erfindungsgemäß eine Schwingungsübertragungseinheit
integriert wird, wobei der Schwingungserregerstößel des
Schwingungserregers bzw. seine Verlängerung gleichzeitig als
Träger für den Adapter ohne Selbsthemmung, die Formlingsaufnahme
und damit dem Formling dient. Der freistehende obere
Bereich des Schwingungserregerstößels ist elastisch biegsam
ausgebildet. Die Garniervorteilaufnahme für das zu garnierende
vorgefertigte Einzelteil wird, insbesondere bei Henkeln, beweglich
ausgeführt, daß heißt, daß auch nach dem Schließen der
Garnierklappe die Garnierteilaufnahme beweglich bleibt. Der
Frequenzbereich für die Schwingungserregung liegt dabei über
den bisher bekannten Werten bei über 200 Hz bis 800 Hz in Abhängigkeit
von Form und Masse des Formlings und des Garnierteils.
Eine vorteilhafte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die zusätzliche Anordnung eines horizontalen
Schwingungserregers in Höhe des elastischen Bereiches
des Schwingungserregerstößels.
Die elastische Ausführung des oberen Bereichs des Schwingungserregerstößels
sowie die durch Anschläge begrenzte Beweglichkeit
der Garnierteilaufnahme gewährleisten einwandfreie
Berührungs- und Verbindungsflächen zwischen vorgefertigten
keramischen Einzelteilen und Formling. Beim Heranfahren des in
der Garnierteilaufnahme liegenden vorgefertigten Einzelteils
mittels Garniereinheit an den Formling wird selbiger aus der
Nullage gedrückt und garantiert im Zusammenhang mit der Beweglichkeit
der Garnierteilaufnahme und damit des zu garnierenden
vorgefertigten Einzelteils das Ausgleichen bestehender
Unpäßlichkeiten zwischen beiden keramischen Teilen.
Das Anpassen der zu garnierenden Berührungs- und Verbindungsflächen
der vorgefertigten Einzelteile und Formlinge aus keramischen
Massen wird vorteilhaft unterstützt mit dem zusätzlich
angeordneten horizontalen Schwingungserreger im elastischen
Bereich des Schwingungserregerstößels.
Die Vorrichtung wird an einem Ausführungsbeispiel in Verbindung
mit beiliegender Figur erläutert.
Auf der speziellen Formlingsaufnahme 2 werden die Formlinge 1
mittels geeigneter Transporthalterung 4, beispielsweise einer
Kette oder einem Drehtisch, intermittierend bereitgestellt.
Die kombinierte Hub/Anschlag/Schwingungserregereinheit ist wie
folgt aufgebaut:
Auf einem Hubzylinder 11 ist der Schwingungserreger 10 mit
seinem Schwingungserregerstößel 5 einschließlich Adapter 3 sowie
die Hülse 9 mit dem Führungslager 7 für den Schwingungserregerstößel
5 fest angeordnet. Das Gehäuse 8 und das Anschlagteil
6 nehmen die Hülse 9 auf.
Der Formling 1 mit der Formlingsaufnahme 2 sitzen zu Beginn
des Vorgangs in der Transporthalterung 4 und die oben beschriebene
Einheit ist soweit abgesenkt, daß sich der Adapter
3 unterhalb der Transporthalterung 4 befindet. Über der Einheit
ist mittig der mit weichem elastischen Material beschichtete
Gegenhalter 18, vertikal verstellbar und arretierbar, in
bakannter Weise angeordnet.
Die horizontal bewegliche Garniereinheit 15 in bekannter technischer
Lösung mit einer Hubbegrenzung durch den einstellbaren
Anschlag 16 trägt die vorzugsweise um 90° zu öffnende Garnierklappe
14 und diese wiederum die Garnierteilaufnahme 13.
Die Besonderheit besteht darin, daß die Garnierteilaufnahme 13
nach Aufnahme des vorgefertigten Einzelteils aus keramischen
Massen 12 und Schließen der Garnierklappe 14 begrenzt mittels
verstellbarer Anschläge 17 drehbar bleibt. In Fig. 1 ist die
Garnierklappe 14 in geöffnetem Zustand, das vorgefertigte
Einzelteil 12 jedoch in positionierter Lage - also so, als
wäre die Garnierklappe 14 geschlossen - dargestellt.
Der Schwingungserregerstößel 5 ist so ausgebildet, daß sein
unteres Ende zwischen Einspannstelle im Schwingungserreger 10
und Führungslager 7 in der Hülse 9 steif und sein oberes Ende
zwischen Führungslager 7 und Adapter 3 elastisch ist.
Dies wird durch verschiedenes Material, z. B. Glasfiber/Stahl
oder wie im Beispiel durch verschiedene Querschnitte bei gleichem
Material, im Beispiel Stahl, erreicht. Als Normallage
wird die entspannte Lage des Schwingungserregerstößels, also
im Beispiel die lotgerechte Lage, bezeichnet.
Die Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Der Hubzylinder 11 bewegt, aus seiner unteren Stellung kommend,
den Schwingungserreger 10 und damit die Hülse 9 einschließlich
Führungslager 7 sowie den Schwingungserregerstößel
5 einschließlich Adapter 3 nach oben und drückt dadurch
den Formlingsträger 2 mit dem Formling 1 aus der Transporthalterung
4. Der Hubvorgang wird durch das Anschlagteil 6 begrenzt
und damit die Positionierung des Formlings 1 beendet.
Durch den Gegenhalter 18 wird ein kraftschlüssiger Kontakt
zwischen Formling 1, Formlingsaufnahme 2, Adapter 3 und
Schwingungserregerstößel 5 während des Vibrationsvorgangs gewährleistet.
Parallel zum Transport und der Positionierung des Formlings 1
wird in bekannter Weise das vorgefertigte Einzelteil 12 in
die Garnierteilaufnahme 13 eingelegt und zwar so, daß die Enden
des vorgefertigten Einzelteiles 12 aus der Garnierteilaufnahme
13 herausragen. Die Garnierklappe 14 ist dabei geöffnet
und befindet sich vorzugsweise in horizontaler Lage. Mit dem
Schließen der Garnierklappe 14 ist die Bereitstellung des vorgefertigten
Einzelteiles 12 beendet, und der Garniervorgang
kann beginnen. Zu diesem Zwecke bewegt sich die Garniereinheit
15 bis zum einstellbaren Anschlag 16. Der Anschlag 16 wird so
eingestellt, daß die Enden des vorgefertigten Einzelteiles 12
den Formling 1 einschließlich Formlingsaufnahme 2, Adapter 3
und Schwingungserregerstößel 5 aus der Normallage drücken. Die
dabei entstehende Federkraft und die Beweglichkeit der Garnierteilaufnahme
13 zwischen den Anschlägen 17 gewährleisten
das Anliegen der Enden des vorgefertigten Einzelteiles 12.
Mit dem Anfahren der Garniereinheit 15 an den Anschlag 16 wird
gleichzeitig oder wenig zeitverzögert der Schwingungserreger
10 eingeschaltet und damit das vorgefertigte Einzelteil 12
an Formling 1 angarniert. Mit der Einstellung des Anschlags 16
kann eine wunschgemäße Differenz zwischen Normallage und Lage
des Formlings 1 bei Beginn des Garniervorgangs eingestellt
werden. Damit werden maßliche und formmäßige Differenzen
des vorgefertigten Einzelteils 12 und des Formlings 1 ausgeglichen
und die erforderliche Anpreßkraft der keramischen
Teile beim Garniervorgang gewährleistet.
Nach Beendigung des Garniervorgangs öffnet die Garnierklappe
14, und die Garniereinheit 15 fährt in ihre Ausgangslage zurück.
In der Folge senkt der Hubzylinder 11 die vertikale Einheit
in ihre untere Ausgangsstellung, wobei Formling 1 mit angarniertem
vorgefertigten Einzelteil 12 und Formlingsträger 2
in die Transporthalterung 4 zurückgesetzt werden und diese
nunmehr eine Teilung weiterrückt und damit den nächsten Formling
1 zuführt. Damit kann der Zyklus neu beginnen.
Eine vorteilhafte Variante ist die zusätzliche Anordnung einer
horizontalen Schwingungserregereinheit 19, bestehend aus Hubzylinder
mit Halterung für Schwingungserreger und Schwingungserregerstößel,
in die in Beispiel 1 beschriebene Vorrichtung
in Höhe des elastischen Bereiches des Schwingungserregerstößels
5. Die horizontale Schwingungserregereinheit 19 wird dabei
bis an den verstellbaren Anschlag 20 gefahren, wobei Anschlag
20 so eingestellt wird, daß der horizontale Schwingungserregerstößel
den Schwingungserregerstößel 5 berührt in Ruhestellung
oder als eine Variante mit einer Vorspannung am
Schwingungserregerstößel 5 in Ruhestellung anliegt. Mit beiden
Anordnungen ist es möglich, die Schwingungserregung für den
Garniervorgang horizontal und vertikal, d. h. überlagert mit
separat einstellbaren Frequenzen und Amplituden, durchzuführen
und den schlickerfreien Garniervorgang zu unterstützen.
- Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Formling
2 Formlingsaufnahme
3 Adapter
4 Transporthalterung
5 Schwingungserregerstößel
6 Anschlagteil
7 Führungslager
8 Gehäuse
9 Hülse
10 Schwingungserreger
11 Hubzylinder
12 vorgefertigtes Einzelteil
13 Garnierteilaufnahme
14 Garnierklappe
15 Garniereinheit
16 Anschlag für Garniereinheit
17 Anschlag für Garnierteilaufnahme
18 Gegenhalter
19 Horizontale Schwingungserregereinheit
20 Anschlag für horizontale Schwingungserregereinheit
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Garnieren von vorgefertigten Einzelteilen
aus keramischen Massen, insbesondere Henkel an
Tassen, durch mechanische Schwingungen mittels einer horizontal
beweglichen Garniereinheit mit Garnierklappe zum
Halten des vorgefertigten Einzelteiles und eines vertikal
beweglichen Hubzylinders mit Hülse, Anschlagteil und Adapter
ohne Selbsthemmung zum Halten der Formlingsaufnahme dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der Schwingungserreger (10) im vertikal beweglichen Hubzylinder (11) integriert und mit Schwingungserregerstößel (5) fest verbunden ist,
- - Schwingungserregerstößel (5) Adapter (3), Formlingsaufnahme (2) und Formling (1) trägt und zwischen Führungslager (7) und Adapter (3) elastisch ausgebildet ist,
- - das vorgefertigte Einzelteil (12) in der Garnierteilaufnahme (13), die zwischen den Anschlägen (17) beweglich ist, aus selbiger herausragt und in der Garniereinheit (15) angeordnet ist,
- - Garniereinheit (15) durch Anschlag (16) derart begrenzt ist, daß vorzugsweise außerhalb der Nullage des Schwingungserregerstößels (5) garniert wird.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
- - zusätzlich zwischen Führungslager (7) und Adapter (3) im elastischen Bereich des Schwingungserregerstößels (5) ein horizontaler Schwingungserreger (19) angeordnet ist, und
- - der horizontale Schwingungserreger (19) den Schwingungserregerstößel (5) in seiner Nullage berührt
- - oder mit einer Vorspannung anliegt.
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