DE3701612A1 - Verfahren zum biegen von rohren und stuetzdorn zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Biegen von Rohren auf einer Biegemaschine mit einem an einer Dornstange angeschlossenen Stützdorn.

Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Stützdorn zur Durchführung des Verfahrens.

Es ist bekannt, beim Biegen von Rohren auf einer Biege­ maschine einen an einer Dornstange angeschlossenen Stütz­ dorn zu verwenden.

Im allgemeinen werden bislang entweder starre Stützdorne verwendet, entweder in Form eines Löffeldornes oder eines Kugeldornes, oder aber, insbesondere bei dünnwandigen Rohren, auch sogenannte Gliederdorne.

In jedem Falle erfolgt durch derartige Stützdorne eine Abstützung des zu biegenden Rohres nur über einen ver­ gleichsweise geringen Abschnitt, bezogen auf die gesamte Krümmung, andererseits findet während des Biegevorganges eine Relativbewegung des zu biegenden Rohres zum Stützdorn statt, so daß außer den reinen Biegekräften auch noch die mit der vorstehend erwähnten Relativbewegung einhergehenden Reibkräfte überwunden werden müssen.

Bedingt durch die Tatsache, daß eine Relativbewegung zwischen Stützdorn und zu biegendem Rohr stattfindet, ist außerdem der Nachteil gegeben, daß sich im Rohr­ inneren Riefen bilden können.

Es ist auch bekannt, Rohre vor der Einleitung eines Biegevorganges mit einem Füllmaterial auszufüllen, bei­ spielsweise mit Sand oder mit schmelzenden Füllmitteln, wie beispielsweise Kunstharz oder Paraffin. Das Füll­ material muß nach dem Biegen nun wieder entfernt werden, was zeitraubend und aufwendig ist und somit letztendlich nur für eine Einzelfertigung in Betracht kommt. Bei einem maschinellen Biegen von Rohren ist die Anwendung dieser Methode praktisch ausgeschlossen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Biegen von Rohren auf einer Biegemaschine mit einem an einer Dornstange angeschlossenen Stützdorn zu ent­ wickeln, mittels dessen eine praktisch vollständige Ab­ stützung des zu biegenden Rohres im Biegebereich erzielt werden kann, ohne hiermit eine Leistungsminderung in Kauf nehmen zu müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Ver­ wendung eines schlauchartigen, eine flexible Außenwandung aufweisenden Stützdornes, der vor dem Biegevorgang in den Biegebereich eines zu biegenden Rohres eingebracht, vor dem Biegevorgang durch Einfüllen eines Druckmediums an die Innenwandung des zu biegenden Rohres angepreßt und nach dem Biegevorgang wieder entspannt und aus dem gebogenen Rohr herausgezogen wird.

Die Verwendung eines derartigen Stützdornes bietet eine Reihe beträchtlicher, praktischer Vorteile, zum einen kann das zu biegende Rohr problemlos über seinen gesamten Biegebereich abgestützt werden. Zum anderen wird durch den flexiblen Stützdorn und die vollständige Abstützung des zu biegenden Rohres im Biegebereich eine Relativ­ bewegung zwischen Rohr und Stützdorn vermieden, so daß eine beträchtliche Verringerung der erforderlichen Biege­ kräfte erreicht wird. Letztendlich kann der flexible Stützdorn nach dem Biegevorgang rasch und problemlos aus dem gebogenen Rohr herausgezogen werden, da die Möglichkeit besteht, den flexiblen Stützdorn zu ent­ spannen.

Ein Stützdorn zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens ist gekennzeichnet durch ein mit einem Anschluß­ stück zur Befestigung an einer Dornstange versehenes Schlauchstück, wobei das Anschlußstück in das Innere des Schlauchstückes hineinragt und eine Einfüllbohrung für den Ein- und Auslaß eines Druckmediums in das ansonsten all­ seitig geschlossene Schlauchstück aufweist.

Ein derartiger Stützdorn ist auch in konstruktiver Hin­ sicht äußerst einfach aufgebaut und somit preiswert her­ stellbar und kann, je nach Flexibilität des verwendeten Materiales, durchaus auch für unterschiedliche Rohr­ durchmesser verwendet werden.

Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand von Unter­ ansprüchen.

Anhand der Zeichnung wird das erfindungs­ gemäße Verfahren ebenso erläutert wie der Aufbau eines erfindungsgemäßen Stützdornes. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen und an eine Dornstange angeschlossenen Stützdorn in entspannter Lage,

Fig. 2 einen im gebogenen Bereich eines Rohres ein­ liegenden Stützdorn gemäß vorliegender Erfindung.

In den Fig. 1 und 2 ist mit dem Bezugszeichen 10 ins­ gesamt ein Stützdorn für eine Biegemaschine zum Biegen von Rohren bezeichnet.

Auf die Darstellung einer vollständigen Biegemaschine zum Biegen von Rohren ist verzichtet worden, da derartige Biege­ maschinen allgemein bekannt sind.

Der Stützdorn 10 ist an einer in Fig. 1 andeutungsweise gezeigten Dornstange 22 befestigt.

Im wesentlichen besteht der Stützdorn 10 aus einem flexiblen Schlauchstück 11, welches an einem Kopfende mit einem Anschlußstück 12 versehen und über dieses Anschlußstück 12 mit der Dornstange 22 verbunden ist. Das Anschluß­ stück 12 ist mit einer Einfüllbohrung 13 versehen und ragt bis ins Innere des Schlauchstückes 11 hinein. Über die Ein­ füllbohrung 13 kann in das Innere des ansonsten allseitig geschlossenen Schlauchstückes 11 ein Druckmedium, beispiels­ weise Öl, eingefüllt werden bzw. auch wieder aus dem Inneren des Schlauchstückes 11 abgeführt werden. Zu diesem Zweck ist auch die Dornstange mit einer Axialbohrung 14 ausgestattet.

Der ins Innere des Schlauchstückes 11 hineinragende Be­ reich des Anschlußstückes 12 ist mit einem Stützteil 15 verbunden, welches mit einem Drahtseil 16 fest verbunden ist. Dieses Drahtseil 16 verläuft durch die Mittelachse des Schlauchstückes 11 und ist an seinem anderen Kopf­ ende mit einer Stützkugel 17 fest verbunden. Diese Stütz­ kugel 17 wird vom freien Ende des Schlauchstückes 11 teilweise umgriffen und mittels einer Klemmscheibe 18 wird das vordere Ende des Schlauchstückes 11 fest auf die Stützkugel 17 aufgepreßt.

Auf dem Drahtseil 16 befinden sich mehrere Stützscheiben 19, welche mit in Achsrichtung des Drahtseiles 16 ver­ laufenden Bohrungen 20 versehen sind.

Der Durchmesser des Schlauchstückes 11, welches aus einem flexiblen Material, beispielsweise aus Gummi hergestellt ist, ist im entspannten Zustand etwas kleiner als der Durchmesser eines zu biegenden und in Fig. 1 andeutungs­ weise gezeigten Rohres 21.

Der gesamte Stützdorn 10 wird vor dem Biegevorgang in das Rohr 21 eingebracht, und zwar in den vollständigen Biegebereich. Nunmehr wird durch Einfüllen eines Druck­ mediums in das Innere des Schlauchstückes 11 dieses fest an die Innenwandungen des Rohres 21 angepreßt. In diesem Zustand wird das Rohr 21 gebogen, bis sich beispielsweise die aus Fig. 2 ersichtliche, gekrümmte Form ergibt.

Nachdem der Biegevorgang abgeschlossen ist, wird das Schlauchstück 11 durch Ablassen des Druckmediums wieder entspannt, so daß sich das flexible Schlauchstück 11 nunmehr leicht aus dem Rohr 21 herausziehen läßt.

Beim Biegen ist das Rohr 21 durch den flexiblen Stütz­ dorn 10 über seinen gesamten Biegebereich vollständig abgestützt, eine Relativbewegung zwischen Rohrinnen­ wandung und Stützdorn 10 findet beim Biegevorgang nicht statt, so daß keine Reibkräfte zu überwinden sind und auch eine Riefenbildung an den Rohrinnenwandungen sicher vermieden ist.

Claims (5)

1. Verfahren zum Biegen von Rohren auf einer Biegemaschine mit einem an einer Dornstange angeschlossenen Stützdorn, gekennzeichnet durch die Ver­ wendung eines schlauchartigen, eine flexible Außen­ wandung aufweisenden Stützdornes (10), der vor dem Biegevorgang in den Biegebereich eines zu biegenden Rohres (21) eingebracht, vor dem Biegevorgang durch Ein­ füllen eines Druckmediums an die Innenwandung des zu biegenden Rohres (21) angepreßt und nach dem Biegevor­ gang wieder entspannt und aus dem gebogenen Rohr (21) herausgezogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium eine Flüssigkeit, vorzugsweise Öl, ver­ wendet wird.

3. Stützdorn zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit einem Anschlußstück (12) zur Befestigung an einer Dornstange (22) versehenes Schlauchstück (11), wobei das Anschlußstück (12) in das Innere des Schlauchstückes (11) hineinragt und eine Einfüllbohrung (13) für den Ein- und Auslaß eines Druckmediums in das ansonsten allseitig geschlossene Schlauchstück (11) aufweist.

4. Stützdorn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (12) im Inneren des Schlauchstückes (11) mit einem Stützteil (15) verbunden ist, welches seinerseits über ein Drahtseil (16) mit einer im Be­ reich des freien Endes des Schlauchstückes (11) an­ liegenden Stützkugel (17) verbunden ist, auf welche über eine Klemmscheibe (18) der vordere Endbereich des Schlauchstückes (11) aufgeklemmt ist.

5. Stützdorn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Drahtseil (16) mehrere konzentrisch zum Draht­ seil (16) angeordnete und mit axial zum Drahtseil (16) verlaufenden Bohrungen (20) versehene Stützscheiben (19) angeordnet sind.