DE370730C

DE370730C - Herstellung von Niederschlaegen elektrisch leitender Koerper auf nicht leitenden Unterlagen

Info

Publication number: DE370730C
Application number: DEP42197D
Authority: DE
Original assignee: JEAN D ANS DR; M PIRANI DR
Current assignee: JEAN D ANS DR; M PIRANI DR
Priority date: 1921-05-31
Filing date: 1921-05-31
Publication date: 1923-03-06

Description

Herstellung von Niederschlägen. elektrisch leitender Körper auf nicht leitenden Unterlagen. Will man leitende Stoffe, z. B. Silber, auf nichtleitenden oder schwerleitenden: Unterlagen, z. B. Glas, .abscheiden:, so verfährt man in bekannter Weise so, W man dass Glas nach sorgfältiger Reinigung mit der Versilberungslösung in Berührung bringt. Dann schlägt sich auf der ganizen Unterlage, soweit sie mit der Lösung in Berührung ,gestanden hat, Silber nieder.
Will; man willkürlich begrenzte Silberniederschläge hervorrufen, z. B'. Striche oder umschriebene Flächen, wie es z. B. bei der Herstellung von elektrischen Leitungen; oder Widerständen bestimmter Ohmzahl und Delastbarkeit erforderlich ist, so verfährt man meist so, daß man dlie betreffende Unterlage mit einer wasserunlöslichen Schicht, z. B. Mastix, überzieht, diese durch; Einritzen an den gewünschten Stellen beseitigt und .dann die Unterlage mit der Versilberungslösung in Berührung bringt.
Wie ,der Versuch ergibt, sind aber derartig hergestellte begrenzte Niederschläge niemals sauber und scharf und gut zusammenhängend).
Nach dem vorliegend beschriebenen Verfahren gelingt es ohne Anwendung einer vorhergehenden Abdeckung der Stellen, an denen. sich nichts niederschlagen soll, willkürlich begrenzte Niederschläge elektrisch leitender Stoffe auf nichtleitenden Unterlagen zu erzielen, indem solche Stoffe mit der Unterlage zunächst in innige Berührung gebracht werden.
Diese Berührung kann z. B., wenn man Silber stellenweise auf Glas niederschlagen will, in der Weise geschehen:, daß man eine Metall- (z. B. Zink-) Spitze auf der Glasplatte entlangführt oder daß man mittels eines feinen, kräftigen Luftstromes feine Späne gegen die Glasplatte bläst. An den Berührungsstellen= von Metall, und Glas scheidet sich bei der späteren Behandlung mit Versilberungslösung ein Niederschlag ab, ohne @daß vorher an der betreffenden Stelle eine sichtbare Spur hinterlassen worden wäre. Bricht man -die Behandlung mit der Versilberungslösun.g jetzt ab, so hat man eine Silberzeichnung auf klarere Glasgrunde. Behandelt man weiter, so überzieht sich natürlich; auch die übrige Fläche mit Silber, und man hat es in der Hand, einen getönten Untergrund zu erzielen.
'Statt Zink kann man jauch andere Metalle, z. B. Nickel, zur Ausübung der mechanischen Einwirkung nehmen. Die günstigsten Resultate scheinen. unedlere Metalle zu geben, doch hat es sich gezeigt, daß man die Berührung bei dem erwähnten Beispiel auch mit einem Silberstab ausführen kann.
Nachdem die Ausscheidung des Metalls begonnen hat, kann man sie unterbrechen und- ein zweites Metall .auf dem ersten zur Abscheidung bringen. Dies ist häufig, wenn,der Niederschlag besondere Eigenschaffen bezüglich der elektrischen Leitfähigkeit aufweisen soll, wichtig.
Die in beschriebener Weise erzielten Niederschläge zeigen häufig noch mikroskopische Unterbrechungen, so daß sie z. B. keinen elektrischen Zusammenhang zeigen.
Es hat sich erwiesen, daß man elektrisch leitende Niederschläge auf Glas und anderen Silikaten dadurch erhält, daß man die Unterlage zunächst sorgfältig reinigt u:n@d sch-wach, z. B. alkalisch, anätzt und dann der Einwirkung von unedlen Metallen, z. B. Eisen, aussetzt, bevor man sie mit der Lösung, aus welcher sich der elektrisch leitende Stoff ausscheiden soll, behandelt.
Die elektrische Leitfähigkeit des ausgeschiedenen Niederschlags kann man zu seiner Verstärkung auf elektrolytischem Wege ausnutzen. Da es wegen .der geringen Leitfähigkeit dünner Niederschläge schwer wäre, eine gleichmäßige Verstärkung zu erzielen, führt man zweckmäßig die Elektrode, mittels welcher man die Verstärkung ausüben will, ganz nahe an den Stellen vorbei, an denen die Ausscheidung stattfinden soll.
Die aus leitenden Stoffen bestehenden. Niederschläge, die in .der oben beschriebenen Weise erzeugt sind, kann man, seien sie. im ganzen zu einem stromleitenden Niederschlag vereinigt oder nicht und unabhängig davon, ob man eine Verstärkung vorgenommen hat, in ihren Eigenschaften nachträglich beeinflussen, indem man sie solchen Substanzen aussetzt, mit denen sie chemisch reagieren (z. B. Oxydationswirkungen). Die elektrisch :eitenden Niederschläge werden hierdurch ebenfalls leicht in gewünschter Weise in ihren elektrischen Eigenschaften verändert; man ist u. a. so in der Lage, Widerstände von hoher Ohmzahl herzustellen.
Die Haftfähigkeit der Niederschläge auf ihrer Unterlage läßt sich durch Erhitzen und Einbrennen verbessern. Dies ist vor allem dann von Wert, wenn die leitenden Schichten hohen Strombelastungen ausgesetzt werden sollen., wie es z. B. bei ihrer Verwendung als Sicherung unter Umständen notwendig wird.
Es ist klar, daß die Verwendbarkeit des Erfindungsgedankens sich nicht auf die Herstellung elektrischer Stromleiter beschränkt, sondern vielmehr auch überall da Bedeutung hat, wo nicht die Leitfähigkeit des niedergeschlagenen Metalls, sondern andere Eigenschaften. ausgenutzt werden sollen, z. B. seine Lichtundurchlässigkeit. So ist es. möglich, sehr präzise photographische Linienraster herzustellen. Eine andere, noch einfachere Anwendung wäre die Herstellung von Schriftzügen uni Verzierungen auf Glasgegenständen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung willkürlich begrenzter Niederschläge von elektrisch leitenden Stoffen auf nicht- oder schwerleitenden Unterlagen durch Ausscheidung der , Stoffe auf chemischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage mit in festen-, Zustande befindlichen leitenden Körpern in innige Berührung gebracht wird';' bevor sie mit der Lösung, aus welcher die Abscheidung geschehen soll, behandelt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Stücke aus geeigneten, vorzugsweise unedlen. Metallen unter Ausübung eines mechanischen Druckes an den Stellen entlanggeführt werden; an denen nachher die Abscheidung erscheinen soll. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach begonnener Abscheidung des niederzuschlagenden Metalls ein zweites Metall auf den Niederschlag des ersten zur Abscheidu.ng gebracht wird. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische innige Berührung der Unterlage mit dem Metall durch Gegenblasen von Metallstaub geschieht. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederschlag des oder der leitenden Stoffe auf elektrolytischem Wege verstärkt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß der Niederschlag des leitenden Körpers durch: Erhitzen oder Einbrennen auf der Unterlage befestigt wird. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfähigkeit des. Niederschlags durch chemische Umsetzung verringert wird.