DE370531C

DE370531C - Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden dichten Anstrichen, Metallpulverschichten, Lampenfaeden u. dgl.

Info

Publication number: DE370531C
Application number: DEH77569D
Authority: DE
Original assignee: GEORG V HASSEL
Current assignee: GEORG V HASSEL
Priority date: 1919-07-06
Filing date: 1919-07-06
Publication date: 1923-03-03
Also published as: FR532497A; FR24195E

Description

Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden dichten Anstrichen, getallpulverschichten, Lampenfäden u. dgl. Der als Fritterwirkung bekannte Vorgang ist außer in der drahtlosen Telegraphie auch zur Herstellung von Widerstandskörpern verwandt worden. Man setzte das aus guten und schlechten Leitern bestehende Gemisch vor seinem Festwerden elektrischen Wellen aus, so daß je nach der Einwirkung ein bestimmter Widerstandsgrad erzeugt wurde.
Die vorliegende Erfindung bezweckt dagegen die Fritterwirkung auf ein größeres Anwendungsgebiet zu bringen.
Aluminium und Bronzepulver leiten nicht, man nimmt an, daß die einzelne Körner umhüllende Oxydschicht dieses verhindern. Bei Bronzepulver gelang es schließlich, durch Ätzen eine gewisse Leitfähigkeit zu erzielen, diese verschwand jedoch nach einiger Zeit, besonders wenn der aus Bronzepulver hergestellte Anstrich auf gefirnißte oder gelackte Flächen aufgetragen war. Ebenso bildet der durch Spritzverfahren erzeugte Metallpulverüberzug keine dichte, zusammenhängende Schicht, sondern er zeigt einen körnigen Charakter. Die einzelnen Körnchen sind nicht fest miteinander verbunden. Eine derartige Schicht unterliegt einer schnellen Abnutztuig un:l ist nicht leitend. Eb,ensowenig gelang es, Fäden (z. B. Lampenfäden) aus Metallpulver herzustellen.
Das vorliegende Verfahren behebt diese Übelstände und erlaubt _ sowohl Flächen, Fäden wie Strichbahnen mittels eines Anstriches oder Schicht von beliebigen Meallpulvern elektrizitätsleitend, dicht und zusarnmenhängend herzustellen, so daß sie als Ersatz für metallische Leitungsdrähte, Fäden oder Platten usw. dienen können.
Das vorliegende Verfahren erlaubt es auch, durch Spritz- oder andere Verfahren hergestellte Metallpulverüberzüge gleichmäßig zusammenhängend, dicht, durch Beindung der einzelnen Metallpulverkörnchen, zu machen, so daß sie sowohl leitend wie gegen Abnutzung widerstandsfähiger werden.
Das Verfahren erlaubt es ferner, auf einer Fläche oder in einem Körper einzeln oder zusammenhängend Teile der Fläche oder des Körpers leitend oder nichtleitend zu machen, so daß dadurch eine Art Zeichen entstehen, die allein oder in Verbindung mit der Unterlage Stromkreise schließen und öffnen, wenn die Pole mit ihm in Kontakt kommen.
Diese angeführten Wirkungen erzielt das vorliegende Verfahren dadurch, daß die Herstellungsprozesse, Spritzen, Pressen, Niederschlagen u. dgl. derart zeitlich zusammen mit der Einwirkung der Wellen und Ströme angewendet werden, daß eine Doppelwirkung entsteht, z. B. der durch Spritzen erzeugte überzug (Schicht, Faden usw.) wird im Augenblick des Entstehens auch noch durch die Wellen oder Ströme mit der Unterlage verbunden. Gleichzeitig tritt auch eine Verbindung der einzelnen Körner untereinander ein. Die Wirkung des Anpralles bei dem Spritzen verbindet sich mit derjenigen des Zusammenschweißens durch die Wellen. Es entstehen dadurch dichte, ztaammenhängende, elektrisch leitende Schichten u. dgl., die außerdem auch einen höheren mechanischen Widerstand gegen Abnutzung haben.
Weitere Wirkungen werden dadurch erzielt, daß das in Form von Zeichen u. dgl. auf eine Fläche gebrachte Metallpulver entweder allein oder gleichzeitig mit der Unterlage den Wellen oder Strömen ausgesetzt wird, so daß nur gewisse Teile leitend werden. Dieses örtlich begrenzte Elektrischmachen einer Fläche, Schicht usw. wird dadurch umfassend ermöglicht oder beliebig energisch gestaltet, daß die Einwirkung der Wellen oder Ströme durch mittelbaren oder unmittelbaren Kontakt unter Benutzung entsprechender Wellenlänge erfolgt. Die Empfindlichkeit der Metallpulver wird durch die Wellenlänge beeinflußt, wie man dieses bei dem Gebrauch des Fritters beobachten kann. Durch die Benutzung verschiedener Wellenlängen ist es möglich, sowohl örtlich begrenzte Einwirkungen; z. B. eine bestimmte Seite eines Fadens oder die einer bestimmten Stelle einer Fläche usw., wie auch bestimmte Metallpulver innerhalb eines Gemisches zu beeinflussen und dadurch neue Wirkungen zu erzielen.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden, dichten Anstrichen, Metallpulv erschichten, Lampenfäden u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das zu spritzende, pressende oder miederzuschlagende Metallpulver derart und zu dem Zeitpunkt unter die Einwirkung elektrischer Wellen oder Ströme gesetzt wird, wo der Anprall des Pulvers mit der Unterlage oder der Körner untereinander erfolgt, so daß die Wirkung des Anpralles, Zusammenpressens, Niederschlages u. dgl. gleichzeitig mit dem des Zusammenschweißens durch die Wellen oder Ströme erfolgt.
2. Verfahren zur Herstellung von leitenden, dichten Anstrichen, Metallpulverschichten, Lampenfäden u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das in Form von Zeichen u. dgl. auf Flächen aufzubringende Metallpulver entweder allein oder gleichzeitig mit der Unterlage den Wellen oder Strömen ausgesetzt wird, während der glättende Metall- oder Isolierüberzug ohne Benutzung von Wellen oder Strömen aufgetragen wird, so daß die Zeichen allein leitend werden, während die übrige Oberfläche dieses nicht wird.
3. Verfahren zur Herstellung von leitenden, dichten Anstrichen, Metallpulverschichten, Lampenfäden u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung der Wellen oder Ströme durch direkten oder indirekten Kontakt unter Benutzung verschiedener Wellenlängen erfolgt.