DE3700644A1 - Abwasserrohre mit innenliegender kunststoffabdichtung - Google Patents
Abwasserrohre mit innenliegender kunststoffabdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Abwasserrohre aus Beton mit einer innen
liegenden Kunststoffdichtung. Abwasserrohre aus Beton bilden die
gebräuchlichen Rohrsysteme, sobald es sich um größere Rohrdurch
messer handelt. In der Vergangenheit hat sich jedoch häufig eine Be
schädigung an den Betonrohren gezeigt. Diese Beschädigung wird auf
das Einleiten betonschädlicher Flüssigkeiten zurückgeführt, auch
auf das Freiwerden zersetzender Dämpfe. Deshalb ist an Abwasser
rohren aus Beton eine innenliegende Kunststoffabdichtung vorgesehen.
Die Kunststoffabdichtung besteht bisher aus PVC, der an den Fugen
zwischen den einzelnen Rohren durch Überlappungsbleche
verbunden wird. Die Überlappungsbleche werden mit der PVC-Abdichtung
verschweißt. Die bisher gebräuchlichen PVC-Abdichtungen sind harte
PVC-Rohre, die bei der Herstellung der Betonrohre eingeformt werden.
Die PVC-Rohre sind jedoch sehr aufwendig. Außerdem läßt sich mit den
PVC-Rohren eine Sanierung vorhandener Betonrohre kaum durchführen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kunststoffab
dichtung an Abwasserrohren wirtschaftlicher zu gestalten und eine
Sanierung vorhandener Betonrohre möglich zu machen.
Nach der Erfindung wird das mit Hilfe von Abdichtungsbahnen erreicht.
Abdichtungsbahnen sind gegenüber Rohren in der Herstellung kosten
günstiger. Mit den Abdichtungsbahnen läßt sich eine nachträgliche
Kunststoffabdichtung einfach verwirklichen, z. B. durch spiralförmige
Verlegung der Abdichtungsbahnen in den Betonrohren. Mit einem
einzigen Format einer Abdichtungsbahn lassen sich Kunststoffab
dichtungen für Betonrohre beliebigen Durchmessers herstellen.
Die Kunststoffabdichtung muß jedoch im Fugenbereich auch einem
Auftriebsdruck des Grundwassers standhalten. Eindringendes Grund
wasser würde zu einer Verengung und ggf. zu einem Verschluß der
Abwasserrohre führen. Nach der Erfindung wird das durch Abdichtungs
profile verhindert, die in der Fuge zwischen den Abwasserrohren angeord
net werden. Die Dichtungsprofile sind als Schnüre oder Schläuche ausge
bildet. Von besonderem Vorteil sind Hohlprofile, wie sie durch die
Schläuche gebildet werden. Die Hohlprofile passen sich jeder Fugenbreite
leicht an.
Das Rohrprofil kann auch in Form eines Rohres ausgebildet sein. Vorzugs
weise ist das Rohr geschlitzt, um den Rohren eine höhere Steifigkeit
geben zu können und trotzdem eine ausreichende Verformbarkeit des Rohres
als Dichtungsprofil zu sichern. Bei radial verlaufendem Schlitz besitzt
dieser eine der vorgesehenen Verformung angepaßte Öffnungsweite. Vor
zugsweise verläuft der Schlitz jedoch auf einer das Rohrprofil schnei
denden Sekante. Infolgedessen können sich die geschlitzten Rohrenden bei
einer Zusammendrückung des Rohres übereinanderschieben. Der Schlitz ist
zweckmäßigerweise an der den Abdichtungsbahnen 4 abgewandten Seite im
Rohr vorgesehen. Vorzugsweise hat der Schlitz eine Neigung <60° zur
Abwasserrohrlängsachse, gesehen aus einer mittigen Anordnung des Schlit
zes in der Fuge.
Von Vorteil ist auch ein außen in der Fuge angeordneter Sicherungsring.
Der Sicherungsring verhindert eine übermäßige Zusammendrückung des Roh
res und eine damit verbundene Verminderung der Elastizität und Dichtfä
higkeit. Vorzugsweise besteht der Sicherungsring aus Holz.
Beim Anlegen neuer Abwasserkanäle unter Verwendung von Abwasserrohren
mit vorgefertigter Kunststoffabdichtung ist vorgesehen, daß die Dich
tungsprofile mit den korrespondierenden Kanten der Kunststoffabdichtun
gen beider zugehörigen Abwasserrohre verschweißt werden.
Vorzugsweise bestehen das Dichtungsprofil und die Kunststoffabdichtung
zumindest Teilweise aus Polyäthylen und/oder einem Material, das durch
Verarbeitung von Polyäthylen entstanden ist (Derivat).
Vorzugsweise sind die Kunststoffabdichtungsbahnen betonseitig mit Noppen
versehen und mit den Noppen in den Beton eingeformt.
Wahlweise ist mindestens ein zu jeder Fuge gehörendes Abwasserrohr außen
mit einer Führungsschiene versehen, die die Fuge überdeckt. Die Füh
rungsschiene sichert eine Zentrierung der Abwasserrohre und wirkt einer
Verschiebung der Abwasserrohre quer zur Längsachse entgegen. Die Füh
rungsschiene besitzt vorzugsweise ein Bund, mit dem es in das zugehörige
Abwasserrohr eingeformt ist. Mit besonderem Vorteil ist die Führungs
schiene aus Kunststoff hergestellt.
Mit 1 und 2 sind zwei Abwasserrohre aus Beton bezeichnet. Zwischen
beiden Abwasserrohren 1 und 2 befindet sich eine Fuge 3. Die Abwasser
rohre 1 und 2 sind an der Innenseite mit einer Kunststoffabdichtungsbahn
4 aus einem Äthylencopolymer-Bitumen-Gemisch versehen. Die Abdichtungs
bahn 4 besitzt betonseitig Noppen 5. Die Noppen 5 haben eine pilzartige
Form. Dadurch entsteht eine feste Verbindung zwischen den Abdichtungs
bahnen 4 und dem mit 6 bezeichneten Beton. Die Herstellung erfolgt in
der Weise, daß der Beton in eine Schalung gegossen wird, zuvor aber die
Abdichtungsbahn auf die die Rohrmitte begrenzende Schalung gebracht
wird. Der Beton umschließt dann die Noppen fest.
In der Fuge 3 ist ein Rohr 7 aus Polyäthylen angeordnet. Das Rohr hat
eine Materialdicke von 3 mm, die Abdichtungsbahnen 4 eine Dicke von
2,5 mm.
Das Rohr 7 ist so in der Fuge angeordnet, daß er in Berührung mit den
Abdichtungsbahnen 4 steht. Dadurch können die Abdichtungsbahnen 4 mit
dem Rohr 7 unmittelbar verschweißt werden. Die Schweißnähte sind mit 8
bezeichnet. Das für das Rohr vorgesehene Polyäthylenmaterial ist mit dem
Äthylencopolymer-Bitumen-Gemisch der Abdichtungsbahnen 4 gut verschweiß
bar. Es lassen sich auch andere Materialkombinationen verwenden, z. B.
PVC-Bahnen mit PVC-Schläuchen. Anstelle der Schweißung kann auch eine
Quellschweißung oder Klebeverbindung treten.
Das Rohr 7 ist geschlitzt. Der Schlitz befindet sich an der Außenseite,
so daß er in der Fuge 3 mittig liegt. Die Fuge 3 hat im Ausführungsbei
spiel eine Breite von 20 mm. Dementsprechend ist der Durchmesser des
Rohres 7 ausgelegt. Er beträgt gleichfalls 20 mm, wenn das Rohr ohne
Vorspannung im Schlitz angeordnet werden soll. Bei gewünschter Vorspan
nung beträgt der Durchmesser z. B. 22 mm.
Das Rohr 7 ist an der Außenseite geschlitzt. Der Schlitz ist so angeord
net, daß er in der Darstellung noch mittig in der Fuge 3 liegt. Der
Schlitz hat zur Abwasserrohrlängsachse eine Neigung von 45°. Der Schlitz
erleichtert eine Zusammendrückung des Rohres 7 auch bei geringer
Schlitzbreite, indem die Schlitzenden sich übereinanderschieben. Darüber
hinaus erleichtert der Schlitz eine Anpassung des Abwasserrohres an eine
Vergrößerung der Fuge 3 auch über den sich ohne Spannung einstellenden
Rohrdurchmesser, in dem die Schlitzenden über die Schweißnähte 8 ausein
andergezogen werden.
Außen ist in der Fuge 3 ein Holzring angeordnet. Der Holzring dient als
Sicherungsring, indem er insbesondere bei der Montage der Abwasserrohre
eine übermäßige Zusammenpressung der Rohre 7 verhindert. Bei übermäßiger
Zusammenpreisung besteht die Gefahr einer bleibenden Verformung und
eines Verlustes an Elastizität und Dichtfähigkeit. Anstelle eines
geschlossenen Holzringes können auch Holzringsegmente und im Extremfall
nur Holzstücke als Sicherung eingesetzt werden.
Außen ist eine Führungsschiene vorgesehen. Die Führungsschiene besteht
aus Polyäthylen gleicher Dicke wie das Rohr 7. Die Führungsschiene
überlappt die gesamte Fuge 3 und ist an einem Ende mit einem Bund
versehen, der eines der korrespondierenden Abwasserrohre eingeformt ist.
Die Einformung erfolgt in gleicher Weise wie die Einformung der Noppen 5
der Abdichtungsbahnen 4. Der Bund kann mit der Führungsschiene (Füh
rungsring) einstückig hergestellt oder nach separater Herstellung ver
schweißt sein.
Die Führungsschiene trägt zur Zentrierung der Abwasserrohre 6 und zur
Sicherung der Abwasserrohre 6 gegen eine Verschiebung quer zur Längs
achse bei.
Claims (14)
1. Abwasserrohre aus Beton mit einer innenliegenden Kunststoffdichtung,
gekennzeichnet durch Abdichtungsbahnen (4) aus Kunststoff und in der
Fuge (3) zwischen den Rohren (1, 2) angeordnete Dichtungsprofile
(7).
2. Abwasserrohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungsprofile als Vollprofil oder Hohlprofil ausgebildet sind.
3. Abwasserrohre nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Schnüre oder
Schläuche oder Rohre (7).
4. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungsprofile (7) mit den Abdichtungsbah
nen (4) verschweißt sind.
5. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungsprofil (7) und die innenliegende
Kunststoffdichtung (4) zumindest teilweise aus Polyäthylen (PE)
und/oder einem PE-Derivat besteht.
6. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (7) geschlitzt ist.
7. Abwasserrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitz auf einer den Rohrradius schneidenden Sekante liegt.
8. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß außen in der Fuge (3) ein Sicherungsring ange
ordnet ist.
9. Abwasserrohr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Siche
rungsring ein Holzring ist.
10. Abwasserrohr nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine
Fugenbreite von 15 bis 30 mm.
11. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, ge
kennzeichnet durch Noppen (5) an der Betonseite der Abdichtungs
bahnen (4).
12. Abwasserrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens eines der zu jeder Fuge (3)
gehörenden Abwasserrohre außen mit einer die Fuge überdeckenden
Führungsschiene versehen ist.
13. Abwasserrohr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungsschiene in das Abwasserrohr eingeformt ist.
14. Abwasserrohr nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsschiene aus Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE3700644A1 (de) |
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1987
- 1987-01-12 DE DE19873700644 patent/DE3700644A1/de not_active Ceased
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