DE3701079A1 - Verfahren zum entkeimen von verpackungsbehaeltern - Google Patents
Verfahren zum entkeimen von verpackungsbehaelternInfo
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- B65B—MACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
- B65B55/00—Preserving, protecting or purifying packages or package contents in association with packaging
- B65B55/02—Sterilising, e.g. of complete packages
- B65B55/04—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging
- B65B55/10—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging by liquids or gases
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Entkeimen von Verpac
kungsbehältern nach der Gattung des Anspruchs 1. Bei einem aus der
DE-PS 32 35 476 bekannten Verfahren dieser Art werden mit einem ste
rilen Gut zu füllende Verpackungsbehälter mit ihrer Öffnung nach
oben weisend den einzelnen Behandlungsschritten unterzogen. Dabei
ist es möglich, daß flüssige Entkeimungsmittelreste in Tropfenform
beim Spülen mit Heißluft nicht ganz entfernt werden. Außerdem ist
ein völliges Beseitigen des Entkeimungsmittels durch Verdampfen und
Verdunsten mit Heißluft nicht gewährleistet, so daß Spuren davon in
den Behältern verbleiben.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß das Entkeimungsmittel,
sei es ein feiner Film oder auch Tropfen, von der Wand der Behälter
von dem aufgespritzten Spülwasser restlos gelöst und mitgenommen
wird, wobei Tropfen allein schon durch ihr Eigengewicht durch die
unten liegende Öffnung der Behälter ablaufen und das Ablaufen selber
durch den schließlich eingeleiteten sterilen Luftstrom unterstützt
wird, der auch ein Verdunsten bewirkt. Die Behandlungsbedingungen
der Behälter sind ausgesprochen mild, so daß thermische Schäden,
beispielsweise Bruch bei Glasbehältern oder Verzug an Kunststoffbe
hältern, vermieden werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kön
nen Enghals- und Weithalsflaschen aus Glas oder Kunststoff sowie
Dosen oder Becher aus Kunststoff oder Mehrschichtpackstoffen auf ei
nen dem Füllgut angepaßten Sterilitätsgrad entkeimt werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 ange
gebenen Verfahrens möglich.
Mit dem Merkmal nach Anspruch 2 wird die Entkeimung intensiviert, so
daß ein hoher Sterilitätsgrad erreicht wird. Ein gezieltes Heranfüh
ren des Entkeimungsmittels und der anderen Behandlungsmedien an die
zu entkeimenden Flächen wird durch die Merkmale der Ansprüche 3
und/oder 4 bzw. 5 erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum
Entkeimen von Flaschen vereinfacht im Längsschnitt und
Fig. 2 einen
Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 in schaubildlicher Ansicht.
Vorausgehend dem Befüllen von Verpackungsbehältern mit einem ste
rilen Gut, beispielsweise Sterilmilch oder Fruchtsäften, werden die
Behälter entkeimt. Dazu werden die Behälter auf den Kopf gestellt,
so daß ihre Öffnung nach unten weist. Vorbereitend zu der eigent
lichen Sterilisierbehandlung werden die Behälter mit auf eine Tem
peratur von 60 bis 80°C erwärmter Sterilluft aus- und angeblasen.
Dabei werden die Oberflächen der Behälter von losen Partikeln gerei
nigt, so daß ihre eigentliche Sterilisierung erleichtert wird. Fer
ner werden dabei die Behälter vorgewärmt, so daß bei der nachfolgen
den Behandlung der Behälter mit einem dampfartigen Entkeimungsmittel
ein Wärmeschock vermieden wird, was insbesondere bei Behältern aus
Glas wichtig ist. Je nach der dabei auf den Oberflächen der Behälter
erzielten Temperatur wird durch die Vorwärmung auch die Menge des
Kondensats gesteuert, das sich auf den Oberflächen der Behälter beim
Beaufschlagen mit Entkeimungsmittel-Dampf bildet.
Dieser Vorbehandlung folgt die eigentliche Sterilisierbehandlung,
die darin besteht, daß die Verpackungsbehälter während einer Zeit
dauer von 5 bis 30 Sekunden mit einem Gemisch aus Warmluft und Ste
rilisiermittel-Dampf oder -Aerosol innen und außen beblasen werden.
Das Sterilisiermittelgemisch hat eine Temperatur von 40 bis 100°C,
vorzugsweise 70°C. Als eigentliches Entkeimungsmittel wird vorzugs
weise Wasserstoffperoxid verwendet, das in der vorerhitzten Träger
luft verdampft. Beim Aufblasen des Luft/Dampf-Gemisches auf die Wän
de des Behälters bildet sich dort ein Kondensatfilm, dessen Dicke
über die Vorwärmung, die Konzentration und die Temperatur des ste
rilisierenden Gemischs gesteuert werden kann. Anstelle von Wasser
stoffperoxid können auch andere Entkeimungsmittel, beispielsweise
Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure oder auch Wasserdampf verwendet
werden. Bei Gemischen aus Warmluft und Wasserdampf mit einem Ge
wichtsverhältnis von 1:1 wird eine Temperatur von 80 bis 120° ge
wählt.
Im Anschluß an die Entkeimungsbehandlung, die sich über eine Zeit
dauer von 5 bis 30 Sekunden erstreckt, schließt sich eine Einwir
kungsdauer von etwa gleicher Länge an.
Der Sterilitätsgrad kann noch weiter erhöht werden, wenn die Tempe
ratur des Kondensatfilms auf den Oberflächen des Behälters erhöht
wird. Dies kann durch Beblasen mit heißer Sterilluft oder mit einem
Luft/Dampf-Gemisch geschehen. Zweckmäßigerweise schließt sich an
diese Temperaturerhöhung eine nochmalige Einwirkungsdauer von 2 bis
10 Sekunden an.
Im Anschluß an die Sterilisierbehandlung folgt das Entfernen des
Entkeimungsmittels durch Spülen mit Sterilwasser. Dabei werden die
Oberflächen des Behälters mit Sterilwasser bespritzt, das die Ent
keimungsmittelreste löst und mit sich fortspült. Das Spülwasser
läuft durch sein Eigengewicht nach unten durch die Öffnung des Be
hälters ab. Durch anschließendes Ausblasen mit Warmluft wird der
Wasserrest vollends ausgetrieben. Bei Einsatz steriler Warmluft kann
verbleibendes Haftwasser verdunstet werden.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens
hat in einem geschlossenen Gehäuse 20 ein Sterilkammer 21, in der
sich eine endlose Fördereinrichtung 22 erstreckt. Diese Förderein
richtung 22 hat eine obere und untere, waagrecht verlaufende Strecke
sowie zwei Umlenkstrecken. Die auf einem Förderband 23 hintereinan
der zugeführten Flaschen 15 werden taktweise der Fördereinrichtung
22 auf der Umlenkstrecke mit der Mündung voraus zugeführt. Dort wer
den sie beim taktweisen Weiterschalten an der Umlenkstrecke aufge
richtet, so daß sie beim Einlaufen in die obere Geradstrecke senk
recht ausgerichtet werden, wobei ihre Öffnung nach unten weist. Beim
anschließenden taktweisen Durchlaufen der Behandlungsstationen 1 bis
13 werden die Flaschen 15 wie oben beschrieben behandelt. Danach
werden die keimfrei gemachten Flaschen 15 nach Durchlaufen der zwei
ten Umlenkstrecke entladen und auf einem anderen Förderband 24 in
einem Tunnel 25 mit steriler Atmosphäre einer Füll- und Verschließ
vorrichtung zugeführt.
Zum Aufnehmen der Flaschen 15 hat die Fördereinrichtung 22 an einem
Förderkettenpaar im Abstand der Behandlungsstation abwechselnd Trä
ger 26 und Trennwände 27. An den Trägern 26 sind nebeneinander meh
rere Stützen 28 angeordnet, auf denen die Flaschen 15 mit ihrem
Schulterbereich aufliegen. Gegen Kippen werden die Flaschen 15 durch
Stangen 29 an den Trägern 26 gehindert. Die Stützen 28 und die Stan
gen 29 sind an den Trägern 26 so angeordnet, daß die Flaschen 15
beim schrittweisen Fördern und Beblasen wackeln können, so daß eine
den Zutritt von Sterilisiermittel verhindernde Abdeckung vermieden
wird. Unterhalb und oberhalb der oberen Geradstrecke der Förderein
richtung 22 sind jeder Behandlungsstation 1 bis 13 Düsen 30 zugeord
net, die von oben her und von unten her gegen die auf den Behand
lungsstationen 1 bis 13 befindlichen Flaschen 15 gerichtet sind. Die
Düsen 30 sitzen an Querzuleitungen 31. Entsprechend der Anzahl der
Halterungen der Träger 26 der Fördereinrichtung 22 ist eine ent
sprechende Anzahl von Düsen 30 an den Querzuleitungen 31 so angeord
net, daß diese bei Stillstand der Flaschen 15 mit deren Öffnungen
bzw. Achsen ausgerichtet sind. Die unterhalb der oberen Geradstrecke
angeordneten Querzuleitungen 31 und Düsen 30 können heb- und senkbar
angeordnet sein, so daß die Düsen 30 bei Stillstand der Flaschen 15
in deren nach unten weisende Mündung eintauchend angehoben werden
können. Je nach dem gewählten Behandlungsprogramm sind die Zuleitun
gen 31 mit Quellen von Sterilluft, Luft/Dampf-Gemisch oder Steril
wasser verbunden oder auch stillgelegt.
In der Kammer 21, die die Fördereinrichtung 22 und die Düsen 30 auf
nimmt und die nach unten durch einen Auffangbehälter 38 abgeschlos
sen ist, münden zwei Leitungen 32, durch die zusätzlich sterile Luft
in die Kammer 21 unter geringem Überdruck gegenüber dem umgebenden
Atmosphärendruck geleitet wird. Im oberen Teil der Kammer 21 im Be
reich der Sterilbehandlungszone zweigt eine Absaugleitung 33 ab, die
über Katalysatoren 34 mit einem Sauggebläse 35 verbunden ist. In
gleicher Weise ist der Tunnel 25 über ein Katalysator 36 mit einem
Sauggebläse 37 verbunden.
Die zu sterilisierenden Flaschen 15 werden taktweise mit der Förder
einrichtung 22 durch die Behandlungsstationen 1 bis 13 geführt. Da
bei werden sie auf Station 1 durch Beblasen mit Warmluft vorgewärmt.
Anschließend werden sie auf den Stationen 2 bis 4 mit einem
Luft/Entkeimungsmittel-Gemisch beaufschlagt, wobei sich Kondensat
des Entkeimungsmittels an ihren Oberflächen ablagert. Während des
Durchlaufens der Stationen 5 bis 7 wirkt das Entkeimungsmittel auf
die Oberflächen der Flaschen 15 ein. Auf Station 8 blasen die dort
angeordneten Düsen 30 wiederum Warmluft in und auf die Flaschen, so
daß diese zusätzlich erwärmt werden. Auf den Stationen 9 bis 11
folgt wiederum eine Einwirkdauer, an die sich auf Station 12 das
Entfernen des Entkeimungsmittels anschließt. Dieses wird durch Fort
spülen mit sterilem Wasser beseitigt, das auf Station 12 von den
dort angeordneten Düsen 30 auf die Innen- und Außenfläche der dort
angelangten Flaschen 15 gespritzt wird. Das Sterilwasser löst die
Entkeimungsmittelreste und spült diese von den Flaschenwänden ab.
Das nach unten ablaufende Spülwasser wird in der Auffangwanne 38 ge
sammelt und abgeleitet. Schließlich werden die Flaschen auf Station
13 noch einmal mit Sterilluft beblasen, deren Strömung Wassertropfen
nach unten treibt und die Spülwasserreste vollends verdunstet. Die
so entkeimten Flaschen 15 gelangen über die zweite Umlenkstrecke in
den Auslauf der Vorrichtung und werden mit dem Förderband 24 der
Füll- und Schließvorrichtung zugeführt.
Während des Betriebs der Vorrichtung wird durch Zuleitung von Ste
rilluft durch die Leitungen 32 in der Kammer 21 eine sterile Atmos
phäre aufrechterhalten. Um zu verhindern, daß Dämpfe des Entkei
mungsmittels in die Umgebung austreten, werden diese mittels der
Sauggebläse 35 und 37 angesaugt und beim Durchtritt durch die Kata
lysatoren 34 und 36 zersetzt.
Die beschriebene Vorrichtung hat einen einfachen, kompakten Aufbau
mit einfacher Kapselung, durch die eine gute Voraussetzung für
sichere Sterilität und Vermeidung des Entweichens von Sterilisier
mittel gegeben ist. Durch die mehrreihige Anordnung von Flaschen
beim Durchführen durch die einzelnen Behandlungsstationen wird eine
hohe Leistung mit langen Behandlungszeiten erzielt, so daß niedrige
Behandlungstemperaturen möglich sind, die das Entkeimen empfind
licher Behälter ermöglichen. Ferner werden auch die Träger und Hal
terungen der Einrichtung 22 durch entweichende Sterilisiermittel
dämpfe sterilisiert, so daß eine Reinfektion der Behälter vermieden
wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Entkeimen von Verpackungsbehältern, bei dem die Be
hälter zunächst mit Warmluft vorgewärmt, darauf mit einem Entkei
mungsmittel beaufschlagt und nach einer bestimmten Einwirkungsdauer
das bleibende Entkeimungsmittel entfernt wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Behälter mit ihrer Öffnung nach unten weisend den ein
zelnen Behandlungsschritten unterworfen werden, daß nach der Ein
wirkungsdauer des Entkeimungsmittels dieses mittels Sterilwasser
fortgespült wird, und daß daran anschließend zum Entfernen von Was
serresten die Behälter mit steriler Luft ausgeblasen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Einwirkungsdauer des Entkeimungsmittels kurzzeitig mit Heißluft
nacherwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlungsmittel durch in die Öffnung der Behälter (15) gerichtete
Düsen (30) in die Behälter geleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
(30) in die Behälteröffnungen eingeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß zum Fortspülen Sterilwasser mit Raumtemperatur verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß zum Fortspülen Sterilwasser mit erhöhter Temperatur verwen
det wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873701079 DE3701079A1 (de) | 1987-01-16 | 1987-01-16 | Verfahren zum entkeimen von verpackungsbehaeltern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873701079 DE3701079A1 (de) | 1987-01-16 | 1987-01-16 | Verfahren zum entkeimen von verpackungsbehaeltern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3701079A1 true DE3701079A1 (de) | 1988-07-28 |
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ID=6318913
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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8131 | Rejection |